Freitag, 27. Juni 2014

Auf eine Tasse Tee 0015

Der morgendliche Tee weckt den Geist
Öffnet den Horizont und lässt manches
Was am Abend offensichtlich erschien
Nüchtern erwärmt ganz anders aussehen

Betrachten wir etwa das Ausscheiden
Der empörten Russen bei der WM
Die gar nicht aufhörten sich zu
Echauffieren und darin nicht unähnlich
Dem NATO Generalsekretär fragt sich
Welcher Geist dieses Land trägt

Es schwankt zwischen Kurzsichtigkeit
Was eigene Intoleranz betrifft sowie
Weitsichtigkeit sofern es Europa betrifft
Handelt als Weltmacht strategisch wie
Berechnend und zugleich als Akteur
Wie ein unberechenbarer Giftzwerg

So gesehen ist manches symptomatisch
An der russischen Lächerlichkeit dort
Dabei sind sie doch Teetrinker
Nennen den Samowar ihre Erfindung
Hätten und haben also immer eine Tasse
Warmen Tee auch im langen Winter
Oder dem Petersburger Sommer
Der nicht dunkel wird und es fragt sich
Ob sie manchmal einen im Tee haben
Oder zu wenig davon doch Putin bleibt
Nüchtern wie wohl zu selten dort

Stehen wir am Scheideweg fragt sich
Wer ist der größere Schurke langfristig
Russland das keine Schwulen mag
Oder Amerika das staatlich tötet

Russland kann seine Meinung ändern
Dann wäre es alles entspannter
Wo die USA es änderten lebt keiner
Wieder der Drohnen oder Hinrichtung
Zum Opfer fiel aber jeder sucht sich
Seine Freunde selber aus oder ist
Europa am Ende bis zum Ural
Sowie viel tiefer vermutlich noch
Mit Russland verwandt bis unter
Die Berge verwoben und sollten wir
Vielleicht lieber eine Tasse Tee
Miteinander trinken statt uns
Zu bedrohen denn auch wenn
Womöglich beide schlecht sind
Noch dazu hier wie dort verwandt

Europa sollte Brücken sein
Nicht länger Mauer nur dann
Werden unsere Werte eine Zukunft
Haben auch jenseits vom Ural

Die USA haben sich von der Zivilisation
Entfernt und sind Schurken geworden
Gegen die Ideale ihrer Verfassung

Russland ist auf dem Weg in die Demokratie
War es noch nie in seiner langen Geschichte
So schwankt es zwischen noch nicht und schon

Ob wir lieber Aufbruch oder Rückkehr
Auf unserem Weg unterstützen
Ist eine Frage der Neigung
Weniger des Gewissens
Das sollten wir berücksichtigen
Bevor wir wieder darüber urteilen
jt 27.6.14

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