Das Publikum hat ein Anrecht darauf mitzuerleben, wie der Referent sich zugrunde richtet.
[…] wenn man als junger Mensch so aussah wie ein Hippie und sich einigermaßen selbst treu geblieben ist, sieht man als alter Sack aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer.
(über E-Books): Ich find' Bücher albern, die man in der Sonne nicht lesen kann und bei denen die Batterie aufgeladen werden muss und was man sonst alles beachten muss und die man nicht mit in die Badewanne und an den Strand nehmen kann. Ich halte das Buch für das Medium der Zukunft.
Früher, wenn man sich keine Namen merken konnte, hieß das vergeßlich. Inzwischen heißt das Alzheimer. Und wieder muss man sich einen Namen merken.
Sagen, was man denkt. Und vorher was gedacht haben.
Kein Flehen hilft, kein Zähneknirschen, vielleicht klappt's aber doch mit Kirschen.
(Harry Rowohlt)
Harry Rowohlt hat genug gelesen
Übersetzt gespielt gesoffen geraucht
Nun ist der Whiskey Botschafter abgetreten
Liebevoll treffend nicht nur in Poohs Corner
Nimmt Deutschland nun Abschied
Von einem der viele war
Hinter weißem Bart versteckte sich mehr
An Geist als viele ein Leben lang berührt
Ihm beim denken zu folgen ein Vergnügen
Siebzig ist doch kein Alter sagen die einen
Hätte er weniger geraucht und gesoffen
Wäre er glatt noch hundert geworden
Lese es und denke gut wenn er es noch
Bis zum letzten Zug genossen dennoch
Alter ist egal wenn der Genuss stimmt
Halb leidenschaftlicher Sex ist schlechter
Als keiner weil dann beim onanieren noch
Zumindest die Sehnsucht weiter lebt
Sehnsucht und Liebe waren beim großen
Autor und Übersetzer Harry Rowohlt echt
Bei dem was er tat und besonders wie
Er starb wird gesagt nach langer schwerer
Krankheit wie schrecklich denn für mich
Ging einer der zu leben wusste als soweit
Wer tot ist hat keine Schmerzen mehr
Er leidet an keiner Krankheit mehr
Hat einfach alles hinter sich
Dies Glück zu würdigen werde ich mit
Heute eine Pfeife auf Harry stopfen
Einen trinken gehen nebenan
Vielleicht würde ich älter lebte ich gesund
Aber zu gehen und gelebt zu haben
Ist alles was sein kann im Leben
Lieber am letzten Zug lachend erstickt
Als vor Angst nicht gesund genug
Gelebt zu haben den Krebs zu kriegen
Harry Rowohlt stand für die Liebe
Zur Sprache wie zum Leben
Wer dies würdigt hat Glück genug
© jens tuengerthal
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