Mittwoch, 9. Januar 2019
Mitteldunkel
War wie vom Dunkel zum Licht
Sind viele Menschen überzeugt
Es weitete sich der Horizont
Wie dunkel war die Epoche wirklich
In der die Kirche mit dem Kaiser um
Vorherrschaft und Seelenheil rang
Als ginge morgen die Welt unter
Es gab dunklere Abschnitte dabei
Mit der Pest und den Kreuzzügen
Doch suchte das Mittelalter Spuren
Schon in der Antike mit Vernunft
Ein Friedrich II. von Hohenstaufen
In Sizilien geboren war mit seinen
Kontakten zu den Arabern sicher
Eine Lichtgestalt seiner Epoche
Sein Großvater Barbarossa wurde
Nach seinem Ertrinken in Syrien
Zum unsterblichen Bergbewohner
War im Reich der Welfenbesieger
Was ist mit Karl dem Großen auch
Dem Urvater des heutigen Europas
Dessen Frankenreich schon um 800
Gut deutsch-französisch gedieh
Nach dem Zerfall des römischen Reichs
In Folge von Völkerwanderung und mehr
Schuf er erstmals wieder verwaltete Einheit
Mit noch dazu auch päpstlichem Segen
Schulen von Kirchen geführt aber doch
Immerhin Bildung wieder für viele nach
Dem Zerfall der Kultur infolge zuvor
Untergang Roms an die Barbaren
Es gründete sich auch die Hanse
Als Union stolzer Kaufleute erst
Im Norden von Lübeck aus dann
Immer weiter im unregierten Reich
Texte der Antike gelangten in Klöster
Die sich immer weiter im Reich dann
Verteilten das christianisiert wurde
Mit Schwert und Bibel in der Hand
Hätten nicht die Klöster verborgen
Was vom Wissen der Antike übrig
Ein Lukrez wäre wie so viele wohl
Für immer verschollen gewesen
So gab es zwar die dunkle Herrschaft
Des Glauben genannten Aberglauben
Aber auch den Geist höfischer Minne
Oder die Entstehung völkischer Sagen
Die Canterbury Tales oder Artussagen
Erzählten gewagt von Übertretungen
Der höfischen und biblischen Gebote
Als verbreitet revolutionäre Literatur
Dunkel war es sicher als Heinrich IV.
Auf Knien um Canossa kroch den dort
Papst um Vergebung bittend aber was
Unterscheidet es von heutigen Spielen
Gegrillt werden bis heute Politiker als
Repräsentanten von den Parlamenten
Als Kontrollinstanzen immer wieder
So spielten sie eben damals schon
Hoch moralisch wird argumentiert
Gegen Clinton wie gegen Trump
Mit Lügen wird Macht errungen
Bis heute wie Habsburg damals
Düster erscheinen die Folterkeller
Der Inquisition wie auch die Kunst
Allein Gott zugewandt meist noch
Vom orthodoxen Aberglauben geprägt
Einerseits gab es das Schisma mit
Den Päpsten in Avignon lange Zeit
Andererseits noch eine Kirche bevor
Die Reformation Europa zerteilte
Das Mittelalter errichtete wieder aus
Ruinen des römischen Reiches ein
Neues heiliges christliches Reich
Kämpfte dabei um seinen Glauben
Das Mittelalter endete bereits mit
Dem Untergang von Byzanz durch
Die Eroberung der Muselmanen
Was also noch lange fortbestand
Seit dem 7. Jahrhundert hatte sich
Mit dem Islam eine neue Religion
Im Süden und Osten rasend schnell
Mit leicht kompatiblen Regeln verbreitet
Das Mittelalter war noch feudal regiert
Die Gesellschaft ordnete sich in Ständen
Einheitliche Sprache war noch das Latein
In den Kirchen und unter den Gebildeten
Es selbst sah sich nicht als Mittelalter
Sondern als christliches Zeitalter was
Damit allen anderen überlegen wäre
Mit Chisti Geburt hätte es begonnen
Als Mittelalter benannten es schließlich
Italienische Humanisten die damit ihre
Epoche als Renaissance abgrenzten
Sie Wiedergeburt der Antike nannten
Es waren auch die großen Humanisten
Die den Begriff der dunklen Zeit prägten
In der die römische Kultur ganz unterging
Aus deren Verehrung sie sich definierten
Vorher wäre Zerfall und Untergang nur
Gewesen der erst durch den Aufstieg
Der Antike aus ihren Trümmern durch
Die Humanisten der Renaissance endete
Das Mittelalter jedoch ist mehr als Zerfall
Nicht nur beherrscht vom Aberglauben
Sondern auch Reichserneuerung wie die
Rettung manch antiker Schriften in Klöstern
So gesehen war das Mittelalter nie dunkel
Die Humanisten urteilten großmäulig falsch
Typisch italienisch übertrieben sie eher um
Ihr Handeln besonders kostbar zu machen
Ob dies dem Schutz ihrer Freiheit diente
Dem Wesen der Region eher entspricht
Oder billige Werbung für neues war ist
Für ein Urteil über die Dunkelheit egal
Lichter wurde manches in den Geistern
Der Renaissance dafür manches auch
Rücksichtslos unmenschlich wie es
Etwa männliche Borgias zeigten
Das Mittelalter war europäischer noch
Einige Gebiete um ehemals römische
Territorien waren viel enger verbunden
Die einigende Sprache war das Latein
Der Übergang und die Grenze zur dann
Renaissance ist fließend und strittig ob
Maximilian I. der letzte Ritter noch war
Oder sein Enkel Karl V. als solcher gilt
Manche nehmen lieber den Buchdruck
Andere eher die Eroberung von Byzanz
Einige die Entdeckung Amerikas erst
Oder sogar noch später die Reformation
Spannend sind Epochenwenden wie
Ihre Gegensätze in jedem Fall wohl
Doch scheint es hier relativ fließend
Sind feste Punkte wohl eher irritierend
Auch die Wiederentdeckung des Lukrez
Wird als Beginn der Renaissance heute
Gern nach dem Konzil von Konstanz
Auf dem Jan Hus brannte wohl gesehen
In jedem Fall sind es langsame Prozesse
Die in Deutschland bis heute nicht eintraten
Durch die Unterbrechung der Reformation
Die bis kurz vor die Aufklärung kämpfte
Gut am Fehlen einer echten Renaissance
Weil der mittelalterliche Mönch Luther nur
Seinen Verein ein wenig modernisierte ist
Ist die Chance wieder neu aufzubrechen
Ob die Renaissance wirklich aufbrach
Wie sie in religiösen Kriegen endete
Die Gegenreformation sie erstickte
Wird Thema künftiger Verse noch sein
Das Mittelalter war nicht so dunkel
Wie es die Humanisten abgrenzend
Gerne bezeichneten wie auch die
Renaissance weniger licht war
Auch der fließende Übergang zeigt
Die Dialektik der Epochen steht noch
Auf relativ tönernen Füßen zumindest
Soweit wir Geschichte global betrachten
jens tuengerthal 09.01.2019
Aufklärungsromantik
Auf die Zeit der Aufklärung folgte
Die Gegenbewegung der Romantik
Mit manch geistiger Verwirrung
Wie der Hinwendung zum Mittelalter
Wo vorher Freiheit und Menschenrechte
Im Mittelpunkt standen kam nun Gefühl
Ergänzt um dunkle Ahnungen und Angst
Die vorherbestimmtes Leben verwirrten
Was hat die Romantik positives gebracht
Als gefühlsduselige Innerlichkeit die sich
Lieber mit sich als mit Freiheit beschäftigt
Vielleicht hat sie manche glücklich gemacht
Ist es die natürliche Dialektik einfach
Von Bewegungen die sich diametral
Gegenüberstehen als Selbstzweck
Weil Gegensätze anziehend sind
Die Romantik entdeckte die Märchen
Wie das Gruseln als innere Angst
Wieder was Menschen zum Glauben
Seit ewigen Zeiten schon treibt
Die Aufklärung mit ihrer Enzyklopädie
Wollte mit Wissen und Vernunft lieber
Die Welt logisch erklären statt auf die
Alten Mythen blind noch zu vertrauen
Beide Seiten absolut genommen lassen
Einen Teil des Menschen vermissen
Weder mechanistisch noch magisch
Lässt sich das Sein ganz erfassen
Goethe der dazwischen irgendwie stand
Mit der Aufklärung noch einst aufwuchs
Dafür im Alter mit der Romantik flirtete war
Ihr Großvater schon im Sturm und Drang
Jeder trägt Teile von beidem wohl in sich
Die Märchen sammelnden Brüder Grimm
Waren Wissenschaftler der Göttinger Sieben
Die revolutionär aufgeklärte Ideen vertraten
Denis Diderot der Vater der Enzyklopädie
War in vielem ein romantischer Franzose
Der als klösterlicher Student der Theologie
An Gott mit Hohlbach erst zweifeln lernte
Von Montaigne könnten beide Seiten
Lernen wie gut und frei es sich lebt
Wenn mit und ohne zugleich noch
Nebeneinander existieren dürfen
Sicher war der Renaissancemensch
Montaigne nie ein radikaler Atheist
Andererseits stand der Mensch erst
Für ihn im Mittelpunkt noch vor Gott
Wo Romantiker uns aufklären über
Abgründe der Gefühle sollten wir
Sie lieber unterstützen statt bekämpfen
Der Mensch ist mehr als nur vernünftig
jens tuengerthal 09.01.2019
Dienstag, 8. Januar 2019
Artusethos
Sind sagenhafte Helden aus Sagen
Viele suchten reale Wurzeln noch
Um britische Identität abzuleiten
Wichtiger als ob es ihn wirklich gab
Scheint heute die Frage seiner Ethik
Was er davon uns für heute mitgab
Wie zentral die Liebe uns noch ist
Bräuchte es wieder ritterlicher Helden
Die Politik mit blutigem Schwert treiben
Sich muskelgestählt und stark abbilden
Wie Putin es noch so gerne zelebriert
Nach Ethos fragte ein Ritter kaum
Wichtiger war ihm stets seine Ehre
Die zu verteidigen er das Schwert
Zu gerne auch tödlich schwang
Der wahre Kern alter Sagen bleibt
So unergründlich wie die Wahrheit
Als absoluter Anspruch der Weisheit
Aber ist er ethisch irgend bedeutend
Wer immer die Sagengestalt auch war
Ein erfolgreicher Krieger wohl sicher
Der seine Offiziere um sich sammelte
Wie später es der Alte Fritz etwa tat
Ob er seine Frau verbrennen lassen wollte
Weil sie ihn mit einem seiner Freunde betrog
Was ihn Lanzelot einst verstoßen ließ oder
Alles ganz anders war ethisch taugt es nichts
Eifersucht und Mord wie die Jagd nach
Drachen und mythischen Feinden die er
Durch magische Hilfe Merlins nur gewann
Taugen als heutiger Ethos eher weniger
Heutige Herrschaft ist nur noch Verwaltung
Von einfach Beamten statt großen Helden
Auch wenn manche Offiziere dazu machen
Sind sie nur Vollzugsorgane geteilter Macht
Etwas absurd unsinniges wie der Brexit
Könnte dem Geist der Artussage noch
Eher entspringen als unsere Mutti Merkel
Die fleißig ordentlich ihre Arbeit erledigt
Wollten wir irgend mörderische Helden
Beschwor etwa Top Gun diesen Geist
Der vernünftig kritisch absurd scheint
Immer mehr schadete als uns nutzte
Ist der Geist ritterlicher Ehre etwas
Das Menschen in der Politik vermissen
Wollen wir statt rationaler Vernunft
Herrscher die als Helden taugen
Spannend ist der Blick auf die
Wurzeln der Heldensage wie der
Um das Schwert Excalibur das
Artus magisch unschlagbar machte
Möglicherweise brachte ein irakischer Kult
Die Sage mit römischen Söldnern ins Land
Die statt einem Altar ein Schwert in der Erde
Als Zentrum ihres Glaubens verehrten
Interessant auch die klaren Bezüge auf
Die damals Völkerwanderung die erst
