Freitag, 13. November 2020

Coronasophie Tag 13

Mit einer Wanderung an der Spree
Durch Mitte und den Berg hinauf
Den Tag in Bewegung begonnen
Einige Menschen getroffen wie die
Üblichen sich hetzenden Jogger
Oder gut behelmte Radler am Ufer
Maskierte teils auf leeren Straßen
Doch weniger närrisch als ernst
Ob nun besorgt oder rücksichtsvoll
Ist korrektes Verhalten eine stete
Ballance zwischen den Welten
Zuviel Maske schadet sicher nicht
Zu wenig schon sicher aber ist
Wandern mit Maske sehr lästig
So tue ich was ich muss aber
Nicht mehr als gerade nötig ist
Überlege nur jenseits aller Normen
Die mich den leichten Lockdown
Aus Gründen der Vernunft noch
Vorziehen ließ ob es nicht dann
Auch besser wäre einer allgemeinen
Maskenpflicht vorab zu entsprechen
Wie ich es in der Schule ebenso
Befürworte wie im Nahverkehr
Den ich lieber nicht mehr nutze
Um wandernd zum Ziel zu kommen
Womit ich das Risiko minimiere
Aber auch nicht gehorsamer sein will
Als es unbedingt nötig ist doch fragt
Das Gewissen mich schon nach der
Konsistenz meiner Haltung im Sinne
Des kategorischen Imperativs wobei
Es zugegeben Momente gibt wo ich
Zur Rechtfertigung länger bräuchte
Als es dem Zweck entsprechend
Hier nötig wäre kurz gesagt wohl
Ein wenig rumeiere mein Verhalten
Noch kategorisch zu rechtfertigen was
Angesichts der Situation lächerlich ist
Sofern es Leben retten kann wäre es
Unverantwortlich ohne Maske noch
Irgendwo herumzulaufen dennoch
Mache ich es und finde es gut so
Zumindest wo nicht viele Menschen
Und wenn mit Abstand zu sehen sind
Halte dies Verhalten für verantwortbar
In Anbetracht der Umstände derzeit
Da ich allein lebe und für mich bleibe
Den größten Teil der Zeit doch wäre es
Sicher noch besser Maske zu tragen
Egal wo ich Menschen begegne wie
Es auch sinnvoll wäre nicht zu rauchen
Die Lunge zu schonen wie nicht beim
Kleinen Straßenkonzert von Jazz am
Helmholtzplatz an der Ecke noch
Stehen zu bleiben und fast zu tanzen
Wie manche der mit Abstand stehenden
Dabei kam keine Polizei und nervte keiner
Es war wunderschön und ich trug auch
In der gut verteilten Menge keine Maske
Was besser gewesen wäre wie ich weiß
Aber die Zigarette passte zum Jazz
Nur halt nicht zu dem blöden Virus
Ob die manchmal Durchbrechung der
Kategorischen Regeln gerade gut tut
Um einen Moment zu genießen der
Hilft es über die Zeit auszuhalten
Scheint mir ziemlich plausibel zu sein
Was aber auch schon wieder nach
Einer kategorischen Rechtfertigung klingt
Die auch nicht immer passend ist
Denke daran wie andere den Begriff
Der Hausgemeinschaft ausdehnen
Covidioten oben ohne demonstrieren
Ohne von überforderter Polizei um es
Freundlich noch auszulegen dabei
Belangt zu werden und in diesem Licht
Scheinen mir zehn Minuten beim Jazz
Als genießender Flaneur doch harmlos
Denke an die Quarantäne der Tochter
Die einen Fall in der Klasse hatte aber
Erzählte sie würden nicht getestet sofern
Keine Symptome auftreten würden was
Erstaunlich leichtfertig mir erscheint
Wenn zugleich andere mehrfach schon
Getestet wurden und alle besorgt tun
Um die Schließung der Schulen besorgt
Zumindest betrifft mich diese nicht direkt
Weil sie gerade bei der Mutter ist was
Die kategorische Haltung erleichtert
Auch wenn zugleich manches relativ ist
So treffen sich Schüler zum Lernen
Die auch vorher viel zusammen waren
Wenn es eine hat haben es alle dann
Scheint mir vernünftig so auch wenn ich
Keine Ahnung habe was relativ gültige
Corona-Regeln nun besagen dafür hat
Das Bundesverfassungsgericht heute
Die Versuche einer Wirtin gestoppt gegen
Corona-Beschränkungen zu klagen
Diese in Anbetracht der Gefahr für
Nötig und angemessen erklärt damit
Das Eilverfahren zurückgewiesen was
Sicher Signalwirkung ins Land hat
Die Verwaltungsgerichte binden könnte
Eine einheitliche Auslegung beschleunigt
Es wird ein harter Winter werden aber
Zumindest gibt es nun einen Impfstoff
Die Zeiten waren schon schlechter
Ein irgendwann Ende wird absehbar
Die Pest zu Montaignes Zeiten im
Frankreich der Hugenottenkriege
War sich viel schlimmer noch
Denke ich und frage mich ob die in
Frankreich explodierenden Zahlen am
Dortigen laissez faire eher liegen oder
Engeren Familienbanden geschuldet sind
Weiß es nicht und lasse es darum offen
Wie in Spanien Britannien und Italien
Vermutlich bräuchte es nun wesentlich
Autoritärere Maßnahmen um das Virus
Zumindest so zu verlangsamen dass die
Belastung der Kliniken überschaubar bleibt
Wie wir es in China schon erlebt haben
Doch waren die Länder die dies anordneten
Nur bedingt erfolgreicher bisher höchstens
Etwas leichtfertig noch über den Sommer
Als es noch gutzugehen schien werde wohl
Ein wenig über mein Gewissen nachdenken
Müssen um zu wissen wohin es mich führt
Ein wenig Anarchie scheint mir auch jetzt
Vernünftiger als zu viel vorauseilender
Kadavergehorsam und so lasse ich es
Zu nächtlicher Stunde noch offen was
Der dauerhaft richtige Weg sein könnte
Mit dem sicheren Gefühl es kommt dabei
Mehr auf Kompromisse an die gangbar sind
Als auf die einzig wahre Lösung die si#
Je nach Stand der Forschung auch ändert
Wie leider auch Covidioten argumentieren
Was mir zugegeben gar nicht gefällt
Es bleibt wohl eine stete Balance die
Orientierung mit der Vernunft sucht
Ohne alle Bedürfnisse zu ignorieren
Höre nun lieber auf bevor ich mich im
Netz der Relativierungen verfange
Der Mensch ist gut für Kompromisse
Denke ich dabei und versuche noch
Das mir mögliche auch zu tun

jens tuengerthal 12.10.20

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