Sonntag, 18. Oktober 2015

Kulturgeschichten 013


Kulturgeschichten 013

Während die Flüchtlinge gen Norden
Strömen fürchten manche bereits
Um ihre kulturelle Identität im Land
Wollen einige Zäune errichten als
Würden solche je einen Strom nur
Aufhalten können der vor dem Tod
In der Heimat flieht eine solche sucht

Merkel die begriffen hat das hier
Keine Parolen und alten Muster
Irgend weiter bringen gab uns
Die Perspektive wir schaffen das
Was erstmal nichts ändert

So potenzieren sich im Schatten des
Reinen Konstruktivismus wohl noch
Die Ängste derer die fürchten stets
Zu kurz zu kommen ins unermeßliche
Polarisiert sich die Lage im Lande
Fraglich nur was die Alternative ist

Wessen Leben bedroht ist
Dessen Liebste im Krieg starben
Der kämpft ums Überleben mehr
Als über kulturelle Dominanz irgend
Grübeln zu wollen noch

Jessiden und Christen im Irak wie
In Teilen Syriens werden so bedroht
Fliehen vor dem mörderischen IS
Genau wie Muslime die sich nicht
Der mittelalterlichen Anschauung
Der Terroristen untwerfen wollen
Auch wenn diese doch der etwa
In Saudi Arabien völlig gleicht
In ihrer Intoleranz wie Härte

Es geht ihnen um religiöse Reinheit
Wie die geistige Einheit ihrer Völker
Unter der vermeintlich wahren Lehre
Ihres geaberglaubten Propheten
Und darin ähneln sie den Versuchen
Katholischer Christen in Europa die
Einheit des katholischen Christentums
Notfalls mit Gewalt durchzusetzen

Während große Herrscher Toleranz
Üben und ihr Land offen hielten
Predigen die kleinen Intoleranz
Verschließen die Grenzen
Vertreiben alle Andersgläubigen
Will es uns gern erscheinen

Ludwig XIV. war so ein kleiner Geist
Der die Hugenotten vertrieb wie sie
Immer weiter im Land unterdrückte
Bis sie zu Hunderttausenden flohen
Sein Land viel an Geist und Kraft
Durch diesen Aderlass verlor
Das tolerantere Preußen dafür
Durch die Zuwanderung gewann
Seine spätere Stärke entwickelte

Doch nichts in der Welt ist schlicht
Schwarzweiß sondern vielmehr
Läuft im verschwimmenden Grau
Eher ein Stück historische Wahrheit

Gilt Ludwig XIV. der den Absolutismus
Im Staat festigte und die Ökonomie
Erfolgreich über Manufakturen stärkte
Als einer der größten und vielleicht
Wichtigsten Herrscher Europas
In seiner Zeit die lange währte
Wie weit über sie hinaus

Am 18. Oktober 1685 erließ Ludwig XIV.
Der Enkelsohn Heinrichs IV. der erst
Für die Krone zum Katholizismus
Letztmals wieder konvertierte
Das Edikt von Fontainebleau mit dem
Er die Toleranzedikte seines Großvaters
Wieder aufhob und den Hugenotten
Die Ausübung ihrer Religion verbat
Priester der Verfolgung aussetzte
Nach religiöser Einheit im Land strebte

Mit dem Edikt von Nantes hatte noch
Sein Großvater den Protestanten
Völlige Religionsfreiheit zugesichert
Nach der für tausende Protestanten
Tödlichen Bartholomäusnacht die auf
Die Hochzeit mit Margarete Valois folgte
Der Tochter Katharina Medicis welche
Mit der Verbindung zum König von
Navarra der Heinrich nach dem Tod
Seiner Mutter Johanna gerade war
Das konkurrente Haus Guise wieder
Neutralisieren wollte während dafür
Der militärische Anführer der Hugenotten
Ein Eingreifen der vereinigten Heere
Von Katholiken und Protestanten
Zugunsten der Protestanten wiederum
Der Niederlande erreichen wollte
Gegen den dort starken Philipp II.
Was der Versöhnungspolitk von Katharina
Völlig zuwiederlief die gerade erst sich
Um den ehelichen Ausgleich bemühte
Zwischen Österreich und Frankreich
Zumindest wie die spätere Gattin jenes
Heinrich IV Maria Medici eher Nähe
Zu Habsburg suchte als eigene Pläne
Zur Macht zu haben wie das Haus
Naravara-Bourbon sie verfolgte