Angeln und Sachsen auf die Insel brachte
Briten zeitweise in die Bretagne verbannte
Flucht Vertreibung und Kampf um Kultur
Ein Thema das heute noch viele bewegt
Aber bietet Artus Tafelrunde uns Antworten
Die ethisch irgendeine Zukunft noch haben
Sie berichtet vom blutigen Kampf gegen
Eindringlinge und Verteidigung des Landes
Der Sieger gewinnt nur durch Zauberei
Wie der Vater die Mutter magisch raubte
Am Ende wird auch der Held Artus wohl
Ein Opfer der vielen Schlachten auch
Wenn sein Ende wie das Barbarossas
Der schlicht ersoff unsterblich verklärt
Der eine auf Avalon der andere im Berg
Über dem die Raben kreisen wurden
Beide zu unsterblichen Helden erzählt
Als spielten Tote je irgendeine Rolle noch
Auch bei abstrakt philosophischer Sicht
Werden die Ritter nicht mehr zu Helden
Außer für prügelnde Knaben sie waren
Halt Krieger mit tödlicher Erfahrung
Am Ende war fast die ganze Tafelrunde tot
Artus soll bei seiner Schwester auf Avalon
Verschollen sein die ihn auch sexuell pflegte
Was ihn hier zumindest schwer strafbar machte
Auch der nach einigen Versionen versuchte
Mord an seiner Gattin aus Eifersucht auf ihre
Liaison mit Lanzelot durch Verbrennung zeigt
Einen eifersüchtigen missgünstigen Tyrannen
So romantisch der Mythos von König Artus
Wie heldenhaft die Ritter auch beschrieben
Als Helden im Rechtsstaat taugen sie nichts
Wären wohl vorbestrafte Gewaltkriminelle
An eine wilde Rockergang erinnert vieles
Vom Heldenkult dieser ritterlichen Schläger
Weil wir uns kulturell weiter entwickelten
Das Mittelalter eben eine dunkle Zeit war
Wir geben heute Flüchtlingen Asyl statt
In der Politik dem Aberglauben zu folgen
Wie er in der Artussage so bunt auftaucht
Artus ist sicher kein Held unserer Zeit
Sich aber daran zu erinnern wie einst
Aus den Resten des römischen Reiches
Sich europäische Kultur entwickelte mit
Einflüssen auch aus dem Irak tut gut
Es weitet den Horizont über die Enge
Nationalen Denkens hinaus wie es im
Mittelalter geprägt von religiöser Einfalt
Beschränkt und gewalttätig herrschte
jens tuengerthal 08.01.2018
Fingerlich
Wie liebe ich es
Ganz tief in dir
Zu stecken dabei
Deine zuckende Lust
Hier wie dort mich
Überschwemmen
Lassen von allen
Seiten ergötzlich
Bist du mit mir
Überall in dir
jens tuengerthal 08.01.2019
Mittagslust
Manche machen Mittagsschlaf
Kommt bei mir eher selten vor
Dafür schätze ich die Mittagslust
Mal eben wenn einem danach ist
Gestern Mittag habe ich geschlafen
War nach zwei Stunden in der Nacht
Eine selten nötige Ausnahme wohl
Wurde nur schwankend wieder wach
Heute Mittag kam ich vom Termin
Draußen war grautrüber Regen
Als es uns einfach so überkam
Wir ineinander Mittagslust pflegten
Um so feuchter es draußen ist
Desto schöner scheint es drinnen
Wo es mancherorts auch feucht
Aber um so innig wärmer dann ist
Das Wetter ist bei der Mittagslust
Natürlich völlig egal weil diese bei
Jedem Wetter wunderbar gut tut
Feucht draußen tut drinnen besser
jens tuengerthal 08,01.2019
Terrorregion
Ob Mittelhessen nun Terrorregion ist
Fragt sich seit dort ein noch junger
Hacker von der Kriminalpolizei bei
Seinen Eltern geschnappt wurde
Im Gegenteil vermutlich war es nur
Viel Lärm um nichts eines eitlen Jungen
Der sich wichtig machen wollte als
Politische Stimme der Rechten im Netz
Verraten hat ihn seine Eitelkeit wohl
Wie schon der Chaos Computer Club
Gestern laut vermutete der sich davon
Als deduktiv eitel nur distanzierte
Was ist also der Gewinn des Knaben
Der einige Tage durch die Medien ging
Als wäre er ein Spion aus Moskau
Aber nur ein eitler Knabe dann war
Gefängnis und Aufmerksamkeit
Viel Lärm um nichts vermutlich
Wird der AfD wohl noch schaden
Hat sich öffentlich lächerlich gemacht
Mittelhessen bleibt harmlos wie immer
Der vermeintliche rechte Terrorist hat
Sich selbst überführt durch Eitelkeit
Alles weitere ist nicht der Rede wert
jens tuengerthal 08.01.2018
Gewaltpolitik
Wo Politik der Gewalt weicht
Endet die Demokratie schnell
Die auf dem Diskurs basiert
Miteinander logisch redet
AfD und Pegida haben lange
Diese Basis verbal gekündigt
Mit Hass Politik gemacht statt
Jenseits des billigen Populismus
Damit sind sie stark geworden
Kamen bei schlichten Gemütern
Wie Trump und Konsorten gut an
Das Ergebnis war Polarisierung
Was vom rechten Lager verbal
Gegen Rotgrünversifft ausgeteilt
Verstärkte gewalttätige Stimmungen
War weit jenseits allen Diskurses
Darum ist dennoch ein Terrorist wer
Deren Politiker körperlich angreift
Schlimmer noch als diese verbal
Trägt er den Krieg in die Gesellschaft
Gegen Terroristen muss der Rechtsstaat
Entschieden vorgehen auch falls es zur
Verteidigung seiner Feinde geschieht
Weil er stärker als seine Zweifler ist
jens tuengerthal 08.01.2019
Montag, 7. Januar 2019
Liebesherrschaft
Wer das vergisst liebt nicht
Sondern übt nur Gewalt aus
Den anderen zu beherrschen
Sich gegen solche Macht noch
Verteidigen fällt immer schwer
Weil sie ausweglos ausliefert
Also keine Lösung mehr bietet
Ihre Versöhnung ist nur auf Zeit
Bis bei nächster Gelegenheit alle
Alten Vorwürfe hervorgeholt werden
Um so weiter Macht auszuüben
Liebe verzeiht dennoch alles
Weil Liebe blöd macht sagen
Die vernünftiger nicht lieben
Weil sie heller sieht Liebende
Wer Recht hat weiß nur die Zeit
Vermutlich wie immer keiner ganz
Aber alle ein bisschen schon
Es geht halt um Herrschaft
jens tuengerthal 07.12.2019
Liebesglück
Hängt es an bloßer Willkür
Können wir es beeinflussen
Oder überfordert uns das
Liebe hängt an komplexen Faktoren
Nie können wir alle im Blick haben
Manchmal passt es dann ist es gut
Manchmal nicht dann eher weniger
Frauen meinen grundsätzlich durch
Wohlverhalten seien Dinge zu ändern
Dies hat meist pädagogische Absicht
Will zumindest den anderen lenken
Männer mit Erfahrung glauben nicht
Sie könnten den Willen einer Frau
Durch ihr Verhalten beeinflussen
Sie nehmen die Dinge halt hin
Wo die hormonelle Harmonie fehlt
Passiert auch bei besten Benehmen
Gar nichts umgekehrt schadet auch
Schlimmstes wenig bei Anziehung
Auch Lust und ihre Erfüllung hängt
An komplexen Faktoren die wir nie
Alle vernünftig überblicken können
Glücklich freue sich wer es mal hat
Wir können immer alles dafür tun
Liebenswerte Menschen zu sein
Doch sagt dies nichts über unser
Liebesglück und sexuellen Erfolg
Liebe ist nicht wirklich vernünftig
Sie hängt an willkürlichem Gefühl
Darauf zu bauen ist sehr riskant
Schlimmer nur es nicht zu tun
jens tuengerthal 07.01.2018
Glückssucher
Kann nicht glücklich werden
Sein Ziel hängt nicht an ihm
Bliebe ein Diener des Zufalls
Wer mit allem glücklich sein kann
Wird immer Wege dahin finden
Sein Glück auch zu machen
Indem er die Dinge sein lässt
Es ist eine Gratwanderung mit
Dem Glück zwischen Wille und Weg
Wo der Wille stets mehr schadet
Um einen glücklichen Weg zu finden
Manches bleibt wohl immer paradox
Passt zum meist ungeordneten Leben
Dies können wir als Unglück sehen
Weil jede Ordnung fehlt oder nicht
jens tuengerthal 07.01.2019
Ausgeliefert
Wenn nichts mehr geht
Alles was von dir abhängt
Vergebene Mühe wäre
Vor dem gordischen Knoten
Hat Alexander nicht lange
Mehr gewartet oder probiert
Er schlug ihn durch und gewann
Alle Mühe der klügsten Köpfe
War zuvor vergebens gewesen
Ein Hieb zur rechten Zeit aber
Löste alle Probleme auf einmal
Statt langer Grübeleien hilft
Wenn du ausgeliefert bist
Etwas unerwartet anderes tun
Unlösbare Knoten zu lösen
jens tuengerthal 07.01.2018
Montagsdunkel
Am Montagmorgen im Dunkeln
Ist so richtig winterlich noch
Ohne Schnee in dunklen Höfen
Völlig wider die Natur aufzustehen
Winterschlaf liegt da viel näher
Zumindest bis es hell wird statt
Sich den Tag von Uhren diktieren
Zu lassen als Sklaven der Zeit
Schön aber wird es im Dunkeln
Loszugehen um es später dann
Auf dem Weg dämmern zu sehen
Was zumindest ein kleiner Ersatz
Ersatz für das verkaufte Leben
Als Sklaven fremd diktierter Zeit
Zum Zwecke des Gelderwerbs
Fraglich nur Trost oder Ablenkung
jens tuengerthal 07.01.2018
Sonntag, 6. Januar 2019
Leseaussicht
Wovor dir lange graust
Schau auf deine Bücher
Denk was du danach liest
Auch Liebe und Sex sind
Eine wunderbare Aussicht
Doch mit irgend Erwartung
Selten noch wirklich so gut
Darum schaue ich immer
Auf meine Bücher wenn
Unangenehmes vor mir liegt
Dann weißt du warum
Danach in Ruhe zu lesen
Ist eine so schöne Aussicht
Dass sie alles relativiert vor allem
Bücher widersprechen da nie
Also freue ich mich auf meine
Liebsten Bücher um dann wieder
Mit noch mehr Freude zu lesen
Alles geht irgendwann vorbei
jens tuengerthal 06.01.2019
Fettvorbei
Verkündet der Finanzminister
Bürger brauchten nicht hoffen
Irgend entlastet zu werden
So redet ein Sozialdemokrat
Die so gern aus vollen Kassen
Nehmen und vom umverteilen
Für eine bessere Welt träumen
Es sei nichts ersichtlich wo
Eine irgend Entlastung möglich
Der Bundesrechnungshof würde
Dies wohl ganz anders sehen
Ob sich die Bürger dies merken
Sollte der seriöse Herr Scholz einst
Kandidat der Sozialdemokratie sein
Gegen Merkels unklaren Nachfolger
Dann folgte auf Schulz Scholz denk ich
Kann mir ein Grinsen nicht verkneifen
Frage mich wie wenig noch möglich ist
Mehr Stimmung als Vernunft wird wählen
Die fetten Jahre sind vorbei höre ich
Frage mich für wen überhaupt denn
Nie waren mehr staatlich sanktionierte
Arme im Land ohne größere Hoffnung
Fett geworden ist unsere Verwaltung
Der politische Überbau allerorts der
Sich gerne noch was genehmigt um
Beim Bürger noch mehr zu holen
Fett ist ein ungesundes System längst
Was dringend abspecken müsste um
Künftig schlank und effektiv zu sein
Aber statt Diät werden Diäten erhöht
Die fetten Jahre sind vorbei sagt mir
Der Finanzminister fett im fetten Amt
Was zugegeben sehr ärgerlich klingt
Ob es überhaupt einer gehört hat
Zur Mäßigung und Sparsamkeit sollte
Der Finanzminister den Staat aufrufen
Stattdessen begründet er nur keine
Steuersenkungen in Zukunft mehr
Es braucht dringend mehr liberale Kräfte
Die auch Freiheit des Bürgers verteidigen
Wenn der Staat es sich zu bequem macht
Nach fetten Jahren mit Wohlstand für ihn
jens tuengerthal 06.01.2019
Weimartraum
