Wer eine Liebe verliert
Trauert einem Stück Leben nach
Dem geteilten wie dem verlorenen
Wer nicht trauert hat nichts verloren
Wird nichts zu verlieren haben
Denken wir oder traut sich nicht
Sich nicht trauen zu trauern
Gerade in der Liebe ist Unsinn
Nur es zu tun ist unsinniger
Wenn uns alle Vernunft sagt
Es ist gut so warum sollte es
Dann nicht auch gut so sein
Manche verlieren ihre Liebe
Einfach aus Unachtsamkeit
Die hätten Grund sich zu grämen
Andere verlieren was sie liebten
Im Bewusstsein dessen was ist
Unklar ob dann je was war
Keiner weiß was die Liebe ist
Für den anderen und mühsam
Nur höchstens was sie uns ist
Eigentlich bleibt die Liebe doch
Immer eher schwammig im noch
Zwischenraum unseres Seins
Haben wir uns geliebt oder nicht
Kann Liebe je verloren gehen
Oder gleicht sie der Energie
Energie physikalisch verstanden
Geht nie verloren wechselt nur
Ab und an ihr Bezugssystem
Liegt es darum näher aus der
Verlorenen Liebe in die alte Liebe
Zu wechseln oder neu zu suchen
Kein Rezept wird immer gültig sein
Aber nichts wirkt nachhaltiger gegen
Liebeskummer als sich zu verlieben
Nicht entäuscht zu sein weil verkannt
Nicht böse zu werden wenn leidend
Nicht nachzukarten sondern lächeln
Das ist die hohe Kunst der Liebe
Manchmal etwas unmenschlich
Aber immer erstrebenswert doch
Zumindest irgendwann wenn sich
Alles was weh tat beruhigte
Die Wunden verheilt sind
Manchmal wundere ich mich noch
Wie ein halbes Jahr nach einem Tag
Schon so erledigt sein kann
Der Grad der Verletzung wohl ist es
Mit dem wir es uns leichter machen
Wenn sich nichts ändert wozu grämen
Manche spüren unter Schock noch
Erst Tage später den Schmerz der
Ihnen zugefügt wurde immer mehr
Um so länger sie dies verzögern
Desto mehr relativiert sich alles
Und nichts ist so relativ wie Gefühle
Was sich nicht versteht muss sich nichts
Mehr erklären es hat sich alles erledigt
Sich weiter verletzen wäre unsinnig
Leider ist die Liebe aber immer unsinnig
Warum wir selten vernünftig sind wenn
Wir wirklich Liebeskummer haben
Auch so gesehen ging die Liebe wohl
Längst vorher uns unbemerkt verloren
Wie anderen ihr Hut Stock oder Schlüssel
Was nicht ist macht niemand mehr etwas
Sollten weniger gleichgültig wohl sein
Aber es ist wie es ist was immer es war
Wie gut tut es doch keinen uneigenen
Ansprüchen genügen zu müssen ohne
Je glücklich damit werden zu können
Was wir los lassen und was uns frei lässt
Ist immer ein weniger an Beschränkung
Wenn Freiheit überwiegt fehlt uns nichts
Wenn die Verlustmeldung dem Dichter
Schon zur Freiheitserklärung mißrät
Sind alle weiteren Worte überflüssig
Genießen was ist bleibt die Kunst
Des Machbaren wie der Liebe
So danke ich der destruktiven Muse
Klüger über sich wie auch gelassener
Wissend was im Glück unentbehrlich ist
Denke ich ungerührt dankbar zurück
Wir hätten uns viel geben können
Haben uns irgendwann wieder verloren
Es nicht bemerkt und genießen was ist
Wenn der Verlust zum Gewinn wird
Spekulieren wir an der Börse riskant
Oder haben die Liebe erledigt
jt 8.3.15
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