Sonntag, 26. Januar 2025

Lektürentagebuch 26.1.25

Lektürentagebuch 26.1.25

In der Nacht wieder aus der
Reise um meinen Garten von
Alphonse Karr vorgelesen wie
Vieles dabei noch gelernt

Es ging um die Wassermotten
Wie ihre Eigenart sich als noch
Würmer in Schilfrohr zu verpuppen
Wie dann entpuppt frei zu fliegen

Kam vom Huflattich dem lange
Heilende Wirkung nachgesagt wurde
Ohne diese jemals zu prüfen weil
Nichts davon nachweisbar war

Auf die Mediziner zu sprechen die
Vielfach Zauberern gleichen die vom
Hof des Großmoguls erzählen statt
Zu sagen was ihre Uhr anzeigt

Erzählt von der Königin der Wiesen 
Die Wein wie Malvasier schmecken ließ
Kommt von dieser auf den Herzog von
Clarence der in Malvasier einst noch

Als er zum Tode verurteilt worden war
Ertränkt werden wollte und ob es dann
Sterbend auf die Tatsache noch ankommt 
Wie vielfältig der Tod doch immer sei 

Kommt vom Tod wieder auf Käfer wie
Den Kreiselkäfer und den schwimmenden
Kolbenschwimmkäfer die ihre Eier unter
Blätter einer Wasserpflanze einspinnen

Wie die Larven geschlüpft an Land sich
Eine Höhle suchen aus der sie fertig als
Kolbenschwimmkäfer wieder krabbeln
Der dann neue Unterwassereier legt 

Schwärmt vom Reiz dem Wasser
Beim Fließen zuzusehen was eine
Seiner liebsten Beschäftigungen ist
Das für ihn Bild und Musik zugleich

Wie es ihn an die schöne Wäscherin
Erinnert die ein Lied über die Männer
Sang die Schelme sein und wie sie
Dutzendweise Liebhaber hätte 

Bewundert darauf das prächtige Kleid
Eines Käfers mit dem die Natur ihn 
Geschmückt hat wie wir Menschen
Unzufrieden mit unserer Natur sind

Wie wir uns schmücken und verkleiden
Mit dem Überfluss der Natur der wir
Wolle Seide Pelze rauben um unseren
Leichengleichen Körper zu bedecken

Wie ein hässlicher Wurm sich unter
Maulbeerbäumen einen Kokon baut
Um ein unschöner Schmetterling zu
Werden aus dessen Kokon Seide wird

Karr fragt sich klug wie die Menschen
Die sich für die Krönung wie überlegen
Halten dies sein können wenn sie sich 
In Überreste der Tiere lieber verhüllen

Wie wir nur einen Tyrannen stürzen
Um den nächsten einzusetzen wo wir
Könige nicht mehr grüßen ziehen wir
Persönlich Kutschen der Tänzerinnen 

Wie sich eine Art Bienen ihre Höhle
Mit Mohnblüten die sie stückweise
Abbeißt für ihre Brut schmückt dort 
Nektar für ihre Brut deponiert die sie
Nie sieht weil sie stirbt bevor sie schlüpfen

Von der Korbweide am Bach deren 
Blütenkätzchen die Bienen anziehen
Von den Birken die Ruten einst waren
Wie am Ende vom Zwergholunder noch

Reich und bunt war dieser neunzehnte
Brief der wie immer mit Vale schließt
Auch wenn ich dann den kürzeren
Zwanzigsten gleich noch vorlas

Wie wir bestimmte Blumen und Bäume
Wie etwa das Geißblatt den Toten widmeten
Mancherorts Totenveilchen darum heißt
Wie er Erinnerungen mit Blüten verbindet

Wie Lackviolen ihm an eine verlorene
Liebe erinnern und er den Duft ihres
Haares wie ihre Berührungen spürt 
Wo er nur diese Blüten sieht

Blühen sollen die Erinnerungen 
Jedes Jahr wieder für ihn die er
Als Denkmale der Toten errichtet
Die damit immer wiederkehren

jens tuengerthal 26.1.25

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