Donnerstag, 29. Oktober 2015

Kulturgeschichten 026

Skandalworte

Wenn einer was falsches sagt
Haben wir schnell einen Skandal
Zumindest wenn er selbst von
Irgendeiner Bedeutung noch ist

Die Pegiden etwa reden ständig
Rassistischen Unsinn und Lügen
Die ihr Umfeld noch munter in den
Sozialen Netzwerken verbreitet

Die Lügenpresse ist so ein Wort
Derer die sich von Putins Presse
Über die Zustände im Land gern
Informieren ohne irgend Ahnung

Da Medien Meinung noch machen
Müssen wir uns über das Ergebnis
Nicht weiter wundern noch das die
Menschen mit Galgen laufen lässt

Auch beim Sommermärchen 2006
Erleben wir just wieder eine Woge
Gegenseitiger Beschuldigungen
Von Lüge bis schwarzer Kasse

Ob sich der bekannt humorlose
Netzer anwaltlich empört oder dann
Der heutige früher Kaiser Beckenbauer
Den Kotau macht irgendwie es stinkt

Einer lügt oder die anderen alle
Miteinander und fast abgesprochen
Lügen oder geben sich dümmer als
Sie in ihrer Position sein dürften

Mit oberster Großmäuligkeit kennt
Deutschland sich historisch gut aus
Nicht nur aus den 12 Jahren des
Möchtegern 1000jährigen Reiches

Ein großartig peinliches Großmaul
War auch der letzte Kaiser noch
Aus dem Hause Preußen eigentlich
Also schwäbisch Hohenzollern noch

Zum Skandal wurde seine bekannte
Geschwätzigkeit am 28. Oktonber 1908
Als er im Gespräch mit einem britischen
Oberst über die Stränge schlug

Er maßte sich bezüglich des Burenkrieges
Wie seiner Position zu England soviel an
Dass Diplomaten viel zu tun hatten diesen
Skandal wieder auszubügeln noch

Da Wilhelm seit seiner berüchtigten
Hunnenrede und kleinerer Skandale
Bereits berüchtigt war ließ er jede
Rede oder jedes Interview gegenlesen

Auch dieses war ordnungsgemäß
An Kanzler Bülow gesandt der jedoch
Zufällig gerade auf Norderney weilte
Von wo aus er es zurücksandte

Angeblich ungelesen wogegen jedoch
Nach neuester Forschung manches
Wohl spricht warum ihm zugerechnet
Wurde das auch sein Stellvertreter abweste

Der Stellvertreter des Stellvertreters
Schließlich genehmigte ehrfürchtig
Die unmöglichen Worte des Kaisers
Unklar ob in Kenntnis der Tragweite

Eigentlich hat der Kaiser es wieder
In seinem persönlichen Regiment
Wohl gut gemeint aber schlecht doch
Gemacht die Folgen nicht sehend

Er ergriff nur undiplomatisch wie
Zugleich etwas großmäulig Partei
Für seine Verwandten in England
Sich überschätzend eitel dabei

Es lief leider anders als geplant
Kostete von Bülow den Reichskanzler
Seinen Posten der jedoch noch weiter
Gut versorgt als Fürst blieb

Jenseits des diplomatischen war es
Ein inszeniert provozierter Skandal
Mit dem Wilhelm vorgeführt werden sollte
Als der tumbe Tor als der er vielen galt

Alle Parteien waren sich einig in der
Verurteilung der Worte Wilhelms wenig
Jedoch sprachen sie vom Versagen
Noch der besten Kontrolle durch Bülow

Danach hielt sich Kaiser Wilhelm II.
Weitgehend zurück und die Kabinette
Bekamen wieder mehr Macht so entstand
Die Macht der Ministerien die regieren

Das persönliche Regiment des Kaisers
Hatte in der Blamage geendet die dann
Der Enkel Queen Victorias nur durch
Einladung Vetter Edwards abbog

Seehofer der gern noch das persönliche
Regiment in Bayern führt bräuchte auch
Einen solchen ministerialen Maulkorb
Um sich weniger oft zu blamieren

Daran fehlt es wie an einem für manche
Funktionäre im Fußball die sich nun wohl
Um Kopf und Kragen reden werden
Wie jüngst ein Schreiberling bei Pegida

Auch Demokratie schützt nicht vor
Dummheit sie schafft nur die Illusion
Das Auswahlverfahren sei gerechter
Wählte die eben Besten dafür aus

Bayern und DFB beweisen just es geht
Auch ohne eine Ahnung von etwas oder
Den Hauch einer Perspektive noch
Solange laut genug gedroht wird
jens tuengerthal 28.10.15

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen