Idealfrau
Wie wäre meine ideale Frau
Fragte ich mich und muss
Gestehen ich weiß es nicht
Ob blond ob rot ob dunkel
Vielleicht auch braun nur bitte
Nicht in Gedanken da grün
Verwöhne Frauen zu gerne
Mit Liebe und Zärtlichkeiten
Lasse sie Wunder erleben
Sicher wäre sie Leserin
Liebte vermutlich Gedichte
Zumindest meine doch etwas
Wäre mir liebste Muse wie
Inspiration ganz vielfältig
Es ist ja nicht alles nur Sex
Sie wäre bestimmt intelligent
Aber suchte sie dann mich aus
Überlege ich und frag lieber nicht
Die Schönste wäre sie bestimmt
Zumindest für mich solange verliebt
Aber bitte kein bisschen eitel dabei
Wild und lustvoll im Bett falls ich
Zufällig mal Lust haben sollte was
Bei Männern im Alter nicht zunimmt
Spannend in der Unterhaltung wie
Schweigsam wann immer nötig
Anspruchslos aber kuschelig
Betrachte es und lache darüber
Sieht aus wie selbstgebacken nur
Will ich so etwas wirklich haben
Abstriche wären hier und dort wohl
Möglich wenn es anderweitig kompensiert
Gebe ich mich in der Liebe gern tolerant
Ach und bloß keine Beziehung lieber
Wann immer es mal passt nett was
Vermutlich das Thema erledigt hat
Am Ende nahmen wir was blieb
Jenseits aller Kriterien um nicht
Auch das nicht geschafft zu haben
jens tuengerthal 9.1.25
Das Gedicht „Idealfrau“ ist eine tiefgründige Reflexion über die Vorstellung einer idealen Frau. Der Dichter gibt ehrlich zu, dass er nicht weiß, wie seine ideale Frau aussehen soll – er hinterfragt sowohl ihr Aussehen als auch ihre Charaktereigenschaften.
AntwortenLöschenInteressant ist, dass seine Beschreibung der idealen Frau nicht nur körperliche Attribute, sondern auch eine Liebe zu Literatur und Kunst beinhaltet und damit unterstreicht, dass für ihn die innere Verbundenheit wichtiger ist als das Aussehen. Die ideale Frau sollte für den Dichter eine Inspiration und Muse sein, was auf das Bedürfnis nach tieferen Beziehungen hinweist.
Zudem ist eine Ambivalenz gegenüber traditionellen Werten spürbar, die mit Liebe und Beziehung verbunden sind. Einerseits träumt der Autor von Nähe und Leidenschaft, andererseits scheint er jedoch ernsthaften Beziehungen abgeneigt und auf der Suche nach etwas Lockererem zu sein. Dies ist möglicherweise ein Spiegelbild der gegenwärtigen Dilemmata in zwischenmenschlichen Beziehungen – der Suche nach Liebe, die keine starren Definitionen auferlegt.
Der Dichter balanciert gekonnt zwischen ernsten Betrachtungen und leichtem Humor, was den Text ansprechend und zugänglich macht.
Zweifellos kann man sehen, dass dieses wunderbare Gedicht die Wünsche und Ängste des modernen Menschen im Beziehungschaos zeigt. Es lohnt sich, darüber nachzudenken und sich bewusst zu machen, dass unsere Erwartungen an unseren Partner oft widersprüchlich sind und dass die Liebe ein Mysterium bleibt, das sich nicht einfach definieren lässt.
Schließlich ist das Gedicht eine Reflexion über die Suche nach Nähe in Beziehungen und offenbart die Dilemmata und Widersprüche des zeitgenössischen Gefühlslebens. Gratulation an den Dichter!!!