Sonntag, 29. März 2020

Naturzusammenhang

«Mich bewegen diese Wirren weder zum Lachen noch zum Weinen, sondern vielmehr zum Philosophieren und zum besseren Beobachten der menschlichen Natur. Denn ich halte es nicht für recht, über die Natur zu spotten, und noch viel weniger, über sie zu klagen, wenn ich denke, dass die Menschen wie alles Übrige nur einen Teil der Natur bilden, und ich nicht weiss, wie jeder Teil der Natur mit den Ganzen zusammenhängt.»

Baruch Spinoza

Philosophie zum Naturzusammenhang

Bin heute bei frühlingshaftem Wetter
In guter Begleitung ordnungsgemäß
Zu zweit durch den Mauerpark zu den
Wunderbaren japanischen Kirschblüten
Die bei strahlender Sonne verzaubern
Als wäre ein normaler Frühlingstag
Ein wenig durch den Tag gewandert
Doch ist nichts wie es früher war
Es sterben täglich mehr Menschen
Die Zahl der Infizierten durch Corona
Wächst weltweit immer noch exponentiell
Wir haben die Kontrolle verloren
Versuchen mühsam mit Beschränkung
Der Freiheit diese wieder zu erlangen
Wissen aber nicht ob es wirklich gelingt
Wieviele Opfer die Epidemie fordern wird
Sondern mutmaßen mangels Wissen
In ganz vielem noch völlig unsicher
Viele Menschen wenden sich darum
Dem Aberglauben Verschwörungstheorien
Oder in der Wirkung noch schlimmer
Allen Spuren der Verharmlosung zu
Womit sie das Nötige infrage stellen
Unnötig Probleme verursachen die
Den Prozess verzögern und damit
Menschenleben kosten werden
Wofür sie jede Verantwortung leugnen
Wir werden auch diese Krise überstehen
Mit teilweise schon bekannten Mitteln
Wie dank der Kräfte unserer Natur
Die leben will auch wenn wir sie
Noch nicht ganz verstehen können
Fraglich scheint in dieser Zeit daher
Welche Haltung braucht es Corona
Moralisch ungestört zu überstehen
Wie bleibe ich weiter vernünftig
Tue das medizinisch gebotene
Möglichst wenig Schaden dadurch
Für andere wie mich zu verursachen
Gehe ruhig mit der Unsicherheit um
Dabei scheint der Satz von Spinoza
Eine gute Perspektive zu geben
Also weder über die Natur klagen
Noch spotten sondern lieber sich
Als Teil der Natur zu begreifen
Deren Zusammenhänge wir stets
Nur im engen Bereich unseres
Naturgemäß beschränkten Horizonts
Begreifen können auch wenn wir
Den kleinen Bereich des Virus
Irgendwann beherrschen werden
Könnte diese Krise uns lehren
Wie sicher das Ungewisse immer
Hereinbrechen kann über das wir
Immer erstmal keine Kontrolle haben
Was für Corona gilt kann genauso
Zum Klima gesagt werden wie  über
Folgen des globalen Austauschs
Vom Handel bis zum Verkehr was
Schnelle Kontrolle von Krankheiten
Die sich rasend weltweit verbreiten
Für Menschen Tiere oder Pflanzen
Nahezu unmöglich macht was zeigt
Je mehr wir tun und verbinden desto
Weniger Kontrolle haben wir weil
Die Zusammenhänge schon im
Beschränkten Rahmen unseren
Natürlich engen Horizont übersteigen
Darum müssen wir nicht gleich an
Ein Schicksal glauben vielmehr
Zeigt der komplexe Allzusammenhang
Der hinter scheinbarem Chaos
Logische Ordnung uns offenbart
Die wie alle Natur zusammenhängt
Auch wenn wir sie nicht verstehen
Was einen respektvollen Umgang
Eher ermöglicht als panische Angst
Vor dem dunklen Unbekannten
Oder schlichtere Antworten die
Absolute Gültigkeit behaupten
Wie bei Aberglaube und allen sonst
Verschwörungstheorien die mit mehr
Abstand betrachtet stets absurd sind
Es hängt in der Natur alles zusammen
Außer Natur gibt es nichts weil diese
Alles ist was uns ausmacht auch wie
In allem demgemäß funktioniert
Was Lukrez und Epikur schon lehrten
Vor weit über zweitausend Jahren
Warum der völlige Verlust der Kontrolle
Wie die teils panischen Reaktionen
Auf diese logische Tatsache zeigen
Mehr auf unsere Beschränktheit
Als auf geglaubte oder erfundene
Höhere schlichte Ursachen verweisen
Die philosophisch Bescheidenheit
Besser lehrte statt sichere Antworten
Zu geben wenn alles unsicher ist
Keine Kontrolle zu haben auch
Natürlich ist für beschränkte Wesen
Damit gelassen zu leben ein Teil
Unserer Natur werden könnte auch
Ohne ein allmächtiges Schicksal
Als obersten Richter zu erfinden
Dann könnte der Kontrollverlust
Uns am Ende geistig sogar befreien
Weil natürlich nichts gewiss ist
Nur die Kirschen blühen wunderbar
Am Ende bleibt nur die Liebe
Als Idee vom Glück übrig
Was immer sie sein soll
Es gibt keine Gewissheit
Egal was wir glauben

jens tuengerthal 28.3.20

Samstag, 28. März 2020

Ressourcengewinn

Schutzkleidung wie Beatmung
Werden immer knapper was
Die Preise logisch steigen lässt
Noch ahnen wir nur was noch
Bevorsteht und fürchten uns
Betroffen zu sein wenn längst
Alle Ressourcen knapp wurden
Nicht am Infekt zu sterben
Sondern am Mangel infolge
Masse in der Konkurrenz um
Darum knappe Güter also ein
Opfer exponentiellen Wachstums
Schlicht zu werden was viele
Bereits lange überfordert hat
Die nicht begreifen wie Zahlen
Mathematisch logisch wachsen
Egal was ich dazu noch denke
Ob damit der frühe Infekt die
Chance zu überleben erhöht
Weil die Konkurrenz um den
Tod ohne Beatmung geringer
Mag da asozial dahinstehen
Doch fragt sich wie falsch
Sein kann was Überleben hilft
Ob die Gesellschaft durch die
Soziale Dressur uns sogar noch
Dazu erzieht unser Leben ganz
Pflichtbewusst unvernünftig zu
Riskieren für eine bloße dann
Statistische Abflachung der Kurve
So fragt sich nach welcher Theorie
Solches Verhalten natürlich wäre
Dem verwirrten Geist der Bergpredigt
Des einst abtrünnigen Juden Jesus
Der pubertär um Anerkennung buhlte
Als hehres Ideal entspräche
Oder es egal wie unsinnig bleibt
Sich unwiderruflich zu opfern
Wie dieser Geist nun diszipliniert
Als nötig nebenbei vermittelt wird
Glaube an keine Verschwörung
Betrachte die Dinge wissenschaftlich
So nüchtern wie nur möglich doch
Verstehe ich nicht was unsere Natur
Zu einem ihr unnatürlichen Verhalten
Also sein Leben für unbekannte Masse
Statt zu verteidigen willig riskiert
Dies bereitwillig diszipliniert überall tut
Was auf eine unbeachtete Ressource
Unsrer Gesellschaft uns hinweist die
Tatsächlich aufgeklärt vernünftig handelt
Auch gegen kurzsichtige eigene Natur
Die nur überleben eigentlich will
Wie nebenbei Triebe befriedigt
Worauf viele freiwillig verzichten
Was am Ende ein erstaunlicher
Gewinn an Erkenntnis für alle ist
Der Mensch ist besser als gedacht
Marx wie der Kapitalismus irrten
Nun gilt es diesen Gewinn zu nutzen
Für eine bessere Gesellschaft
In Freiheit ohne Opfer

jens tuengerthal 28.3.20

Coronaflaneur

Flanieren in den Zeiten von Corona
Bekommt einen ganz seltsamen
Beigeschmack von Sünde während
Alle sich nützlich machen wollen
Ihren sozialen Beitrag zu leisten
Bin ich ganz ohne Grund dafür
In Begleitung vom Helmholtzplatz
Mal wieder zur Stralau flaniert
Um dort in schönster Sonne des
Trotzdem Frühlings zu picknicken
Natürlich mit viel Abstand zu den
Vielen anderen die ein gleiches
Dort nutzlos taten wie wir also
Im Sonnenlicht dort badeten
Als wütete keine Seuche die
Noch viele im Land töten wird
Bis wir wieder Kontrolle haben
Darf also in Zeiten wie diesen
Einfach flaniert werden als ob
Nicht die Leute zu tausenden
Täglich irgendwo stürben außer
In Deutschland dem es gut geht
Wie ich dankbar dafür bemerke
Kann ich Schönheit der Natur
Lustvoll noch genießen obwohl
Andernorts zu viele sterben
Fragt sich mein Gewissen das
Vom Gefühl laut übertönt wird
Das Leben wieder feiern will
Weil es liebenswert schön ist
Was hätten die Überlebenden
Auch vom Leben nach Corona
Wenn es kein Fest mehr wäre
Wie Hemingway es einst über
Paris als Fest fürs Leben schrieb
Also flanierten wir als wäre
Einfach Frühling wie immer
Damit wir nicht vergessen
Das Leben schon morgen
Wieder ein Fest sein kann
Weil jede Zelle sich feiert
Die weiterlebt als wäre nichts
Was war noch

jens tuengerthal 28.3.20

Freitag, 27. März 2020

Positives

Zwischen allen negativen
Nachrichten in diesen Zeiten
Freuen wir uns über positives
Ob Boris Johnsons Ergebnis
Des Corona Tests das auch
Positiv war ein solches ist
Sei hier einmal dahingestellt
Niemandem soll schlechtes
Gewünscht werden auch
Wenn ihre vorher Leichtfertigkeit
Verbunden mit Großmäuligkeit
Zu viele Menschen auf der
Insel das Leben schon kostete
Was genauso für die USA gilt
Deren Präsident natürlich auch
Kein positives Ergebnis heute
Gewünscht werden sollte sogar
Wenn dort noch mehr sterben
Es der Welt ohne besser ginge
Aber vielleicht denken nun
Leichtfertige Wähler auch vor
Tausenden Toten mal kritisch
Über Verschwörungstheorien
Nach statt Schreihälsen weiter
Hinterherzulaufen weil sich nun
Zeigt was ruhige Kompetenz
Statt Populismus bewirken kann
Es wäre der Welt zu wünschen
Wäre dann eine positive Nachricht
Im Sinne der Aufklärung die sich
Für einen Sieg ruhiger Vernunft
Immer schon eingesetzt hat so
Könnte das positive Ergebnis
Ein positives Ergebnis bringen