Eigentlich hasse ich Reisen
Bin am liebsten Zuhause
Wenn ich nicht flanieren geh
Aber alles hat eine Ausnahme
Mit der Liebsten gen Weimar
Ist unser alter Liebestraum
Wie vieler Goethe Freunde auch
Dafür reise ich sogar freiwillig
Wie oft war ich schon dort
Flaniert im Park an der Ilm
Gestaunt im Goethehaus
Noch ohne Frau oder Plan
Was hab ich lustvollen Goethe
Mit Christiane im Gartenhaus
Schon so oft beneidet um nun
Dem Alten es lüstern gleich zu tun
Der schönen Anna-Amalia Bilder
Sehe ich täglich hier über mir
Endlich wieder zum Greifen nah
Im Rokokosaal für einen Moment
Wie schön sind Ziele und Träume
Wonach wir sehnsüchtig streben
Wenn sich eröffnen neue Räume
Einem altmodischen Dichterleben
Weimar du Hochburg der Musen
Was ziehst du mich so sehr an
Hier küsse ich der Liebsten Busen
Versinke in deiner wie ihrer Mitte
Genug romantisch geschwärmt nun
Hier stehen auch Bauhaus und Buchenwald
Vom Ettersberg weht es wohl eisekalt
Aber unten klebt Weimar im Kitsch
jens tuengerthal 06.12.2019
Prollsport
Ribery proletet ein wenig
Und alle Welt erregt sich
Über sein goldiges Steak
Als habe es kulturellen Wert
Im Prollsport gibt es Proleten
Ist keine wirkliche Neuigkeit
Lassen wir sie lieber kicken
Dass zumindest können sie
jens tuengerthal 06.12.2018
Freiheitsbegriff
Der Hackerangriff gibt gute
Gelegenheit über Freiheit
Wie ihre Grenzen nachzudenken
Was wir noch schützen wollen
Manche meinem Datenraub sei
So etwas wie Hausfriedensbruch
Sie verstehen wesentliches nicht
Betrachten Objekte ohne Folgen
Manche prostituieren sich längst
Selbst in sozialen Netzwerken so
Dass Schutzgrenzen verschwimmen
Doch bleibt ein Unterschied wichtig
Macht die Hure die Beine breit weil
Sie dafür bezahlt wird haben wir da
Keine Vergewaltigung sondern Ehe
Auf Zeit und ein schlichtes Geschäft
Geschäfte schützt die Rechtsordnung
Räuber werden dafür streng bestraft
Der gleiche Vorgang kann zugleich
Gutes Geschäft oder Verbrechen sein
Wem sein geheimster Schatz nun
Geraubt wird der ist quasi wehrlos
Wer Wehrlose angreift handelt als
Mörder falls der andere zufällig stirbt
Wie wir Daten betrachten ist zufällig
Von der Art ihrer Nutzung abhängig
Facebook und Google schenken wir
Wofür andre streng bestraft werden
Für soziale Netzwerke machen wir
Gerne die Beine breit was dafür nun
Als Mord angeklagt wenn ungefragt
Scheint auch viel Lärm um nichts
Wer Daten raubt nimmt damit Freiheit
Leben an Daten zu hängen ist unfrei
So schuf der Räuber erst Bewusstsein
Für die Grenzen unserer Freiheit
jens tuengerthal 06.01.2019
Samstag, 5. Januar 2019
Migrantenstadl
Erst keinen reinlassen
Dann mal schauen wen
Schließlich Frauen und Kinder
Der Migrantenstadl in Italien
Die Bundesregierung nimmt auch
Einige auf ohne sich festzulegen
Wieviele oder welches Geschlecht
Hier gerade noch rein passt
Der Migrantenstadl widert mich an
Wenn es um Menschen in Not geht
Ist die Differenzierung so illegal wie
Das lächerliche Theater der Ablehnung
Jeder Mensch auf dem Mittelmeer
In seeuntauglichen Booten ist in Not
Wer sonst ersäuft muss gerettet werden
Das gebietet uns die Menschlichkeit
Fraglich ob wir alle aufnehmen müssen
Oder nur jene ohne Perspektive aber
Wollen wir nur die Hoffnungslosen hier
Wer entscheidet wahrheitsgemäß darüber
Was wollen wir dabei wirklich als Europäer
Wessen Meinung soll dabei zuerst zählen
Sind Humanisten wichtiger als Nationalisten
Gibt es überhaupt irgendwo eine Meinung
Manche fürchten schon Überfremdung
Sehen ihre Kultur vom Islam bedroht
Andere sehen den christlichen Geist
Durch die Intoleranz längst zerstört
Halte von keinem Aberglauben etwas
Nicht einer taugt zur Problemlösung
Dazu braucht es viel mehr Vernunft &
Nüchterne ökonomische Berechnung
Europa stirbt langsam aus braucht also
Zuwachs von außen ganz dringend der
Ins eigene System integriert werden muss
Das dauert und kostet etwas Reibung
Dieser Prozess wird manches verändern
Auch der islamische Aberglaube wird
Federn lassen im laizistischen Europa
Am Ende rechnet sich nichts als Vernunft
Viel Lärm zu hysterischer Menschen lässt
Natürliche Prozesse dramatischer erscheinen
Als sie je in der Realität sich auswirken
Alles verläuft sich alleine mit der Zeit
Die Kinder der Syrer von heute werden
Morgen für deutsche Renten hart arbeiten
Um sozial wieder aufzusteigen nach ihrer
Flucht aus der elterlichen Heimat einst
Die Ängste und Probleme sind nicht alle
Völlig unbegründet und absurd aber
Es droht auch nicht der Untergang des
Abendlandes wenn Kulturen sich mischen
Homogenität ist biologisch ein Nachteil
Den normale Wanderung alleine ausglich
Die Eiserne Vorhänge aber verhinderte
So beschränkt ist der Geist oft dahinter
Nicht Afrikaner und Araber zu integrieren
Sie mit europäischer Freiheit zu beglücken
Ist Europas größtes Problem der Zukunft
Diese Menschen wollen Erfolg und Frieden
Den beschränkten Geist zu vieler aber
Die hinter dem Eisernen Vorhang noch
Aufwuchsen müssen wir heute integrieren
Wenn Europa eine Zukunft haben soll
Dies wurde 1990 leichtfertig versäumt
Heute zog der Populismus in Europa ein
Dieses Gespenst zu vertreiben wird
Die wichtigste Aufgabe der Zukunft
jens tuengerthal 05.01.2019
Bücherhöhlen
Viele Tiere bauen sich Höhlen
Andere verschlafen es einfach
Gelegentlich in diesen Höhlen
Die mir sehr sympatisch sind
Eine Höhle als Rückzugsort
War schon immer mehr meins
Als ein luftiges Baumhaus oder
Heimatlos vom Wind getrieben
Will nicht in den sonnigen Süden
Vor Winter und Kälte fliehen bin
Lieber am Kamin in meiner Höhle
Gut geborgen mit meinen Büchern
Ein Horror ist mir die Vorstellung
Irgendwohin zu reisen statt treu
In meiner Höhle immer zu bleiben
Nur zwischen Seiten mich zu bewegen
Bin viel bewegt in Bücherwelten
Zumindest las ich von vielem aber
Noch viel mehr werde ich nie lesen
Wie Schund Phantasy oder Liebe
Eine Höhle ist ein beschränkter Raum
Fest gewachsen nicht gemauert wohl
Teil der Natur und ihre Aneignung
Durch unsere Fähigkeit zu genießen
Vielleicht war es der Wind in den Weiden
Eines meiner liebsten Kinderbücher dabei
Was mir meine gute Mutter noch vorlas
Das den Bücherhöhlentraum erweckte
Glücklich macht es mich zu wissen
Nirgendwo mehr hin zu müssen
Genug Bücher um mich zu haben
Wie Tee mich zu wärmen und laben
Der Rückzugsort könnte für mich gern
Unterirdisch noch sein als echte Höhle
Ganz ohne Ausblick in irgendeine Ferne
Alles was ich besuche habe ich hier
Bin dennoch kein Höhlenforscher
Warum sollte ich dorthin streben
Wo Bücher nur mühsam überleben
Meine Höhle wär trocken und warm
Der kleine Hobbit gefiel mir darum
Erinnerte mich an Zwerg Zippelzap
Von dem meine Großmutter noch
Lange Geschichten im Harz erzählte
Aus Höhlen kamen die Urmenschen
In Höhlen dringen wir uns fortzupflanzen
Befriedigung finden wir dort gemeinsam
Die Höhle ein großes Wunder der Natur
In meiner Bücherhöhle bin ich ganz
Glücklicher Mensch und froher Leser
Habe alles in der Welt mir nötige dort
Bücher Tee und hoffentlich Liebeshöhlen
jens tuengerthal 05.01.2018
Geheimnisverwirrung
Was ist überhaupt noch geheim
Wovon weiß jeder was keiner
Haben Geheimnisse einen Wert
In Zeiten virtueller Offenheit
Das Bundeskriminalamt klärt auf
Wenn es um kriminelle Geheimnisse geht
Manche Ämter wussten schon mehr
Bevor die Aufklärer eingreifen konnten
Daten zu veröffentlichen könnte
Grundrechte verletzen zumindest
Für solche sensibel endlich machen
Was dringender als je nötig war
Dankbar für das aktuelle Chaos
Betrachte ich die erregte Stimmung
Frage mich ob einer was merkt
Oder alles weitergeht wie immer
Der elektronische Brief ist ein Brief
Alle elektronischen Daten sind
Wie nicht virtuelle zu schützen
Jede weitere Diskussion ist müßig
Was folglich aber auch hieße jeder
Zugriff darauf würde staatlich begrenzt
Der Schutz würde staatlich gewährt
Keine Geheimdienste an Knotenpunkten
Wollen wir wirklichen Schutz aller
Garantierten Grundrechte oder
Lieber ungar weitereiern bis
Alle Rechte lukrativ verkauft sind
Die kleine Datenkrise kommt gut
Sie erinnert an den Preis der Freiheit
Zeigt was der Staat uns schuldig wäre
Würden Daten grundrechtsgleich geschützt
So stehen uns lustige Zeiten bevor
Fremde Mächte werden verdächtigt
Um eigenes Fehlverhalten zu tarnen
Wie heißt es bei Dinner for one: same…
jens tuengerthal 05.01.2019
Popo-Trump
Trump pokert gerne
Er ist ein Großmaul
Ihn Zocker zu nennen
Trifft den Kern besser
Die Poker-Politik setzt auf
Massive Eskalation statt
Entspannung und Kooperation
Sie lebt vom größten Skandal
Er fasst auch gerne Frauen an
Vorzugsweise kräftig am Popo
Hat Sex mit Porno-Stars um sein
Schmuddel-Image zu pflegen
Gerade eskaliert er wieder massiv
Beim Streit um den Shut-down
Der die USA massiv lahmlegt
Alle Milliarden kosten wird
Eine Perspektive hat er keine
Lösungen sucht er niemals
Außer provozieren kann er nichts
Hoffentlich wird er dabei durchschaut
Ihn beim Wort nehmen
Gegen die Wand laufen lassen
Statt sich darüber aufzuregen
Hilft langfristig allen weiter
Damit die lächerliche Show
Eines impotenten Toupeträgers
Endet muss er nur auffliegen
Stur gegen die Wand rennen
Trump schreit laut nach Schlägen
Das Prinzip seiner Poker-Politik
Abwarten und aussitzen hilft mehr
So bekommt er was er herbeiruft
jens tuengerthal 05.01.2018
Freitag, 4. Januar 2019
Gummihandschuhe
Es hat dich total angemacht
Als ich mit Gummihandschuhen
Ins Bad kam und du mir darum
Schnell die Hose öffnen musstest
Danach hast du mich auch wieder
Angezogen obwohl es eigentlich
Total überflüssig war jetzt wo du
So heiß warst ging es ganz schnell
Nur die Gummihandschuhe hab ich
Vorher wieder ausgezogen sie tropften
Noch vom Abwaschen vorher wie wir
Danach noch mehr von der Lust
So trug ich dich einfach in den Armen
Zum Bett ohne Gummihandschuhe
Du warst auch so schon nass genug
Für den kleinen Ritt durch die Nacht
jens tuengerthal 04.01.2019
Liebesrecht
Niemand hat immer Recht
Jeder irrt sich manchmal
Nur die Liebe liegt richtig
Auch wenn wir falsch lagen
Die Liebe ist nicht rational
Prüfbar oder nur vernünftig
Sie ist immer mehr auch
Wenn sie sich verliert
Dann aber ist sie nicht mehr
