Samstag, 13. Juni 2015

Glücksklang

Hat das Glück einen Klang oder geht es
Weniger um Töne als den Takt den unser
Sein im Echo der singenden Welt findet

Singt die Welt als solche oder ist es nur
Der Chor der Schreie der fern klingt wie
Sphärenharmonien fragt sich wohl

Geräusch ist immer und überall
Höre die Nachbarn beim Liebe machen
Oder die Bratschistin im Hinterhaus üben

Auf der Straße die Wagen und Busse
Unterirdisch rattert die U-Bahn vorbei
Oben Flugzeuge nach immer noch Tegel

Nur die Liebe sagt nichts und ist still
Schweigsam wie immer tun wir alles
Ihre machtvolle Stille zu übertönen

Was nicht zu hören ist im lauten Berlin
Bleibt eher irreal halb geträumt kaum
Gedacht schon im Lärm wieder verfogen

Denke an die letzte Liebe die kaum da
Sich wieder in aller Stille auflöste bis wir
Schockiert vor nur noch Trümmern standen

Weiß nicht ob wir besser aufeinander hörten
Oder wir nie eine Sprache sprachen
Wenn die Liebe denn überhaupt eine hat

Während mich mal zart mal feurig die
Last night of the proms zum Tee umspielt
Zieht sich oben der Gewitterhimmel zu

Was gäbe ich darum könnte ich nur den
Klang der Liebe als Glück ewig speichern
Nehme da womöglich Musik dafür

So humpeln wir an nur Krücken durch das
Was wir so Leben nennen immer einsam
Dafür um so lauter beschallt

Wenn die Stille unerträglich uns ist
Sollten wir genau hinhören um was es
Uns eigentlich geht mehr bleibt nicht
© jens tuengerthal

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