jens tuengerthal 27.3.20

Sehnsuchtszeit

Die Liebe in den Zeiten von Corona
Wird mit der Sehnsucht für alle 
Die sich nicht sehen können 
Auf eine große Probe gestellt
Ob es für die leichter wird
Die nun zusammen gefangen
Was die größere Prüfung
Sein könnte scheint fraglich
Vielleicht ist die Sehnsucht
Eine Belohnung sogar eher
Weil sie uns zeigt was bleibt
Wofür wir jenseits schneller
Leidenschaft einstehen wollen
Was kommt um zu bleiben
Ein Filter des Gefühls also
Der ehrlicher offenbart was
Ist als wir uns eingestehen
Von Hoffnung verblendet
Vergessen sollten wir dabei
Lieber nicht wie sehr auch
Sehnsucht verblenden kann
Aber zumindest kann sie so
Als Indikator positives bewirken
Nehme es wie es ist mit eben
Gedanken voller Sehnsucht
Weil es schöner so ist als
Ohne besser wäre nur mit
Woran sich zeigt mit ohne
Ist manchmal schon alles

jens tuengerthal 27.3.20

Ausstiegsszenarien

Noch haben wir nicht mal
Den Gipfel der Krise erreicht
Da wird schon über Ausstieg
Aus den Restriktionen debattiert
Was Merkel noch verfrüht nennt
In Gedanken bei ihrem Kollegen
Trump tief im dunklen Westen
Wo die Zahlen gerade explodieren
Es keine Perspektive gibt aber
Ein gewählter Kommandeur
Vom Ausstieg vorm Einsteigen
Schwadroniert völlig ohne
Kontrolle darüber zu haben
Amerikanische laute Euphorie
Eher ohne zuviel Verstand
Gegen die kritische Haltung
Leicht depressiver Europäer
Die gerne intellektuell wären
Gerade in Zeiten von Corona
Passen scheinbar zu viele
Schlichte Schablonen zu gut
Doch jenseits der Muster
Ist es wichtig auch auf die
Wächter der Freiheit zu achten
Nicht naiv wie das Trumpeltier
Sichere Lösungen verkünden
Die immer wieder scheitern
Aber Bürgerrechte verteidigen
Zwar notwendiges akzeptieren
Nicht unnütze Debatten führen
Solange exponentieller Anstieg
Gebremst werden soll was nur
Unnötig Kräfte bindet wie spaltet
Wer einen Weg zur Bekämpfung
Einer Krankheit geht muss nicht
Während der Therapie ständig
Debattieren was besser noch
Alternativ gewesen wäre dabei
Sondern das mögliche machen
Um schlimmeres zu verhindern
Alle die bisher noch meinten
Die Herde werde es alleine lösen
Natur bräuchte keine Nachhilfe
Wurden durch exponentielle Zahlen
Wie überforderte Kliniken die an
Alle bis dato denkbaren Grenzen
Stießen eines besseren belehrt
Jede Debatte dazu ist müßig
Solange die Menschen sterben
Es keine sichere Abwehr gibt
Was die Anhänger der üblichen
Verschwörungstheorien wohl nie
Begreifen werden weil ihr Horizont
Schlicht zu begrenzt stets bleibt
Sonst hingen sie nicht gläubig
An solchermaßen schlichten Mustern
Darum ist es auch gut so gerade
Den einmal eingeschlagenen Weg
Ohne Diskussion weiter zu gehen
Aber dabei die Freiheit verteidigen
Über einen Ausstieg nachdenken
Aufmerksam dafür zu bleiben
Eine Streitkultur zu erhalten dafür
Sparen wir uns jede Diskussion
Über den richtigen Weg wenn wir
Bereits für einen entschieden sind
Es ist müßig und überflüssig
Aber verteidigen wir die Freiheit
Mit Vernunft wie Leidenschaft

jens tuengerthal 27.3.20

Donnerstag, 26. März 2020

Lebensentscheidung

Die Todesstrafe ist abgeschafft
Über Leben entscheiden Ärzte
In Zeiten von Corona nach neuen
Ethischen Kriterien wenn sie
Was leider wahrscheinlich ist
Entscheiden müssen wer noch
Weiter behandelt wird oder
Keine Perspektive mehr hat
Was nichts neues ist etwa
In der Tumortherapie wo diese
Entscheidung häufig ansteht
Doch wurde sie dort alleine
Von den Aussichten diktiert
Nicht vom Mangel wie nun
Wo nicht alle mehr versorgt
Werden können wenn kommt
Womit alle rechnen müssen
Der Virus sich weiter ausbreitet
Die dafür erarbeiteten Kriterien
Scheinen ethisch einwandfrei
Genügen dem Grundgesetz auch
Im Gleichheitsrundsatz noch
Doch bleibt ein ungutes Gefühl
Den Tod als Folge des Mangels
Einplanen zu müssen um noch
Möglichst viele retten zu können
Was trotz aller Bemühungen wohl
Relativ sicher zu erwarten ist
Frage mich nun also wie das Ende
Nach relativer Perspektive heutiger
Kenntnis mit aber Wirksamkeit für
Die Ewigkeit begründet werden kann
Doch scheint mir kein Maßstab hier
Tauglich im Gegenteil vielmehr ist
Eine solche Entscheidung immer
Fehlerhaft und vorläufig nur gültig
Weil jeder um sein Leben kämpft
Das eben sein einziges nur ist
Kann die theoretische Perspektive
Kein Grund für ein Ende sein
Jeder Versuch dies rechtlich
Abzusichern muss scheitern
Weil nach dem Gleichheitsrundsatz
Kein Leben mehr wert sein darf
Nie Leben gegen Leben abgewogen
Werden dürfte nach dem Grundgesetz
Sich also auch mit bester Absicht
Strafbar machte wer es doch tut
Was aber de facto geschehen wird
Wenn die Entwicklung wie erwartet
Zur Überbelegung führen wird die
Leider unvermeidlich scheint auch
Wenn wir uns um das Gegenteil
Täglich weiter bemühen weil Corona
Sich exponentiell entwickelt aber
Die Zahl der Betten beschränkt ist
Also fragt sich ob dieser Zustand
Der im Ergebnis unbefriedigend ist
Irgendwie tauglich regelbar ist
Was ein geeigneter Maßstab wäre
Leben gegen Leben abzuwägen
Ob es einen solchen geben kann
Oder wir erkennen müssen wie
Corona und seine Folgen nicht
Regelbar sind was aber auch
Kaum hinnehmbar ist weil dann
Patienten im rechtsfreien Raum
Lägen stürben oder überlebten
Ob der Gesetzgeber dazu eine
Taugliche Regelung schaffen kann
Scheint mindestens so fraglich
Weil auch er nicht über Leben
Was unveränderbar geschützt
Einfach entscheiden dürfte so
Ist die neue ethische Maßgabe
Für Ärzte eine nette Krücke
Aber letztlich auch untauglich
Rechtssicherheit künftig zu bieten
Wer also nicht den Rechtsstaat
Wegen Untauglichkeit aufheben will
Was noch mehr schaden dürfte
Bleibt hier auf dünnem Eis als Arzt
Ob diese gesetzlich geschützt
Werden können scheint fraglich
Also machen wir ohne Lösung
Einfach weiter weil es nötig ist
Recht und Leben stoßen in den
Zeiten von Corona an Grenzen
Nehmen wir es lieber hin
Tun das mögliche inzwischen
Mehr geht ohnehin nie

jens tuengerthal 26.3.20

Urteilskraft

Wir urteilen gern entschieden
Moralisch über andere die sich
Nicht an gültige Regeln halten
Gar noch eigenwillig dabei sind
Nicht in unser Muster passen
Was wir dann individuell nennen
Ist eine Form von Herdentrieb
Gerade werden die Urteile noch
Mit Lebensgefahr und schlimmer
Dramatisch im Alltag gekrönt
So sollen alle vernünftig sein
Wie dabei auch Abstand halten
Wären dann reflektiert tätig was
Einem kritisch aufgeklärten
Verhalten entspräche wie es
Die Gesetze unseres Staates
Als gegeben voraussetzen
Wobei unklar ist ob wir heute
Dem näher sind als zu Zeiten
Von Kant der das hehre Ziel
Für das Zeitalter der Aufklärung
Noch lange nicht erreicht sah
Warum wir in der Demokratie
Ein System voraussetzen das
Menschen braucht die selbst
Stets kritisch vernünftig nur
Handeln was keiner konsequent
Bis heute jemals getan hat
Aber dennoch so viele von uns
Meinen dies erwarten zu können
Aufsicht und Anklage wichtiger
Als Solidarität und Verständnis
In Zeiten der Krise wurden
Bleibt weiterhin unklar
Vielleicht bloß landestypisch
Auf beiden Seiten wird strenger
Verurteilt als Verständnis gezeigt
Werden Anklagepunkte gesucht
Einander des Spießertums oder
Der Verantwortungslosigkeit laut
Anzuklagen in sozialen Netzwerken
Dem peinlichen Marterpfahl der
Gegenwart im mittelalterlichen Muster
Wo öffentlich gelästert und angeklagt
Wie sich als Mensch produziert wird
Es wurden nun einige Täter für ihre
Beleidigenden Worte angeklagt
Verloren gegen Renate Künast
Was sie teuer zu stehen kommt
Ob das Verantwortung stärkt
Teilweise russische Hetze offenbart
Ist noch ungewiss zumindest ist
Das Netz kein rechtsfreier Raum
Was niemand moralischer macht
Weil Recht das moralische Urteil
Weder ersetzt noch leitet sondern
Bloßer Ausweis von Inkompetenz ist
Aus dem Gewissen moralisch
Zu handeln nach Kants Imperativ
Eine Krücke zur Funktionsfähigkeit
Von Gesellschaften allein noch ist
Die es darum zu respektieren gilt
Auch wenn moralisch wertlos
Nicht der schlechteste Kompromiss
Der unserer unaufgeklärten Haltung
Vermutlich am ehesten entspricht
Solange wir uns bewusst sind wie
Moralisch wertlos alle Urteile sind
Uns zu mehr Freiheit verhilft die
Weniger urteilt als betrachtet
Denn was weiß ich schon 
Denke ich während ich lese
Wer wen in Netzwerken heute
Öffentlich alles anprangert
Enthalte mich da lieber

