Montag, 14. November 2022

Vereinigung

Vereinigung

Vereinigung heißt sich verbinden
Was rechtlich und sozial viele
Bedeutungen haben kann die hier
Eigentlich dahinstehen könnte
Wo es um die geschlechtliche geht
Bei der wir uns mittig vereinen um
So als größtes Glück Höhepunkte
Miteinander teilen zu können was
Die überlaufende Vereinigung so
Zum Geschlechtsakt macht egal
Wo und wie wir diesen vollziehen
Sagen wir gern wir sind dann eins
Obwohl wir zwei natürlich bleiben
Ist das Wohlgefühl bei dieser Form
Der Vereinigung gelegentlich so
Groß dass wir darin aufgehen als
Würde die nur mittige Verbindung
Den ganzen Menschen erfassen
Was das Gefühl gut beschreibt
Das den meisten Vereinigungen
Bürgerlichen Rechts eher fehlt
Weil es darum dabei nicht geht
Während bei der Wiedervereinigung
Viel Gefühl mit schwanger war das
Sich in schlichten Verträgen dann
Wie alle Erwartungen selten nur
Erfüllte und also enttäuschte aber
Darum geht es in diesen Versen
Weniger als das große Glück der
Geschlechtlichen Vereinigung die
Befriedigend wohltuend für alle
Beteiligten war was genügt sich
Daran sehr zu freuen denn wann
Fühlen wir uns schon zusammen
So einig glücklich denke ich
Warum diese eher lohnt soweit
Kein anderer Gewinn erwartet wird
Dann lohnt es eher nie

jens tuengerthal 14.11.22

Hingabe

Hingabe

Hingabe bedeutet eine starke
Leidenschaft für etwas zu haben
Wobei etwas häufig jemand ist
Wie die Bereitschaft sich dafür
Sogar wo nötig aufzuopfern
Dort wo ich am stärksten hingab
In Gefühl und Liebe verlor ich mich
Infolge am weitesten wie völlig
Wobei die innere Beteiligung
Im Akt der Hingabe sichtbar wird
So fragt sich wer gibt sich wofür
Hin und was bleibt davon mehr
Als Erinnerung an Hingebung
Geben wir uns damit auch auf
Oder gerade nicht weil ja hin
Ist das hin und hergerissen
Oder trotz rein raus dabei
Ein einiger Akt der durch die
Geteilte Lust gekrönt wird
Was fehlte wem ohne noch
Wir nennen die Hingabe für
Hergabe Prostitution oder Ehe
Was sich nach Dauer unterscheidet
Auf dem Gabentisch sich hingeben
Wäre wohl unsittlich auch wenn die
Gaben hingebungsvoll ausgesucht
Oder gerade dann überlege ich
Manches mal wo wir uns ganz gaben
Völlig hin und weg voneinander waren
Blieb von aller Hingebung nichts um
Sie an neuer Stelle dafür zu suchen
Vielleicht ist echte Hingabe auch
Eine Gabe die nicht jedem gegeben
Oder nur zeitlich beschränkt hält
So hängen hin und weg wohl stets
Enger zusammen als noch gehofft
Dann war es das eben mit Hingabe

jens tuengerthal 14.11.22

Zuneigung

Zuneigung

Zuneigung ist ein herzliches Gefühl
Des Wohlwollens oder eine liebevolle
Empfindung für jemanden für den wir
Also etwas gutes wollen was immer
Wem nun gut tut oder täte ist die
Zuneigung ein positives Gefühl
Wobei ich mich gerade frage
Wohin neigen wir uns dabei
Offen zu dabei sicher geneigt
Nah zu sein oder zumindest zu
Was ja der Neigung entspricht
Die zusammen Zuneigung wird
Das Gegenteil der Abneigung ist
Auch wenn das ab und zu mal
Wechselt zwischen den Beteiligten
Bleibt die Neigung in beidem
Bestehen und ist doch je nach
Ab oder zu das Gegenteil was
Zeigt Neigung wäre wertlos
Ohne Ab oder Zu aber das
Sieht die Gewohnheit anders
Verneige mich vor diesen so
Komplexen Gefühlen nun um
So meine Neigung zu bekunden
Zur Sprache und wer sonst
Dies mit Zuneigung liest möge
Sich mitgemeint davon fühlen
Womit die Zueignung zugleich
Ein Bekenntnis der Zuneigung ist

