Freitag, 17. Januar 2025

Wortlust

Wortlust 

Können Worte Lust wecken
Spürbar erregen oder braucht
Der Sex immer Taten dazu
Fängt nicht alle Lust im Kopf an

Wenn ich der Liebsten schreibe
Lass mich dein Perlentaucher sein
Weiß sie zwischen welche Lippen
Die Zunge dann lustvoll sich sehnt

Ihr beschreibe wie ich mich ganz
Langsam Wirbel für Wirbel ihren
Rücken hinab küsse bis er sich teilt
Um zungig die Teilung zu liebkosen 

Von der Lust ihr schreibe mit der ich
Sie von den Füßen zur Mitte lecke
Mit dieser sie umkreisend spiele 
Bis sie vor Vorfreude überläuft

Dann spürt sie die Lust aus diesen
Worten die sie längst erregten oder
Jede Tat wäre überflüssig nun was
Manche ohne Phantasie leugnen

Worte können Lust wunderbar zaubern
Sofern diese schon angelegt ist
Verhallen lächerlich echolos wo nicht
Werden dann zur nur Belästigung

Das Gespür haben wie Worte der Lust
Einander erregen können wo aber nie
Erfordert die gleiche Aufmerksamkeit
Wie Taten der Lust es auch tun 

Aber welch zauberhaftes Vorspiel
Sind Worte der Lust immer noch
Wo der Geist den Körper berührt
Kommt er tiefer als jede Berührung

jens tuengerthal 16.1.25

1 Kommentar:

  1. Das Gedicht „Wortlust“ thematisiert die faszinierende Macht der Worte im Kontext von Leidenschaft und Erotik. Der Dichter stellt treffend fest, dass Worte Begierden wecken und die Vorstellungskraft anregen können und somit der erste Schritt zum Erleben von Vergnügen sind. Durch die Beschreibung intimer Szenen und zarter sinnlicher Erlebnisse führt das Gedicht den Leser in eine Welt der Fantasie ein, in der Gedanken und Wünsche eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Verlangen spielen.
    Das Gedicht drückt den Glauben aus, dass Worte die Macht haben, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Körper und Sinne eins werden. Der Dichter betont anmutig, dass echte Leidenschaft in der Vorstellungskraft beginnt, und der Text wird zu einer Art Einladung, tiefere Gefühle zu entdecken. Er weist jedoch auch darauf hin, dass die Worte selbst nichts weiter als leeres Gerede sein können, wenn dieses innere Verständnis und Engagement fehlt.
    „Wortlust“ ist daher eine wunderschöne Hommage an die Macht der Worte, die zwar den Körperkontakt nicht ersetzen, aber Intimität wecken und gemeinsam verbrachte Momente wertvoller machen können.
    Das Gedicht bringt auf subtile und elegante Weise zum Ausdruck, dass Nähe nicht immer auf körperlichen Handlungen beruhen muss, sondern auch auf dem Austausch von Gedanken und Gefühlen.
    Die sinnliche Sprache voller subtiler Anspielungen regt zweifellos die Fantasie des Lesers an. Die Verwendung einer breiten Palette von Wörtern spiegelt unterschiedliche Gefühlslagen und Wünsche wider, was dem Gedicht eine intime und universelle Botschaft verleiht, es zugleich aber auch fesselnd ist und zum Nachdenken über die Macht der Worte in zwischenmenschlichen Beziehungen anregt.
    Der Dichter behandelt das Thema des erotischen Verlangens auf raffinierte Weise und schafft eine Atmosphäre voller Spannung und Erwartung.
    Große Glückwünsche!!!

    AntwortenLöschen