Donnerstag, 15. Oktober 2015

Kulturgeschichten 009

Inselschlacht

Europa ist eine Insel des Wohlstandes
Hort der Kultur wie sozialer Politik
Für viele Inbegriff der Toleranz
Ziel der Vertriebenen und Verfolgten

Gut wie wir uns dies leisten können
Auch wenn geistig bescheidenere
Um ihren Wohlstand wie die Kultur
Längst fürchten deren Teil diese
Mißgünstlinge nie waren geht es
Uns immer noch zu gut verglichen
Was heißt Eroberung und Bürgerkrieg
Wie verändert dies ein Land künftig
Wovor fürchten sich die Xenophoben
Macht nur der Wechsel eine Kultur
Auf Dauer stark und damit beständig

Britannien wurde nach Julius Cäsar
Bloß ein einziges mal erobert
Durch Wilhelm den Eroberer
Nach der Schlacht von Hastings
Vom 14. Oktober 1066 in der
Eben darum Wilhelm der Eroberer
Durch kluge Kriegsführung
Wie Nutzung der Gelegenheit trotz
Realer Unterzahl als Feldherr siegte
Wenig später auch zum König wurde

Harald II. war zum Zeitpunkt der Schlacht
Erst zehn Monate König von England
Nach dem Tod seines Vorgängers Edward
War er wie von diesem vorgesehen
Als Nachfolger eingesetzt worden

Diesen Thronwechsel hatte noch
Godwin von Wessex erzwungen
Der Vater des neuen Königs
Der vor der Thronbesteigung
Ewards lange mit diesem kämpfte
Godwin war während der Regentschaft
Von Knut dem Großen einer der
Mächtigsten Männer Englands

Godwin erkannte Edward an
Nachdem er im Krieg zuvor noch
Dessen Bruder erschlagen hatte
Zwang den neuen König aber
Seine Tochter Edith von Wessex
Zu heiraten um künftig direkt
Mit dem Königshaus über einen
Thronerben verbunden zu sein

Edward rächte sich für diese
Ihm aufgezwungene Ehe mit ihrer
Kinderlosigkeit und vollzog sie nie
Zumindest gab es keine Kinder
Was immer beide sonst taten

Dafür reformierte er England stark
Nach dem Vorbild seines jahrelangen
Normannischen Exils wogegen Godwin
Scharf opponierte was ihn wiederum
Zeitweise ins Exil zwang an seiner
Macht nichts änderte warum Edward
Bald darauf die Grafschaft Wessex
Wieder wie ursprünglich herstellte
Godwin wieder einsetzte sich sogar
Godwin und dem englischen Adel
Kurz vor seinem Tod noch beugte
Dessen Sohn Harald Godwinson
Als Nachfolger eingesetzt um so
Dem Zorn des englischen Adels
Zu entgehen der sich darüber
Empörte wie Edward die neue
Verwaltung nach normannischem
Vorbild mit Köpfen von dort besetzte

Der Witan die Versammlung der Adeligen
Wie Geistlichen Fürsten bestätigte dies
Wählte Harald zum Thronfolger
Jedoch war das Glück des Königs
Von kurzer Dauer als erster schon
Erhob sein Bruder Tostig ebenfalls
Anspruch auf die englische Krone

Dieser wurde vom norwegischen König
Harald Hardrade unterstützt der auch
Seinerseits Anspruch auf die Krone erhob
Nach jahrhundertelangen Eroberungen
Wie Beutezügen seines Volks in England
Wollte er zumindest Mitsprache für
Einen ihm genehmen Herrscher

Auch Herzog Wilhelm aus der
Normandie machte seinerseits
Ansprüche geltend und berief
Sich dazu auf einen angeblichen
Treueeid den Harald ihm leistete
Als er bei ihm in der Normandie
Für einige Zeit weilte noch mehr
Legitimität in der Form von Gottes
Segen erbat er sich vom Papst
Bei dem er Harald anschwärzte
Woraufhin dieser den Feldzug
Natürlich seinen Segen gab