Was nicht ist bleibt egal
Richtig ist es trotzdem immer
Lieber zu lieben statt nicht
Habe die große Liebe riskiert
Und größtes Glück bekommen
Nach langer Suche davor
Alles auf eine gesetzt
Wer sich entscheidet kann irren
Nur die Liebe irrt sich niemals
Warum es lohnt bei ihr zu bleiben
Um was ist ganz zu genießen
Habe es zugegeben ganz leicht
Die große Liebe hat mich gefunden
Musste nur liebend bei ihr bleiben
Was mir sofort ganz leicht fiel
Weiß nicht ob es vernünftig war
Nur eine für immer zu wollen
Doch das Gefühl hat entschieden
Was jede Vernunft ausschließt
Wollte ich es vernünftig betrachten
Könnte ich es nicht besser treffen
Also scheint es doch vernünftig
Aber das spielt ja keine Rolle
Die Liebe ist da und stärker als ich
Besonders besiegt sie die Vernunft
Weil ich meine Frau liebe und begehre
Kann ich mir nichts anderes vorstellen
So bestimmt etwas völlig Irrationales
Das ganze vernünftige weitere Leben
Aber glücklich damit sorge ich mich nicht
Sondern genieße geteiltes Gefühl
Weiß nicht ob ich damit Recht habe
Es ist aber auch völlig egal solange
Wir beide damit so glücklich sind
Hat die Liebe ohnehin immer Recht
jens tuengerthal 4.01.2019
Bildhaft
Sah gerade Bilder von dir
Konnte mir gar nicht helfen
Erinnerte mich an die Lust
Da stand er schon weit ab
Momente erinnern aus dem
Reichern Fundus unserer
Erotischen Vita macht Lust
Auf Wiederholung und mehr
Es sind so viele sinnlich
Schöne Momente längst
In mir gespeichert doch
Genügt ein Bild sie zu wecken
Dann möchte ich meine Lust
Groß und fest wie sie ist nur
So tief wie nur möglich in dir
Spüren wie dich lustvoll über mir
Oh du perfekte Traumfrau
Gehöre dir ganz meine Liebste
Als Diener unsere geteilten Lust
Will meine Lust in dich spritzen
Tief ineinander überließen um
Dann lustvoll in diesem Überfluss
Vereint dahin zu sinken ist mit dir
Auch dem Atheisten himmlisches Glück
So bist du mir Himmel und Erde
Zugleich vorne und hinten in allem
Das größte Glück denkbarer Lust
Mein ein und alles immer wieder
jens tuengerthal 04.01.2014
Stattpolitik
Statt Politik lieber Liebe
Macht als Motto glücklicher
Darum wende ich mich nun
Lieber meiner Liebsten zu
Mehr Zuwendung anstatt die
Abwendung zu zelebrieren
Feiert das Glück im Leben
Mehr als Unglück zu bedauern
Was bin ich doch glücklich mich
Leicht und voller Liebe der besten
Aller Frauen zuwenden zu können
Statt irgend an Politik zu denken
Denke an unsere Zärtlichkeiten
Freue mich über unsere Liebe
Träume von unserer heißen Lust
Was genug Tagträume mir schenkt
Würden mehr Menschen die Politik
Mit vier Versen erledigen im Leben
Wären viele lustvoll glücklicher
Zumindest ich bin es gerade sehr
jens tuengerthal 04.01.2018
Fahrverbotsangst
Freie Fahrt für freie Bürger
Ist ein deutsches Lebensmotto
Gegen das alle Fahrverbote
Ganz eklatant verstoßen
Auch wenn nur der AfD diesen
Unsinn falscher Freiheit noch
Laut verkündet sitzt es ganz tief
Im Autofahrerunterbewusstsein
Die Autoindustrie hat die Politik
Soweit bereits im Griff mit dem
Motto Arbeitsplätze haben Vorrang
Dass alle Vernunft flüchtig ist
Die inhärente Lüge hinter diesem Slogan
Ist vergessen wie die der Grenzöffnung
Welche AfD und Pegida dreist erfanden
Es wird als Faktum heute vorausgesetzt
Fürchte ich irgendein Fahrverbot
Nein ganz im Gegenteil werde sie
Gerne begrüßen weil sie mich auch
Nach reichlich Kohlgenuss nie betreffen
Wenn sich herausstellt etwas schadet
Wird nur mit Lügen noch legal betrieben
Wäre vernünftig längst schon verboten
Ist alle Aufregung viel Lärm um nichts
Dann braucht es kein Gejammer
Aus dem armen ländlichen Raum
Der ohne völlig abgeschnitten wäre
Sondern Pläne für endlich Alternativen
Die deutsche Industrie bremst lieber
Verzögert den nötigen Fortschritt
Dabei können wir längst ohne Abgase
Wenn wir nur wirklich wollten
Die Fahrverbotsangst ist nur Spiegel
Des deutschen Wesens was anstatt
Innovativ endlich tätig zu werden
Lieber weiter alles ausbremst noch
Böse sind dabei stets diejenigen
Die sich um Abhilfe kümmern
Täter als solche öffentlich benennen
Geschützt werden hier nur Täter
Angst machen mir keine Fahrverbote
Sondern die alte deutsche Angst die
Innovation und also Veränderung
Mehr fürchtet als den sonst Tod
Alle Diesel sofort verbieten sowie
Alle Verbrennungsmotoren innerhalb
Von Wohngebieten und Ballungszentren
Setzte schnell nötige Innovation frei
Wer darauf setzt schafft die Zukunft
Statt sich noch vor ihr aufzubäumen
Wenn die Vergangenheit längst tot ist
Nur keiner es ihr so direkt sagen will
Gradmesser der Tauglichkeit für die
Zukunft wird die Fähigkeit sein auf
Sich wandelnde Anforderungen eher
Flexibel und kreativ zu reagieren
Wenn VW Daimler BMW und Opel
Als Konzerne nicht bald Antworten
Produzieren werden sie nicht mehr
Länger gebraucht sind entbehrlich
jens tuengerthal 04.01.2018
Bürgerverkehr
Auf den Straßen von Amberg
Herrscht reger Bürgerverkehr
Manche warnen voreinander
Ob zu weitgehender Integration
Wenn die Islamisten saufen
Sind sie wohl keine Muslime
Oder bereits zu gut integriert
Sich von Bayern zu scheiden
NPD Bürgerwehren erinnern
Sehr an die einst Wuppertaler
Scharia Polizei auch wenn den
3 in Warnwesten nichts ferner liegt
Was wiederum uns allen nur zeigt
Lechts wie Rinks alle Extremisten
Lassen sich leicht austauschen
Am Ende stören sie den Frieden
Wer weniger auf die Ränder hört
Ob Sahra vorm Kanzleramt oder
Sonst in Warnwesten unterwegs
Wird in der Mitte Mehrheiten finden
Bürger wollen in Ruhe und Frieden
Möglichst ungestört leben womit
Alles Radikale sich klar verbietet
Keiner braucht heute Bürgerwehren
Ordnungshüter stellt der Staat genug
Sein Monopol allein ist dieser Schutz
Wer dies zu untergraben versucht
Gefährdet die öffentliche Sicherheit
Politik wird in Parlamenten gemacht
Nicht in Warnwesten auf der Straße
Wer das für nötig hält hat Rechtsstaat
Und Demokratie nie verstanden
Dieser Grundsatz gilt logisch auch
Wenn östliche Potentaten bezahlen
Egal ob naher Osten oder ferner
Aus östlicher Taiga gepumpt
jens tuengerthal 04.01.2018
Apfelblase
Platzt die große Blase nun
Die Appel hochschwemmte
Zum wertvollsten Unternehmern
Mit bloß einem Telefonmodell
Variantenreich wurde dies eine
Vermenschelt und gut getarnt
Wie es elitäre Daten sammelte
Im Fankult der Apfelblase
Gutes Design mit elitärer Technik
Machte nahezu nichts zum Hype
Um die Firma in hohler Apfelblase
In Wirklichkeit leicht angefressen
Gegen diese kämpft nun Qualcomm
Lässt den Verkauf landesweit verbieten
Weil zwei Monopolisten ähnlich handeln
Stehen beide auf sehr dünnem Eis
Natürlich sind auch die Rechner der
Gerade leicht angefressenen Firma
Mit angefressenem Apfel exzellent
Zumindest besser und teurer meist
Aber Qualität allein rettet nicht das
Einst wertvollste Unternehmen der
Schnellen Welt der Börsenkurse
Dann hat es sich schon erledigt
jens tuengerthal 04.01.2018
Kriegsverdacht
Gerade wurden Politikerdaten
Veröffentlicht durch Hacker
Aus allen Parteien ausser AfD
Welcher Verdacht liegt da nahe
Wer ist bekannt für seine Hacker
Welches Land betreibt damit Politik
Welche Medien unterstützen die AfD
Wo bekommen Populisten Unterstützung
Welches Land hat keine Perspektive
Außer Rohstoffe zu exportieren
Die keine nachhaltige Zukunft haben
Was denkt wer 1 und 1 zusammenzählt
Linke und rechte Radikale loben gern
Den wichtigen Partner im Osten
Der autoritär geführt Nadelstiche setzt
Gegen eine Demokratie der Mitte
Manche betonen wir könnten nicht
Ohne aber mit scheint schwieriger noch
In Zeiten der Weltmächte ohne Demokratie
Liegt der Verdacht auf Krieg nicht so fern
Nichts genaues sagen weil keiner was weiß
Bleibt schwammig unpräzise in allem noch
Nur verdächtig scheint es irgendwie jedem
Unangenehme Zeiten sehr nah dem Krieg
jens tuengerthal 04.01.2018
Donnerstag, 3. Januar 2019
Bibliothekstraum
Eine eigene Bibliothek zu haben
Die möglichst vollständig alles
Schöne der Bücherwelt versammelt
Mit wunderbaren Lesesesseln
Regalen bis zur Decke die oben
Nur mit Leitern erreichbar waren
Dazu ein brummender Samowar
Am liebsten aus Kirschholz oder
Möglichst dunkel und gediegen
Als Höhle für meine Bücher alle
Rückzugsort aus hektischer Welt
Schöne Buchrücken erträumte ich
Leder oder gutes Leinen die beim
Darüberstreichen zärtlich vertraut
Ein Gefühl von Zuhause geben
Genau so lebe ich schon heute
Von vielen Büchern umgeben
Die Haupteinrichtung sind nur
Von der Bibliothek träume ich noch
Weiß nicht ob ich den Traum jemals
Realisieren kann oder muss denn
Glücklich bin ich ja schon jetzt völlig
Mit dem bisschen Bücher um mich
Aber schön ist es davon zu träumen
Den Traum mit der Liebsten zu teilen
Mit und für Bücher zuerst zu leben
Um ein glücklicher Leser zu werden
jens tuengerthal 03.01.2018
Lusterklärung
Warum habe ich immer mehr Lust
Auf meine wunderbare Liebste die
Doch schon überall erforscht zu haben
Die allergrößte Lust für mich ist
Immer noch muss ich sie nur nackt sehen
Um vor Lust alles aufstehen zu spüren
Was an mir dazu nur aufstehen kann auch
Weckt ihre Abwesenheit größte Sehnsucht
War es mehr als die neue Eroberung
Noch unbekannten Terrains die mich
An ihr so reizte was sie noch täglich
So viel schöner mir scheinen lässt
Normalerweise wird uns langweilig
Was wir schon richtig gut kennen
Sie ganz zu haben scheint mir aber
Jeden Tag aufregend schöner noch
Bei geliebten Büchern kenne ich es
Dass ich einzelne Kapitel wieder lese
Etwa im Zauberberg immer gerne
Aber es doch nie alles wie neu
Ihre nie endende Lust übererfüllt
Alle meine jemals erotischen Träume
Dabei immer mit ihr gemeinsam noch
Kommen zu können ist der Gipfel
So habe ich alle Lust im Leben mit ihr
Gefunden und bin zufrieden glücklich
Habe damit alles im Leben erreicht
Lehne mich zurück und genieße
jens tuengerthal 03.01.2018
Liebeserklärung
Kann ich die Liebe erklären
So ganz vernünftig logisch
Weil sie doch selbstverständlich
Wie nichts sonst mir erscheint
Natürlich habe ich die schönste Frau
Sie ist so klug wie immer aufregend
Erregend schön und dazu spannend
Bietet mir einfach alles ist doch logisch
Auch ist es doch ganz offensichtlich