jens tuengerthal 14.11.22

Weltenretter

Weltenretter

Einer kauft einen Spielplatz
Auf dem alle gerne spielten
Wie dabei ihre Zeit verloren
Als Sklaven der Werbeindustrie
Vorgeblich um damit die Freiheit
Zu retten wie Geld zu verdienen
Sonst wäre er nicht der reichste
Mann der Welt schnell geworden
Hätte nicht Milliarden ausgegeben
Fährt danach den Laden effektiv
Vor die Wand und alle Menschen
Die vorher dort ihre Stunden als
Vermeintlich freie Geister verloren
Haben plötzlich unendlich Zeit
Es gefällt mir wirklich nicht aber
Vielleicht rettet Elon Musk gerade
Mit Kauf und Zerstörung von Twitter
Eine Welt die ihre Zeit verlor an
Soziale Netzwerke der Nichtigkeiten
Ist also im großen Mißlingen erst
Wirklich erfolgreich weil sich damit
Soziale Netzwerke wie die an sie
Verlorene Zeit erledigen könnten
Vielleicht würden sogar einige
Wenige stattdessen mal ein Buch
Lesen soweit sie kein Abo haben
Für filmische Berieselung welches
Eigene geistige Beschäftigung so
Effektiv erledigt dass es keiner
Sozialen Netzwerke bedarf um
Guter geistiger Sklave zu sein
Aber vielleicht wird sein großes
Heldentum sich bald erledigen
Weil es ein neues Angebot gibt
Dem alle Welt dann folgen kann
Vermutlich fällt diese Betrachtung
Völlig aus der Zeit wie ihr Autor
Der dort seine Gedanken nur
Verbreitet ohne einen Gewinn
Wer immer wen dann rettet

jens tuengerthal 14.11.22

Kontinuitäter

Kontinuitäter

Wir bauen auf Kontinuität um uns
Im Bestand gut einzurichten aber
Träumen beständig von Erneuerung
Die nötig wäre damit es besser
Werden kann was ja was neues
Zumindest wäre bis es nicht mehr
Gut genug scheint also wieder die
Immer Erneuerung ansteht was
Auch eine Form von Kontinuität ist
Deren Täter und Opfer wir sind
Vielleicht hilft darüber zu lachen
Mit dem Bestand im Wechsel
Von diesem Konsum lebt die
Wirtschaft in Moden wie Launen
Warum was ewig hält nicht mehr
Gut wäre sondern Veränderung
Ausschlösse auch wenn wir uns
Nach nichts mehr sehnen als
Kontinuität ist der Wechsel die
Einzige die ein Leben lang bleibt
Bis wir wieder weg sind dann
Geht es ohne uns so weiter also
Wieder Wechsel und Kontinuität

jens tuengerthal 14.11.22

Willensdialektik

Willensdialektik

Wir wollen immer das gleiche
Manchmal können wir noch
Aber bitte immer verschieden
Um uns nicht mit dem gleichen
Zu langweilen nur darf es vom
Gleichen der Mehrheit nicht zu
Sehr abweichen aber doch genug
Uns damit besonders zu fühlen
Was wir angepasst gerne sind
Mit unserem freien Willen
Dazwischen überleben wir
Irgendwie meist bis es ein
Ende mit uns hat und wir
Nichts mehr anfangen
Können mit uns wie
Überhaupt so meist
Dann war es das für uns
Mehr ist es nicht mit der
Willensdialektik im Sein
Gelebt wie gewollt im
Beschränkten Rahmen
Was doch genug ist

jens tuengerthal 14.11.22

Nähelust

Nähelust

Sex hat unendlich viele Formen
Hart oder weich mit oder ohne
Große Gefühle eher technisch
Oder gefühlvoll zart aber was
Für mich unentbehrlich dabei
Bleibt ist die Lust auf Nähe
Ohne bleiben wir uns fern
Sie zu genießen ist die Kunst
Die so traumhaft macht was
Sonst absurd scheinen könnte
Ob dieses Bedürfnis erst wächst
Mit wenig Nähe quasi dialektisch
Könnte fraglich mir scheinen auch
Wenn gerade viel dafür spricht ist
Die hohe Kunst sich nah zu ertragen
Alles andere daneben egal denke ich
Für die Lust auf Nähe etrage ich viel
Bis ich sie habe dann scheinen die
Ruhe wie Freiheit gewichtiger was
Alle die je in Beziehungen lebten
Die länger als verliebt gingen
Aus Erfahrung gut kennen
Was dafür spricht die Lust
Als ein schlicht dialektisches
Spiel unserer Natur zu sehen
Auch die auf Nähe natürlich
Wobei Erkenntnis und Wissen
Nie gute Gefühle ändern
Es ist also egal was ich
Dazu alleine schreibe
Weil ich dann schnell
Das Gegenteil behaupte
Wenn ich genug Nähe habe
Oder gar genug von dieser
Warum es immer wieder ganz
Anders ist und obwohl schon
Immer dasselbe doch völlig
Verschieden das gleiche ist

