Dienstag, 27. Juni 2023

Literafrei

Literafrei

Wie frei ist die Literatur
Ist sie als Kunst unbegrenzt
Oder durch die Persönlichkeit
Dritter noch beschränkt weil
Privates mehr Schutz verdient
Als Kunst es brauchen kann
Denke darüber nach und
Überlege wer sich alles in
Erotischen Gedichten oder
Storys von mir wiedererkennen
Könnte und ob ich jemals eine
Erotische Situation kreierte die
Nicht auch durch Erfahrung
Mit dieser oder jener geprägt war
Zugleich wehre ich mich dagegen
Literatur auf ein Erlebnis je
Beschränken zu wollen weil es
Von allem etwas hat wie zugleich
Irgendwo dazwischen erst ist
Wo ich literarisch je keine meiner
Geliebten beim Liebesakt auch
Beschreibe wäre es schlecht
Wenn es nur eine ist wäre es
Ungerecht unvollständig wie
Nie der Realität meiner dabei
Empfindungen entsprechend
In der hunderte Frauen stets
Parallel als Erinnerung sind
Lüge ich möglichst großspurig
Um zu Zahlen zu schweigen
Weil nach dem Gesetz der großen
Zahlen verliert sich in ihnen alles
Warum jenseits der hundert vieles
Sich literarisch relativiert aber im
Bereich nahe der tausend dafür
Wenig nur konkret noch bleibt
Dann gab es irgendwann alles
Mehrfach so dass sich keine
Der Erinnerungen mehr nur
Mit einer verbindet sondern
Sich in der Menge relativiert
Was die Literatur frei machte
Um nur ein Beispiel fern aller
Realität zu wählen für die so
Schwierige Frage wo die Kunst
Zu persönlich wird und was von
Freiheit gedeckt ist weil es die
Literarische Figur nie real gab
Wo beginnt also die Dichtung
Was könnte Wahrheit sein in
Den Augen der Richter die
Über Kunst nicht entscheiden
Außer mal in erster Instanz
Beides verschwimmt schon
In der Person des Dichters
Der keine Zahlen je nennt
Auch wenn er sie kennt weil
Alle Worte irgendwo enden
Diese Region ist dann
Literafrei was sich beim
Sex entspannt empfiehlt

jens tuengerthal 26.6.23

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