Dienstag, 21. Mai 2024

Vorleser

Vorleser

Bin ein Vorleser geworden was mir
Schon in die Wiege gelegt wurde
Immer las meine Mutter mir vor
Wunderbar ist dies in Erinnerung

Viele Geschichten mit ihr gemeinsam
Durchlebt wie dadurch früh schon zur
Liebe zu den Büchern gekommen da
Haben die Eltern alles richtig gemacht

Als Vater wurde ich dann auch ein
Vorlesepapi der seiner Tochter alle
Bände der 5 Freunde und vieles mehr
Vorlesen durfte und beide liebten es

Dann waren wir ganz beieinander
Wie auf den Augenblick konzentriert
Was bei ADSlern mit Hochbegabung
Eher die Ausnahme sonst doch ist

Selten las mein Vater vor erinnere mich
Kaum an solche Ausnahmen auch war
Das immer anders als das ganz ruhige
Eintauchen in Bücher mit meiner Mutter

Die Geisteskrankheit der Unruhe ist eben
Erblich so war das vielfältige Genie das
Dieser Vater war immer überall wenn er
Nicht gerade in der Klinik noch arbeitete

Interessierte sich für irgendwie alles
Was Kinder leicht überforderte weil
Sich die Kleinen übersehen fühlen
Trotz seines so großen Herzens

Blieb nachdem meine Tochter nun
Vorlesungen besucht also eher von
Anderen vorgelesen bekommt ein
Vorleser für meine Liebsten noch

Wie wunderbar sind diese Momente
Danach oder davor gerne auch vor
Dem gemeinsamen Einschlafen ihr
Wunderbare Geschichten vorzulesen

Auf dem Diwan dabei nebeneinander
Wie auch immer bekleidet oder nicht
Ausgestreckt angekuschelt Lektüre
Schöner Bücher genießen ist traumhaft

Dann zumindest sind wir auch in Gedanken
Ganz beieinander wie konzentriert dabei
Was mit mir sonst nicht immer einfach ist
Der das Chaos in seinem Kopf ordnen will

Wunderbar auch in Erinnerung Momente
In denen ich auf dem Klo sitzend also nicht
Es nutzend der badenden Liebsten vorlas
Was noch mehr ästhetische Reize bot

Die weit über die Liebe zur Literatur in
Menschlichste Gefilde noch tief reichen
Freude und Lust an der Natur wecken
Wer dies liebt und genießen kann passt

Frage mich ob in Anbetracht der Innigkeit
Wie verliebt emotionalen Nähe nicht das
Vorlesen fast näher bringt als aller Sex
Der so häufig auch überschätzt wird

Als Vorleser und Zauberer der Worte
Ganz in meinem liebsten Element
Teile ich dies schöne Glück zu gerne
Es schenkt viel Ruhe gemeinsam

jens tuengerthal 21.5.24

Sommerliebe

Sommerliebe

Liebe den Sommer weniger
Als Frühling und Herbst weil
Die Hitze mich eher erschöpft
Doch liebe ich seine Leichtigkeit

Mit wenig nur bekleidet wie durch
Die Hitze leicht erregbar ist der
Sommer auch lustvoll verführerisch
Wenn wir endlich nackt aneinander

Kleben wie jede Bewegung schwitzen
Lässt findet die Lust in Mattigkeit eher
Schnell ihre Grenzen bei mir der noch
Lieber sich dabei nur leicht erwärmt

Wenn wir mehr aus allen Poren statt
Im Geschlecht überlaufen lässt dieses
Gerne in der Begeisterung nach um
Ruhig das Sommergefühl zu genießen

Aber die Liebe im Sommer welche mit
Den warmen langen Tagen kommt hat
Eine wunderbare Leichtigkeit die uns
Auch im Gefühl schweben dann lässt

Ganz anders als die schwere Liebe im
Winter beflügelt die Sommerliebe die
Sich leicht neu am schönsten anfühlt
Ohne darum das Objekt zu wechseln

Liebe ist im Jahr veränderlich wie die
Stimmungen zu denen sie passt wo
Winterliebe tiefsinnig schöner ist
Darf die Sommerliebe leicht plätschern

