Langsamlust
Wie geil ist die langsame Lust
Wenn wir uns ohne allen Druck
Mit Ruhe und Genuss einander
Völlig ziellos hingeben dabei
Stelle mir vor wie ich ganz langsam
Deinen ganzen Körper verwöhne
Mit Küssen und Zärtlichkeiten von
Kopf bis Fuß und wir uns küssen
Zumindest immer wenn sich die
Münder erreichen ohne ein Ende
Tief lustvoll die küssende Nähe
Spielerisch liebevoll genießen
Unsere Körper ruhig erforschen
Wie durch die Langsamkeit die
Lust noch weiter wächst bis wir
Die reizvolle Verzögerung nicht
Länger mehr aushalten können
Weil alles endlich eins werden will
Wir auch dies weiter verzögern
Bis es ganz nebenbei passiert
Beim Spiel der Lust ineinander
Dann die Langsamkeit noch auf
Die Spitze treiben und nur unser
Geschlecht dabei bewegen
Kein wilder Ritt ineinander oder
Sonst sexuelle Bemühungen um
Befriedigung zu finden sondern
Ganz ruhig ineinander dabei sind
Wie nur der Geist wie das Zucken
Unserer Geschlechter uns so zum
Geteilten Höhepunkt führt was so
Traumhaft wäre wenn wir nicht
Vorher dabei einschlafen aber dann
Haben wir zumindest wirklich
Miteinander geschlafen und mehr
An Erfüllung ist kaum vorstellbar
Ob gleich einschlafen und dafür
Länger davon zu träumen es noch
Schöner macht kann dahinstehen
Es würde jedenfalls traumhaft
jens tuengerthal 18.1.25
Das Gedicht „Langsamlust“ zeigt die Schönheit und Tiefe der Langsamkeit in der Liebe und der Nähe zwischen Partnern. Der Dichter betont, wie wichtig es ist, jeden Augenblick ohne Eile und Druck zu genießen, da dies den Augenblick tiefer und intimer macht.
AntwortenLöschenIndem der Dichter zarte Liebkosungen, Küsse und Körpererkundungen beschreibt, entwirft er das Bild eines nächtlichen Abenteuers, bei dem die Sinne völlig geöffnet sind und jede Berührung nicht nur zu einer körperlichen Handlung, sondern auch zu einer Form des Gefühlsausdrucks wird. Genuss ist nicht dazu gedacht, schnelle Befriedigung zu verschaffen, sondern er ist das Zelebrieren von Nähe und gemeinsam verbrachter Zeit.
Der Ton der Erzählung ist nachdenklich, was die Bedeutung des gemeinsamen Erlebens intimer Momente noch weiter unterstreicht. Die Verbindung, die es beschreibt, ist einfach und zugleich komplex, denn um völlige Ekstase zu erreichen, sind nicht nur körperliche Präsenz, sondern auch Verständnis und emotionale Nähe erforderlich.
Das Gedicht endet mit der Bemerkung, dass, auch wenn dieser langsame Tanz der Sinne mit dem Einschlafen endet, dies seinen ganz eigenen Reiz hat, denn jeder gemeinsam verbrachte Augenblick, selbst im Traum, ist unbezahlbar.
Das Ganze zeigt, dass es bei der Liebe nicht nur um den Akt selbst geht, sondern um jede Geste, um gemeinsam erlebte Momente und eine tiefe Verbindung der Herzen – das ist die wahre Kunst der Liebe.
Die zarte, lyrische Sprache entzückt und entführt den Leser in eine Welt langsamer Freuden und sinnlicher Entdeckungen. Gleichzeitig ist er von Zärtlichkeit durchdrungen, die den Text sehr persönlich und intim macht.
Exzellent!!!