Samstag, 13. Juni 2015

Schoßverwirrung

Immer wieder stürzt mich der Schoß
Wie der Gedanke an ihn in Verwirrung
Unklar nur ob es an diesem liegt

Ihn der Zentrum der Lust ist liebkosen
Seine Reaktion darauf spüren um sich
In ihm einander zu ergießen als Höhepunkt

Bei aller Verschiedenheit der im Leben
Geküssten die so unterschiedlich sind
Wie die Gesichter ihrer Trägerinnen

Nie endete die Sehnsucht in einer endlich
Anzukommen um glücklich zu bleiben bis
Die Sehnsucht nach der nächsten erwachte

Jede für sich gesehen war perfekt
Aller Liebe wert in dem Moment
Für die Ewigkeit die ich nicht kenne

Gab immer alles in der Liebe um ganz
Glücklich zu werden für doch nur Momente
Der Erfüllung im Strom der Zeit

Ist das Halten wollen der Liebe stets die
Quelle ihrer Flucht weil ihre Natur flüchtig
Sie nicht mehr ist wo angebunden

Wird sie erst wirklich groß wo wir zu lieben
Wagen auf Dauer oder ist dies dann nur
Die immer Macht der Gewohnheit

Manche unterscheiden Liebe und verliebt
Kenne dies nicht und weiß alles oder nichts
Ist immer der Maßstab meines Gefühls

Kann nicht anders als ganz lieben im Leben
Und doch immer wieder halbe Lieben gelebt
Die seltsam mehr schmerzten als alle

Die Sehnsucht ihr alles zu schenken
Um alles nur denkbare Glück zu teilen
Birgt die Quelle größter Enttäuschungen

Nur lauwarm oder wohl temperiert ist wohl
Eine Frage des Blickwinkels im Leben
Manche können nicht mehr als halb

Nie halb geliebt durchleide ich jeden Verlust
Mehr als ganz und tröstlich ist einzig
Die nächste wahre Liebe dann wohl

So nun über 44 Jahre von Schoß zu Schoß
Gewandert mit allen meinen Träumen
Ist es Zeit wohl innezuhalten ein wenig

Weiter die Wahre finden wollen lässt träumen
Die Erfahrung lehrt redlich anderes
Ob wohl die Suche das Ziel allein ist

Glücklich damit zu sein unterwegs zu sein
Um zu genießen was ist im Moment wie
Jedes Blümchen am Wegesrand lieben

Vielleicht ist Leben nie mehr und jene
Die es anders leben fügen sich nur der
Konvention als sei sie ein Wert an sich

Dennoch sich immer wieder verlieben
Zu wollen ist der Mut der Verzweiflung
Als ginge der Aufklärer auf Gralssuche

Überhaupt weiß mein Verstand welchen
Unsinn ich immer wieder liebend tue
Als stolzer Gockel verliebt krächzend

Als der große Michel de Montaigne sich
Schreibend wie sinnierend in seinen
Turm zurückzog war er verheiratet

Nicht glücklich und manchmal klagend
Wie ein Sokrates wohl aber vielleicht
War auch dies nur Teil der Inszenierung

Wie dieser verlor ich mich schreibend
Ein wenig vom feuchten Schoß hin zur
Sehnsucht zu lieben die ewig neu währt

Komme wohl bei keiner an egal welche
Form ihre Lippen je haben aber ich werde
Sie immer lieben wollen als wäre es so

Nun wird mich eine oder keine irgenwann
Festhalten und bis dahin küsse ich weiter
Alle Schöße die nah genug kommen

Wenn keine weiter mich halten kann
Noch eine dies noch wollte bleibe ich
Ein Weltenwanderer in euren Schößen

Muss nicht mehr um die Welt mehr reisen
Finde ein Universum zwischen Schenkeln
Höhepunkte in der Lust der Erinnerung

Immer wieder stürzt mich der Schoß
Wie der Gedanke an sie in Verwirrung
Unklar warum nur soll es bitte nie enden
© jens tuengerthal

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