Im Frühling neue Knospen auch in der
Alten Liebe zu entdecken wie sich an
Ihnen mit viel Gefühl zu freuen passt
Zur Liebe in dieser Jahreszeit ideal

Wehnachtswunder oder Neujahrlieben
Wechseln Zustand wie Gefühl um sich
Der Umgebung perfekt anzupassen
Oder verfliegen bis zum Winter

Im Sommer liebe ich wenig bekleidet
Genieße fröhliche Leichtigkeit auch
Mit einer alten Liebe gerne neu um
Gemeinsam vor Freude abzuheben

Halte den Sommersex für überschätzt
Wenn es heiß ist bewege ich mich viel
Lieber so wenig wie möglich wie alle
Zu große Nähe dann nur noch klebt

Doch die Sommerliebe kann ein leichter
Wunderbarer Genuss sein wie ein kühler
Riesling nach einem heißen Tag erfrischend
Verleiht sie mir ungeahnte Flügel noch

Liebe wechselt das ganze Jahr ihre
Zustände wie den Aggregatzustand selbst
Mal ist sie flüssig dann wird es zäh wie
Sie im Sommer luftig fliegen kann

Eine feste Burg ist die Winterliebe
Auf die ich in dunkler Zeit baue sie
Verführt zu tieferer Innigkeit noch
Beim dann passenden Rotwein

Manche Burg des Winters verfliegt
Im Frühling es bleiben nur Ruinen
Der Erinnerung uns dann auf denen
Neue Blüten wachsen können

Im Herbst weht noch gelegentlich
Die warme Leichtigkeit der Sommerliebe
Durch die Erinnerung tief im Gefühl was
Sich nun sehnsüchtig binden auch will

Der warme Frühling gerade ist schon
Voller Sehnsucht nach Sommerliebe
Die sich lustvoll leicht einfach genießt
Ohne an dunkle Winter zu denken

Seine Liebe an das Jahr wie seine
Wechselnden Zeiten anzupassen kann
Helfen sich weniger schnell miteinander
Anzuöden um zu genießen was bleibt

Im gerade noch Frühling blühen schon
Die Knospen der Sommerliebe wer sie
Zärtlich pflegt kann bald abheben den
Sommer lustvoll zu durchschweben

jens tuengerthal 21.5.24

Lesezeiten

Lesezeiten

Manche haben feste Lesezeiten
Vor dem Einschlafen wohl viele
Nach dem Aufwachen weniger
Mitten am Tag die Genießer

Lese immer nach Laune wenn
Das Karussell der Gedanken
Eine Pause braucht um sich
Wieder in Verse zu ordnen

Brauche die Lektüre für das
Innere Gleichgewicht immer
Warum es zu jeder Zeit passt
Gerne gönnte ich es mir mehr

Manche lassen sich berieseln
Von bewegten Bildern um so
Entspannung zu finden doch
Wenig stresste mich mehr

Filme lernten laufen über eine
Rasende Folge von Bildern die
Eine Illusion von Bewegung im
Kopf der Zuschauer schaffen

Schaue als Leser auf einzelne
Seiten denen das Auge langsam
Folgt in Geschichten einzutauchen
Rasende Bilder machen mich rasend

Sich Zeit zum Lesen zu nehmen um
Seitenweise in Bände zu tauchen ist
Die schönste Entspannung für mich
Wie zugleich die reichste Anregung 

Lesezeiten sich zu nehmen ist eine
Pflicht der Selbstfürsorge für mich
Beste Pflege der Gesundheit noch
Zumindest den Resten von geistiger

Jeden Tag literarisch zu reisen wäre
Ideal wunderbar paradiesisch doch
Schaffe ich es manchmal nicht mehr
Das Gedankenkarussell anzuhalten

Die folgende innere Unruhe belehrt
Den rastlosen Poeten dann sich
Wieder mehr Lesezeit zu nehmen
Um gedanklich in sich zu ruhen

Lese wie Montaigne es von sich
In seinen Essays beschrieb nach
Laune ohne etwas erledigen zu
Wollen oder müssen nur mit Liebe

Ziehe den Band heraus der mich
Gerade besonders anspricht aus
Hunderten um mich warum ich
Gute Bücher über Jahre lese

Es nicht eilig damit zu haben
Wie sich gerne Zeit zu nehmen
Um zu tun was gut tut scheint
Der beste Weg für mich zu sein

