Wortlust
Können nur Worte uns Lust
Wie erfüllende Befriedigung
Als geteiltes Glück schenken
Braucht es Berührungen um
Einander wirklich zu erregen
Oder ist die Lust aus Worten
Viel tiefer und inniger als es
Bloßer Hautkontakt sein kann
Beginnt doch alle Lust im Kopf
Ist was uns am nächsten kommt
Dort tief in uns verwurzelt im
Gedanken der die Lust erst
Bewusst macht was wir dann
Zur Befriedigung körperlich nutzen
Sind lustvoll erregende Worte
Viel näher als jeder Sex kommt
Der immer nur unvollständig dem
Lustvollen Gedanken gleicht
So berühren erotische Verse
Tiefer und nachhaltig sinnlicher
Als Berührungen es je können
Denen nun noch die Befriedigung
Als Produkt der Gedanken gelingt
Haben die Wortlust ganz erfasst
Als schönste Form von geistigem Sex
jens tuengerthal 24.1.25,
Das Gedicht „Wortlust“ behandelt die Themen Sinnlichkeit und Erotik im Kontext von Sprache und Denken und stellt Worte körperlichen Kontakten gegenüber.
AntwortenLöschenDer Dichter fragt sich, ob authentisches Vergnügen durch körperliche Empfindungen entsteht oder vielleicht durch Vorstellungskraft und verbale Stimulation.
Die Macht der Worte wird hervorgehoben – ihre Fähigkeit, Verlangen zu wecken, Emotionen zu verstärken und Intimität zu schaffen. Sinnliche Erregung muss nicht unbedingt durch Berührung entstehen, im Gegenteil: Sprache kann tiefer und nachhaltiger sein als körperliche Nähe. Das Gedicht legt nahe, dass alle Freude im Kopf beginnt, in Gedanken, die Spannung aufbauen und zur Erfüllung führen. Die Zusammenfassung in den letzten Zeilen zeigt, dass die verbale Erotik subtiler, gleichzeitig aber auch intensiver ist als der körperliche Akt.
Das Gedicht ist eine poetische Ode an die Macht der Sprache, die die tiefgreifendste Form der Sinneserfahrung sein kann – Wortlust. Es strahlt zarte Spannung, Subtilität und philosophische Sinnlichkeit aus.
Exzellent