jens tuengerthal 13.11.22

Liebesvertrauen

Liebesvertrauen

Liebe ist Vertrauen
Sonst braucht es nichts
Oder kann alles sein aber
Ohne Vertrauen gibt es
Keine Basis für ein Gefühl
Fehlt alles was es ausmacht
Das ist eigentlich alles dazu
Wer meint Misstrauen sei
Ausdruck von Liebe hat
Nicht begriffen was Liebe ist
Die nicht ohne sein kann
Ist alles einfach und logisch
Wäre die Liebe das nur je

jens tuengerthal 13.11.22

Einsamkeitsglück

Einsamkeitsglück

In kalten Nächten wünsche ich mir
Zu gerne eine Liebste ganz nah um
Sich kuschelnd wärmen zu können
Hatte das große Glück dieses schon
Das eine oder andere mal auch so
Genießen zu können was eine stets
Freude in der Nacht mir meist war
Mit den üblichen Einschränkungen
Wenn die andere deine Ruhe eher
Stört durch glühende Unruhe oder
Schlechte Träume was selten nur
Bisher ganz nah mir passierte 
Vor allem aber beginne ich das
Glück der Einsamkeit wieder mehr
Zu schätzen wenn andere unbedingt
Etwas unternehmen wollen statt 
Das miteinander wie es ist so
Genießen zu können was doch
Glück genug sein könnte aber
Scheinbar genügt vielen nicht
Was sie miteinander haben sie
Müssen dies mit Erlebnissen noch
Füllen um ausgefüllt zu sein als ob
Das gegenseitige da nicht genügte
Jeder nach seiner Fasson denk ich
Aber weiß inzwischen auch wie
Groß das Glück der Einsamkeit ist
Die dich deine Zeit bestimmen lässt
Ruhe zum lesen und dichten gibt
Ein Leben wie Montaigne in seinem
Turm zurückgezogen ermöglicht
Was in trauter Zweisamkeit stets
Kompromisse wie neue Wege sucht
Die Einsamkeit ist wo ich an ihr leide
Grausam brutal und nichts scheint
Schlimmer als die einsam kalte Nacht
Aber wie schön ist der Rest dafür
Denke ich und frage mich was ein
Guter Kompromiss dabei wäre ob
Ein immer Glück der Einsamkeit
Dieser inflationär den Wert raubte
Es ins Gegenteil verkehrte oder wie
Ein stressfreier Kompromiss wäre
Der genug Lebensraum noch ließe
Solange ich nicht entscheiden muss
Genieße ich die Einsamkeit mehr
Um nicht an ihr zu leiden was mir
Relativ vernünftig noch erscheint
Aber vielleicht machte mehr Leiden
Auch kompromißfähiger noch was
Sicher Vorteile haben kann aber
Solange es ist wie es ist will ich
Das Beste noch daraus machen
Mehr geht ohnehin nie und so
Ist nun auch genug für heute