Sein Bruder Tostig und Harald
Der König von Norwegen begannen
Im September einen Feldzug
Der in der Entscheidungsschlacht
Von Stamford Bridge mündete

Am 25. Septenber schlug Harald II.
Tostig und Harald Hadrade beide
Fielen in der Schlacht doch kaum
Genoss er den Jubel als ihm
Am 1. Oktober die Landung von
Wilhelm mitgeteilt wurde

Mit seinen noch unverletzten Truppen
Begab sich Harald II. sofort nach
London wo er zur Ergänzung des
Bereits dezimierten  Heeres eine Fyrd
Aufstellen ließ eine Art Bauernmiliz
Durch diese unprofessionell verstärkt
Nahm dann am 13. Oktober bereits
Die Gefechtsstellung zur Schlacht
Bei Hastings ein während Wilhelm
Mit seinen Normannen am nächsten
Tag erst eintraf und Stellung
Bezog am Hügel gegenüber

Haralds II. Heer bestand mehrheitlich
Aus Fyrd und also einfachen Bauern
Die ohne jede Kampferfahrung waren
Nachdem in der vorigen Schlacht
Bereits 1000 seiner Kämpfer getötet
Worden waren standen ihm nun
Nur noch 2000 erfahrene Kämpfer
Zur Verfügung die von den
5000 Fyrd umrahmt wurden
Dazu kamen 500 dänische Söldner

Wilhelm hatte 7000 Krieger auf seiner
Seite am anderen Hügel unter denen
Bis zu 3000 schwer bewaffnete Reiter
Die normannischen Reiter hatten dazu
Steigbügel was ihre Kraft vervielfachte
Wilhelm setzte Armbrüste ein die eine
Höhere Durchschlagskraft hatten
War also moderner und besser gerüstet

Die Angelsachsen schossen gut verborgen
In ihrem Schildwall kaum da es ihnen
Nach der gerade Schlacht an neuen Pfeilen
Mangelte sie lieber sparen wollten was blieb
Eine sparsam schüchterne Truppe also

Ein erster Ansturm auf den Schildwall
Der königlichen Truppen scheiterte
Auch die schweren Reiter mussten
Wieder zurückkehren jedoch löste sich
Bei der Verfolgung der Fliehenden dann
Die strenge Schlachtordnung auf
Was Wilhelm nutzte um alle nun
Nicht mehr geschützten niederzumetzeln

Diese Taktik wendete zuvor noch Harald II.
In der Schlacht die er gewann an diesmal
Kostete sie ihn das Leben als er fiel löste
Sich die Schlachtreihe auf und die Bauern
Fühlten sich nicht mehr an den Eid gebunden
Flohen schneller vom Feld als zuvor

Die königlichen Truppen waren da
Durch Angriffe an den Flügeln geschwächt
Die Spuren eines großen Gemetzels trugen
Als der König am Abend fiel leistete nur
Seine engste Truppe noch Widerstand
Doch mussten sie sich ohne Fyrd bald
Auch geschlagen geben und traten
Den ungeordneten Rückzug an

Bereits Weihnachten 1066 wurde
Wilhelm in Westminster Abbey
Zum König von England gekrönt
Er ersetzte die englischen Adeligen
Durch normannische Getreue schuf
Eine zentrale Verwaltung sowie ein
Lehnswesen nach normannischen
Vorbild und sorgte dafür dass
Französisch an allen Höfen vorherrschte
Was sich erst wieder im 14. Jahrhundert
Im Rahmen des Hundertjährigen Krieges
Änderte bei dem es um die englischen
Also normannischen Besitzungen wie
Ansprüche in Frankreich ging den
Mit Johanna von Orleans eine Frau
Mit entschied aber das ist wieder
Eine andere Geschichte