jens tuengerthal 26.3.20

Wunderlogik

Die Liebe ist ein Wunder
Was uns logisch wundert
Vernünftig an so etwas
Natürlich nicht glaubend
Sie ist die größte Kraft
Wie zugleich nur Einbildung
Illusion gestaltet Wirklichkeit
Mehr als Realität je könnte
Manche geben freiwillig für
Diese Idee alles Leben auf
Andere blühen damit erst
Zum schönsten Glück hin
Keiner weiß wer sie ist aber
Jeder kennt sie irgendwie
Alle hatten mal was mit ihr
In ihrer Flüchtigkeit beständig
Nie wirklich da und doch
Immer präsent von Ferne
Beschert intensivste Momente
Hinterlässt schmerzvolle Leere
Schafft das Schönste im Sein
Bleibt immer luftiges Nichts
Fesselt und befreit zugleich
Sie ist halt ein Wunder bloß
Damit das größte und kleinste
Aller Gefühle zugleich die nie
Für die existieren die sie nicht
Fühlen können und nun fragst du
Warum ich dir all das schreibe
Dabei weißt du es viel besser
Natürlich und vom Wesen her
Was weiß ich schon denk ich
Verneige mich bescheiden lieber
Vor dem was größer ist als ich
Weil es ist was es ist

jens tuengerthal 26.3.20

Mittwoch, 25. März 2020

Prinzenrolle

Prinz Charles ist positiv getestet
Was bei Corona negativ eher ist
Womit es HIV insoweit ähnelt
Er gehört zur Risikogruppe 
Vom Alter wie vom Beruf her
Der ihn als Repräsentanten
In die Öffentlichkeit auch zwingt
Es ist die Rolle eines Prinzen
Lächelnd Hände zu schütteln
Als Angestellter der Firma
Wie sich die königliche Familie
Intern nennt war er bedroht
Aus seinem Amt heraus
Wenn nun manche meinen
Sein Test sei ein Skandal
Weil von Privilegien kündend
Haben sie nichts verstanden
Verkünden nur ihren Sozialneid
Der ein Grund zur Scham eher
Zumindest fremdschämen lässt
Doch hierzulande gilt dies als
Ehrenvoller Kampf noch manchen
Die solchen Unsinn bejubeln
Weil sie in Klassen noch denken
Vermeintliche Privilegien bekämpfen
Ohne dabei zu bemerken wie ihr
Lächerlicher Klassenkampf erst
Die Unterschiede schafft die er
Zu bekämpfen gerne vorgibt
Während Menschen mit Ehre
Wie Charles es fraglos ist
Ihr Leben für ihre Aufgabe klaglos
Riskieren deren Opfer er wurde
Möge er es gut überstehen damit
Kein Märtyrer ihnen das Maul stopft
Weil Einsicht weiter führt als ein
Heiligenkult noch jemals aber
Sagen wie dumm diese sind
Will ich mir nicht sparen
Als Freund von Charles
Dem alten Bio-Bauern

jens tuengerthal 25.3.20

Zahlenangst

Zahlen können Angst machen
Über 4000 Infizierte mehr als
Gestern bei mehr als 33.000
Allein in unserem Land können
Schnell schwindlig machen
Angesichts der Entwicklung
Auch die noch niedrige Zahl
Der Todesfälle stieg über 150
Was im Vergleich zu anderen
Ländern geradezu harmlos ist
Kann aufgrund exponentiellen
Wachstums nicht beruhigen
Nehmen könnte die Angst der
Blick nach China die das Problem
Vorläufig unter Kontrolle haben
Trotz erschreckend hoher Zahlen
Haben sie weniger Tote gehabt
Als Italien oder Spanien bis jetzt
Wobei wir nicht wissen wie real
Zahlen aus China wirklich sind
Während die USA nun merken
Wie rasant die Zahlen dort steigen
Die das regierende Trumpel gern
Ignoriert oder albern verharmloste
Allerdings scheinen 3 Monate
Die China brauchte überschaubar
Angesichts großer Zahlenangst
Geradezu harmlos gering was
Noch Hoffnung für das Jahr gibt
Was dafür spricht sich bei allem
Eine niedrige Zahl zu suchen
Den Horizont nah zu sehen
Sich wieder wohl zu fühlen
Warum ich überlege nun auf
Kleine Zahlen mehr zu achten
Wie der erste vollständig geheilte
Dafür hohe Nummern vorläufig
Lieber zu ignorieren um weniger
Angst vor großen Zahlen zu haben
Da behalte ich eher den Überblick
Habe damit die Illusion von Kontrolle
Um die es gerade so sehr geht
So fragt sich allein ob diese Haltung
Irgend realistisch oder nicht Zahlen
Jeden Optimismus widerlegen
Wenn wir erst am Anfang sind
Die Epidemie 60% erfassen wird
Was aber angenehmer klingt als
Rund 40 Millionen Bürger wobei
Schon die Zahl der Nullen verwirrt
Die dann mutmaßlich mindestens
Fünfstellige Zahl an Toten klingt
Viel weniger bedrohlich als über
30.000 was sehr positiv wäre
Falls die Entwicklung so weitergeht
Null Neuinfektionen in China klingt
Geradezu magisch was wieder
Belegt wie viel nichts sein kann
Um das Wohlbefinden zu mehren
Bei aller Hysterie scheint nichts
Gerade ein erstrebenswertes Ziel
Was obige Theorie quasi von hinten
Betrachtet bestätigt womit alles gut ist
Von vorne wie von hinten

jens tuengerthal 25.3.20

Dienstag, 24. März 2020

Zeithorizont

Wie lange werden wir nun
Eingesperrt leben müssen
Gibt es schon eine Perspektive
Die irgend absehbar scheint
Frage ich mich eingesperrt
In selbst gewählter Quarantäne
Ohne Anzeichen von Infektion
Unterbrochen von zulässigen
Spaziergängen im Bücherturm
Der allerdings grenzenlos ist
Wie es der Bücher Wesen ist
Alle Grenzen in wie um uns
Seitenweise aufzuheben aber
Wie zählen wir nun weiter
Jenseits der verlorenen Zeit
In den Grenzen meines Horizonts
Drei Monate brauchte China
Wo der Virus einst ausbrach
Eine überschaubare Zeit
Bis zum Sommer hieße das
Kein Grund zur Panik also
Auch wenn alle laut schreien
Um etwas abzubekommen
Aus dem großen Spendentopf
Manche Katastrophen fürchten
Scheint ein Vierteljahr wenig
Gemessen an der Geschichte
In der auch vorsichtiger noch
Ein ganzes Jahr nichts wäre
Denke ich und betrachte es
Möglichst gelassen solange
Das Licht brennt genug da ist
Das Herz schlägt ich atme
Beim letzteren aber reichen
Sekunden der Unterbrechung
Für große Schäden und Tod
Wie ich selbst erfahren durfte
Zum Glück schnell reanimiert
Als ich mal tot auf der Straße lag
Vor bald dreiunddreißig Jahren
Was die Gelassenheit relativiert
Wie die Liebe aus vielen Frauen
Eine als einzig mögliche imaginiert
Was mit Vernunft betrachtet absurd
Jedem kritischen Betrachter scheint
Der weiß wie sehr sich alles ähnelt
Besonders was wir für einmalig halten
In der Erinnerung bald verschwimmt
Wie gerne wir aktuelle Ereignisse
Als riesengroß bestimmend sehen
Eine Katastrophe als das Ende
Der Welt uns sicher erscheint bis
Wir uns daran gewöhnt haben
Die Liebe möchte einmalig sein
Am liebsten gleich die große
Neben der alles zuvor klein wird
Statt sich im steten Fluss zu sehen
In dem alles zeitweise Raum nimmt
Was bleibt eben nur länger da war
Wie es einzig vernünftig wäre
Auch für diese Virus-Welle gerade
Dennoch tun was nötig und möglich
Das Sterben niedrig zu halten noch
Fällt in einem halben Jahr schon
Der Schnee von gestern wieder
Dreht sich das Rad immer weiter
In dem was heute noch Achse
Um die alles kreiste oder
Speiche der Stabilität war
Morgen schon Profil wie bald
Abgeriebene Erinnerung wird
Kein Grund zur Panik also aber
Gelassene Achtsamkeit in allem
Relativiert die Frage nach der Zeit
In der Liebe wie bei Corona kommt
Alles zu seiner Zeit

jens tuengerthal 24.3.20

Montag, 23. März 2020

Liebesfreiheit

Passen Liebe und Freiheit
Jemals zusammen oder nie
Weil es eine Bestimmung
Füreinander geben könnte
Wie Anhänger der Romantik
Über die Epoche hinaus noch
Heute behaupten und dies
Mit schwer widerlegbarer
Überzeugung voller Gefühl
Immer wieder schmerzvoll
Gegen alle Vernunft leben
Sogar an allem zweifeln
Was nicht absolut ist
Ihre Erwartung unterwandert
Werther brachte dies Ideal um
Romeo und Julia letztlich auch
Wenn es ein tragischer Irrtum war
Von glücklichen Fällen ist wenig
Bis nichts bekannt geworden
Kann diese literarischen Vorbilder
Aus schmerzvoller Erfahrung nur
Als am Ende unglücklich bestätigen
Bekannt dauerhaft glücklich dagegen
Waren pragmatische Verbindungen
Bei denen es vernünftig passte
Während leidenschaftliche Liebe
Selten nicht im Drama endete
Auch sexuell erfüllender waren
Auf Dauer die Beziehungen
In denen sich fand was passte
Sich zwei füreinander entschieden
Weil es zu funktionieren schien
Entscheidung erfordert Freiheit
Die dem romanischen Ereignis
Wahrer Liebe eher fern scheint
Wo magische Unausweichlichkeit
Lieber beschworen wird als sich
Dafür gangbare Wege zu suchen
Entsprechend halten Ehen seit
Der Romantik weniger lang aber
Enden häufiger im Drama dann
Als früher wo sie gestiftet wurden
Was einerseits den Liebenden
Mehr Freiheit heute schenkte
Andererseits viel Unglück brachte
Weil wir uns auch völlig unpassend
Nur nach dem Gefühl gern paaren
Gerade wo gegen alle Vernunft
Doch ist die romantische Liebe
Die sich gern für die große hält
Tatsächlich völlig unfrei meist
Wobei nach meiner Erfahrung
Sich dies umgekehrt proportional
Zum Realismus dabei verhält
Je unpassender eine Verbindung
Desto unfreier im Ergebnis weil es
Schon Magie brauchte den Unsinn
Irgend vor sich zu rechtfertigen
Was jede freie Entscheidung raubt
Sich übersinnlicher Bestimmung
Dabei gerne nähert welche keiner
Pragmatischen Vernunft im Alltag
Dabei standhalten kann sondern
Meist vor der ersten Prüfung ganz
Kläglich versagt sich im Nichts
Endgültig und völlig verliert aus
Dem die Vision einst entstand
Trotzdem träume ich gerne noch
Von Liebe und vom Verlieben
Möchten endlich ankommen
Bin dabei selten pragmatisch
Was das Scheitern in sich trägt
Vielleicht ist es darum so wichtig
Sich der Freiheit bewusst zu sein
Eine Entscheidung füreinander
Dabei wie überhaupt zu treffen
Weil wir wissen was wir tun
Einander dann bewusst wollen
Wofür pragmatisch dann auch
Freiheit aufzugeben gut ist
Erwacht wie geträumt bleibt
Weil wir uns die Freiheit nehmen
Uns die Welt so zu machen
Wie sie uns gefällt was
Glück genug ist