jens tuengerthal 13.11.22

Leserbonus

Leserbonus

Die Menschheit lebt in den Grenzen
Ihrer Natur zusätzlich beschränkt noch
Durch die Anwandlungen der Staaten
Die meinen unser Leben ordnen zu
Dürfen manchmal sogar zu müssen
Was zweifelhaft sowohl als auch ist
Genug Grund zum Aufstand gäbe
Hier aber kein Thema ist wo es um
Die Überschreitung aller Grenzen
Geht die Leser lesend einreißen
Für die es keine Beschränkung gibt
Auch was Zeit und Raum betrifft
Die physikalisch starr uns schien
Wie unsere begrenzte Lebenszeit
Weil Lichtgeschwindigkeit doch
Eher eine theoretische Größe ist
Denke ich und schreibe es dabei
In Gedanken bei Stanislaw Lem
Der seinen Raumpiloten Ijon Tichy
In einen Zeitstrudel geraten lässt
Der alle physikalischen Gesetze
Rasant aufhebt wie diesen gleich
Mehrfach neben sich stehen lässt
Was weniger geistig als real hier
Zu verstehen ist und so reise ich
Lesend beständig durch die Zeit
Bin an keinen Raum je gebunden
Muss keine Flüge bewältigen um
Irgendwo gewesen zu sein weil ich
Beständig überall sein kann wo die
Lektüre mich hinführt und sei es
Ganz abgelegen im Polarmeer etwa
Mit Georg Forster in seiner bekannten
Reise um die Welt auf der Fahrt mit
James Cook was nur über 200 Jahre
Her ist während ich mit Montaigne
Gleich ins 16. Jahrhundert lesend
Hüpfe als Zeitreisender auf seinem
Diwan oder im Sessel überall zugleich
Mit Lukrez 2000 Jahre überspringe
Bei Epikur noch 250 dazu gebe um
Seine Gedanken zu verstehen bin
Nicht an die Zeit gebunden was
Außer theoretisch bisher sonst von
Keinem realisiert wurde und so ist
Der Bonus der Leser ihre Freiheit
Dort zu sein wo sie hin wollen wie
Jeden Ort für sich zu genießen
Zu welcher Zeit sie es wünschen
Muss nicht irgendwo hin um etwas
Zu erleben sondern bin überall in
Der Zeit die ich mir wünsche was
Ein Privileg und eine Ehre ist das
Leser dankbar genießen können
Wer je in guten Büchern reiste
Braucht nichts anderes mehr um
Die Welt erleben zu können wie
Es ungezählt viele Bücher noch
Für so privilegierte Leser gibt die
Sich von allen Schranken lösten
Denke es und lebe es dankbar

jens tuengerthal 13.11.22

Vertrauenssieg

Vertrauenssieg

Wäre es besser mehr zu vertrauen
Überlege ich nach der Lektüre von
Gaspard Koenig und Montaigne der
Immer wieder über dieses Thema
Aus eigener Betroffenheit nachdenkt
Sein Leben während der Zeit der
Hugenottenkriege war von großer
Unruhe und Angst vor Überfällen
Marodierender Truppen geprägt
Lange hatte er sein ganzes Gold
Immer mitgeschleppt wenn er
Irgendwohin unterwegs war nach
Bordeaux oder Paris etwa was ja
Als königlicher Berater vorkam
Aber irgendwann entschieden sich
Nicht zum Sklaven des Goldes wie
Seiner Angst es zu verlieren zu
Machen und lieber frei gelebt
Seine Taschen in den Stall
Geworfen wo sein Pferd stand
Was Koenig ähnlich beschreibt
Dem Wildfremde ihr Haus plötzlich
Anvertrauen nachdem er sie fragte
Mit Vertrauen auf sie zuging ohne
Sich zu verstellen sagte was er
Gerne wollte also offen war ohne
Sich dabei höfisch zu verstellen
Wie es zu Montaignes Zeit noch
Viel üblicher war so schreibt der
Große Philosoph der Renaissance
Gleich zu Beginn dass er sich
In seinen Essays ganz nackt wie
Offen ohne jede Verstellung zeigt
Was völlig neu war und viele Leser
Für den kleinen Franzosen begeisterte
Der sich gegen jede Ungleichbehandlung
Wie sie durch Sklaverei geschähe oder
In den damals neuen Kolonien noch
Üblich war aussprach er war ein klar
Offener Freund der Freiheit der sich
Dafür aussprach einander zu vertrauen
Um besser miteinander zu leben weil
Die Gefahren der Angst vor anderen
Größer ist als das wirkliche Risiko
Wir Opfer unserer Angst werden
Schließe meine Wohnung immer
Zweimal ab wenn ich nur eine Runde
Um den Platz vor meiner Tür drehe
Weil es so üblich und gewohnt ist
Einmal habe ich als ich verreiste
Über Weihnachten und Silvester
Bei Heidelberg war im Stress den
Zug pünktlich zu erreichen meine
Wohnung aufgeschlossen also mit
Offener Tür zurückgelassen als ich
Nach einer Woche wiederkam war
Alles noch da und nichts gestohlen
Kein Buch verrückt nichts passiert
Obwohl die Tür ganz offen stand
Erinnere ich mich nun lächelnd
Vielleicht könnte ich doch noch
Viel von Montaigne lernen was
Gelassenheit im Leben angeht
Damit das Vertrauen siegt

