Sonntag, 19. Mai 2024

Pfingstmesse

Pfingstmesse

Beethovens Missa Solemnis passend
Zu Pfingsten in der Berliner Philharmonie
Gehört auf einem wunderbaren Platz
Also in keiner Kirche auch wenn er sein

Seiner Aussage nach bestes Werk
Eigentlich für die Inthronisation seines
Schülers und Freundes Erzherzog
Rudolph von Österreich als Erzbischof

Von Olmütz komponierte aber dann
Brauchte der mittlerweile taube Komponist
Noch bis 1823 zur Fertigstellung dieses
Wahrhaft gigantischen Werks das ohnehin

Die bescheideneren Bedingungen für
Eine Aufführung in Olmütz gesprengt
Wohl hätte ob wie böse Zungen sagen
Bereits hörbar ist dass Beethoven

Nicht mehr hörte was er tat kann ich
Als musikalischer Laie sicher nicht
Kompetent beurteilen aber egal wie
Hat der 1827 verstorbene Komponist

Die Uraufführung im April 1824 in
Petersburg wohl nicht miterlebt selbst
Hatte er seiner Hoheit seinem Freund
Rudolph die Partitur mit mehr als

Dreijähriger Verspätung überreicht zum
Auch noch falschen Jahrestag der
Inthronisation die angebliche Widmung
Von Herzen zu Herzen findet sich

Weder im Widmungexemplar noch im
Erstdruck sondern allein im Autograph
Der Berliner Staatsbibliothek vermutlich
War dies auch eine Auswirkung des

Inzwischen merklich abgekühlten
Verhältnisses der beiden früher Freunde
Teile der Messe wurden 1824 im Rahmen
Der Uraufführung der 9. Sinfonie in Wien

Im Kärntnertortheater aufgeführt auch
Das wird Beethoven höchstens noch
Gesehen sicher nicht gehört haben
Erst nach Beethovens Tod fanden

Vollständige Aufführen erstmals statt
So 1830 in Böhmen und 1835 dann in
Preßburg besetzt ist diese Messe mit
Klassischem Sinfonischen Orchester

Mit Posaunen Kontrafagott Hörnern
Gemischtem Chor wie vier Solisten
Sopran Alt Tenor und Bass wie der
Orgel als kirchlichem Instrument

In Berlin spielte diesmal in historischer
Aufführungspraxis Conderto Brandenburg
Unter der Leitung von Thomas Hennig
Der noch vor Konzertbeginn mit der

Goldenen Ehrennadel wie einer wohl
Hochverdienten Lobrede geehrt wurde
Die ihm noch zu Corona Zeiten verliehen
Erst heute überreicht werden konnte

Welche Umgebung wäre passender
Als der wunderbare Bau der Philarmonie
Unter den Augen auch der beiden von
Hennig geleiteten Chöre im vollen Saal

So ertrug das Publikum die Verzögerung
Des Beginns der Messe noch gelassen
Spendete gebührenden Beifall bevor sich
Henig auf das Pult schwang und begann

Duch die historische Aufführungspraxis
Werden die einzelnen Stimmen auch
Der Instrumente besser hörbar was sich
Bei den wunderbar zarten Solis der

Konzertmeisterin wie auch beim Gesang
Angenehm bemerkbar machte ob dies
Wirklich Beethovens größtes Werk ist
Kann ich wirklich nicht beurteilen

Sicher nur ist es nicht das Werk was mir
Bisher von ihm am besten gefiel so sind
Seine Sinfonien mir leichter verständlich
Wie andere Kompositionen mir näher

Dies liegt nicht nur an der Aversion
Des Atheisten gegen alle Messen
Wie sonst heiligen Hokuspokus der
Vom Inhalt mir immer fremd bleibt

Großartig gespielt mit wunderbaren
Stellen die Henig fein herausarbeitete
Wie das Orchester großartig spielte
Begleitet von den zwei Chören hier

Das war zum einen der BOC genannte
Berliner Oratorien Chor wie auch der
Schlachtenseer Chor die Henig beide
Wohl schon lange musikalisch begleitet

Dahingestell wie großartig diese Messe
Musikalisch beurteilt wirklich ist war sie
Eine echte Herausforderung auch für die
Hörer zur Zeit der ersten Aufführungen

Erste Kritiken überschlagen sich damals
Nicht unbedingt mit größter Begeisterung
Im Gegenteil hagelte es auch sehr derbe
Kritiken am Werk wie am Komponisten

Fragte mich beim Zuhören wie der ewigen
Suche Beethovens nach neuen Höhepunkten
Wie der taube Komponist wohl im Bett war
Ob er da auch immer weiter nur steigerte

Ohne zu einem Ende je zu kommen wie
Von Höhepunkt zu Höhepunkt sich nur
Hangeln konnte statt dazwischen auch
Mit harmonischer Schwingung zu genießen

Wie zart und fein Beethoven doch auch
Komponieren konnte wurde dank der
Guten Konzertmeisterin immer wieder
In leisen Momenten noch hörbar

Dankbar für die historische Aufführungspraxis
Wollte ich diese Messe lieber nicht von den
Berliner Philarmonikern mit Stahlsaiten also
Noch deutlich lauter gespielt hören

So war es ein eindrucksvolles musikalisches
Erlebnis mit großartigen Musikern die hörbar
Begeistern konnten was mit langem Applaus
Am Ende noch verdient belohnt wurde

Würde auch Concerto Brandenburg allen
Hörern empfehlen wenn auch vielleicht nicht
Mit gleicher Entschiedenheit für die Messe
Welche Beethoven sein Meisterwerk nannte

Dankbar der Geigerin im Orchester dort
Der ich meine wunderbare Karte in der
Vierten Reihe verdanke für ein großes
Musikalisches Erlebnis das den Hörer

Der eher Flaneur als Musiker ist teils
Etwas überforderte freue ich mich über
Dieses Konzert zur Kinderzeit am
Sonntagnachmittag unklar nur ob

Darum auch so viele Alte unter den
Dort Hörern auch waren oder das
Eben typisch für klassische Konzerte
Ist die reiferes Publikum anziehen

Vielleicht ist es ein wenig beruhigend
Für ein letztes Gefühl von Jugend noch
Heute etwas überfordert gewesen zu sein
Jedenfall genügt immer Verständnis

Verständnis für einen schon behinderten
Komponisten bei gleichzeitiger Freude
Über ein musikalisches Erlebnis mit einem
Wunderbar spielenden Orchester

jens tuengerthal 19.5.24

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