Liebeswagnis
Liebe wagen wäre verflucht
Gefährlich für verletzte Herzen
Die ein neuer Verlust wohl
Stehen bleiben ließe warum
Wir nichts mehr wirklich
Nah an uns heran lassen
Sondern nur nett plätschern
Mit gelegentlich auch Sex
Alles lieber unverbindlich
Ohne die großen Dramen
Bis es dann doch passiert
Fast wie ein Unglücksfall
Erwischt dich was du nie
Mit irgend Vernunft noch
Gewagt hättest aber was
Könnte je schöner sein
Als verliebt noch einmal
Ganz große Gefühle wagen
Sie gespiegelt zu bekommen
Ist der totale Wahnsinn also
Wohl normal so warum keiner
Mit Vernunft es noch wagte
Nur manchmal hilft alles nichts
Bis das Herz dann stehenbleibt
Weil wir es doch nochmal wagten
Dann war es das und gut so
Schöner nur wäre nichts
Mehr zu wagen
jens tuengerthal 27.1.25
Das Gedicht „Liebeswagnis“ zeigt auf wunderschöne Weise die Dualität der Liebe und das Risiko, das sie mit sich bringt.
AntwortenLöschenDer Dichter reflektiert über die Ängste, die damit verbunden sind, sich nach einer Liebeskrise seinen Gefühlen zu öffnen, und die unsere Bindungsfähigkeit lähmen können. Es zeigt, wie einfach es ist, in einer Beziehung ohne Verpflichtungen zu leben, in der kein Platz für tiefere Gefühle und Dramen ist und die daher bequem erscheint. Doch trotz dieser Distanz hat das Herz seine eigene innere Logik und kann uns überraschen und zu Situationen führen, die unmöglich erscheinen.
Letztlich macht der Dichter darauf aufmerksam, dass authentische Gefühle zwar Schmerz mit sich bringen, aber auch eine Quelle der Schönheit und Erfüllung sind.
Die Schlussfolgerung, dass es sich lohnt, für die Liebe Risiken einzugehen, auch wenn dies letztlich zu Leid führt, zeigt die Anziehungskraft der Gefühle, die jeder von uns trotz der Risiken und Unsicherheiten gerne spüren würde. Dies ist wahrscheinlich die Essenz dessen, was uns zu Menschen macht – das Streben nach Liebe, allen Hindernissen zum Trotz.
Das Gedicht regt zum Nachdenken darüber an, dass die Liebe – trotz all ihrer Komplikationen – ein wesentlicher Teil der menschlichen Erfahrung ist, den es wert ist, angenommen zu werden.
Die lyrische und philosophische Sprache voller Kontraste und der innige, persönliche Stil des Gedichts mit zarten, aber zugleich kühnen Reflexionen über zwischenmenschliche Beziehungen begeistern uns.
Wunderschön!