So kam es zu dem Attentat am 5. Tag
Der Feierlichkeiten der Hochzeit zu Paris
Das Coligny nur mühsam noch überlebte
Während den Unruhen infolge bereits
Die Protestanten zu tausenden zum
Opfer fielen warum die Bartholomäusnacht
Das Grauen der Hugenottenkriege
Auf einen neuen Höhepunkt brachte

Geschickt hatten dabei die Anstifter
Den Verdacht auf das Haus Guise
Lenken wollen deren einer zuvor
Franz von Lothringen namentlich
Einem Freund Colignys zum Opfer fiel
Warum die Rache doch allzu nahe lag
Wollte somit im Kampf um die Macht
In Frankreich zwei konkurrente Häuse
Aufeinanderhetzten um damit in dem
Gleichgewicht der Kräfte sich wieder
Zu neutralisieren und selbst unberührt
Heil daraus hervor zu kommen

So richtete sich das Attentat welches
Mutmaßlich noch die Schwiegermutter
Einst inszenierte nicht gegen Heinrich
Sondern stabilisierte es dessen Macht
Sollte es zumindest auch wenn es seine
Nächsten Verbündeten infolge tötete

So fielen allein der Bartholomäusnacht
In Paris 3000 Hugenotten zum Opfer
In ganz Frankreich dagegen über 10.000
Das Gemetzel nahm ungeahnte Ausmaße
Auch Coligny fiel ihm zum Opfer während
Heinrich frisch vermählt vor die Wahl
Gestellt wurde ob er lieber konvertieren
In die Bastille oder an den Galgen wolle

Angesichts dieser verlockenden Aussichten
Schrieb Heinrich an den Papst bat um die
Konversion und war während der damals
4. Hugenottenkrieg tobte Staatsgefangener
Von König Karl IX. und floh sodann sobald
Es nur ging vom Hof um schließlich noch
In einem neuen Krieg gegen Heinrich III.
Wie Heinrich von Guise dem
Krieg der 3 Heinriche der durch
Je Unterstützung ein europäischer wurde

Philipp II. untertstützte die Katholiken während
Elisabeth I. von England mit den Niederlanden
Die Protestanten munitionierte und finanzierte
Als dann noch der Bruder Heinrichs III.
Starb dem Haus Valois damit das Ende
Nahe drohte wurde automatisch der
Gerade noch Gegner Heinrich von Navarra
Zum Kronprinzen Heinrichs III. als dann
Designierter Heinrich IV. wurde er nun
Im Krieg Heinrichs III. gegen das Haus
Guise welche die Valois beerben wollten
Für das katholische Frankreich kämpften

Das Heinrich III. dann den Heinrich Guise
Am Tag vor Heiligabend ermorden ließ
Gefiel dem Papst natürlich nicht der
Daraufhin den König von Frankreich
Exkommunizierte woraufhin dem Bund
Der Heinriche gegen das Paris der Guisen
Nichts mehr entgegen stand als die dann
Später von Heinrich III vom designierten
Heinrich IV oder IIII wie es heißt später
Auf dem Sterbebett verlangte erneute
Konversion zum Katholizismus was der
Kronprinz für Paris dann tat aber als
König 8 Jahre nach der Krönung das
Edikt von Nante erlassen ließ mit dem
In Frankreich eine Toleranz herrschte
Wie später bis zur Revolution nicht

Schon Heinrichs Sohn Ludwig XIII.
Hatte die Freiheit der Protestanten
Gemeinsam mit Richelieu im Edikt
Von Nimes eingeschränkt wie sie
Immer weiter vertrieben bis zur
Freiheit von Synoden und der
Aufhebung der befestigten Orte
Der Zuflucht für Protestanten