Will keine Lesezeiten einplanen
Um den Tag nicht zu fesseln wie
Zu genießen was gerade kommt
Lesepläne mich rastlos machten

Weil Bücher meine Liebsten sind
Mit denen ich glücklich lebe soll
Keines schnell erledigt werden
Lieber ein verlängerter Genuss

Die Aussicht auf Lesezeiten noch
Unbegrenzt verlängern was dann
Erstaunlich beruhigend wirkt auf
Den immer unruhigen Geist

Nirgendwo mehr hin zu müssen
Da zu bleiben um zu lesen wie
Dies ohne allen Zeitdruck zu tun
Ist die traumhafteste Aussicht

Es braucht keine festen Lesezeiten
Um zu erledigen was nötig wäre
Sondern die Fähigkeit sich diese
Mit Lust nach Laune zu nehmen

Dabei zu spüren wie gut tägliche
Ausgiebige Lektüre mir tut hilft
Sichere Wege im Chaos zu finden
Aus dem die Kreativität erst blüht

jens tuengerthal 21.5.24

Liebessicher

Liebessicher

Sichere Liebe
Hätte keine Gefühle
Funktionierte nur

jens tuengerthal 21.5.24

Lebenswille

Lebenswille

Wille zu leben
Auch gegen alle Natur
Überlebt es sich

jens tuengerthal  21.5.24

Lichtwunder

Lichtwunder

Staune jedes Jahr
Welche Wunder Licht heller
Leuchtend doch bewirkt

jens tuengerthal 21.5.24

Verliebtbleiben

Verliebtbleiben

Verliebt sein ist das schönste
Gefühl im Leben ein Zustand
Der nie enden sollte leider nur
Tausche ich es immer gerne

In Beziehungen ein in der
Hoffnung dann bliebe die Liebe
Wiederhole ich die immer
Gleichen Fehler aber wundere mich

Jedesmal über das enttäuschende
Ergebnis und zweifle dann an
Der neuen Liebe statt einfach
Verliebt glücklich zu bleiben

Ohne mehr zu wollen als im
Schönsten Zustand schon ist
Was vollkommen genügt wie
Vernünftig betrachtet ideal ist

Mache mir die Welt zu gerne
Wie sie mir gefällt warum ich
Mit 53 endlich beschlossen habe
Einfach verliebt zu bleiben

Nicht mehr von großer Liebe
Träumen die ewig bleibt was
Bisher keine tat dafür lieber
Verliebt im Moment bleiben

Jede Liebe findet schnell im
Alltag ihre Grenzen wo es
Dann passt oder nicht wie
Sich an Kleinigkeiten stört

Dann haben wir eine Beziehung
Die wir irgendwie aushalten
Oder für erledigt erklären weil
Es ja ohnehin nie passte

Denn eigentlich passen ja
Männer und Frauen überhaupt nie
Zusammen halten es nur mehr
Oder weniger lang miteinander aus

Verliebt ist das alles völlig egal
Dann ist alles wunderbar wie
Was vernünftig wäre unwichtig
Bis es was ernstes werden soll

Bleibe lieber unernst glücklich
Bete meine Liebste an als ob ich
An höhere Wesen je glaubte weil
Verliebte Magie alles verzaubert

Betrachte ich die Ergebnisse der
Ernsthaften Lieben die sich ein
Leben versprachen mit allen
Schmerzhaften Folgen scheint

Der Beschluss unvernünftig
Verliebt zu bleiben mir viel
Vernünftiger als alle Versuche
Eine Beziehung zu wollen

Wie überhaupt der Wille mehr
Glück in der Liebe verhindert
Als je Erfolg versprach also
Bleibe ich lieber verliebt

Was natürlich unvernünftig ist
Darum so wunderbar schön
Für immer bleiben kann nur
Ob das eine aushält bleibt unklar

Nichts mehr wollen aber ewig
Verliebt das Glück genießen
Was der Augenblick schenkt
Scheint mir am vernünftigsten

Mehr kommt nie mehr und da
Das Leben ohnehin endlich ist
Wäre es dumm nicht die kurze
Zeit die bleibt verliebt zu genießen

