Mittwoch, 17. Juni 2015

Dreizeilenerledigung

Manches erledigt sich von alleine
Nicht weil wir uns nicht bemühten
Vielmehr weil wir es mussten um

Um überhaupt einander zu verstehen
Pirouetten der Entfremdung zu tanzen
Wird ein absurdes Liebesleben

Weiß nicht ob es dann Liebe je war oder
Nur vollkommene Projektion immer
Manche merken es nicht mal danach

Wer sich dabei immer im Recht fühlt
Keine Zweifel hat und sich nur selbst
Im andern bestätigt bekam nichts mit

Ob die mehr verpassen die nichts davon
Mitbekommen oder nur die leiden die es
Fühlen ist eine müßige Wertung

Die Welten sind nicht tauschbar was
Des einen Reichtum ist des andren Armut
Gütig Unverbindlichkeit anerkennen reicht

Nichts kommt sich nahe was sich nicht
Auf geistiger Ebene auch versteht wie
Sex dann gut sein sollte mir ein Rätsel

Dumm fickt nicht gut sondern nur sich gut
Wer mit Geist geschlagen ist da logisch
Immer außen vor ohne jedes Bedauern

Ex post bemerken der Liebeskummer
Der dich dichten ließ war nie mehr als
Eine Projektion deiner im anderen

Wie wenig verbindet uns in Wirklichkeit
Mit manchen Zielen unserer Träume
Die immer nur in uns traumhaft schienen

So verleiht das erkannte Nichts Flügel
Zueinander zu fliegen um eins zu sein
Mit jenen die diese Worte verstehen

Alles übrige werfen wir fliegend von uns
Höflich wie freundlich in der Sache
Wären Worte einander nur Klang

Mit dem Echo in geteilten Welten endlich
Beieinander landen ist alles was es ist
Manches erledigt sich nie
© jens tuengerthal 17.6.15

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