Lektürentagebuch 29.1.25
Direkt vor dem Café lässt Franz Hessel
Den Industriellen I.E.Eißner vor Karola
Aus dem Wagen springen die gerade
Überlegte hungrig ins Café zu gehen
Galant lädt er sie in seinen Wagen
Fährt mit ihr in die Bar des Adlon wo
Der Plan gemeinsam nach Italien mit
Dem Zug von München aus entsteht
Weil Karola einwendet ihr fehle noch
Die nötige Reisekleidung lässt Eißner
Seinen Chauffeur zum Modehaus fahren
Wo er schnell alle Damen dort dirigiert
Karola gefällt dieses Engagement was
Sie von keinem anderen so kennt der
Regenmantel für ihren Sohn wird noch
Ganz nebenbei dazu erstanden
Sie plant im rasenden Galopp schon
Die nächste Reise mit einem der sie
Am Straßenrand vor dem Café was
Er zu altmodisch fand aufpickte
Währenddessen sucht ihr Gatte sie
Beim nun verlassenen vorher noch
Traumreisepartner nach Italien der
Zurückgelassen einsam träumt
Weder an Gatten noch an Wendelin
Denkt Karola sondern zuerst nur an
Margot die wohl stolz auf sie wäre
Weil sie es hier zu etwas bringt
Rasende Welten und Langsamkeit
Luxus gegen arme Romantik die im
Pensionszimmer noch träumte was
Der Manager nun einfach macht
Sie will raus und weg weil sie sich
Ungeliebt fühlt voller Sehnsucht
Nach der Ferne die eigentlich nur
Das Ankommen beieinander ersetzt
Nach Rom in die ewige Stadt wie
Die Hauptstadt Italiens gepriesen
Will der reiche Mann mit ihr reisen
Der Himmel scheint zum Greifen nah
Was ist echt und was bleibt wirklich
Die ungeliebte Ehe in der ihr Gatte
Von der Schwester geliebt wird die
Dort auch alles schon organisiert
Wie überflüssig fühlt sich hier die
So vielfältig begehrte Karola noch
Die doch nur geliebt werden will wie
Jede Frau Aufmerksamkeit braucht
Diesen Dünger ihrer Launen haben
Die wechselnden Charmeure noch
Reichlich für sie übrig und sie lässt
Zu gerne sich mit ihnen treiben
Ist Glück und Zuneigung einfach mit
Ablenkung käuflich oder nie weil
Echte Zuneigung unbezahlbar ist
Doch bis dahin bleibt das Adlon nett
jens tuengerthal 29.1.25
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen