Dienstag, 10. November 2020

Lusttechnik

Schrieb manche Verse schon
Über die Liebe und ihre Wege
Gelegentlich auch erotisches
Meist noch mit genug Gefühl
Um es nicht mechanisch nur
Also schlicht sportlich noch
Wirken zu lassen dabei geht es
Beim sogenannten Liebemachen
Was ein lustloses Wort ist
Zuvorderst um Technik die nur
Der sich öffnenden Damen wegen
Die das kulturell gewohnt sind
Mit Gefühlsgirlanden verkleidet wird
Dabei wissen die erfahrenen Frauen
Und welche hätte nicht zumindest
Mit sich genug Erfahrung es wohl
Besser als sie dann gerne tun
Um ahnungslose Männchen nicht
Gleich zu verschrecken mit ganz
Natürlich weit überlegener weiblicher
Potenz und unstillbarer Lust an der
Dennoch so viele Männer ahnungslos
Vorbei agieren weil Frau es ihnen nie
Richtig zeigt damit sie nicht etwa
Welch skandalöse Vorstellung wie
Huren erfahren beim Sex wirken
Weil jede Liebe doch zu gern sich
Jungfräulich begegnet noch was
Im Widerspruch zum Wunsch nach
Gutem Sex steht bei dem Frauen
In gewohnten Rollen meist zu kurz
Kommen weil kaum einer der am
Akt Beteiligten die Technik versteht
Um die mit viel Gefühl gerne ein
Großes Geheimnis gemacht wird
Dabei ist es schlichte Feinmechanik
Das Gefühl ist nur die Fassade die
Den natürlichen Egoismus erst
Beherrschen lässt der Männer ihrer
Schlichten faulen Natur nach zu
Schnellspritzern macht die meist
Ihr Leben lang die große Vielfalt
Verpassen die weibliche Höhepunkte
Zu zaubern im Stande sind und die
Erst in allen Variationen das Wunder
Der Lust ausmachen was eben
Auch auf Erfahrung und Technik beruht
Wie naiv war ich noch bei den ersten
Dreißig Frauen und wie viele aber
Brauchte es zur ruhigen Gelassenheit
Die sogar über eigene Impotenz
Inzwischen liebevoll lachen kann
Sich nichts mehr beweisen muss
Weil das echte Wunder der Lust
Der weibliche Orgasmus ist wie
Die Vielfalt der Wege dort hin
Was der weibliche Körper vermag
Stellt den männlichen weit in den
Schatten wollte ich je Göttinnen mit
Schlichten Poltergeistern vergleichen
Was der Atheist hier bewusst schreibt
Der diese zu gerne anbetet weil sie
In ihrem Körper so vielfältig schon
Wie unterschiedlich zugleich das
Große Wunder der Natur zeigen
Wie auch verstecken weil etwa ihr
Größter Schwellkörper Innen liegt
Der nervus pudendus der von der
Klitoris über die Vagina zum Anus
Läuft wo er in den Rücken mündet
Weil dieser Nerv aber zugleich wo
Richtig stimuliert den ganzen Körper
Stimulieren kann und vibrieren lässt
Dabei kommt es schon darauf an
Die weibliche Anatomie zu verstehen
Keine erfundenen G-Punkte stochernd
Suchen zu wollen sondern den eben
Entscheidenden Nerv einfühlsamer
Zu treffen von egal wo als es ihr
Allein gelingt was dann bindet
Mehr als lächerliche Ringe oder
Bloß formal gültige Gesetze die
Nicht mit Liebe berühren können
Was interessieren mich noch die
Schlicht mechanischen männlichen
Orgasmen wenn ich dafür Frauen
Zum Beben bringen darf was mehr
Glück und Befriedigung schenkt als
Schlicht mechanischer Sex sondern
Eine Zeremonie ist wie ein sonst
Gottesdienst für die Göttinnen der
Lust der aber wie jeder Kult auch
Gut ausgebildete oder erfahrene
Priester braucht die gerne geben
Wie die nötige Technik beherrschen
Es gibt kein Rezept für alle Frauen
Jede ist anders und vor allem sind
Sie alle nach Zeitpunkt im Zyklus
Oder sonstiger Laune stets völlig
Unterschiedlich und wollen dann
Dem entsprechend berührt werden
Dafür gibt es keinen Schaltplan
Zumal sich die dabei gewünschte
Intensität noch ständig ändert 
Während es beim Mann ein relativ
Schlichter mechanischer Vorgang ist
Spielt sich bei Frauen eine ganze
Symphonie dabei ab die stets
Entsprechend behandelt werden will
Insofern das keinem linearen Plan
Folgt sondern ständig variiert wird
Konzentration und Präsenz dabei
Gefordert und wem das gelingt
Der möge sich am Wunder freuen
Für sich kann er später sorgen
Wird vermutlich gesorgt werden
Mit einer Frau erfüllenden Sex
Zu teilen ist wie eine Symphonie
Dirigieren mit polyphoner Vielfalt
Höchste Harmonien entdecken
Dazu braucht es gute Technik
Wie Erfahrung und Gelassenheit
Alles übrige war danach nur ein
Nettes Vorspiel zur Sphärenharmonie
Die jenseits aller Zeit schwebt
Glücklich wer es je gemeinsam
Erreichen darf und kann denn
Mehr an Lust gibt es nie

jens tuengerthal 10.10.20

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