jens tuengerthal 23.3.20

Erfolgsrezept

Welches Rezept verspricht Erfolg
Im Kampf gegen Corona streiten
Manche noch die nicht verstanden
Was mit einer Pandemie droht
Warum der Tod von Tausenden
Keine theoretische Frage ist
Bei der wir diskutieren können
Nach Wohlbefinden und Stimmung
Weil es darum geht den Ausbruch
Irgendwie noch zu kontrollieren
Solange wir können zu retten statt
Schlicht sterben zu lassen weil die
Bloße Masse längst alles übertrifft
Das Wachstum eben exponentiell
Also gerade nicht mehr linear ist
Einige Politiker brauchten etwas
Bis die Realität sie schnell einholte
Weil die Zahlen explodierten jeder
Neue Fall viele nach sich zieht wie
Immer mehr Tote bedeutet denen
Kein hinterher gestandener Irrtum
In der Theorie neues Leben schenkt
Hören wir auf zu diskutieren um
Das notwendige zu erledigen so
Viele Leben zu retten wie möglich
Der Tod diskutiert nicht mehr
Was alternativ möglich wäre
Können wir hinterher debattieren
Wenn alles wieder unter Kontrolle ist
Die Freiheit wieder mehr wert ist
Als ohne Chance weiterzuleben
Manchmal sind die Dinge einfach
Wenn es um Leben oder Tod geht
Ist jede weitere Diskussion müßig
Dann wird gerettet was zu retten ist
Wer es überlebte kann über alles
Danach stundenlang debattieren
Das Erfolgsrezept heißt Kontrolle
Wie Eindämmung der Expansion
Jeder Erfolg dabei rettet Leben
Wer das relativiert gefährdet sie
Beurteilen wir wie es war hinterher
Retten wir ohne Fragen jetzt

jens tuengerthal 23.3.20

Sonntag, 22. März 2020

Liebesumwege

Liebe ist ganz einfach
Sie nimmt gerne Umwege
Um den direkten Weg
Zueinander zu finden
Geht sie durch Irrgärten
Innerer wie äußerer Verwirrung
Die wir endlich überstanden
Der Illusion gerne glauben
Beieinander anzukommen
Manchmal genügt das
Glücklich zu sein wird
So unsere Zukunft

jens tuengerthal 22.3.20

Überlebensentscheidung

Über Leben und Tod entscheiden
Täglich nach Chancen zur Rettung
Gehört zum ärztlichen Beruf dazu
Häufiger in der Intensivmedizin als
Bei Sportärzten aber alle kennen es
Die Kunst des Machbaren kennt Grenzen
An sie zu stoßen ist stets schmerzhaft
Darum nennen manche die Ärzte
Auch Halbgötter in weiß mit ihrer
Faktischen Allmacht wie seltsam
Für Außenstehende unverständlichen
Spache in lateinischen Begriffen
Unerträglich aber wird dieses wenn
Wie gerade in Italien durch Corona
Begründet Ärzte gezwungen werden
Nach ökonomischen Maßstäben
Aufgrund mangelnder Kapazitäten
Eine Auswahl des Lebenswertes
Zu treffen die keiner treffen kann
Sie zu Tätern einer Tötung macht
Auch wo dies geschieht um noch
Andere mit besseren Chancen
Zu retten zwingt eine hilflose
Wie überforderte Gesellschaft
Ärzten eine Entscheidung auf
Die aus guten Gründen hier
Verboten wurde weil keiner mehr
Über des Lebens Wert noch für
Andere entscheiden dürfen soll
Des Menschen Würde für immer
Unantastbar garantiert wurde
Was bei der Entscheidung aber
De facto aufgehoben wurde weil
Kriterien der Nützlichkeit alleine
Ohne jede rechtliche Prüfung
Kein menschlicher Maßstab sind
So stehen wir nun unausweichlich
Vor einem Dilemma bei dem sich
Viele vor der Entscheidung drücken
Die rechtlich nicht regelbar ist weil
Kein Leben mehr wert sein darf
Lassen die Ärzte aus Feigheit
Damit sich allein strafbar machen
Weil irgendwas getan werden muss
Doch sicher wird das gerade Chaos
Irgendwann rechtliche Folgen haben
Weil immer alles solche nach sich zieht
Doch fragten wir uns wohl besser
Was die Grenzen des regelbaren sind
Wo die des zumutbaren überschritten
Wer am Ende Verantwortung dafür trägt
Wir besser weniger verurteilten als
Verständnis füreinander zeigten

jens tuengerthal 22.3.20

Wachstumsbremse

Corona bremst das Wachstum
Für unsere Ökonomie die auf
Wachstum angelegt ist damit
Katastrophal in der Wirkung
Wird Arbeitsplätze kosten
Viele in den Konkurs zwingen
Der Staat wird mit Schulden
Wie Steuergeld versuchen
Zu retten was zu retten ist
Statt zu fragen was wir
Von einem System halten
Was auf Kosten aller mit
Gewinn für wenige erhalten wird
Wie wäre es in diesem.Moment
Erzwungener Entschleunigung
Innezuhalten um nachzudenken
Ob gut sein kann was nicht gut tut
Wie es andersherum wäre wenn
Weniger Wachstum als Erhaltung
Ziel und damit Erfolg uns wäre
Nicht ökonomische Maßstäbe
Über künftigen Wert entschieden
Sondern allein menschliche wie
Wachstum des Glücks uns zum
Ziel allen Handelns würde was
Sich wie ich den Einwand schon
Höre zwar nicht rechnete aber
Dafür um so mehr lohnte nach
Den Kriterien wertvollen Lebens
Ob dann die Wachstumsbremse
Die Ressourcen so schonte
Wie es ökologisch notwendig ist
Ein nachhaltiger Gewinn wäre
Was noch undenkbar scheint
Auch den Klimawandel bremste
Ein Umdenken in Gang brächte
Wird die Zukunft uns zeigen
Was uns viel Zeit schenkt die
Leben kostbarer macht mit
Weniger das Mehrwert ist der
Ganz auf das Gute konzentriert
Erst wirklich wertschätzen lässt
Womit wir dauerhaft glücklich
Weniger Verzicht als Ziel
Viel mehr Erhalt des Glück
Das die Zeiten schwerer Not
Uns offenbarten womit die
Wachstumsbremse plötzlich
Nachhaltig wirkt was alles
Noch abwegige Idee scheint
Könnte nach der Krise neue
Perspektiven uns eröffnen

jens tuengerthal 21.3.20

Samstag, 21. März 2020

Liebesbedarf

Liebe braucht wenig
Fünf Buchstaben genügen
Manchmal ein Leben

jens tuengerthal 21.3.20

Coronaperspektive

Bedroht von Ausgangssperren
Scheint die gewohnte Welt uns
Plötzlich eng und beschränkt
Nötige soziale Distanz nimmt
Gewohnte Nähe völlig heraus
Wir drohen zu vereinsamen
Dies alles kann Monate dauern
Land ist noch nicht in Sicht
Grund genug sich zu fürchten
Außer wir wechseln die Perspektive
Sehen die Chancen der Krise
Die uns zeigen worauf es ankommt
Wie stark der Zusammenhalt ist
Gerade in Zeiten wie diesen
Wenn wir füreinander da sind
Das nicht messbare soziale Element
Was die Erbsenzähler gern vergessen
Weil es keinen Mehrwert verspricht
Wird zum Maßstab des Miteinanders
Mehr als alle vorher noch Bilanzen
Wir merken was unbezahlbar ist
Also am Ende wirklich kostbar war
Warum Gemeinwohl ein Wert bleibt
Wie wir eine Ökonomie organisieren
Die auch angehalten werden kann
Ohne katastrophale Folgen für alle
Wenn es um Leben oder Tod geht
Auf was es dabei noch ankommt
Wie wir die unbezahlbaren Werte
Von Freundschaft bis Liebe wieder
Zu wichtigen Faktoren machen die
Ergebnis allen Wirtschaftens stets
Sein sollen ginge es um Menschen
Mehr als nur um abstrakte Zahlen
Die zwar Rechnern zugrundeliegen
Aber Gefühl höchstens noch gut
Simulieren können nie aber spüren
Worauf es für Menschlichkeit ankommt
Weil es nur ein mechanischer Vorgang
Bleibt der alle Maschinen antreibt
So werden wir wenn Corona dann
Ab Herbst oder Sommer besiegt wird
Durch Impfstoff oder Medikamente
Die Situation sich wieder normalisiert
Ein anderes Gefühl für Freiheit haben
Mit Nähe und Distanz neu umgehen
Erkennen wie gut es tut mit weniger
Tempo und Schmutz zu leben
Prioritäten anders setzen um
Soziales Miteinander zu würdigen
Als kostbaren Mehrwert der blieb
Wenn die Ökonomie still stand wuchs
So wird sich neben dem Blick wohl
Manches nach Corona verändern
Weil wir anders aus der Krise kommen
Gestärkt wie gewachsen daran
Den Blick aufeinander konzentriert
Weniger leichtfertig und oberflächlich
Durch das massenhafte Sterben
Mehr auf wesentliches achtend
Danach wird nicht wie davor sein
Weniger Reisen wie alles mit
Nachhaltig reduziertem Tempo
Mehr Abstand bei größerer Nähe
Nicht alles davon wird vollkommen
Viele werden noch nörgeln darüber
Noch mehr genervt zweifeln daran
Aber schließlich wird bleiben was
Gut tut und schön ist so gesehen
Haben wir gerade eine Chance
Auf eine neue Perspektive
Was eine gute Aussicht ist
Die dunkle Zeit könnte uns
Unerwartet viel Licht bringen
Was mehr ist als erwartet

