Höhlenmensch
Mit Lust zu leben heißt zu erkennen
Wer du bist und wo du dich am
Wohlsten fühlst deiner Art gemäß
Habe schon als Kind am liebsten
Höhlen gebaut in denen ich dann
Im Verborgenen leben und lesen
Konnte wie tun was mich gerade
Am glücklichsten machte hatte
Die Teenangerzeit über immer
Betten als Höhlen gebaut die
Ein irgendwie Versteck waren
Was auch für erstes Knutschen
Sich hervorragend eignete warum
Der Stil mit mir weiterwuchs er
Erwies sich für Expeditionen in
Untiefen weiblicher Höhlen als so
Geeignet wie für meine Lesereisen
Es gab keinen Grund etwas zu ändern
Vielleicht erklärt das Wesen als
Höhlenmensch auch meine ganz
Besondere Vorliebe für so tiefe
Wie manchmal enge Höhlen auf
Der Suche nach Erfüllung wie ich
Weniger in die Ferne stets strebte
Als lieber in die Tiefe ging mir die
Wohnungen vieler Freunde eher
Seltsam leer schienen weil ich als
Höhlenmensch viel lieber in meiner
Bis zur Decke mit Büchern gefüllten
Wohnhöhle lebte die der vielfältigen
Höhlenforschung Ausgangspunkt war
Gerne im Schlafsack auch schlafe
Was sich bis heute nicht änderte
Auch wenn die enge Bücherhöhle
Heute im Dritten Stock am Platz liegt
Inmitten des Prenzlauer Berg ist das
Lebensgefühl dort das gleiche wie ich
Es immer mir träumte als Höhlenmensch
Mit dem elektrischen Kamin wie vielen
Bis zur Decke reichenden Regalen
Verkrieche ich mich zu gerne dort
Während andere lieber spartanisch
Mit wenig und mobil leben grabe ich
Mich zu gerne in meine Höhle ein
Gerne auch mit Begleitung um bei
Der Höhlenforschung weitere neue
Wunderbare Freuden zu entdecken
Aber vom Grundgefühl her bin ich
Eher ein Maulwurf oder Dachs als
Ein Adler der die Ferne sucht weil
Alles Gute lieber nah sein soll
jens tuengerthal 4.1.23
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