Im neuen Edikt von Fontainebleau
Bestätigte Ludwig XIV. den Katholizismus
Als Staatsreligion verbot damit alle
Gottesdienste der vor allem dort
Calvinistischen Protestanten sondern
Kündigte auch die Zerstörung der
Bestehenden Tempel im Land an

Das Verbot traf die Protestanten
Schwer und bis 1730 flohen über
200.000 der 730.000 Hugenotten
Aus Frankreich in die benachbarten
Protestantischen Länder wie die
Schweiz die Niederlande die Pfalz
Und vor allem Preußen das unter
Dem großen Kurfürsten ein Edikt
Der Toleranz und des Willkommen
Für alle Vertriebenen erließ

Unter den Geflohenen waren sehr viele
Aus dem Adel und dem gebildeten
Wohlhabenden Bürgertum so dass
Es zu einem erheblichen Aderlass
Für die französische Wirtschaft kam
Während die toleranteren Nachbarn
Von den Flüchtlingen profitierten
Preußens späterer Aufstieg zur
Weltmacht darin begründet liegt

Religiöse Intoleranz lohnt sich nicht
Auch wenn es kurzfristig zu manchen
Siegen der Dogmatiker kommen mag
Gehören die Beschränkten historisch
Immer zu den Verlierern der Geschichte
Berauben sich der kritischen Geister
Lassen eine Gesellschaft veröden

Auch darum wird die richtige Politik
Der Toleranz und Offenheit für viele
Vertriebene Jessiden und Kurden
Deutschland reicher machen auch
Wenn die Kurzsichtigkeit mancher
Zeitgenossen mit ihrer Neigung zum
Pessimismus ihnen Zulauf der eben
Kurzsichtigen Narren beschert wird
Merkel angesichts der Entwicklung
Der Bevölkerung wie aller historischen
Erfahrung eher als Lichtgestalt in die
Geschichte eingehen und großes
Auch mit manch kleinlichen nötigen
Kompromissen bewegen als es die
Ahnen die nun ihren Rücktritt fordern

Historisch blind und fanatisch zugleich
Verblendet werden diese Verrückten
Zu Attentätern denen Heinrich III. wie
Sein Nachfolger Heinrich IV. dann zum
Opfer fielen wie es dem Attentäter
Von Köln zum Glück nicht gelang
Der die Kandidatin Reker erstechen
Wollte und doch ihre heutige Wahl
Nicht verhinderte in der sie nun wenn
Auch schwer verletzt siegte was ein
Gutes Zeichen für Toleranz und gegen
Gewalt ist die am Ende verliert

Wir müssen egal welchem Aberglauben
Wir anhängen oder nicht auf diesem
Planeten miteinander zusammenleben
Uns auf Gebote der Freiheit einigen
Damit alle Menschen die Wahl haben
Wie sie leben und was sie denken wollen

Ein Land das sich den Flüchtlingen öffnet
Die oft die Elite eines Landes sind wieder
Etwas aufbauen wollen nutzt damit eine
Historische Chance und Preußen konnte
Dankbar sein für die damals katholische
Intoleranz in Frankreich die es reicher
Wie in vieler Hinsicht führend machte

Natürlich werden wir dabei auch Gewalt
Wie Probleme haben von Menschen die
Seit Jahren mit Gewalt und im Krieg
Leben müssen verfolgt und missbraucht
Nur um so größer ihre Chance ist wie
Die Möglichkeit zur Integration desto
Mehr können sie ihr Land bereichern

Es geht nicht mehr darum ob wer kommt
Sondern wie wir mit denen die kommen
Umgehen und ihnen Perspektiven geben
Dann werden wir dadurch gewinnen
Unser Land reicher machen

Wer sich nur gegen das wehrt was ist
Erreicht nichts als Destruktion
Macht sich trotz kurzfristiger Erfolge
Bei allen kurzsichtigen Ängstlichen
Langfristig für sein Land entbehrlich
jens tuengerthal 17.10.15






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