Jeder der sie sieht versteht sofort
Warum ich mein Herz an sie hängte
Noch dazu liebt sie sogar noch mich
Das Zusammenleben mit ihr hat mein
Leben so viel schöner und reicher
Mit jedem neuen Tag mit ihr gemacht
Noch nie war ich so glücklich erfüllt
Alles an ihr und uns spricht dafür
Dass wir einfach zusammengehören
Wir können uns gut riechen und dazu
Schmecken wir einander noch vollkommen
So ist seit sie mich aussuchte alles
Schöner geworden in meinem Leben
Freue ich mich auf die Zukunft mit ihr
Tut sie mir auch gesundheitlich gut
Doch all diese Gründe wären nichts
Trüge uns nicht die Liebe die sich in
Ihren Folgen vielleicht biochemisch
Messen aber nicht erklären lässt
Die Liebe hängt an der Summe aller
Dinge also der Komplexität unseres
Zusammenspiels was so perfekt passt
Könnten Chaostheoretiker einwenden
Doch auch diese Summe scheint mir
Viel zu wenig zu beschreiben was ich
Für meine geliebte Frau empfinde die
Mehr als alle Träume mir geschenkt
Sie ist logisch meine bessere Hälfte
Warum ich ohne sie halb nur noch bin
Voller Sehnsucht und Glück zugleich
Liebender Untertan ihrer Launen bin
Diesen Zustand nennen wir halt Liebe
Ohne sagen zu können warum oder was
Genau sie ausmacht und trägt was alles
Für den Logiker sehr unpräzise macht
Könnte nun als Aufklärer darunter leiden
Nie ganz genau zu wissen warum sie
Für mich die eine und einfach alles ist
Will es aber lieber unwissend genießen
Vielleicht ist das Glück am schönsten
Wenn wir nicht so genau wissen warum
Es einfach als solches hinnehmen weil
Schöner könnte es ohnehin nie sein
jens tuengerthal 03.01.2018
Wunderfrau
Gibt es die Wunderfrau
An der alle perfekt ist
Oder schließt sich das aus
Weil vollkommen eben
Vollkommen langweilig wäre
Frage ich mich immer
Wenn ich meine betrachte
An der für mich alles stimmt
Die nicht nur perfekt aussieht
Vielfältig hochbegabt ist
Von der Lust bis zur Mathematik
Literatur und Liebe nicht zu vergessen
Und mir nie langweilig wird
Auch wenn ich manchmal wünschte
Es gäbe weniger Aufregung um nichts
Weiß ich doch perfekt wäre langweilig
Und nehme die in allem perfekte
Voller Liebe wie sie ist denn
Eine Bessere gibt es nicht
Als meine heiß geliebte Wunderfrau
Die natürlich heißblütig ist
jens tuengerthal 03.01.2018
Mittwoch, 2. Januar 2019
Asozialverhalten
Über Fahrer von Geländewagen
Dabei schaden Flieger viel mehr
Wer selber denkt läuft häufiger
Bei Greenpeace engagierte
Globetrotter betreiben Ablass
Im Wettbewerb asozialer Lügner
Stehen sie mit in führender Position
Touristen sind Opfer von Terroristen
Wird weltweit gerne gewarnt dabei
Ist Tourismus der allerschlimmste
Terrorismus gegen die Natur weltweit
Schreibe auf elektrischen Geräten
Bisher ohne ökologischen Strom
Sagt mir mein Gewissen dabei
Bin ich doch harmlos verglichen
Unser Asozialverhalten ist immer
Noch das größte Problem weltweit
Keine Kinder und weniger Konsum
Sind die Lösung die sie verhindern
Wem steht da überhaupt Kritik zu
Suchen wir Lösungen in der Größe
Oder alternativ individuell im Detail
Was wäre kategorisch heute gut
Selbst wenn ich mich heute korrekt
Verhielte hieße es nicht dass ich es
Auch morgen konsequent noch täte
Weil Ansichten sich auch wandeln
Wenn Entwicklung unser Untergang ist
Werden wir wohl untergehen müssen
Weil uns auch nichts anderes retten kann
Warum Gelassenheit mehr helfen könnte
Wer immer weniger will kann dafür auch
Ein immer besseres Gewissen haben
Was früher nur teurer Ablass gewährte
Aber wie asozial ist es zu verurteilen
Sind diejenigen Menschen schlimmer
Die andere hart verurteilen oder doch
Alle die sich real die Freiheit nehmen
Wider die korrekte Sicht zu meinen
jens tuengerthal 02.01.2018
Gleichheiter
Gleichheit vor dem Gesetz
Wird vom Grundgesetz garantiert
Dahinter sieht es anders aus
Wie der Lohnvergleich zeigte
Jedoch reden wir über bloße Theorie
Real redet kaum einer über Einkommen
Vergleicht sich lieber nicht öffentlich
Wer will schon ein Verlierer sein
Von alleine ändert sich das nicht
Eine Veröffentlichung für alle böte
Faire Abhilfe aber möchte das wer
Lassen wir uns lieber was vormachen
Wer hat kein Interesse an einer
Publikation und warum sollte genau
Geschaut werden dabei und wie
Nehmen sie Einfluss auf Meinung
Vertragsfreiheit soll weiter bestehen
Wer gut verhandelt wird auch belohnt
Nur danach muss veröffentlicht werden
Damit sich Macht und Freiheit ändern
Der öffentliche Dienst muss es immer
Für alle anderen wäre es viel besser
Außer für jede die durch Geheimnisse
An Macht im Hintergrund gewinnen
Ein Publikationserfordernis täte mehr
Für Gleichheit und Fairness als alle
Diskussionen über lächerliche Feiertage
Dann würde sich Leistung wieder lohnen
jens tuengerthal 02.01.2019
Schiebung
Betroffen oder aufgewühlt
Entscheidet heute darüber
Ob sofortige Abschiebung
Politisch gefordert wird
Sogar Gesetze will Seehofer
Verschärfen der aufgewühlt ist
Wenn besoffene Ausländer
Zünftig zu prügeln begonnen
Die Amokfahrt eine Rechten
Der Flüchtlinge umfahren wollte
Macht den Minister nur betroffen
Sieht er seine Beteiligung gar
Abschiebung ohne Gnade kann
Für manche Flüchtlinge tödlich sein
Was dem rasenden Minister egal
Amokfahrten sollen es sogar sein
Wer betroffen von etwas ist weil
Auch durch seine Hetze verursacht
Greift gegen Flüchtlinge hart durch
Ist gegen Rechte aber sprachlos
Radikalisierung muss bekämpft werden
Auf der rechten wie auf der linken Seite
Wer mit Abschiebung droht statt mit Härte
Des Rechtsstaates hat nichts begriffen
Gegen Abschiebung ist nichts zu sagen
Sofern die Voraussetzungen vorliegen
Alles andere verbietet sich von alleine
Darüber reden ist schlicht lächerlich
Der Innenminister vertritt den Rechtsstaat
Sollte nie das Sprachrohr rechter Populisten
Die ihn unterminieren sein darum ist es Zeit
Seehofer nach Bayern abzuschieben
jens tuengerthal 02.01.2018
Dienstag, 1. Januar 2019
Liebesruhe
Wer sich seiner Liebe sicher ist
Wartet durch alle Wogen nur ab
Nach dem Sturm scheint wieder
Die Sonne in deren neuen Licht
Alles wieder viel klarer aussieht
Wolken ziehen ohne einen Willen
Vom Wetter getrieben am Himmel
Wenn der über Berlin heute grau
Kann er morgen schon wieder
Wunderbar blau sein ohne dass
Der Wille etwas daran änderte
Zum Glück bin ich mir ganz sicher
Da stört mich das Wetter nicht
jens tuengerthal 01.01.2019
Leistungsflucht
Will nichts mehr leisten
Nicht in ein System passen
Das ich für so ungesund wie
Meinem Wesen fremd halte
Der Gewinn hoher Leistung
Ist besonders hoher Lohn
Von dem ich Wohlstand
Erwerbe mich freizukaufen
Die Freiheit wiederum habe ich
Längst gegen Wohlstand getauscht
Den zu halten meine Pflicht wäre
Funktionierte ich wunschgemäß
Leiste gern und viel mehr
Nach eigenem Maßstab
Statt in gewöhnlicher Mühle
Arbeite für mich täglich immer
Nicht Leistungsdruck stört mich
Sondern Objekt anderer Interessen
Vor allem ökonomischer Art zu sein
Die meinem Wesen völlig fremd sind
Will nicht haben wollen oder müssen
Um dazuzugehören etwas mitmachen
Gar Urlaub und Reisen gut finden
Oder kurzlebigen Moden hinterherlaufen
Möchte mit weniger glücklicher sein
Betrachte Bescheidenheit als Ethik
Die nachhaltig wie sozial ausgleicht
Keine Leistung ist die höchste mir
Werde ich nun mit Ende vierzig wieder
Ein bockiger Punk der pubertär eher
Gegen alles wie alle und für nichts ist
Oder konzentriere ich mich nur
Wie ich in Liebe und Sex längst keine
Vielfalt mehr suche um vollkommen
Glücklich und erfüllt zu sein dabei
Wird Einfalt mir immer mehr
Ein früherer Klassenkamerad von mir
Ist heute Vorstand von Europas größter
Softwareschmiede was gut zu ihm passt
Aber ich ihm um keiner Millionen neide
Die Vorstellung durch die Welt zu jetten
Ständig in Geldfragen wichtig zu sein
Wäre ein Horror in allem für mich
Sogar Schriftstellerruhm stieße mich ab
Ist wer sich Ruhe und Frieden allein sucht
Kein Interesse am rasenden Fortschritt hat
Ein grauenvoller Egoist oder ein Vorbild weil
Weniger nie mehr ist nur mehr Wert wird
jens tuengerthal 01.012018
Singulär
Singulär ist ein Dasein
Was nicht austauschbar
Also nicht nur einmalig
Sondern unersetzlich
Zumindest für irgendwen
Was natürlich niemand
Auf Dauer zu wünschen
So liegt zwischen Anspruch
Und Wirklichkeit die Realität
Mehr als der Singular je war
jens tuengerthal 01.01.2018
Silvesterbeschäftigung
Silvester habe ich um Mitternacht
Abgewaschen und war gerade
Beim letzten Topf als das alte Jahr
Ganz nebenbei verschwand
Danach war mir danach zu lesen
Bei fest geschlossenen Fenstern
Ohne den Lärm der Idioten draußen
Leider machte ich genau das nicht
Stattdessen setzte ich mich in eine
Verrauchte Kneipe voller Besoffener
Wunderte mich warum Menschen
Dort freiwillig blieben wie ich auch
Fragte mich was die dort feiern
Ritueller Nummernwechsel wird
Mit hohlen Phrasen begossen
Was ich dort im rauchigen Lärm tat
Älter werden heißt manchmal reifen
Wenn ich nun endlich begriffen habe
Silvester ist einfach ekliges Volksfest
Tangiert es mich hoffentlich nie wieder
Lasse die Massen mit ihrem Lärm
Toben und feiern und freue mich lieber
Abstand in jeder Hinsicht zu halten
In Ruhe bei und mit mir lieber zu sein
Später traf ich noch eine die meinte
Sie sei echte Berlinerin dabei kam sie
Fett und feist bloß aus den westlichen
Vororten des eigentlichen Berlins
Sie belehrte mich mit Handauflegen
Was ich im Leben zu tun hätte dabei
Hätte ich sie lieber angekotzt wäre ich
So betrunken wie sie gewesen
Wenn die Masse richtig feiert um mal
Die Sau als ihren Wesenskern wieder
Rauszulassen offenbart sich manches
Der Leere hinter Volkes wahrem Himmel
Manche verstehen sich sehr gut dabei
Vielleicht Ähnlichkeit vom Wesen her
Andere fremdeln eher mit allem lieber
Um wie ich nicht dazu zu gehören
Gleich und gleich gesellt sich gern
Darum halte ich lieber Abstand da
Einsamkeit ist stets ein Privileg
Wenn Massen fröhlich feiern
Aber Silvester habe ich abgewaschen
Das war sehr gut und sinnvoll noch
Nächstes Jahr plane ich nichts sonst
Keine Beschäftigung ist würdiger
jens tuengerthal 01.01.2018
Weiter So
Nichts ändert sich wirklich