jens tuengerthal 21.3.20

Freitag, 20. März 2020

Coronablüten

Solange wir noch dürfen
Heute die Zeit genutzt
Einen Spaziergang gemacht
Zu den japanischen Kirschblüten
Am hiesigen Mauerpark in dem
Es erstaunlich wimmelte trotz
Kühler Bewölkung waren noch
Viele auch mit Kindern unterwegs
Die auf Spielplätzen spielten
Was andere auch empörte
Die meinten es sei verboten
Aber was wären es für Zeiten
Wenn Kinder nicht mehr spielten
Wo immer sie es gerade können
Habe Bilder der Blütenpracht
Die jedes Jahr wieder schön
Gemacht in seltsamer Zeit
Zwischendurch noch eine
Verabschiedung für Monate
Vermutlich womöglich die
Mit vielen geliehenen Pferden
In die schwarzen Wälder kutschiert
Von wo BB einst aufbrach um
In Berlin später anzukommen
Von andren zarten Blüten
Die zu benennen zu viel wäre
Willkommen und Abschied
Bedichtete Goethe schöner
Als kleiner Bergpoet könnte
Darum nicht mehr dazu doch
Waren die Kirschblüten so
Zauberhaft wie jedes Jahr
Wehten in zartestem Rosa
Von Böen wieder getrieben
Als wütete keine Seuche
Tödlich unter uns längst da
Trieb mich ein kleiner Schauer
Telefonierend zurück zum Platz
Vollen Herzens natürlich auch
In die Quarantäne-Wohnung
Erstaunlich viele Menschen
Unterwegs noch gesehen
Manche achteten auf Abstand
Andere taten wie immer
Fast alle Läden geschlossen
An der Ampel mit Abstand
Zumindest etwas mehr
Wenige mit Mundschutz dafür
Aufgeregte Muttis mit Schal
Um das Gesicht gewickelt
Mit dem angestrengt genervten
Spielplatzgesicht derer die
Kinder gerne beschäftigen
Wie entspannt wäre ihr Leben
Blieben sie ohne Angst zuhause
Ließen die Kinder für sich spielen
Anscheinend überlagert der Trieb
Eine gute Mutter zu sein sogar
Alle gerade gebotene Vernunft
Was bei einem Trieb schon
Nach seiner Natur wenig wundert
Doch diese sogar tun lässt was
Sie sichtbar weder wollen noch
Vernünftigerweise gerade sollten
Was sie tatsächlich nun zu 
Echten Gefährdern auch macht
In seltsamen Zeiten wie diesen
In denen so vieles noch offen
Vom Ende für manche bis zum
Anfang in vielem dagegen der
Weniger gewiss scheint als
Das täglich bestätigte eben
Exponentielle Wachstum von
Kranken wie leider Toten was
Allem rosa Zauber am Berg
Der ein Hügel eher ist einen
Leichten Grauschleier gibt
Passend zum heute Himmel
Wie lange es dauert weiß keiner
In Frankreich verlangsamt es sich
Unter strenger Ausgangssperre
Jedes Jahr blühen die Kirschen
So wunderbar prächtig neu
An der kleinen Straße zum Aldi
Wieviel tausend unserer Blüten
Nächstes Jahr nicht mehr da sind
Ahnen wir nicht mal wenn wie
In Italien über achtzig nicht
Mehr behandelt wird kommen
Die Einschläge täglich näher
Eine Generation Rentner verlieren
Rechnet sich Corona was schon fast
Nach ungezuckerter Spätlese klingt
Die Frost ihre Süße verdankt 
Ehrlich betrachtet bitter
Während Corona so täglich
Neue Blüten treibt bekommt
Normalität ein neues Gesicht
Wie zu Montaignes Zeiten noch
Die Pest wie ein Krieg wütete
Immer mehr Opfer forderte
Seinen besten Freund darunter
Werden die Zahlen in der
Enger gewordenen Welt
Noch viel schneller wachsen
Als viele bis heute verstehen
Zugleich unsichtbar bleiben
In steriler schöner neuer Welt
Die kein Anhalten mehr kennt
Manche ohne jede Vernunft
An der Natur zweifeln lassen
Sogar den Bundestrainer 
Unser aller Löwen schon über
Höhere Zusammenhänge des
Seins seine Mutmaßung machen
Lässt die zumindest wieder den
Begriff vom Volkssport erläutern
Zu der die Höflichkeit im übrigen
Schweigen gebietet immerhin
Waren wir mit ihm Weltmeister
Aber diese Coronablüten wuchern
Nun wirklich zu wild im Neuland
Das sich gerade so verändert 
Im Schatten des Virus und viele
Werden erstaunlich sozial dabei
Gehen gefühlvoll miteinander um
Staune wohin mich ein bloßer
Spaziergang zu den Kirschblüten
Im Land während Corona führt
Und warte gespannt was kommt
Bis die Kirschen wieder blühen

jens tuengerthal 20.3.20

Mondgesang


Der Mond ist aufgegangen
Die goldnen Sternlein prangen
Für mich allein im großen Chor
Der Abwesenden gesungen
Was auf Initiative der Kirche
Im Heimatort meiner Familie
Im badischen Walldorf geschah
Worauf meine Schwester mich
In der Familien Whatsapp-Gruppe
Aufmerksam machte und was ich
Erstaunlich friedlich gestimmt
Zu gerne einfach mitmachte
Obwohl der Vorschlag doch von
Der Evangelischen Kirche stammte
Was gerade völlig egal war weil es
Schön ist wie wir von fern und nah
Geistig zusammenrücken um so
Durch die Krise wieder mehr an
Gemeinschaft finden und spüren
Worauf es in der Not wirklich ankommt
Verschon uns Gott mit Strafen laut
Gesungen und etwas lauter noch
Und unseren kranken Nachbarn auch
Was alles rührend kitschig klingt
Der strengen Vernunft fern aber
Ein guter Trost in Zeiten der Not ist
Mögen wir bald wieder gemeinsam
Auch an den Mond singen um dann
Schöne Feste für das Leben zu feiern

jens tuengerthal 20.3.20

Freiheitsentzug

Es drohen nun Ausgangssperren
Weil einige Bürger sich nicht an
Die nötige Vorsicht halten sich
Der Virus erwartungsgemäß auch
Exponentiell verbreitet so fragt sich
Ob die Maßnahme gegen alle um
Vor wenigen Narren zu schützen
Noch verhältnismäßig sein kann
Warum die Mehrheit nun für das
Gefährliche Verhalten der kleinen
Minderheit mit Freiheitsentzug was
Eine Ausgangssperre immer ist
Bestraft werden kann also damit
Das Kollektiv für Einzelne haftet
Was juristisch fragwürdig erscheint
Auch wenn es sachlich vernünftig
Die effektivste Maßnahme wäre
Fragt sich was sich der Rechtsstaat
Antut wenn ein Virus genügt seine
Wichtigsten Prinzipien außer Kraft
Zu setzen also die Freiheit aufhebt
Zu deren Verteidigung wir Staaten
Als Vertrag untereinander gründeten
Doch wird alle Staatstheorie egal
Wenn es um Leben oder Tod geht
Viel schlimmere Entscheidungen über
Das Überleben einzelner uns drohen
Weil wir die Kontrolle verloren haben
Wohin die Tendenz deutlich geht
Wie wir es in Italien sehen können
Gemessen am Leben der Alten wie
Im Immunsystem geschwächten ist
Die Einschränkung der Freiheit für
Wenige Monate wohl verhältnismäßig
Wie erfolgreich dies sein kann zeigt
Der Blick über die eigenen Grenzen
Am besten bis nach China hinein
Wo sie die Kontrolle wieder gewannen
Zögern wir nicht länger um so noch
Zu retten was zu retten ist also für
Leben Freiheit zu beschränken
Kein Leben kommt nicht wieder
Freiheit kann gegeben werden
Sofern Leben dafür da ist
Was alle Fragen einfach beantwortet
Es ist schneller überstanden wo wir
Entschlossen gemeinsam handeln
Nach Möglichkeit zuhause bleiben
Nähe außer mit den Nächsten nun
Völlig vermeiden um zu schützen
Der Freiheitsentzug bleibt Mist
Nur der Tod ist noch weniger
Wer ihn durch mangelnde Vorsicht
Für andere riskiert handelt damit
Mindestens grob fahrlässig was
Verantwortung deutlich macht
Wer sich nun bewusst macht
Täler einer Tötung zu werden
Könnte Verantwortung spüren
Was manches entbehrlich machte
Es wäre eine letzte Chance noch
Es ohne Freiheitsentzug zu schaffen
Damit nicht die Gemeinschaft für
Wenige Idioten kollektiv bestraft wird
Nachdenken soll angeblich helfen
Schlimmeres zu vermeiden nur
Fraglich wem das noch liegt

jens tuengerthal 20.3.20

Lippenbekenntnis

Auf deinen Lippen mit meinen
Ganz nah hier wie dort zu ruhen
Ist mir Traum genug gerade alle
Zukunft genüsslich zu betrachten
Höchstens noch deine mit meiner
Mitte sogar näher innig zu teilen
Könnte darüber hinaus gehen gar
Vom einen zum anderen ziehen
Um in mehr als Worten eins
Lippig verbunden zu sein
Egal wo ist alles gut

jens tuengerthal 20.3.20

Donnerstag, 19. März 2020

Perlentaucher

Bin ein Perlentaucher um
Vor den Höhlen anderer
Abgründe zungig Schätze
Zu finden die länger beben
Lassen als alle Plattentektonik
Unter unserer Oberfläche je
Manchmal wage ich auch
Einen Tauchgang in die Tiefe
Feuchter Höhlen um dort
Rauhe Stellen als Quellen
Sich offenbaren zu schmecken
Auch wenn es um Perlen geht
Sehen wir nur den kleinsten Teil
Des tiefgründigen Schwellkörpers
Sich quasi mündlich zwischen
Lippen anfänglich in aller Stille
Als Schlüssel zum Glück uns
Offenbaren der aber aus allen
Himmelsrichtungen reizbar ist
Weil der Schlüssel zur schönsten
Aller Perlen viel höher noch liegt
Wohin keine klare Technik führt
Sondern aufrichtig unklares Gefühl
Es bleibt also für Perlentaucher
Die Schätze nahe dunkler Höhlen
Suchen wohl manches unklar
Im endlosen Meer weiblicher Lust
Was manchmal trügerisch still liegt
Bevor der nächste Sturm aufzieht

