Liebesausstellung
Wie sähe das Museum meiner Lieben
Wohl aus überlege ich und frage mich
Ob es eher eine Galerie gliche eine
Ahnensammlung wäre oder manche
Mehr andere weniger Raum darin
Einnähmen so etwa die nur für eine
Nacht blieben einen Platz im Flur
Bloß hätten während jene die ich
Für große Lieben einst hielt was
Sich gelegentlich relativiert einen
Raum für sich bekommen sollten
Um die dann die kleinen Flirts
Oder kurzen Versuche als eben
Notwendiges Beiwerk dekoriert würde
Wie stark müsste die Bindung sein
Wäre Zeit ein genügendes Maß
Kommt es eher auf die Länge an
Oder emotionale Intensität mehr
Sind die nahe dem Wahnsinn eher
Im Raum für gestörte Fäller oder
Das Herzzentrum weil Liebe nie
Ohne Wahnsinn uns nah kommt
Wo dieser pathologisch wird es
Nur noch tiefer geht als bei den
Normalen gewöhnlichen Fällen
Die spurlos vorbeigehen während
Jene die mich wahnsinnig machten
Bleibende Werte quasi schufen
Was eine zentrale Position wohl
Sehr gut begründete denke ich
Doch was ist mit der vergebenen
Liebesmühe käme sie zu den nur
Eine Nacht bleibenden in den Flur
Als vorübereilende Erinnerung oder
Weil keine weniger wert sein soll
In synchroner Hängung und würde
Mancher Ausrutscher nicht besser
Unerwähnt im Archiv bleiben denke ich
Wogegen sich der Gerechtigkeitssinn
Ganz entschieden wieder wehrt weil
Keine der ich je zugetan weniger
Wert war nur weil der Zufall wollte
Dass wir ineinander landeten oder
Uns nie näher als schwärmend kamen
Begründet die Wiederholung dabei
Eine Sonderstellung oder niemals
Überlege ich sollte ich sie nach
Berufsgruppen ordnen etwa die
Juristinnen und Ärztinnen in ein
Kabinett die vielen Schwestern
Auf eine wunderbare Galerie
Es gäbe da wohl Schwierigkeiten
Angesichts des Rangs was schnell
Zu Streitigkeiten führen könnte
Warum ich selig bin niemals eine
Ausstellung meiner Lieben noch
Lebend kuratieren zu müssen
jens tuengerthal 7.1.24
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