Alle Vorsätze sind müßig
Was vorher nicht ging
Wird nicht plötzlich besser
Neue Jahre sind nur Nummern
Einer willkürlichen Reihung
Ohne inneren Zusammenhang
Es geht irgendwie weiter so
Grau war der Himmel davor
Grauer noch ist er danach
Weil zu viele Idioten zuviel
Egoistischen Unsinn verfeuern
Diesmal weniger Einsätze bei der
Feuerwehr Berlin genau 12%
Eine gute Aussicht für alle
Die noch an Veränderung glauben
Das Leben und der Mensch waren
Vorher schon schlecht und werden
Durch Änderung der Nummer nicht
Besser denn nichts ändert sich
Sich davon nicht rühren zu lassen
Ist das sicherste Rezept zum Glück
Ungerührt betrachte ich darum nun
Das weiter so im immer gleichen
Nichts davon geht mich etwas an
Kaum berührt mich noch irgendwas
Alles vergeht im ewigen Fluss
Nichts ist wert dass es bliebe
Betrachte alles mit viel Abstand
Distanz macht einzig gelassen
Der Schlüssel zum Glück bleibt
In Ruhe bei sich zu bleiben
jens tuengerthal 01.01.2018
Montag, 31. Dezember 2018
Jahresbilanz
Ziehen wir Bilanz
In summa 6646km
Durch Berlin gelaufen
Wäre ich geradeaus gelaufen
Etwa gen Süden wäre ich in
Port Harcourt Nigeria gelandet
Weit südlich der Sahara schon
Eine lustige Vorstellung ist das
Von hier bis nach Afrika zu laufen
Dabei nur durch mein Dorf Berlin
Gekommen das groß genug dafür
Immer noch habe ich nicht jeden
Kiez erlaufen bin nicht überall
In Berlin gewesen dafür aber
Zugegeben schönes häufiger
Einmal nach Nigeria zu laufen
Ist nie mein Ziel gewesen dafür
Freue ich mich mein Dorf nun
Ein bisschen besser zu kennen
Wie schön ist es doch sein Dorf
Nicht verlassen zu müssen um
Bis nach Afrika gelaufen zu sein
So schließe ich das Jahr zufrieden
jens tuengerthal 31.12.2018
Erotikjahr
Dies war mein erotischstes Jahr
Hatte den besten Sex überhaupt
Die schönste Frau der Welt lebt
Bei und mit mir was will ich mehr
Alle Träume in Sachen Sex sind
Übererfüllt worden erwarte nichts
Mehr als die Fortsetzung dieses
Schönsten Glücks voller Lust
Früher dachte ich noch dabei
Es käme auf Abwechslung an
Möglichst viele verschiedene
Brächten größte Leidenschaft
Heute weiß ich es ist viel mehr
Die vollkommene Finesse
Einmalig in der Konzentration
Erst liegt die größte Erfüllung
Sex mit Liebe wird immer besser
Während er ohne selbige bloß
Sportliche Variation ist die nie
Vollkommene Erfüllung findet
Dachte ich hätte alles gekannt
Nun weiß ich erst wie perfekt
Mehrmals täglicher Sex wird
Wenn du immer mehr genießt
jens tuengerthal 31.12.2018
Inmitten
Mitten im Leben
Sind wir vom Tod
Umgeben war ein
Choral von Notker
Karolingisch also
Vielleicht sogar älter
Aus Frankreich was
Damals noch eins
Luther dagegen ließ
Seine Protestanten vor
Tod Hölle Angst zittern
In tiefer Gottesfurcht
Anfang und Ende
Zusammen zu sehen
Weitet den Blick für
Das große Glück
Wir sind einen Moment
Sind danach nicht mehr
Wie vorher noch nie da
Genuss bleibt alles
Das ist unsere Natur
Mehr gibt es nicht
Zumindest für uns
Genießen wir es so
jens tuengerthal 31.12.2018
Vorm Anfang
Bin ich vorm Anfang
Eher noch mittendrin
Oder schon zwischen
Noch nicht und nicht mehr
Ist was noch nicht begann
Schon ganz gegenwärtig
Oder wie die Gegenwart
1/x also nie wirklich da
Während ich bloß abwarte
Wird Gegenwart Geschichte
Kann etwas je mehr sein
Ist Zukunft eine Illusion
jens tuengerthal 31.12.2018
Am Ende
Am Ende sind wir
Nahe dem Anfang
Zumindest wenn
Sein im Kreis geht
Linear betrachtet
Dagegen wäre Sein
Irgendwann zu Ende
Es käme nichts mehr
Viele denken linear
Glauben unendlich
Wundern sich aber
Über ihr plötzlich Ende
jens tuengerthal 31.12.2018
Letztes
Was gibt es noch
Für dieses Jahr
Hinterher zu rufen
Als mach es gut
Was vorbei ist
Ist halt vorbei
Also nicht mehr
Damit egal
Spannender wird
Was nun kommt
Außer morgen geht
Die Sonne auf
Alles ist endlich
Außer der Endlichkeit
Die damit mehr ist
Als das Universum
Kommen und gehen
Ist der Rhythmus
Unseres Lebens
Das war es
Unsere Gedanken sind
Fähig zur Unendlichkeit
Damit weiter als unser
Sein in seinen Grenzen
jens tuengerthal 31.12.2018
Sonntag, 30. Dezember 2018
Alles gut
Liebe ist bestimmt
Wenn deine Liebste
Vor Hunger nicht kommen kann
Dir aber dafür einen bläst
Sie sich am leckeren Ei erfreut
Du orale Zuwendung genießt
Sie danach ihre Pizza isst
Du vor dem Frühstück noch liest
Glücklich sind beide später
Wenn sie vom Essen erschöpft
Noch ein kleines Nickerchen macht
Genießt du deutsches Genie zum Tee
Leben ist manchmal ganz einfach
Ein Brot ein Buch ein Bett und Tee
Liebe frisch aufgewärmt mit etwas
Leidenschaft befriedigen völlig
jens tuengerthal 30.12.2018
Lügenstaat
In Sachsen begannen sie
Laut Lügenpresse zu schreien
Weil sie dem Staat misstrauten
Der für sie einmal unterging
Aufgewachsen unter SED-Diktat
Im angeblich antifaschistischen
Besseren Deutschland mit nur
Leider viel schlechterer Versorgung
Damit nicht alle aus dem Westen
Den Wohlstand der DDR raubten
Wurde der antifaschistische Schutzwall
Einst von guten Bonzen errichtet
Heute wollen dieselben Sachsen
Die nie eine Mauer errichten wollten
Einem antimuslimischen Schutzwall
Um ihr gutes Vaterland zu schützen
Warum habe ich nur dass Gefühl
Der einzige Lügenstaat war die DDR
Deren Antifaschismus den eigenen
Totalitarismus lautstark tarnen sollte
Ein Staat der den Verbrecher Thälmann
Den nicht mal ein Stalin retten wollte
Zum Jugendheiligen macht verrät viel
Über seine mörderische Gesinnung
Wer nur etwas Vernunft übrig hat
Muss auf Antifaschisten allergisch
Reagieren hinter dem ehemaligen
Antifaschistischen Schutzwall
Wem soll nun wer glauben in diesen
Verlogenen Zeiten wenn auch noch
Der einst vertraute Russe Propaganda
Nicht nur über Sachsen regnen lässt
Was tut da eine schüchtern beamtische
Demokratie wenn ernsthaft gefordert
Als sich ganz formell wegzuducken
Vor all den Irren und Populisten
Mittel der Demokratie ist der Diskurs
Den kannst du weder noch führen
Nicht mit antifaschistischen Kämpfern
Noch mit lautstark rassistischen Populisten
Was für einen Staat wollen wir künftig
Totalitär aber nominell antifaschistisch
Freiheitlich aber ohne weiße Weste
Weder noch aber dafür verantwortlich
Vielleicht sind so gesehen Pegida
Wie sächsisch brauner Sumpf doch
Näher an der Demokratie und Freiheit
Als manch totalitäre Antifaschisten
Zumindest wird Verständigung wieder
Leichter möglich wenn sich Sahras;
Braunroter Aufbruch als ehrlich
Nationalsozialistisch offenbart
Dann vereinigen sich unter diesem Dach
Linke wie Rechte im alten Osten endlich
Mit destruktiv egoistisch einigem Ziel und
Jeder weiß wer lügt und keine Zukunft hat
jens tuengerthal 30.12.2018
Alles scheiße
Wenn dein Schatz zu dir sagt
Letztes Jahr war alles scheiße
Freue mich auf das nächste
Dann sag besser nichts mehr
Wenn sie weiß was sie sagt
Ist es wohl Zeit zu gehen
Für den Mann an ihrer Seite
Wenn nicht auch nur dann
Wird sie es nie verstehen
Sicher ist dann nur eins
Du bist immer schuld
Also besser schnell weg
Irgendwann geht es vorbei
Wie das alte Jahr
jens tuengerthal 30.12.2018
Lärmkonstanz
Manche mahnen ob des Tonfalls
Der viel rauer geworden sei
Im Parlament seit Einzug der AfD
Schäuble hält das für übertrieben
Dramatisieren oder Totschweigen
Sind keine lebendigen Alternativen
Im demokratischen Prozess ausser
Sie machen Populismus überflüssig
So gesehen könnte es besser sein
Zum inhaltlichen Nichts wenig zu sagen
Weil echoloser Populismus verhallt
Könnte Schäuble auf Merkel Kurs
Diesmal wortlos richtig liegen
jens tuengerthal 30.12.2018
Jahresbilanz
Lohnt es sich zu bilanzieren
Oder macht uns das nur zu
Opfern ewiger Bilanzen
Die Leben für berechenbar
Alles für kalkulierbar halten
Am Ende einen Strich ziehen
Auf den sie besser gingen
Ziehe keine Bilanz des Jahres
Freue mich an dem was ist
Wie an allem was war
Wozu auch ärgern
Ändert nichts mehr
Schlecht reden macht
Immer nur hässlicher
Zöge ich je eine Bilanz
Machte ich mein Leben
Berechenbar für alle
Was ich nie sein wollte
Also endet es wieder
Ohne jede Bilanz
Leben eben
jens tuengerthal 30.12.2018
Medienhetze
Was eint Pegida mit Gelbwesten
Mehr als nationale Unzufriedenheit
Das peinliches Gemecker derer die
Sich vom Ausland steuern lassen
Natürlich trat inzwischen Sahra
Mit gelber Weste vorm Kanzleramt
Auf als Putins Gesandte der Unruhe
Die kein Deutscher eigentlich will
Franzosen spielen gern Revolution
Es ist dort eher traditionell schon
Erinnert sie an alte Zeiten noch
Was manche Vernunft ausblendet
Putin finanziert seit langem schon
Quellen der Unruhe in Europa
Manche fallen darauf herein
Hören nur Kreml Propaganda
Wer Medien beschimpft dafür aber
Propagandasender als Hofberichterstatter
Einlädt zeigt ein Verständnis von Freiheit
Was Demokratie fern Populismus nahe liegt
Nicht Pegida oder Gelbwesten mit Sahra
Verteidigen die Freiheit noch in Europa
Sie sind russisch gesteuerter Gegner
Der ersatzweise Medienschelte betreibt
So offenbaren sich die Bewegungen
Als geistig schlichter Hort der Intoleranz
Trotz hehrer Ziele auf ihren Fahnen
Sind sie bloß Instrumente fremder Macht
Der Zulauf in Frankreich wie Sachsen
Nimmt mit wachsender Vernunft ab
Dann werden Verschwörungstheorien
Über böse Medien noch gestreut
Der Hass schlichter Gemüter fängt Feuer
Für kurze Zeit flammt die Empörung auf
Irgendwann setzt sich die Vernunft durch
Medienschelte offenbart nur Dummheit
Wer nun noch nicht das Strickmuster
Der immer gleichen Spiele durchschaut
Mit denen Moskau schlichte Gemüter zum
Aufstand gegen die Freiheit ruft tut nur leid
Gelbwesten Pegida Aufstehen sind eine
Trübe Brühe östlich finanzierter Aufstände
Die populistische Ressentiments nutzen
Zweckfreie Unruhe hier zu verbreiten
Hier braucht es keinerlei Zugeständnisse
Nicht Verständnis für Feinde der Freiheit
Sondern Härte Konsequenz Bloßstellung
Wer hinter der Medienschelte real steckt
jens tuengerthal 30.12.2018
Samstag, 29. Dezember 2018
Geniestreich
Wer hat es dazu gemacht und wo
Wie hat es die Welt verändert
Wo ist es heute geblieben
Es wagte freier zu denken
Erkannte Zusammenhänge
Die bis heute gültig sind
Bewegte dadurch die Welt
Wie kam es dass aus einem