jens tuengerthal 19.3.20

Dunkelziffer

Die Dunkelziffer soll Licht
In die Finsternis bringen
Wieviele Infektionen real
Vorliegen hat daher viel
Von Mutmaßungen über
Das völlig Ungewisse auf
Dem Jahrmarkt des Lebens
Mit leider tödlichem Ausgang
Manche vermuten danach
Ein zehnfaches der Zahl an
Infektionen andere meinen
Es würden sicher weniger
Als manche noch vermuten
Weil wir gut aufgestellt sein
Egal wer richtig dabei liegt
Werden es in Summa mehr
Somit liegt manches noch
Im Dunkeln der Ungewissheit
Während schon die bekannten
Zahlen genügen besorgt zu sein
Versetzt die Dunkelziffer manche
In regelrechte Panik was eher
An kindlicher Angst vor dem
Dunkel als Vernunft noch liegt
Die unsichtbar tödliche Gefahr
Des Virus wie des Gesetz von
Der großen Zahl lässt viele am
Risiko zweifeln dafür lieber bei
Absurden Verschwörungstheorien
Licht und Zuflucht suchen die stets
Alberner Aberglaube nur bleiben
Der wissenschaftliche Belege sucht
Statt ehrlicher Unsinn zu sein was
Die Märchenschublade öffnete
Das Thema friedlich erledigte
Doch noch sind wir fern von
Solch humorvoller Vernunft
Fürchten uns vor Gerüchten
Lauschen um unser Leben vor
Drohender Gefahr zu retten
Ernsthaft auftretenden Idioten
Ohne wissenschaftliche Basis
Als wüssten wir es nicht besser
Warum die aufgeklärte Rede der
Bundeskanzlerin so gut sie war
Wieder im Meer der Mutmaßungen
Untergehen wird statt Licht gegen
Dunklen Aberglauben zu spenden
Im Appell an die Vernunft doch
War es vielleicht die letzte Chance
Sich von der Herrschaft der nur
Dunkelziffer dem Licht der Vernunft
Zuzuwenden fraglich nur wer das
In den Zeiten von Corona wagt
Weil das Licht auch in der tiefsten
Finsternis scheinen könnte
Glaubten nicht viele lieber
Aber vielleicht sind am Ende
Mehr Menschen vernünftig
Wie kritisch aufgeklärt noch
Beleuchten wir also auch diese
Dunkelziffer schonungslos jetzt
Dann haben wir im Ergebnis
Helle lichte Zahlen die zur
Nüchternen Betrachtung führen
Was einige Erleuchtung brächte
Gegen dunkle Verschwörung wie
Die Finsternis der Dummheit
Hilft nur hell klare Vernunft
Es werde Licht statt der
Angst vor der Dunkelziffer

jens tuengerthal 19.3.20

Meerfreiheiter

Sitze in meiner Wohnung
Mitten in der großen Stadt
Umgeben von vielen Häusern
Blicke eng beschränkt nur
In den Hinterhof mit dem
Müllguantanamo als Zentrum
Habe nur einen kleinen Fleck
Himmel über Berlin sichtbar
Bin mit Büchern eingesperrt
Da aber erreicht mich plötzlich
Ein kurzer Film vom Meer
Höre das Rauschen sehe
Wellen sich am Strand brechen
Werde in Gedanken wieder
Zum Perlentaucher verzauberter
Schätze vor verborgenen Höhlen
Fühle mich weiter Ferne so nah
Versinke in der Sehnsucht ohne
Irgendwo hin zu müssen als Leser
Wie Perlentaucher inmitten ihrer
Überschäumenden Wogen der Lust
Bis zum nächsten Nachbeben rollt
Manche Welle über ferne Strände
Heiter träume ich eingesperrt so
Mehr vom nah fernen Meer

jens tuengerthal 19.3.20

Betteinsam

Allein im Bett erwacht
Dir im Traum begegnet
Dich spürbar begehrt
Möchte dich umarmen
Möchte dass du spürst
Wie erregt ich erwachte
Taste noch nach dir
Aber du bist nicht da
Suche in der Leere dich
Manchmal kommt uns
Noch näher was fehlt

jens tuengerthal 19.3.20

Fenster zum Hof

Habe nur Fenster zum Hof
Kein Blick in die Ferne bloß
Wände ringsum könnten
In der Quarantäne zum
Engen Knast mir werden
In den Zeiten von Corona
Außer ich betrachte
Das Fenster zum Hof als
Schlüssel zur Welt voller
Schönheit miteinander
Nicht trotz sondern wegen
Corona entdecken wir neu
Was uns alle verbindet
Wo wir nun gemeinsam
Am Fenster singen wollen
Wie dankbar bin ich auch
Dafür gerade sich zu freuen
An dem was ist wie es ist
Dabei verbindet uns nur
Das Fenster zum Hof

jens tuengerthal 19.3.20

Mittwoch, 18. März 2020

Mutteransprache

Merkel rief die Bürger auf
Durch Disziplin die weitere
Ausbreitung von Corona
Doch noch zu verhindern
Ohne mit Verboten zugleich
Zu drohen sprach also milder
Noch als erwartet oder erhofft
Sie appellierte damit an die
Vernunft um Freiheit zu retten
Soweit es noch möglich ist
Damit ist sie sich selbst treu
Handelt konsequent noch im
Geist der Aufklärung wie ihr
Vorbild Katharina die Große
Fraglich scheint ob diese ernste
Mahnung an die Solidarität
Noch Wirkung zeigen kann
Oder es jetzt rigorose Führung
Braucht noch etwas zu erreichen
Nicht italienische Zustände hier
Bald zu haben ohne Perspektive
Da das exponentielle Wachstum
Nur noch gebremst werden kann
Wenn alle vernünftig handelten
Sich jeder Bürger dabei seiner
Verantwortung bewusst wäre
Wovon nicht auszugehen ist
Selbst wenn unsere Zeit schon
Wesentlich aufgeklärter wurde
Als in der Epoche der Aufklärung
Sind wir doch noch lange nicht
Wirklich aufgeklärt handelte jeder
Nach den Grundsätzen die Kant
Als Befreiung aus Unmündigkeit
Beschrieb die selbstverschuldet
Also nicht aus Mangel an Verstand
Sondern nur aus Trägheit resultiert
Denn wie handelte heute wer nur
Seinem Gewissen verantwortlich
Vernünftig aufgeklärt handelte
Wo sein Handeln das Leben
Anderer Menschen gefährdet
Fragt sich beim Blick ins Land
Warum der Appell der Kanzlerin
Vernünftig ist und sein Volk ehrt
Von aufgeklärten Bürgern ausgeht
Doch leider sieht die Realität noch
Häufig anders aus warum wer hier
Allein auf Vernunft vertraut zu viele
Leben noch riskieren könnte was
Zumindest leichtfertig wäre
Geschähe es nicht allein aus dem
Wunsch den Übergang zu mildem
Die ökonomische Krise zu verzögern
Bis beschlossene Mittel greifen
Damit könnte der Schaden vieler
Geringer ausfallen als beim harten
Bruch der nötigen Ausgangssperre
Doch wird diese Verzögerung auch
Mehr Menschenleben kosten was
Die ökonomische Krise nicht muss
Aber infolge schlimmer oft noch tut
Die Regierungschefin steht so vor
Einer juristisch nicht mehr lösbaren
Aufgabe die Leben gegen Leben
Damit abwägt ohne eine Alternative
Dafür bisher zu haben worum keiner
In Zeiten von Corona zu beneiden ist
Es ist gut auf Aufklärung und Vernunft
Auch in Zeiten schwerer Not zu setzen
Wäre gut wenn es wirken sollte aber
Wird tödlich für zu viele wo nicht
Lebten wir doch in aufgeklärter Zeit
Mit ewigem Frieden statt Aberglaube
Aber wer kann daran schon glauben
Sollten wir dafür nun Leben riskieren
Frage ich nicht vorsichtig hoffend
Die Menschen wären vernünftig
Was bleibt uns in Zeiten wie diesen

jens tuengerthal 18.3.20

Bücherwelt

Manche fürchten schon einen
Lagerkoller vor der Ausgangssperre
Wissen nicht was tun ausser sich
Mit Serien berieseln zu lassen
Was mir unendlich leid tut denn
Das Leben in Zeiten von Corona
Muss hart für diese Menschen sein
Für uns Leser dagegen erfüllt sich
Ein langgehegter Traum von Zeit
Zum Lesen wie Konzentration auf
Schöne Bücher und ihre Welt was
Von mir aus nie enden müsste
Weil Reisen zwischen Seiten mir
Schon immer näher lag komme ich
Momentan wirklich durch die Welt
Freute mich wenn viele merkten
Wie gut Entschleunigung uns tut
Welch Gewinn mehr Lesezeit ist
Die uns weitere Horizonte öffnet
Lasst uns die Pause genießen
Mehr gute Bücher zu lesen statt
Über das Nichts zu klagen wäre
Ein großer Gewinn für alle

jens tuengerthal 18.3.20

Konzentrationsglück

Krisen lassen sich konzentrieren
Statt unendlicher Vielfalt aus der
Frei zu wählen Erfüllung versprach
Bleibt worauf es am Ende ankommt
Spürst du was wesentlich sein wird
Was uns nun übrig ist so immer mehr
Als die gewohnte Mühle sonst in der
Wir gleichförmig uns nur bewegen
So bringt die verlorene Zeit uns
Näher wie weiter vorwärts um zu
Wissen wohin es endlich geht
Vielleicht einmal anzukommen
Genieße ich die Konzentration
Als gerade einmaliges Glück
Gekommen um zu bleiben hält
Das Leben in den Zeiten von Corona
Manch konzentrierte Wunder bereit
Schaue staune wundere mich wie
Es jenseits der Zeit weiter geht
Kommen wir uns von Ferne näher
Bringt uns die erzwungene Pause
Zurück zu dem was zählt jenseits
Zählbarer Gewinne im vermessenen
Leben auf der vermarkteten Welt
Könnte die Pause weiter bringen
Als alle Reisen im Leben ist so
Einfach unbezahlbar kostbar

jens tuengerthal 18.3.20

Dienstag, 17. März 2020

Zwangsnot

Was in Zeiten von Corona
Wirklich nötig wäre wagt
Noch immer keiner konsequent
Stattdessen werden Kompromisse
Gesucht die Kurve abzuschwächen
Trotzdem weiter zu machen noch
Als herrschte nicht längst die Seuche
Die sich exponentiell verbreitet womit
Auch die Zahl der Toten steigen wird
Für die alle Maßnahmen danach
Nur noch zu spät kommen
Es gibt keine Alternative mehr
Als für eine Zeit alles anzuhalten
Außer wir nehmen den Tod der Alten
Billigend künftig inkauf was wohl
Hoffentlich keiner ernsthaft erwägt
Hören wir auf uns zu belügen
Bleiben wir möglichst zuhause
Halten wir die Wirtschaft einfach an
Die dem Menschen dienen soll
Wer nun einige Zeit konsequent ist
Hat es eher hinter sich als wer noch
Ängstlich zögert was Leben kostet
Täglich exponentiell dann auch mehr
Was heißt Tote vermehren sich auch
Wie in China und Italien sichtbar
In Potenz vervielfachen sich damit
Wenn also unser Staat zu feige ist
Konsequent zu tun was nötig ist
Sollten wir Verantwortung übernehmen
Aussteigen und zuhause bleiben
Statt den Virus weiter zu verbreiteten
Ruhe ist wieder die erste Bürgerpflicht
Wie es Graf Schulenburg 1806 verkündete
Nach der verlorenen Schlacht gegen
Napoleon bei Jena worüber später Alexis
Seinen gleichnamigen Roman schrieb
Schuf um den es hier aber nicht geht
Doch verlieren wir eine größere Schlacht
Wenn wir nicht konsequent handeln
Großartig wäre wenn mündige Bürger
Von alleine so vernünftig wären doch
Sollte wer es begreift als Vorbild handeln
Aus Sorge um anderer Leben in Not
Wäre aber auch mehr Zwang legitim