Was nun hiermit beschlossen wie
Vorliegend in Versen verkündet
Glück genug für den Rest Leben
Vernünftigerweise zu sein scheint

Ob sich eine findet die auch lieber
Verliebt bleibt als eine nur Beziehung
Bis zum Ende zu verwalten bleibt
Das letzte große Rätsel

jens tuengerthal 21.5.24

Montag, 20. Mai 2024

Lustlehren 062

Lustlehren 062

Wie magisch ist die Anziehung
Woran hängt sie überhaupt
Ist es wirklich Hokuspokus oder
Nur hormonell verführte Natur

Kann diese Fragen nicht wirklich
Beantworten außer dass es in
Der Natur keine Magie gibt sondern
Nur Ursache und Wirkung immer

Dies folgt logisch aus meinem klaren
Weltbild ohne Götter und Magie das
Auf die Natur nach Epikur vertraut
Die alles enthält was es braucht

Dennoch verführe ich zu gerne
Als Zauberer der Worte mit fast
Magischer Wirkung durch diese
In Versen für meine Musen

So leugnet die Vernunft wie die
Überzeugung als Aufklärer einen
Teil meines Wesens das zu gerne
Mit der Magie der Lust auch spielt

Wie bei der Liebe denke ich auch
Bei der Lust ist alles erlaubt was
Gefällt wie die Lust steigert noch
Alle Gesetze werden hier egal

Dies gilt auch für Naturgesetze
Wie die überall Kausalität aller
Natürlichen Vorgänge zu denen
Die Sexualität natürlich gehört

Wenn Magie die Lust fördern kann
Wie die Freude an ihr noch mehrt
Her damit und mehr davon auch
Dies kann kausale Natur sein

Auch wenn ich meine Liebste
In der Lust zungig anbete wie
Leckend vor ihr knie wie vor
Einer Heiligen ist das gut so

Als Atheist darf ich Göttinnen
Der Lust magisch verehren wie
Sie mit allen Mitteln anbeten
Die unserer beider Lust dienen

Es nicht zu tun wenn es die Lust
Wie das Vergnügen miteinander
Fördern kann wäre unvernünftig
Lächelt der Aufklärer dazu

So zaubere ich weiter zu gerne
Schönste Lust auch magisch dies
Nicht weil ich es nicht erklären kann
Sondern um verzaubert zu genießen

Wenn die Liebste mich dann als
Zauberer betitelt bin ich glücklich
Auch wenn aller Magie sonst fern
Sind wir voneinander verzaubert

Wüsste nicht was mehr sein könnte
Als lustvoll voneinander verzaubert
Warum alles hierzu einfach erlaubt ist
Im Rausch sinnlicher Magie

jens tuengerthal 20.5.24

Liebesbetrachtung

Liebesbetrachtung

Betrachte ich die Liebe nüchtern
Was schon gegen ihre Natur ist
Frage ich mich wie dieser Rausch
Von Gefühl mich erfassen konnte

Der Blick ist verdreht wie die Welt
Eine andere wird infolge alles im
Schönsten rosarot himmlisch zart
Den Liebenden dann scheint

Ein Rausch der zu Visionen führt
Der manch körpereigene Drogen
Zu unvernünftigem Tun verführt
Ist ein gefährliches Suchtmittel

Doch was tut besser im Leben
Als neben der Liebsten zu liegen
Sich selig vor Glück zu lieben
Als gäbe es kein Morgen mehr

Nichts fiele mir ein was vergleichbar
Außer vielleicht noch die Lektüre
Wirklich guter Bücher was aber
Auch eine Form der Liebe ist

Wie schön ist es doch mit einer
Bücherliebenden Liebsten die Lust
An Büchern wie aneinander zu teilen
Was alles wichtige Glück vereinte

Nirgendwo muss ich mehr hin wie
Nichts anderes je erleben als dies
Glück grenzenlos zu genießen um
Der glücklichste Mensch zu sein

So gesehen bleibt die Liebe nur
Ein Rausch der die Sinne verdreht
Seltsam schnell süchtig macht wie
Den Blick für alles ernste trübt

Doch ist die Alternative ohne Liebe
So hässlich dass ich lieber nicht an
Diese Möglichkeit auch nur denke
Um zu genießen was Liebe gibt

