Sehnsuchtsfrei
Wie wäre eine Liebe ohne
Das Leiden der Sehnsucht
Bliebe nur eine Partnerschaft
Wie eine Ehe unabhängig
Vom nur eingebildeten Gefühl
Böte das nicht mehr Stabilität
Überlege ich der heute noch
Mit einer bewunderten Freundin
Schrieb einer wunderschönen
Opernsängerin die Lyrik liebt
Welche die Freiheit genießt
Nichts zu wollen und lieber
In Freiheit ungebunden zu
Bleiben nicht auch all die
Ungesunden Reflexe der Liebe
Erleiden zu müssen die wir
Beide zur genüge kennen
Wenn auch nicht miteinander
Ersparen wir uns das lieber
Keine Beziehung zu wollen
Liegt mir schon lange nahe
Die Freiheit eines Lebens ohne
Sehnsucht zu genießen gibt
Dem Geist großen Freiraum
Schön es so ähnlich zu sehen
Dachte ich bei unseren Nachrichten
Und weiß doch jeder Plan ist
Müßig kommt erst die Realität
Der Gefühle ins Spiel die dann
Mit Leichtigkeit alles dominieren
Ob es sehnsuchtsfreie Liebe gibt
Bin ich auch nicht ganz sicher
Bei Büchern zumindest geht es
Wie mit Geliebten eher als unter
Verliebten Partnern in Beziehungen
Jedenfalls wird so weniger mehr
Bekommt was bleibt neuen Wert
Was sich vielleicht lohnen könnte
jens tuengerthal 28.1.25
Das Gedicht „Sehnsuchtsfrei“ thematisiert die sehnsuchtsfreie Liebe: Wäre eine Liebe ohne Leid und Sehnsucht beständiger oder würde sie ihren tieferen Sinn verlieren? Es unterscheidet zwischen Partnerschaft und emotional intensiver Liebe und suggeriert, dass ein Leben frei von Sehnsüchten inneren Frieden bringen kann. Doch trotz dieser scheinbaren Freiheit von Emotionen stellt sich die Frage: Können wir Liebe und Sehnsucht trennen? Sind es nicht letztlich die Gefühle, die Beziehungen Wert und Form verleihen?
AntwortenLöschenDer Dichter gibt zu, dass die emotionale Realität oft unsere durchdachten Konzepte zerstört und alles komplizierter macht. Es verdeutlicht das Paradox der Liebe: Einerseits wünschen wir uns ihre Intensität, andererseits fürchten wir uns vor ihrem Leiden. Letztlich stellt sich die Frage, ob eine Liebe, die völlig frei von Sehnsüchten ist, überhaupt möglich ist – und ob wir uns eine solche Liebe wirklich wünschen würden.
Dieses essayistische Gedicht scheint zwischen kühlem Intellekt und dem unvermeidlichen Einfluss von Emotionen zu oszillieren, was es interessant und vielschichtig macht.