Bis 1154 herrschten die Normannen
In England und wurden dann von dem
Aus Frankreich stammenden Geschlecht
Derer von Anjou-Plantagenet abgelöst
Die in ihrem Wappen die 3 Löwen
Nach England brachten und unmittelbar
Bis 1399 herrschten und dann weiter
Über die zerstrittenen Nebenlinien
York und Lancaster bis 1485 regierten
Oder sich in den Rosenkriegen wieder
Untereinander bekämpften als Kampf
Zwischen den weißen und roten Rosen
Die das je eine Haus im Wappen führte
Bis heute heißen dafür die Fußballer
Englands dem Wappen entsprechend
3 Lions oder drei Löwen immer präsent

Etwa vier bis zehn Jahre nach der
Bis heute berühmten Schlacht von
Hastings wurden die Ereignisse
Im berühmten Teppich von Bayeux
Bildlich festgehalten dem wichtigsten
Noch existenten Dokument der Zeit
Das über 70m Länge bildreich
Von Schlacht und Sieg erzählt
In Auftrag gegeben womöglich von
Wilhelms Halbbruder dem Bischof
Odo von Bayeux der auch an der
Schlacht wohl teilnahm für seinen
Bruder den nachmaligen König

Auch der Tod von König Harald II.
Ist dort bildlich dargestellt wie er
Von einem Pfeil getroffen wurde
Was jeder Konvention für den Tod
Eines Königs widersprach aber
Wilhelm erkannte Harald ohnehin
Nicht als solchen an warum wohl
Vermutet werden kann dass er
Als König es genau so wollte
Als Triumph des wahren Königs
Was immer historisch war

Die Schlacht und der Sieg Wilhelms
Veränderte England infolge völlig
Die Sprache und die herrschenden
Häuser wurden quasi ausgetauscht
Die enge Bindung an Frankreich
Blieb durch Besitzungen noch
Über 400 Jahre bestehen führte
Das Land in den Hundertjährigen Krieg
Der in Frankreich ausgefochten wurde

Im Gegensatz zu heute waren die Bauern
So sie nicht rekrutiert wurden von der
Schlacht selbst wenig betroffen
Geplündert und gemordet wurde
Ohne jede Konvention damals dennoch
Der Krieg muss sich ja irgendwie
Finanzieren und lohnen da helfen
Keine hehren Ideale Waffen sind teuer

Politische Führer die selbst noch
Im Feld des Krieges stehen sind
Heute selten geworden und so
Fallen auch die Profis mehrheitlich
Unter sich unter großer Anteilnahme
Zumindest numerisch der Bevölkerung
Die den Bomben zum Opfer fällt

Krieg und Eroberung verändern
Eine Region wie ihre Umgebung
Durch Einwanderung wie Gesetze
Werden der Rahmen dafür gegeben
Dabei ist der Veränderung völlig egal
Ob wir sie wünschen oder ablehnen
Auch ob wir sie verbieten oder nicht

Wer droht elendig zu sterben
Keine Zukunft für seine Kinder sieht
Wird eine bessere Zukunft suchen
Das liegt in unserer Natur
Krank wäre es nichts zu tun

Die sich von Vertriebenen also
Bedroht sehen verteidigen das
Was sie anderen sichtbar nicht
Gönnen wollen und zeigt also
Eine Welt die nicht erhaltenswert
Wäre in der sich die einen besser
Als andere noch dünken
Ihr Leben für wertvoller halten

Jeder Krieg verändert die Welt
Diese ist danach nie mehr wie
Sie zuvor noch schien und wer
Noch etwas bewahren will muss
Sich in dem bewegen was ist

Statt Mauern zu bauen an denen
Entweder Menschen sterben
Oder die überwunden werden
Müssen konstruktive Lösungen
So bald wie möglich gesucht werden
Die Welt ist schon immer ständig
Im Umbruch und nur wer daran
Mitgestaltet prägt die Zukunft
Wogegen wer sich gegen jede
Veränderung noch wehrt nur als
Toter Reflex in Erinnerung bleibt
Der logisch untergeht weil entbehrlich

Godwin von Wessex wollte alles
Für seine Familie mit Gewalt
Notfalls auch Erpressung noch
Erreichen und am Ende starben
Daran zuviele seiner Söhne
Es fragt sich was sich lohnt
jens tuengerthal 14.10.15

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