Donnerstag, 4. Juni 2015

Dreizeileneurobasar

Griechenland verhandelt wieder mit seinen
Gläubigern über die Bedingungen einer
Rückzahlung der gewährten Kredite

Während im Alltag der Kreditgeber sonst
Schlicht die Bedingungen nur diktiert
Wird hier weiter verhandelt um Prozente

Verständlich fordern die Griechen nun eine
Anpassung an ihre reale Leistungskraft
Die geringer ist als geschätzte Erwartung

Verständlich sind die Gläubiger von der EU
Bis zum IWF misstrauisch was nun kommt
Logisch wähnen sich beide im Recht

Alle wissen solange Griechenland noch
Von alten Schulden gewürgt wird
Kann es nicht von alleine stehen

Alle fürchten den Einstieg in den Ausstieg
Darum zahlen sie lügend einen hohen Preis
Verhandeln existentiell auf dem Basar

Keiner will diesen ewigen Poker wobei
Davon abgesehen sei noch zu behaupten
Es läge an der dortigen Mentalität

Wem das Wasser bis zum Hals steht
Der an seinen Versprechen gemessen wird
Hat alle Zeit und nichts zu verlieren

Fraglich warum Schäuble & Co die ewigen
Hüter von Moral und Ordnung weiter zögern
Wenn der Schuldenerlass ohnehin kommt

Dient es innenpolitischer Rechtfertigung
Oder EU interner autoritärer Disziplinierung
Es erhöht jedenfalls verlogen die Kosten

Der Preis des jahrelangen Zögerns wird
Noch deutlich höher als der Verlust bei
Endlich entschlossenem Handeln

Aussitzen kann klug sein hier aber ist es
In erster Linie teurer als sofortiges Handeln
Es geht nur um Wählerstimmen noch

Wer handelt gestaltet die Zukunft mit
Wer verhandelt schaut immer zurück
Wer mitgestaltet kann profitieren
jt 4.6.15

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