Eben beobachtete ich noch
Im Café einen dramatischen
Abschied von einem Paar
Wo sie mit schwarzer Mähne
Ihn bis kurz vorm Schreien
Sich immer weiter steigernd
Warum auch immer anging
Schliesslich wutentbrannt
Aufsprang ihm etwas noch
Hinwerfend ging mit stolz
Erhobenem Kopf vor Wut
Sichtbar im Busen bebend
Während er der vorher schon
Eher undramatisch aussah
Der Typ ruhiger Professor
Nach ihrem hoch dramatischen
Abgang bedröppelt sitzen blieb
Verwirrt den Kopf schüttelte
Schaute zu ihm und lächelte
Den Verlassenen freundlich an
Wie gut kenne ich diese Dramen
Hatte sie mit der Prinzessin
Am Ende fast täglich bis sie
Tatsächlich ging und weg blieb
Was mich sehr lange quälte
Vor Schmerz fast umbrachte
Es war plötzlich wieder da
Die Erinnerung wie oft ich noch
Fassungslos hinter ihr her lief
Aber wie erleichternd ist es
Damit nichts mehr zu tun zu haben
Frei von Eifersucht oder Launen
Außer den eigenen zu leben
So schön die Liebe sein kann
Wenig ist so erschütternd wie
Solche Dramen mitzuerleben
Ungeahnt Teil davon zu werden
Wie gut ist es ohne dies zu leben
Sag ich mir ganz deutlich und laut
Um es nicht im schwachen Moment
Wieder genauso zu machen ohne
Zu wissen ob das Gefühl nicht
Den Verstand wieder besiegt
So gesehen war es lehrreich
Wieder im Café zu sitzen
Weil nichts sich je ändern wird
Zwischen Männern und Frauen
Mit zuviel Gefühl
jens tuengerthal 24.9.20
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