Völlig zersplitterten Land mit
Vielen kleinen regionalen Fürsten
So viele Genies die Welt bewegten
War es die Uneinigkeit im Innern
Die Vielfalt in deutscher Geschichte
Hohe Konkurrenz auf engem Raum
Freiheit gegen Abhängigkeiten
Viele Genies wuchsen erst nach
Der Bauernbefreiung welche selbst
Ein Geniestreich eines Freiherrn war
Für das unterlegene Preußen
Manche bereits davor um Weimar
Wo Anna Amalia zuerst sodann ihr
Sohn der Herzog mit Herder und Goethe
Den Kern deutschen Geniewesens sammelte
Hierhin pilgerte auch ein Schiller
Aus eng begrenztem Schwaben
Hinüber nicht verfolgt zu werden
Wurde mit Goethe kurz Sternbild
Vorher lehrte zu Königsberg schon
Kant den Herder kritisch denken
Was dieser dem Herzog wie auch
Dem jüngeren Freund Goethe gab
In und um Berlin dachten schon
Junger Fritz und Moses Mendelssohn
Um vorerst nur zwei zu nennen die
Als König und Untertan sich kaum kannten
Später kam die Zeit der Göttinger sieben
Von denen die Grimms gen Berlin zogen
Was beider Ruhm gut tat und Humboldts
Universitätsgründung zu danken ist
Manches davon erst ein Produkt der
Totalen Niederlage Preußens bei Jena
So liegen Aufstieg und Untergang wohl
Beim deutschen Genie eng beieinander#
Hier war es die Konkurrenz der Länder
Die bei innerdeutscher Vertreibung noch
Nachbarliches Asyl vorteilhaft boten
Wodurch es irgendwie zusammenhielt
Später verloren die Berliner selbst durch
Vertreibung ihren Virchow nach 1848 gen
Erlangen und warben ihn später kostspielig
Zurück in Brandenburgs Hauptstadt
Die Humboldts trugen das deutsche Genie
Darüber in die Welt hinaus dort beliebt als
Präzise zuverlässig und höchst genau
Die Grimms sammelten es im Lande
Früher noch verwandelte ein Bach was
Ein anderes Genie Luther vorher gedacht
In wohlgeordnete Tonmuster und Fugen
Ließ biblische Worte vielfältig erklingen
Von den Genies um Essen herum
Die durch Röhren und mehr reich wurden
Noch zu schweigen wie von Siemens Berlin
Unter dem Reichseiner Bismarck groß
Die Zerstörung des Reichs in das noch
Goethe geboren ward und aus dem sein
Wilhelm Meister noch romanhaft fortzog
Ordnete die Genies nur in neuer Ordnung
Als Nation sah das Obergenie Goethe
Die Deutschen weniger denn als immer
Bemüht um ehrlich gutes Handwerk wohl
Freie Mensch sollten sie zuerst werden
Genie Friedrich mochte dagegen nie
Die Sprache der Dichter und Denker
Diletierte in Französisch lieber was
Als Sprache der Höfe noch galt
Befreiungskriege befreiten auch davon
Dafür viel was gerade so hoch stieg
Als befreites Land freier um so tiefer
Unter peinlichem Österreicher
War dieser schnauzbärtige aus Austria
Auch ein deutsches Genie mit seiner
Neigung zum nationalen Größenwahn
Der zum völligen Untergang führte
Zumindest gab er den Einwohnern
Zwischen Alpen und See das Gefühl
Mehr ist Nation ja bekanntlich nie
Sie seien wieder wer und besonders
Dabei hätten sie es wissen können
Wären sie geschichtsbewusst je
An die Sache herangegangen dass
Erniedrigung zum Aufstand führt
So ist die hier Wiederentdeckung
Deutschen Genies gerade kein
Nationalistischer Schachzug sonden
Die Einbindung in höheren Kontext
Wer das Gute kennt kann es nutzen
Wird mit ihm Zukunft gestalten wollen
Stolz trägt Demut besser als Neid
Bescheidenheit braucht Bewusstsein
Hinken wir der Welt heute hinterher
Weil das Internet nicht frei und zu
Langsam für Entwicklungen hier ist
Oder genügt sich Genie selbst
Wird die Zukunft künstlicher Intelligenz
Von deutschen Erfindern erbaut werden
Dabei im Auftrag chinesischer Finanziers
Unter zu langsamer Autoindustrie leidend
jens tuengerthal 29.12.2018
Sexgewissen
Es drückt mich das Gewissen
Muss es mal ganz ehrlich sagen
Viele reden ständig über Sex
Ohne welchen je zu haben
Viele Leute halten für Sex
Was sie gynnastisch taten
Weil Lust ganz natürlich sei
Ohne zu begreifen was es ist
Die wenigsten haben je Sex
Sie reiben nur ihre Körper
Zum Flüssigkeitsaustausch
Aneinander wie ineinander
Die meisten tun es einfach
Ohne zu wissen wie es geht
Denken sie Steckspiel sei alles
Und langweilen sich ein Leben
Lang dabei
Diejenigen von denen allen
Die noch nie zusammen kamen
Halten fast immer Sex für völlig
Überschätzt ohne zu wissen warum
Wollte früher nie glauben wie selten
Guter Sex im Leben wirklich ist
Heute habe und weiß ich es
Hüte diesen Schatz so gut
Kaum eine kann es wirklich so
Seltener noch passt es physisch
Wie geistig überall ineinander
Vollkommenheit scheint einmalig
Was soll ich noch lange reden
Perfektes Glück gibt es wirklich
Aber eben wohl nur einmal nur
Bis dahin lohnte noch Suche
Danach relativiert sich alles
Du bist angekommen damit
So glücklich wie befriedigt
Völlig konkurrenzlos zufrieden
Denke an nichts anderes mehr
Fand alles perfekt in einer nur
Kann aber keinem verraten wie
Weil mein Glück mich aussuchte
So nehme ich es einfach hin
Das Glück kommt zu dir
Wenn du nicht damit rechnest
Klingt wieder total abgedroschen
Manchmal ist die Wirklichkeit viel
Kitschiger als kritische Dichter
Ihr verbal jemals gestatteten
Wer auch immer Bescheid weiß
jens tuengerthal 29.12.2018
Lustvollkommen
Gemeinsam haben wir
Dass keiner von beiden
Je grössere Lust erlebte
Glücklich liebt wie nie
Es unterscheidet uns dabei
Dass ich mit viel Erfahrung
Sage besser wird es nie
Du es mir nicht glaubst
Was soll ich da noch reden
Jeder macht eigene Erfahrung
Irgendwann merkst du vielleicht
Dass ich immer sage was ich meine
Im Ergebnis wieder einer Meinung
Nur bezüglich meines Willens
Meinst du es gern besser zu wissen
Als ich der andere wollen soll als er will
Wenn zwei das Gleiche wollen
Die es auch miteinander noch
Perfekter können als je zuvor
Sollten sie es einfach tun
Manchmal macht weniger reden
Dafür mehr wortlos vögeln
Leben zum stöhnenden Glück
Miteinander mittig verschlungen
Liebe scheint ein Glaube zu sein
Da bin ich ganz streng lutherisch
Ein feste Burg ist meine Liebste
Vertraue auf schlicht pietistisch
Andere lieben eher katholisch
Mit viel Beichte Gold und Theater
immer eine Neigung zum Drama
Obligatorischer Heiligenanbetung
Spannend wird die Kombination
Wenn beide Wege sich kreuzen
Statt Dramen vernünftig begründet
Dafür mit Leidenschaft Lust lebt
Habe mit meiner Liebsten alles
Auf einmal wie darüber hinaus
Vollkommene Harmonie immer
Wenn sie glaubt was ich sage
Bin damit vollkommen zufrieden
Was für mich das höchste Glück
Andere brauchen zur Zufriedenheit
Stete Spannung und Drama noch
So wird auch die klarste Brühe
Im Alltag aus Versehen getrübt
Und klärt sich von alleine wenn
Alle Zweifel auf den Grund sinken
Lust ist dabei das sicherste Mittel
Völlig getrübte Brühe zu klären
Verleiht befriedigten Durchblick
Den ich dankbar gern genieße
jens tuengerthal 29.12.2018
Internetgrundrechte
Braucht es Internetgrundrechte
Oder ist das überflüssiger Tand
Weil Grundrechte grundsätzlich
Alle Freiheiten egal wo schützen
Wir schützen uns vor dem Staat
Mit wem wir Verträge schließen
Bleibt dagegen völlig privat frei
Ob SM-Studio Google oder Facebook
Wie sehr alle sozialen Netzwerke
Wesensmäßig SM Praktiken gleichen
Wäre wohl der Debatte unbedingt wert
Der Staat hob längst das Abhörverbot
Für mobiles Telefonieren völlig auf was
Als Auslandstelefonat behandelt wird
Womit der BND immer drinnen hängt
Mag technisch notwendig und sinnvoll sein
Grundrechte verletzt es dennoch täglich
Fraglich ob wir es auch so wollen aber
Leichtfertiges Verhalten spricht dafür
Wer ohne kritisches Denken heute noch
Soziale Netzwerke benutzt ist glücklich
In selbstverschuldeter Unmündigkeit
Bleibt unaufgeklärt ohne jede Hoffnung
Wir brauchen keine Internetgrundrechte.
Viel mehr nötig wäre Verzicht und Vernunft
Wir bezahlen Google und Facebook mit
Rechten an der Verwertung unserer
Im übrigen gelten alle Grundrechte
Im Netz natürlich entsprechend
Alles mehr wäre hier überflüssig
Mehr denken heißt weniger regeln
jens tuengerthal 29.12.2018
Böllerdiskurs
Jedes Jahr das gleiche Theater
Die ewige Diskussion zum Verbot
Von Feuerwerk und Böllern
Aus vielen vernünftigen Gründen
Passierte irgendwas wäre es
Verständlich prima vernünftig
So aber bleibt es nur nervig
Empörung um der Empörung
Wegen
Aufzuzählen was dafür spricht
Ist ganz leicht die Gewohnheit
Dagegen spricht sonst alles wäre
Jede Aufzählung unvollständig
Bin ohne Böller aufgewachsen
Es galt bei uns als zu primitiv
Darüber wurde nie diskutiert
Es war zu offensichtlich
Aber nicht alle Menschen sind
Kultiviert zivilisiert aufgewachsen
War Mitleid Maßstab der Toleranz
Die langfristig auch einsam macht
Heute bin ich lieber ignorant
Wenn es die Menschen so
Glücklich macht sollen sie
Ballern als wäre Krieg
Vielleicht fühle ich mich auch
Viel wohler so abgehoben
Während das Volk laut feiert
Bleibe ich im Elfenbeinturm
Es ist natürlich asozial wie
Umweltschädlich aber nicht
So sehr wie Flugzeuge die
Noch mehre einfach benutzen
Was soll ich mich noch aufregen
Am Ende des Jahres über die
Menschliche Dummheit und den
Lärm unkultivierter Masen
Erstaunt bin ich eher positiv
Wie wenig dennoch passiert
Da können wir auch Dummes
Mal tun hoffen es geht gut
Will und werde die Menschheit
In ihren Traditionen nicht ändern
Mehr Toleranz wäre nötiger noch
Als streng vernünftige Rechthaberei
jens tuengerthal 29.12.2018
Freitag, 28. Dezember 2018
Jahrzwischen
Irgendwie nichts mehr ganz
Aber doch so ziemlich halb
Warum wir nichts anfangen
Mit nicht Ganzem mehr viel
Fängt an wer es genießt
Was immer noch mehr ist
Als alles mögliche sonst
Revue passieren lassen ist
Längst lästige Gewohnheit
Der alle Welt auch nachgeht
Da mache ich lieber nichts
Wer einmal wirklich nichts tut
Hat plötzlich viel mehr Raum
Um ganz viele Dinge in sich
Geschehen zu lassen
Ursprünglich stammt es noch
Aus altägyptischer Zeit wie der
Differenz von Mond und Sonne
Als Messung des Kalenderjahres
Bei den Ägyptern hatte noch jeder
Monat 30 Tage und der Rest von 5
Wurde am Ende dann im Sommer
Zur Nilschwemme hinten angehängt
Zwischen dem Mondjahr und dem
Sonnenjahr liegt eine Differenz von
12 Tagen die im Mondjahr fehlen um
Dem Sonnenumlauf 365 zu geben
Bis zur Kalenderreform von Gregor XIII.