jens tuengerthal 13.11.22

Grenzenlos

Grenzenlos

Frage mich wie eine grenzenlose Welt
Wäre ob dann das Chaos ausbräche
Keiner mehr irgendwo bliebe sondern
Alle beständig neue Orte sich suchten
Wir in ständiger Bewegung wären wie
Diese Unruhe der Völkerwanderung
Für unsere Welt wäre ob wir das noch
Aushalten würden oder übereinander
Herfallen wo wir gerade sind weil sich
Keiner an etwas gebunden mehr sähe
Staaten sich auflösten die gerade nur
Durch ihre Begrenztheit definiert sind
Wie wäre es Weltbürger dann zu sein
Fehlte mir die nationale Identität oder
Könnte ich meiner Natur entsprechend
Sein ohne äußeren Normen zu folgen
Eine grenzenlose Welt schiene mir
Traumhaft sofern Frieden herrschte
Lebensumstände gerecht und fair
Für alle Menschen wären aber wie
Käme ich damit in der noch Realität
Die weder friedlich noch frei ist klar
Möchte ich mein Heim vor Fremden
Schützen dürfen die ich als Gefahr
Für meine Ruhe sehe wo beginnt
Das Bedürfnis nach Abgrenzung
Wenn ich Räume mit Ruhe will
In denen ich ungestört lesen kann
Wie tolerant bin ich noch wenn
Sich eine laute Familie mit vielen
Kindern die vom Betteln leben im
Haus ausbreitet und Eigentum
Anders sieht als die meisten hier
Hätte ich dann gerne Grenzen die
Für ein ungestörtes Leben sorgen
Was für mich essentiell ist um zu
Dichten und zu denken zumindest
Es zu versuchen mit bescheidenen
Mitteln die Natur mir dazu gab
Worüber auch die Brüder Goncourt
Vor und nach ihrem Umzug klagten
Der sie vom Regen in die Traufe
Was den Lärm betraf führte und so
Fragt sich wer Grenzen auflösen darf
Wo gelten welche Regeln noch wenn
Es keine Grenzen mehr gibt wer darf
Über welche Eigenarten entscheiden
In einer grenzenlosen Welten und was
Wird die Sprache dieser einen Welt
Setzt sich das englische dann durch
Werden regionale Sprachen zu nur
Dialekten in Zukunft mit einem eher
Folkloristischen Anstrich wäre das
Traumhaft weil es die Divergenz
Aller Menschen auflöste wir uns
Überall gut verständigen könnten
Was wenn die Chinesen mit Masse
Sich dabei durchsetzen sollten um
Die Welt kulturell zu beherrschen
Müssten wir uns davon abgrenzen
Weil sie die Freiheit nicht schätzen
Eine totalitäre Diktatur sind die nie
Unserem Menschenbild entspricht
Wollen wir uns davon abgrenzen
Als freier europäischer Kulturraum
Genau wie gerade auch von Russland
Was Grenzen nicht respektierte dafür
Die Nachbarn erobern wollte wie es
Im totalitären Imperialismus der alten
Nationalstaaten noch üblich war was
Aber nicht mehr in unsere Zeit passt
Wo ist die Grenze des noch erlaubten
Was muss durch Abgrenzung auch
Vor Missbrauch geschützt werden
Überlege ich und frage mich ob eine
Grenzenlose Welt traumhaft wäre
Zumindest in der Welt wie sie ist
Was sich ändern muss damit es
Für alle traumhaft sein könnte
Sehe viele Fragen vor mir die
Keine einheitliche Antwort haben
Aber doch alle zusammenhängen
Die Abgrenzung voneinander war
Ein Fehler wenn es je eine Welt
Ohne Grenzen nach der Natur gab
Glaube ich ohne es zu wissen aber
Wie was ist wieder beseitigt werden
Könnte scheint mir sehr kompliziert
Vielleicht müssen wir noch viel mehr
Darüber nachdenken einen Weg
Zueinander wieder zu finden oder
Brauchen wir auch Grenzen um
Frei zu sein wie sie zu überwinden
Überlege ich und merke es gibt
Noch viel zu tun für die Menschheit