Vielleicht bin ein Liebesjunkie so
Abhängig vom Gefühl wie von den
Geliebten Büchern was ich aber
Als schönsten Teil im Leben hinnehme

jens tuengerthal 20.5.24

Erlesenheiter

Erlesenheiter

Erlesen ist was ausgewählt kostbar
Scheint oder ist warum auch immer

Als Leser ist für mich die Bücherwelt
Die meinen Geist prägte wie mir zur
Heimat über allem wurde der größte
Denkbare Reichtum immer noch

Seitenweise wächst die erlesene Welt
Die mich heiter fröhlich so stimmt

Dankbar für das Privileg in Büchern
Eine ganze Welt zu entdecken wie
Auch zwischen den Zeilen zu lesen
Was mein Vermögen noch verdoppelt

Habe nichts als Bücher aber davon
Genug nie mehr ohne zu sein

Heiter in erlesenen Welten zu leben
Ist das kostbarste Privileg was kein
Gold oder Besitz je aufwiegen könnte
Denke ich und bin dankbar zufrieden

Bleibe bei meinen Büchern und liebe es
So erlesenheiter nur zu leben

jens tuengerthal 20.5.24

Seitenglück

Seitenglück

Glück hat viele Seiten
Von welcher aus wir es betrachten
Kann entscheiden was es uns ist
Auch darin gleicht es den Büchern

Diese sind als Lesevergnügen noch
Dazu seitenweise Glück was weiter
Wächst je mehr ich es genieße mir
Zeit beim Lesen zu lassen

Seit ich keine Bücher mehr erledige
Sondern mit ihnen als Lieben lebe
Freue ich mich darauf noch mehr
Zeit in ihnen verbringen zu können

Früher stresste mich was alles noch
Ungelesen vor mir lag heute dagegen
Freue ich mich daran auch den Rest
Des Lebens damit verbringen zu können

Seitenweise Glück zu haben ist das
Privileg dankbarer Leser warum ich
Dies Privileg mir zu gerne erhalte
Immer etwas zu lesen zu haben

Bücher als viele Seiten voller Glück
Die zu nichts mich drängen sondern
Alle Zeit lassen um zu genießen was
Sie mir bei der Lektüre schenken

Die schönsten Gespräche führe ich
Weniger mit Menschen als mit den
Bänden meiner kleinen Bibliothek
Wir streiten uns auch sehr selten

Als Leser lebe ich so auf der
Glücklichen Seite des Lebens
Finde in jedem Band hunderte
Neue Seiten voller Glück

Dabei kann auf diesen Seiten
Auch größtes Unglück Leid Tod
Beschrieben werden zählt doch
Das Glück zu lesen über allem

Dankbar schaue ich auf meinem
Diwan liegend um mich wieviel
Seitenglück mich noch erwartet
Hatte so ein erfülltes Leben sicher

jens tuengerthal 20.5.24

Weltgerecht

Weltgerecht

Gibt es höhere Gerechtigkeit
Auf der Welt die freuen darf
Ist der Tod des iranischen
Massenmörderpräsidenten ein
Fall einer solchen

Wäre es Putins Tod genauso
Sollte nicht wer Trump umbringen
Darf ich mir das wünschen oder
Werde ich damit auch Mörder
Zumindest auf geistiger Ebene

Darf ich etwas verurteilen wie
Todesstrafe und politische Morde
Aber zugleich wünschen die Täter
Mögen genauso bestraft werden
Nach meinem Gerechtigkeitsgefühl

Kein Beileid zu heucheln bei einem
Unglück das einen Massenmörder
Sein Leben kostete könnte genug
Der undiplomatischen Freude sein
Aber ist der Tod denn schrecklich

Sicher werden nicht alle an Bord
Des abgestürzten Flugzeugs auch
Massenmörder gewesen sein ihr
Tod könnte vielleicht noch leid tun
Wenn ich sie kennen würde

Kannte keinen an Bord dieses nun
Abgestürzten Hubschraubers und
Fühle mich sehr verführt dazu eher
Zu lächeln als Mitleid zu haben weil
Religiöse Fanatiker besser tot sind