Begann das Jahr am 6. Januar was auf
Römische Bräuche zurückgeht die aber
Jahresende am 24. Dezember feierten
So wurde der Zeitraum dazwischen dann
Zwischen den Jahren genannt wo noch
Kein neues aber auch kein´altes mehr war
Was sich im Denken bis heute erhielt
Vielleicht täte es uns viel besser häufiger
Eine Zwischenzeit für nichts zu haben
Um all den Dingen Raum zu geben die
Sonst vergessen werden wie denken
jens tuengerthal 28.12.2018
Gewohnheitslust
Ist es Trägheit die uns bindet
Weil wir nichts neues wollen
Halten wir am gewohnten fest
Wenn es nur nicht schlecht ist
Wie lange hielt ich es so aus
Bei schlechtem oder keinem
Sex mit eher mäßigen Frauen
Da hab ich nun das Gegenteil
Es passt perfekt nicht nur ganz
Ineinander überall es ist dabei
Auch vollkommen befriedigend
Wie beide es nie so erhofften
Wir lieben beide gute Bücher
Sind sogar einig was gut ist
Denken philosophisch ähnlich
Könnten es einfach genießen
Sie ist für mich die schönste Frau
Nicht nur in meiner kleinen Reihe
Auch im universalen Maßstab klar
Begehrenswerter als jede andere
Es ist alles so perfekt wie nur möglich
Wir bräuchten nur noch zu genießen
Glaubte sie mir was ich täglich sage
Aber das wäre vermutlich langweilig
jens tuengerthal 28.12.2018
Frontverschiebung
Bisher waren die Fronten klar
Der freie Westen gegen den
Eher unfreien totalitären Osten
Heute verschiebt sich alles
Der lange Verteidiger der Freiheit
Nimmt sich unter Trump frei
Mit welchem Gewinn auch immer
Ein Nachfolger ist nicht in Sicht
Deutschland der Inbegriff aller
Intoleranz und Unfreiheit unter
Hitler steht plötzlichen ganz vorn
Verteidiger der Freiheit unter Merkel
Eine Ossi eigentlich real existierender
Inbegriff für unkultivierte Intoleranz
Wurde zum Inbegriff des Gegenteils
Den einen Objekt des Hasses anderen
Trump pokert um seine Mauer wie immer
Verliert an Boden dank Putin und seiner
Kleingeistigen Einmischung überall im
Verlorenen Glanz sowjetischer Träume
China baut die Seidenstraße ganz neu
Kauft sich die Welt auf amerikanisch
Ohne die Bedingungen dafür jemals
Im eigenen Land geschaffen zu haben
Alles scheint in Bewegung zu sein im
Hektischen Zappeln moderner Zeiten
Das sich selbst für bedeutend erklärt
Wird Selbstzweck was früher Ziel war
Früher gingen Menschen um irgendwo
Hinzukommen in ihrem dann Dasein
Heute sind sie ständig in Bewegung
Und nennen das Zappeln Fitness
Alles verschiebt sich und alles bleibt
Wie es irgenwie immer schon war
Von lächerlicher Komik besessen
Werden Menschen halt Maschinen
Ob es da noch darauf ankommt wo
Die Front wann verläuft oder ob diese
Flexibel verschiebbar relativiert wird
Entscheidet zwischen Krieg und Frieden
Alte Potentaten träumen noch von
Klaren Grenzen riesiger Reiche
Erdogans nennt sich osmanisch
Putin spielt mit dem sowjetischen
Wenn alles fließt gehen diese auch
Logisch als erste für immer unter
Weil in jeder Hinsicht zu starr
Zerstören sich Kriegstreiber selbst
So sehe ich die Verschiebung der Fronten
Eher mit lächelndem Auge angesichts der
Sicheren Folgen nach aller Vernunft
Vielleicht erleb ich es sogar noch
Auf Erdogan folgt die atheistische Türkei
Mehr von vernünftig freien Kurden geführt
Legt sie die Kopftücher wieder ab dann
Befreit die Welt vom lächerlichen Aberglauben
China zeigt sich da unfrei unflexibel hohl
Beerdigt Mao und wird eher anarchistisch
Statt Bereicherung zählt nur Meditation
Gurus ersetzen die Partei
Über Trump noch zu reden isi heute
So entbehrlich wie lächerlich sicher
Sein Sturz ist längst im Gange
Es bleibt eine männliche Witzfigur
Fronten braucht keiner mehr wenn
Vernunft statt totalitärer Ideen regiert
Da wird sich manches verschieben
Zuallererst wohl in Afrika dann
Das Zeitalter der Aufklärung kommt
Sicher wenn Vernunft sich verbreitet
Als Kern kategorischer Freiheit dann
Ganz logisch statt Unmündigkeit
jens tuengerthal 28.11.2018
Identitätsfrust
Wer bin ich überhaupt
Wo gehöre ich dazu
Warum vielfach weniger
Was macht mich aus
Ein Mensch
In seiner Familie
Fraglich wie deutsch
Mehr Geist oder Körper
In manchem vielen ähnlich
Kaum einem ganz gleich
Distanziert von den meisten
Lebe ich mehr lesend
Denke ich an Deutschland
Mein Vater- und Mutterland
Spottete ich gern wie Heine
Und bin doch dabei gerührt
Voller Stolz auf deutsche Klassik
Im immer noch kaffigen Weimar
Dem deutschen Wald verbunden
Lebe ich lieber inmitten der Stadt
Deutsche Identität ist schizophren
Vielleicht ist dies ihr Wesensmerkmal
Wichtiger als Sprache und Tradition
Ist tiefe innere Zerrissenheit dabei
Es gibt kein einiges starkes Deutschland
Sondern uneinige Brocken überall verteilt
Die sich kaum mehr verständigen können
So gesehen ist Berlin auch typisch deutsch
Was unsere Identität hier ausmacht
Weiß kaum einer für sich zu sagen
Keiner könnte es für alle benennen
Niemand kann es noch greifen
Wer dem Berliner freundlich will
Sagt er sei zumindest sehr ehrlich
Was immer das für ein Wert ist
Unfreundlich wäre wohl ehrlicher
Deutsche Identität ist immer meckernd
Selten an sich meistens an anderen
Unzufriedenheit ist deutscher Stolz
Befriedigung liegt den meisten fern
Die Wurzeln meiner Liebsten sind
Balkanisch europäisch doch ist sie
Auf schwäbisch viel deutscher als ich
Hochdeutsch bleibt ja stets heimatlos
Bürgerliche Identität ist dialektfrei
Gibt sich gebildet und gefühllos
Korrekt statt liebend bleibt diese
Eine hohle Phrase ohne Gefühl
Anstatt gab es im preußischen
Deutschland nationalen Stolz
Von Sedan bis Königin Louise
Wurden Floskeln aufgeblasen
Unter Hitler blies uns zu stark ein
Österreicher einen von der Nation
Mit der für viele fatalen Folge
Zweier deutscher Länder
Eines unfrei das andere ein Leuchtturm
Der freien Welt ohne freie Entscheidung
Zeigten uns die Unfreien nach der Wende
Wie wenig wir eine Nation noch brauchen
Wer will als vernünftiger Mensch sich
Mit Sachsens Pegida und nationalen
Kräften aus dem Osten identifizieren
Beschämt schauen wir lieber weg
Sich für andere wieder schämen
Ist leider auch so typisch deutsch
Dass ich über jeden Zweifel erhaben
Wohl so gesehen sehr national bin
Vielleicht ist die Scham über Nachbarn
Das einigende Band im Vater Mutter Land
Denke an Goethe der Deutsche aufrief
Lieber freiere Menschen zu werden
jens tuengerthal 28.12.2018
Wossitristesse
Der Wessi ist wieder im Osten
Graues Berlin hat mich wieder
Vom Bahnhof durch feuchtgrau
Beleuchtete Stadt heimgelaufen
Am Hauptbahnhof ankommen ist
Noch im Niemandsland zwischen
Osten und Westen irgendwo doch
Sind es nur wenige Meter von da
Nur ein kleiner Streifen im Boden
Markiert die ehemals Grenze hier
Zwischen Baustellen unsichtbar spürst
Du nur vertraut schlechte Trottoirs
Die längste Zeit meines Lebens nun
Lebe ich in östlicher Tristesse die
Längst fein saniert nur noch in den
Köpfen leberwurstgrau eben blieb
Bunte Schaufenster täuschen auch
Auf dem heimatlichen Berg noch die
Mittige Atmosphäre des Wohlstands
Fast täuschend echt dem Läufer vor
Natürlich ist ein neblig grauer Tag
Überall nebliggraufreucht aber hier
Ginge es in vielen Köpfen weiter
Was nur mühsam lächeln lässt
Nach dem noch Anstieg in Mitte
Auf dem Berg eine Kreuzung noch
Überquert nach Prenzlauer Berg
Ein unauffälliges Schild inmitten
Den vertrauten Platz noch umkreist
Wie gewohnt auch mit Rollkoffer als
Wäre ich nur Besucher der ich hier
Wohl für immer fremd bleiben werde
Die Tristesse des Ostens ist längst gut
Übermalt überall außer in den Köpfen
Nur lebt hier kaum noch einer von hier
Und du schaust in meist leere Gesichter
Fast erinnert auch das Zentrum Berlins
An gewöhnlich frisch renovierte Provinz
Wenn auch nach Meinung mancher hier
Der Mittelpunkt hipper Welt heute wäre
Das hippe ist auf Fassaden gepinselt
Das Gefühl bleibt gespalten dabei
Einige verloren ihre Heimat hier
Andere tun so als wäre es ihre nun
Jenseits aller politischen Orientierung
Ist die Spaltung in den Köpfen tiefer heut
Als die Mauer in Berlin je hoch war
Als Wessi kommst du im Osten nie an
Du lebst hinter schönen Fassaden
Bist gefühlt ein Hausbesetzer immer
In einem Land das es nicht mehr gibt
Was zuviele sich zurückwünschen
Aber jenseits der traurigen Realität
Ist dies einer der schönsten Orte
An dem du städtisch leben kannst
Darum ignorieren wir lieber weiter
Leben fremd nebeneinander in der
Uneinigen Stadt reden hinterm Rücken
Genervt schlecht voneinander bleiben
Nur weil es anderswo nicht besser ist
jens tuengerthal 27.12.2018
Donnerstag, 27. Dezember 2018
Wessigold
Wie golden scheint uns
In Erinnerung der Westen
Bis 1989 als wir leichtsinnig
Die Einheit noch bejubelten
Real dagegen merke ich
Peinliche Bürgersteige noch
Die kaum den Namen verdienen
Öde Nachkriegssiedlungen überall
Gut ausgebaute Straßen sicherlich
Aber kaum eine Allee irgendwo
Natur meist eher gut eingeghegt
Fehlt die urwüchsige Wildheit
Golden ist dieser Westen nicht
Aber Erinnerung verklärt alles gern
Westlich wie östlich dasselbe
Gut sich daran wieder zu erinnern
jens tuengerthal 27.12.2018
Ossibashing
Ossis werden rassistisch
Benachteiligt meint eine
Ostdeutsche Pfarrerin nun
Weil es keine Bischöfe gibt
Warum es Rassismus ist
Wenn eine Landschaft die
Weniger Christen als Indien hat
Unterrepräsentiert ist bleibt unklar
Klar sind die typischen Klagen
Sich chronisch benachteiligt fühlender
Ossis längst Legende im Land
Weil sie immer noch zu wenig bekommen
Den einzigen Rassismus im Land
Kenne ich aus Neufünfland wo sich
Rassisten als Pegida organisierten
Über die Hälfte undemokratisch wählt
All das ist historisch verständlich
Aus dem Unrechtsstaat DDR
Den viele Ossis gerne verklären
Was zu sagen Rassismus heißt
Die DDR ist in den Köpfen nicht tot
Es fehlte an aller aktiven Integration
Die positiv zur Demokratie führte
Verfassungspatriotismus begründete
Stattdessen sind gerade im Osten
Undemokratische Kräfte stärker als
Die demokratische Mitte westlich
Tatsachen Rassismus nennen ist dreist
Sorgen sollte uns weniger Ossibashing
Als die fehlende Integration der Ossis
Unter den Geist des Grundgesetzes
Daran gilt es künftig zu arbeiten
jens tuengerthal 27.12.2018
Mittwoch, 26. Dezember 2018
Weltglück
Die Welt ist in schwieriger Lage
Ein schwacher US-Präsident
Regiert noch mit Mafia-Methoden
Unfähig zu erkennen was zählt
Zählen kann dieser Trump nur Geld
Was manche Amerikaner beeindruckte
Seinen Wert aber immer mehr verliert
Wenn die Methoden deutlich werden
In Russland regiert ein Potentat mit
Nur demokratischem Mäntelchen
Der dem Amerikaner ins Amt half
Mit eben mafiösen Methoden
Doch zum Glück gibt es den Rechtsstaat
Der Mafiamethoden verfolgen lässt
Stück für Stück die Täter anklagt
Womit einige tief fallen werden
Wie glücklich und friedlich leben wir
In Deutschland unter Merkel verglichem
Mit den Nachbarn im Osten oder Westen
Am derzeit glücklichsten Ort der Welt
Natürlich werden wir gerne helfen
Westlichen und östlichen Nachbarn
Wenn sie sich vom Unglück befreien
Wer glücklich ist ist gern großzügig
jens tuengerthal 26.12.2018