jens tuengerthal 13.11.22

Samstag, 12. November 2022

Lustwunder

Lustwunder

Glaube nicht an Wunder
Wie sollte es auch so etwas geben
In einer Welt ohne Götter oder sonst
Höhere Wesen die allein auf mich
Gestellt ist wie Stirner es im Einzigen
So treffend noch beschrieb aber ich
Wundere mich jedesmal wieder wie
Lust zustande kommt und wie sie
So völlig verschieden sein kann
Obwohl ich doch der gleiche bleibe
Manche wahnsinnig leidenschaftlich
Wild und rauh oder langsam zart sind
Einige immer langweilig bleiben aber
Andere Vorteile dafür haben die im
Miteinander was vielfältig stets ist
Von großer Bedeutung sein können
Mehr Lust machen als vieles sonst
Warum reagiere ich unterschiedlich
Auf den Charakter der Partnerin
Obwohl es doch am Ende immer
Um das gleiche geht ist es mit der
Einen eine Offenbarung während
Andere eine Pflicht erfüllen die eben
Erledigt wird und sich all dies auch
Bei den gleichen völlig anders noch
Aus unerfindlichen Gründen verhält
Also keine immer so ist sondern
Eher jedesmal anders aber es
Keinen Weg gibt der immer passt
So geht es also auf verschiedenen
Wegen mit manchmal gleichen zum
Selben Ziel auf unterschiedliche Art
Nichts gilt immer aber alles ist auch
Immer wieder unterschiedlich auch
Wenn es nur um das eine geht also
Wenn das kein Wunder ist weiß ich
Auch nicht was Wunder sein sollen
Vielleicht ist das Wunder weiblich
Seiner Natur nach

jens tuengerthal 12.11.22

Liebesmagie

Liebesmagie

Ist Liebe magisch oder gibt es Magie
In der Liebe so wenig wie sonst im
Leben des kritischen Aufklärers der
Allen Hokuspokus aus Prinzip schon
Ablehnt weil er unfrei macht aber die
Liebe nur wertvoll ist wo sie frei bleibt
Was die Praxis wie alles andere schnell
Wie gerne immer wieder widerlegt
Die Gründe der Liebe kenne ich nicht
Sage ich lieber weil sie zu komplex sind
Zumindest mein Geist zu bescheiden ist
All dies noch dazu bei einer Frau jemals
Erfassen zu können und so weiß ich nicht
Was Liebe begründet oder beendet womit
Es sich bei der Liebe wie bei der Magie
Um einen Glauben handelt da ich sie
Annehme aber nicht begründen kann
Das sogar ich an so etwas glaube aber
Ist ja schon irgendwie magisch auch
Wenn es natürlich keine Magie gibt
Und so bleibt am Ende alles offen

jens tuengerthal 12.11.22

Geisterhaus

Geisterhaus

Gibt es Geister wie der Aberglaube
Auch wo er sich Glaube nennt gerne
Lehrt oder ist dies nur Hokuspokus
Den kein Mensch mit Vernunft je
Ernst nehmen darf frage ich mich
Wobei ich der nicht mal eine Seele
Weil es sie in der Natur nicht gibt
Für akzeptabel hält da diese nur
Freiheit raubt wie Aberglauben
An mehr als das Sein lehrt nicht
An Geister und Gespenster glaube
Diesen Unsinn als Aufklärer klar
Bekämpfe weil er unfrei macht
Womit das Thema erledigt wäre
Es gibt nichts außer Natur in der
Weder Geister noch Seelen oder
Ähnlicher Spuk je nachweisbar sind
Wer seine Freiheit so billig verkauft
Ist nach Kant wohl nicht mündig
Wäre die logische Konsequenz
Lebte ich nicht mit vielen Geistern
In meiner Bibliothek zusammen
Deren Gedanken lesend geweckt
Immer wieder durch meinen Geist
Spuken und das Futter meiner Verse
Wie sonst Gedanken stets sind also
Sogar mit Geistern Verstorbener hier
Kommuniziere über die Lektüre was
Für mich völlig normal scheint ist für
Andere weltfremder Hokuspokus
Zumal wenn ich als Leser mehr in
Literarischen als realen Welten lebe
Fragt sich was noch wirklich ist 
Worauf ich mehr Wert lege was
Zur Bescheidenheit gegenüber
Dem Hokuspokus der anderen
Den kritischen Aufklärer erzieht
Und der Rest ist Schweigen