jens tuengerthal 17.3.20

Liebestrilogie

Ist Liebe einfach ein Gefühl
Ganz allein in dir zuhause
Echt nur zwischen zweien
In der Wirklichkeit zu dritt
Braucht es eins zwei oder drei
Die Religion der Liebe wie
Sich das Christentum nennt
Unabhängig von der Realität
In der sie mehr Opfer forderte
Als friedliche Liebe schenkte
Hat die Dreieinigkeit schon
In der von Vater Sohn und dem
Ominösen Heiligen Geist seit
Dem Konzil von Nicäa 325
Was immer noch auch wenn
Dem Atheisten alle erfunden
Götter relativ egal sind doch
Gültigkeit für sich beansprucht
So einen spannenden Gedanken
Im Gewand seines Hokuspokus
Auf den geistigen Weg gebracht
Wie wäre es neben ich und du
In der Liebe vom WIR zu sprechen
Als dem verbindenden Element
Was erst gemeinsam mit zwei
Individuellen Lieben etwas bildet
Was wir großes Gefühl nennen
Dies WIR ist ähnlich schwer greifbar
Wie der christliche Heilige Geist
Oft genug Streitpunkt der Paare
Doch immer conditio sine qua non
Des Miteinander also Bedingung
Ohne die sich nur traurig in die Leere
Liebt von der am Ende nichts bleibt
Auch wo zwei zufällig sogar sich
Gegenseitig zugeneigt sind bleibt
Ohne das WIR nur viel Gefühl
Bei jedem für sich allein übrig
Was eher zur Onanie als zur dann
Geteilten Erfüllung meist führt
Es braucht die glückliche Liebe
Also drei Teile glücklich zu enden
Sie in Einklang miteinander zu bringen
Könne das große Kunststück sein
Was über Glück auf Dauer entscheidet
Weil es ist was es ist mit der Drei

jens tuengerthal 17.3.20

Staatsgewalt

Gerade versucht der Staat
Mit aller nötigen Gewalt die
Kontrolle wieder zu bekommen
Die ihm der Virus raubte
Der sich ungefragt ausbreitet
Fraglich ist wie gefährlich
Solch ein Kontrollverlust
Langfristig für uns sein kann
Für den Staat ist die Macht
Die sich durchsetzt Merkmal
Das Identität erst stiftet
Die Sicherheit auf die wir uns
Verlassen können wollen wie
Blauäugig auch immer dabei
Wir sind es nicht gewöhnt
Dass unser Staat so deutlich
Grenzen aufzeigt und verbietet
Dahingestellt ob es etwas bringt
Schafft es zumindest die Illusion
Von Sicherheit durch Kontrolle
Etwas an dem wir uns festhalten
Während die unsichtbare Gefahr
Immer näher kommt und sich nun
Exponentiell verbreitet nur mit viel
Glück ein wenig gebremst wird
Weil dadurch viele Leben gerettet
Werden können nehmen wir auch
Die Beschränkung der Freiheit hin
Es müsste eigenlich viel radikaler
Vorgegangen werden schlimmeres
Noch konsequent zu verhindern
Doch balancieren wir noch etwas
Riskant größere Schäden wirklich
Zu vermeiden was eigentlich die
Pflicht des Staates wäre auch als
Nur Nachtwächter noch doch die
Unsichtbare Gefahr veranlasst eher
Viele sich über zuviel Kontrolle
Aufzuregen statt das Laissez-faire
Was wir noch leben zu beklagen
Wir balancieren achtlos auf Kosten
Der Leben der Alten fürchten mehr
Um unsere Freiheit als um deren
Weg ins Nichts was vielleicht alle
Nachdenklich machen könnte nun
Wäre es nicht alles so unsichtbar
Nur die Staatsgewalt spüren wir

jens tuengerthal 16.3.20

Montag, 16. März 2020

Inschallieren

In scha' Allah heißt so Gott will
Wird zusammengesprochen als
Ausdruck einer Lebenshaltung
Perspektive künftigen Glücks
Was nicht in meiner Hand liegt
Ist viel älter als der Koran wie
Das meiste was deren Prophet
Für seine Sekte sich anpasste
Manche leiten es noch vom
Christlichen Brief des Jakobus ab
Der seine Formel auch schon
Voriger Antike entlehnte also der
Vorchristlichen Zeit schon als
Römer damit Gelassenheit zeigten
Nichts liegt mir irgend ferner als
Götter für mein Schicksal zu rufen
Ihnen die Verantwortung zu geben
Für mein Leben dann ohne Freiheit
Damit wäre Inschallah absurd nur
Aberglaube naiver Narren für mich
Teil des monotheistischen Zauber
In geoffenbarter Lächerlichkeit
Doch steckt in dem Geist viel mehr
Auch eine gewisse Bescheidenheit
Wie sie den Wörtern aus dem
Spanischen wie portugiesischen
Für Hoffnung eher entspricht
Die sich aus maurischer Zeit noch
Herleiten bevor die Reconquista
Toleranz und Geist dort vetrieb
Aus dort vertriebener jüdischer
Familie stammt auch der große
Michel de Montaigne ursprünglich
Ein toleranter freier Geist der
Während der Hugenottenkriege
Für Könige um Frieden verhandelte
Mit seinen Essays Geschichte schrieb
Dessen Wahlspruch stets lautete
Was weiß ich schon was aber dem
Inschallah im Ergebnis sehr ähnelt
Manches offen lässt was wir nicht
Bestimmen können allein lieber
Bescheiden lächelnd sich noch
Zurücknehmen um dafür sich
An dem zu freuen was kommt
Ob zusammen oder überhaupt
Es liegt nicht in meiner Hand
Was aus uns je werden kann
Dazu gehören mindestens zwei
Wie sehr viel was meinen nur
Männlich beschränkten Horizont
Bei weitem übersteigt wie etwa
Die Frage was Frau wirklich will
So inschalliere ich heute mehr
Der weder an Götter noch ein
Allmächtiges Schicksal glaubt
Weil ich mich allem Unglaube
Zum Trotz nicht für klüger halte
Nicht weiß ob ich recht habe
Noch was wirklich richtig wäre
Dabei Gelassenheit übend
Die Dinge aus der Hand gebe
Es wird schon gut gehen
Am Ende zumindest denk ich
Sonst geht es noch weiter
Sage Inschallah bin damit
Glücklich zufrieden wie alle
Beteiligen auf ihre je Art
Es ist natürlich kein Schicksal
Das lehnt der Atheist streng ab
Aber fühlt sich so ähnlich an
Schenkt ein wenig Ruhe im Sturm
Was zum Überleben genügt
Das alte alles fließt der Griechen
Stammt aus der gleichen Kiste
Staune wie gut das Leben ist
Wo wir es so sein lassen
Wie es halt kommt auch da
Wo wir es noch nicht benennen
Kommt manches doch noch
Völlig unerwartet zusammen

jens tuengerthal 16.3.20

Sonntag, 15. März 2020

Kontrollverlust

Der Kontrollverlust ist vielen
Ein unvorstellbarer Horror
Weil sie gerne alles kontrollieren
Ist Sex mit ihnen meist langweilig
Weil Leidenschaft etwas riskiert
Voll abgründiger Gefahren stets
Stürzen wir uns in solche eben
Leidenschaftlichen Affären gerne
Auch wenn wir längst wissen
Das Ergebnis ist schmerzvoll
Zumindest zwischenzeitlich
Jedesmal wieder was Grund
Genug gäbe es zu meiden
Liefe alles vernünftig ab wie
Kontrolliert bei Lust und Liebe
Was es aber seltsam nie tut
Auch wenn noch unklar ist
Ob gleichmäßige Ruhe nicht
Viel besser immer täte als die
Ewigen Achterbahnfahrten im
Traum von großer Liebe den
Die Realität in einen Alptraum
Spätestens am Ende immer
Verwandelt hat doch ist ein
Ende auch ohne Leidenschaft
Zuvor immer irgendwie traurig
Warum es wohl weiser wäre
Lieber auf das Ende ganz zu
Verzichten als auf das was es
Zu einem großen Wunder macht
Doch was weiß ich schon auch
Viele tausend Jahre Geschichte
Haben uns nicht klüger gemacht
Es passiert trotz aller Vorsicht
Immer wieder der gleiche Unsinn
Wurde ich ein Jahr lang Werther
Für eine verlorene Liebe unglücklich
Die in vielem unvernünftig war
Nur noch nette Erinnerung ist
Weil die Zeit alles relativiert
Wage ich geläutert weniger um
Zu genießen was möglich ist
Ohne daran tödlich zu leiden
Möchte die Kontrolle behalten
Es langsam wachsen zu lassen
Weil es viel besser sein könnte
Wirklich vernünftig so wäre
Denke ich solange gelassen
Frage mich aber zugleich
Ob ohne Leidenschaft die alles
Will und nie an ein Ende denkt
Eine Beziehung wert haben kann
Weiß keine Antwort darauf aber
Denke vielleicht weiß ich dann
Am Ende was blieb und gut war
Hätte so zumindest Kontrolle
Die ich leichtfertig verspiele
Sobald das Gefühl zuschlägt
Zumindest sag ich mir dabei
Geht es mir so schwankend
Wie den meisten Menschen
Die große Gefühle kennen
Jenseits aller Kontrolle