Würde keinen Menschen töten wollen
Noch wünsche ich wem außer unheilbar
Kranken den so schnellen Tod doch
Wäre mir ein Prozess gegen einen der
Massenmörder der Mullahs lieber

Insofern mit juristischer Gerechtigkeit
In der islamischen Republik sicher
Nicht zu rechnen ist solange die Mullahs
Weiter regieren ist es vielleicht das beste
Was nun geschehen konnte

Ob die fanatisch abergläubischen dort
Nun meinen es sei Allahs Wille der den
Präsidenten zu sich holte oder es lieber
Ein technisches Problem nennen ist noch
So unklar wie die Folgen baldiger Wahlen

Weiß noch nichts genaues darüber
Nur was Agenturen meldeten doch
Genügt es die Frage an mein Gewissen
Zu stellen ob ich mich freuen darf wenn
Ein Massenmörder plötzlich stirbt

Es gibt keine ausgleichende Gerechtigkeit
In der Natur die ihren Gesetzen folgt der
Absturz wird einen Grund haben wie dieser
Kausal für den Tod der Menschen dort war
Muss um keinen Mörder jemals trauern

Leise zu lächeln im Gedenken an all die
Opfer dieses früher Scharfrichters wie
Letzten Präsidenten des Iran scheint mir
Angemessen wie nicht unmoralisch aber
Den Tod hätte ich ihm nie gewünscht

Lieber einen fairen Prozess der ihn für
Seine staatlichen Verbrechen verurteilt
Vielleicht sogar im Gefängnis die weise
Erkenntnis dass Gott schon lange tot ist
Die Welt besser und freier ohne ihn lebt

Die Welt wurde durch diesen Absturz
Kein Stück gerechter auch wenn es
Keinem leid tun muss wäre anderes
Für eine bessere Zukunft im Iran
Wünschenswert als nur Zufall

Gleiches gilt für Putin und Trump auch
Wenn deren Ende vielleicht mehr Leben
Rettete als der eine Mord kostete doch
Könnte ich ihn nie gerecht nennen aber
Würde jedem Täter helfen wo nötig

Mord auch am Diktator bleibt Unrecht
Ob als Attentat oder sonst ganz egal
Wieviele Menschenleben es rettete
Doch lohnt manches Unrecht mehr
Sich noch in die Augen zu sehen

Ob die Welt dadurch gerechter wird
Schon die Annahme von Gerechtigkeit
Ein Aberglaube ohne Grundlage ist
Bleibt dabei weiterhin völlig unklar
Manches folgt dann einem Gefühl

Solange keiner die Gerechtigkeit
Irgendwie allgemeingültig macht
Bleibt das Streben danach subjektiv
Wird ein Attentat nicht gerecht werden
Wären Mörder damit Mörder

Doch gibt es eine Moral die weit
Jenseits des Rechtsstaats steht
Nach ihr würde ich Diktatoren die
Mörder sind töten um zu retten
Was pragmatische Abwägung ist

Dabei wäre mir egal ob alle dies
Als gut und gerecht empfinden
Wenn es nur ein Leben rettete
Rechnete ich innerlich Opfer auf
Auch wenn kein Leben mehr wert ist

So scheint die gerechte Beurteilung
Wie Gerechtigkeit überhaupt eher
Ein Gefühl als irgend objektiv belegbar
Was keine Grundlage für Mord ist
Dennoch befürwortete ich es

Vielleicht geht es mir dabei weniger
Um Gerechtigkeit als um ein Gefühl
Was auf sehr dünnem Eis steht
Moralisch wie juristisch ohnehin
Was jedes Urteil schwer macht

Darum enthalte ich mich am liebsten
Auch wenn das Gerechtigkeitsgefühl
Zum Mörder mich gerne machte was
Immer fragwürdig bleibt wie alle sonst
Herrschaft des Gefühls in der Politik

jens tuengerthal 20.5.24

Tränenschwäche

Tränenschwäche

Tränen sind Ausdruck von viel
Gefühl als Schmerz oder Glück
Manchmal körperlicher Schmerz
Immer Zeichen von Schwäche

Wer Tränen fließen lässt tut sich
Etwas Gutes und lässt was innen
Nagt sichtbar abfließen dahingestellt
Ob im Bedürfnis nach Mitleid stets