jens tuengerthal 12.11.22

Quelllos

Quelllos

Mit Gaspar Koenig heute wieder auf
Den Spuren Montaignes zur Quelle
Der Saone im Nordosten Frankreichs
Geritten gewandert wie gelesen
Wo er nun in die Vogesen kommt
Die noch ein eher trübes Rinnsal
War was den Philosophen hier mit
Montaigne fragen lässt was wäre
Wenn wir diese kleine Quelle etwa
Mit wenigen Steinen stauten ob
Dann der große Fluss in Lyon
Versiegen würde was zumindest
Dem Kult entspräche den wir um
Quellen machen als ob diese
Allein einen Strom begründeten
Es nicht viel mehr auf die vielen
Rinnsale Bäche Flüsse ankommt
Die sich zu einem großen vereinen
Unser Blick auf den einen Ursprung
Völlig falsch ist wie vernachlässigt
Was einem Fluss Bedeutung gibt
Der zahlreiche Zufluss der Fläche
Ihn erst groß werden lassen was
An der Schöpfungsidee liegen kann
Die von einem Anfang ausgeht der
Alles in Gang gesetzt hat den es
Aber in der Natur nie gab die sich
Aus einer Summe von Dingen zu
Einem Ganzen zusammensetzt
Wie der Mensch das Ergebnis einer
Langen Evolution ist und nicht die
Quelle seines Ursprungs hat was
So viel Verwirrung stiftet wie die
Suche nach biblischen Orten welche
Bloß symbolisch bedeutend sind
Wie die unsinnige Urknalltheorie
Denn selbst wenn es den Knall gab
War vorher etwas was ihn auslöste
Weil aus Nichts nichts wird ist
Immer etwas da gewesen damit
Es in der Summe sich entwickelt
Was wir sind speist sich aus ganz
Vielen Quellen und wird erst nach
Langer Strecke ein großer Fluß der
Geistige Welten erschließen kann
So gibt es nicht den einen Ursprung
Ihn zu suchen ist völlige Verschwendung
Sondern eine Summe von Dingen die
Mit wechselnder Bedeutung uns erst
Zu dem machen was wir heute sind
Wobei der Aberglaube nur eine Quelle
War auf die wir verzichten können
Um zu verstehen wer wir sind wie was
Uns im Wesen ausmacht wenn wir
Nicht länger nach Quellen suchen
Die langweilige Rinnsale nur sind
Um die Bedeutung von allem dafür
Zu sehen was erst gemeinsam wird

jens tuengerthal 12.11.22


Parallelwelten

Parallelwelten

Wo von Parallelwelten die Rede ist
Sind meisten Migranten gemeint an
Deren Integration gezweifelt wird was
Manche noch nationale Denker eine
Parallelwelt fürchten lässt aber so
Kurzsichtig wie unsinnig ist dass
Es keiner Kommentare bedarf doch
Wie spannend sind dagegen die
Parallelen Welten in einer Kultur
Zwischen einer geistlosen Mehrheit
Und einer intellektuellen Minderheit
Die sich selten überhaupt verstehen
Noch wissen um was es den anderen
In ihrer fremden Welt geht was auf
Datingplattformen deutlich wird die
Basis eines Näherkommens sind
Aber offenbaren wie fern sich viele
Immer bleiben auch wenn sie über
Das gleiche Thema reden keine
Gemeinsamen Welten finden weil
Keiner verstehen kann was für den
Anderen bedeutend wirklich ist was
Die Frage stellt ob es privilegierte
Parallelwelten gibt oder alle wie
Gleichberechtigt nebeneinander
Stehen wie es das Grundgesetz
Grundsätzlich vorschreibt was die
Enge geistiger Realität verkennt
In der viele zuhause sind die sich
Ihre Meinungen über bewegte
Bilder einrieseln lassen statt noch
Selbständig zu denken also im
Sinne Kants unmündig bleiben
Wie aber lebt sich zwischen den
Welten nebeneinander die nicht
Miteinander kommunizieren weil
Das gegenseitige Verständnis fehlt
Wo die eine Seite die andere nach
Kant für unmündig halten muss
Während die andere keinen Mangel
Erkennen kann aber natürlich im
Rechtsstaat gleichberechtigt ist
Auch wenn die Mittel dazu fehlen
Und so haben wir ganz vielfältige
Parallelwelten zwischen denen
Keine Kommunikation stattfindet
Vielleicht ist das auch besser so
Weiß nicht wo es hinführte aber
Frage mich ob es je anders war

jens tuengerthal 12.11.22