Dienstag, 11. August 2020

Liebesrelativ

Die Liebe ist absolut relativ
Sie ist absolut im Moment
Bei nur relativer Gültigkeit
Auf Dauer betrachtet was
Bei der Realisierung äußerst
Schmerzhaft sein kann ist
Die der Liebe innewohnende
Logik nach ihrer Natur ohne
Als Betroffener zu fabulieren
Scheint sie wie eine Krankheit
Die den Geist eher verwirrt
Jeden sonst klaren Blick trübt
Solange wir von ihr gefangen
Manchmal überlebt sie uns
Was als Traum lebendig bleibt
Macht meist eher nur traurig
Da Liebe eben Leben fordert
Vollzogen wie gelebt werden will
Zehrt sie einsam nur noch womit
Nicht mehr Geliebte wie Überlebende
Leben lernen müssen was am besten
Mit gehöriger Relativierung geht aber
Vielen schwerer fällt als einst Liebe
Die kommt um zu bleiben wenn wir
Uns trauen sie zu lassen was auch
Vielen aus Erfahrung schwer fällt
Warum sie nur noch relativ wenig
Zulassen weniger verletzlich zu sein
Was die falsche Relativierung aber
Sein könnte auf der Suche nach
Dem großen gemeinsamen Glück
Was nach vielen Versuchen endlich
Einmalig für immer sein soll auch
Wenn Vernunft lehrte es als relativ
Für den wunderbaren Moment besser
Zu genießen als verweilte der Augenblick
Doch ohne Risiko kommt keine Erfüllung
Was die Liebe relativ gefährlich macht
Aber dafür so absolut schön auch
Wenn wir ausnahmsweise wagen
Was jedesmal absolut neu scheint
Entgegen aller relativierenden Erfahrung
Womit sich am Ende wieder zeigt
Die Liebe lässt sich nicht greifen
In ihrem Schwanken zwischen
Absolut und relativ im Wesen
Wir können sie nur genießen
Was genug immer sein sollte

jens tuengerthal 11.8.20

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