Wo sie fließen und wir damit unsere
Beherrschung verlieren wie oft die
Kontrolle weil sie gerne auch kommen
Wo wir es auf keinen Fall wünschen

Zeigen sie immer wie leid wir uns tun
Was uns wirklich nah kommt wo es
Keinen Ausweg mehr gibt als dem
Übermächtigen Gefühl dann endlich

Freien Raum zu geben wie uns vom
Schmerz damit ein wenig zu befreien
Weil weinen immer auch eine große
Erleichterung emotional sein kann

Beneide alle die dieser Schwäche
Aus vollem Herzen nachgeben können
Sie befreien sich von einer Last die
Dann aus den Augen überfließt

Kann es schon lange nicht mehr nur
Manchmal familienintern macht die
Rührung noch feuchte Augen doch
Weinen als Erleichterung kenne ich 

Seit Kindertagen nicht mehr es ist
Als wäre dieser Ausfluss außer zu
Zwecklosen allergischen Zwecken
Mit der Pubertät versiegt was mir

Ein Ventil raubte loszulassen das
Stattdessen in den Zorn floss wie
Lange seltsam cholerische Anfälle
Die nur unbeherrschtes Gefühl sind

Weinen zu können hätte mir vielleicht
Manches erleichtert wie viel erspart
Doch ist Quelle der Tränen als Gefühl
Ist nicht mehr erreichbar ohne darum

Ein sonderlich harter Kerl zu sein
Bemühe mich als Dichter wie als
Liebhaber lieber um das Gegenteil
Zärtlich liebevoll stets zu sein

Doch ist es gut eine Schwäche
Die eine Ausdrucksform von
Gefühl ist durch innere Stärke
Die sich lieber selbst richtete

Statt der Schwäche nachzugeben
Ausdruck von Stärke oder eher das
Gegenteil weil sie dem Gefühl seinen
Natürlichen Abfluss durchs Auge nimmt

Weiß es nicht wirklich und frage mich
Ob die Schwäche eine Stärke ist die
Sichtbar macht was in uns los ist wozu
Der Dichter nur seine Verse hat

Aller Herzschmerz alle Verzweiflung
Wie Lebensunlust wurden statt in
Tränen zu zerfließen in Versen
Abgelegt wie damit dokumentiert

Vielleicht ist die egoistische Schwäche
Die um Aufmerksamkeit buhlt eher doch
Eine Stärke wie ein Blitzableiter die hilft
Gefühle gefahrlos für alle abzuleiten

Tränen schaden niemand schwächen nur
Jene die sie auslösten machen wehrlos
In Auseinandersetzungen was einfach fließt
Kennt keine Diskussionen mehr

Was in den Dichtern emotional passiert
Wird dokumentiert und damit unsterblich
Zumindest solange jemand Verse liest
Lebt der Schmerz der Dichter damit weiter

Ob das in Versen in die Welt schreien
Als Ausdruck größter Verzweiflung dem
Weinen gleicht nur indezenter ist sollten
Sich manche Dichter wie ich fragen

Tränen bleiben eine Schwäche die das
Eigene Gefühl überlaufen lässt statt es
Beherrscht zu kontrollieren wie es die
Gesellschaft von Männern erwartete

Doch wo die Schwäche das innere
Gleichgewicht dafür stabilisiert wird
Sie zur Größe und Stärke die mir
Zugegeben manchmal etwas fehlt

Aber was wäre die Welt der Dichtung
Noch ohne gelegentlich verzweifelte
Dichter die ihre nicht mehr Tränen
In Verse dafür schmerzvoll kleiden

So hat die Schwäche im Überfluss
Die eine Stärke eigentlich ist wie
Auch meine Unfähigkeit dazu ihren
Wert als Gefühl leider unverkäuflich

jens tuengerthal 20.5.24

Liebesstaunen

Liebesstaunen

Liebe lässt immer
Wieder erstaunlich glücklich
Über Nichts werden

jens tuengerthal 20.5.24

Sensibledaten

Sensibledaten

Sensible Daten
Weinen bei jeden Wort
Ein tragischer Fall

jens tuengerthal 19.5.24

Wunderbar

Wunderbar

Sich weiter wundern
Macht vieles wunderbar wie
Leben erstaunlich

jens tuengerthal 19.5.24