jens tuengerthal 15.3.20

Ausgangssperren

Es kommen Ausgangssperren
Um das exponentielle Wachstum
Der Infektionen zu stoppen wozu
Keiner ein Prophet sein muss mehr
Was sicher und nötig sein wird
Dann werden wir unerwartet ganz
Auf uns konzentriert völlig ohne
Sonst übliche stete Beschäftigung
Ganz viel Zeit gewinnen können
Für das was übrig bleibt neben
Der Suche nach der verlorenen Zeit
Wieder den Moment für sich würdigen
Madeleines in den Tee zu tunken um
Sich am Augenblick verweilend nun
Um so länger zu erfreuen weil es
Ist wie es ist auch wenn wir uns
Magische Geschichten erzählen
Sollten die Zeit zu überstehen
Wie es einst im Decameron geschah
Auf der Flucht vor der Pest
Dann längst zwangsweise ohne
Einander vielleicht aber dafür 
Selbst phantastische Wirklichkeiten
Erfinden werden um doch noch
Wider die Ausgangssperren Wege
Zueinander zu finden werden sich
Andere Welten uns eröffnen im
Neuland unter der Corona-Krise
Wird manches mehr wörtlich als
Tatsächlich genommen was aber
Näher kommen könnte als viele
Berührung im unachtsamen Alltag
Vielleicht eröffnet uns diese Zeit
Wie ihr Zwang zur Konzentration
Mehr denn es verschließen kann
Viele Wege näher zueinander nur
Mit Worten die bleiben anstatt nur
Taten die kaum berührt verwehen
Wissen wir wieder was wichtig ist

jens tuengerthal 15.3.20

Samstag, 14. März 2020

Jeinsager

Die Verständigung von
Frauen und Männern ist
Komplexer als Sprache die
Vielen dabei schon wieder
Zu schwierig für eine bloße
Verständigung scheint warum
Sie jede Einigung lieber mittig
Vollziehen was auch wortlos
Noch möglich vor allem oft
Weniger verlangt als eine nur
Mechanische Tätigkeit die
Der Natur folgend vollzogen
Auch mit relativ überschaubaren
Mitteln des Horizonts noch
Möglich erscheint sogar wenn
Der falschen Hypothese dass
Dummheit positiv helfen würde
Entschieden widersprochen sei
Was aber eine Mindermeinung
Bürgerlicher Klassen sein könnte
Der eine Mehrheit weiter praktisch
Ihren eben Durchschnitt entgegenhielt
Doch gemessen wiederum am Kreis
Der verständnisvollen Leser dieser
Quarantänelaunig hingeworfenen nur
Verse erübrigt sich weiteres Eingehen
Auf relative Mehrheiten die hier sicher
In absoluter Minderheit wären was aber
Da sowohl als auch dabei mechanisch
Auch tätig würden dahinstehen kann
Wird kaum einer mit Erfahrung noch
Je widersprechen wie kompliziert es ist
Worauf sich zu einigen hier genügt
Was Vico v. Bülow einst so treffend
Auf die kurze Formel reduzierte
Frauen und Männer passten einfach
Nicht zusammen womit auch lächelnd
Die Modalitäten des Ineinander dabei
Dahinstehen können die es völlig
Unnötig komplex uns noch machten
Des Dichters ohnehin beschränkten
Horizont damit völlig überstiegen
So dass um endlich Luft zu holen
Wohl anerkannt werden kann in
Aller groben Allgemeinheit dass es
Immer kompliziert bleibt warum
Ein entschiedenes Jein immer die
Angemessenste Antwort sein kann
Weil es genau dazwischen steht
Damit auch in bildlicher Sprache
Die Mitte umschreibt welche uns
Eindringliche Annäherung doch
Zumindest für Momente erlaubt und
Wer bis hierhin ohne Stocken kam
Sich in jeder Lage beglücken kann
Zusammen zu kommen geneigt ist
Was zumindest ein Maßstab wäre
Wüsste ich über etwas Bescheid
So enthalte ich mich lieber mit
Einem entschiedenen Jein womit
Fast alles übereinander gesagt denn
Was weiß ich schon von Frauen

jens tuengerthal 14.3.20

Quarantänekultur

Wir leben quasi in Quarantäne
Noch nicht alle vollständig
Bei nur wenig Todesfällen
Zumindest hierzulande noch
Ist die Lage relativ stabil
Wird eben alles geschlossen
Bis die Krise wieder vorbei
Also bis auf weiteres doch
Weiß noch keiner wie lang
Die Krise wirklich anhält
Was alles gut ist weil es
Leben rettet bringt viele
Künstler an den Rand
Ihrer Existenz ohne eine
Sicherheit im Rückzug
Den Beamte uns verordnen
Die auch in Quarantäne
Weiter bezahlt werden
Sich kaum vorstellen
Mit wie wenig viele
Nun überleben müssen
Um zu retten was blieb
An Kultur im verwalteten
Land unter Quarantäne
Für die keiner bezahlt
Hat Leben retten auch
Eine kulturelle Seite
Sonst bleibt danach
Nicht viel übrig
An Kultur

jens tuengerthal 14.3.20

Freitag, 13. März 2020

Liebesrelativitätstheorie

Die Liebe ist absolut sie duldet
Keinerlei Relativierung darum
Ist sie im Alltag relativ untauglich
Trotzdem suchte ich stets die
Große Liebe die für immer bleibt
Wogegen alle Erfahrung spricht
Dachte schon mehrfach ich hätte
Die große Liebe gefunden was
Sich leider immer wieder mit den
Bekannt schmerzhaften Folgen
Als großer Irrtum jedesmal zeigte
Der sich als um so schmerzhafter
Erwies desto mehr ich glaubte
Die Richtige gefunden zu haben
Auch wenn es sich ex post mit
Abstand betrachtet noch immer
Als mehr oder weniger große
Verwirrung doch zeigte warum
Klüger sein könnte nun nicht mehr
Auf die eine alleine zu hoffen
Sondern zu genießen was ist
Da es die Erwartung schmälert
Die immer der Tod der Liebe ist
Weil sie nur enttäuscht werden kann
Vor allem aber gibt es dabei die
Chance positiv überrascht zu werden
Falls sich ohne jede Erwartung dann
Eine Liebe als groß genug zeigt um
Zu bleiben kann es noch eine
Freudige Überraschung sein nicht
Nur eine bestätigte Hoffnung die
Zu selten ohne Erwartung kommt
Weiß nicht ob es die große Liebe
In einer für immer gibt oder erst
Die Summe der Lieben groß wird
Noch hoffe ich naiv auf die eine
Besser aber lebt sich ohne jede
Festlegung damit die Liebe 
Wenn sie denn kommen sollte
Um zu bleiben Raum genug hat
Sich so zu entfalten wie es ihr
Nach beider Wesen entspricht
So könnte die Relativitätstheorie
Der Liebe mehr Chance auf dann
Bestand geben ohne Erwartung
Die nur enttäuscht würde was so
Mit weniger langfristig vielleicht
Mehr übrig lassen könnte als
Größte Hoffnung zuvor denn
Am Ende erst wissen wir was
Wirklich groß war was aber
Noch ein wenig Zeit hat denk ich
Gewagt hoffnungsvoll aus der
Vielleicht Mitte meines Lebens

jens tuengerthal 13.3.20

Coronaliebe

Von der Liebe in Zeiten von Corona
Erzählen erinnert an Marquez der
Über Liebe und Lust die alles überlebt
Um am Ende unter der Flagge der
Cholera auf dem Strom sich in
Glücklicher Quarantäne zu finden
Isoliert und jenseits von allem sich
Auf das was bleibt konzentrierend
Einen großartigen Roman schrieb
Der viel über die Liebe auf Umwegen
Die auch fast ein Leben gewartet
Bis sie sich doch noch erfüllt fand
Isoliert unter der Flagge der Seuche
Entsteht ein besonders sinnliches
Klima an den Decameron erinnernd
Der zu Pestzeiten Geschichten unter
Aus Angst geflüchteten uns erzählt
Denke ich und betrachte das Erleben
Von Liebe und Lust gerade jetzt
In den Zeiten von Corona während
Die Alten sterben werden frage mich
Was nahe dem Abgrund aus reifer
Liebe in der Isolation werden kann
Lächle wie wenig sich je ändert im
Ewigen Kreislauf der Geschlechter
Die am wenigsten ankommen wo
Sie es am meisten wollen und so
Ist die Liebe in den Zeiten von Corona
Vielleicht eine Chance jenseits der Zeit
Zu finden was wir nie suchten oder
Sein zu lassen mit Zeit was immer war
Um festzustellen ob die Liebe wirklich
Nahe dem Tod an Dichte gewinnt

jens tuengerthal 13.3.20

Gottesexistentiell

Ist Gott wirklich existent
Oder nur Phantasieprodukt
Natürlich ist er da sagen die
Gläubigen voller Überzeugung
Aber nirgendwo nachweisbar
In der Natur sagt die Wissenschaft
Zumindest als Idee noch real
Für viele Menschen die auch gern
Materielle Beweise seiner Gegenwart
Anbeten um darin ihr Glück zu finden
Was trotzdem rein geistig bleibt stets
Appelliert die Vernunft gegen unsere
Gewohnheit Sitten für wahr zu halten
Doch ist er als Quelle des Glaubens
Für viele fühlbar real existierend 
Verändert und bestimmt ihr Leben
Obwohl nur eine beliebige Idee
Von etwas Höherem verbunden mit
Tradition die viele unfrei macht ist
Der freiwillige Verzicht darauf diesen
Völlig undenkbar da eben gläubig
Auch in diesem System glücklich
Fragt sich wer das Recht hätte
Jemandem sein Glück zu nehmen
Nur weil es unvernünftig wäre
An etwas zu glauben was wie
In der Natur höchstens als Idee
Also Hirngespinst existiert warum
Die Frage ob es Gott gibt vielleicht
Dahinstehen könnte weil Glück als
Existenzberechtigung völlig genügt
Mit beinah jedem Unsinn warum
Es sei wie es jedem passt der sich
Die Welt so macht wie sie gefällt
Gut wäre nur wenn dieses etwas
Skurrile Hobby auch einfach so
Von jedem genannt werden könnte
Kinder damit in Ruhe gelassen
Es ein privates Vergnügen wäre
Ein Ziel unter vielen was wir nie
Ignorieren sollten allein um der
Freiheit willen

jens tuengerthal 12.3.20

Donnerstag, 12. März 2020

Unausweichlichkeit

Was unausweichlich scheint
Also quasi alternativlos ist
Bräuchte keine Sorgen mehr
Machen wäre noch irgendwer
So vernünftig innezuhalten
Den Prozess der Verzögerung
Als größten Gewinn zu erkennen
Stattdessen drängeln wir sogar
Dabei nahe am Abgrund als
Duellanten des Todes der nur
Dummerweise am Ende immer
Gewinnt egal wie die Karten so
Fielen im zufälligen Leben hat es
Noch keiner überlebt warum wir
Genausogut genießen können
Als schönstes Glück was eben
Noch in alle Ewigkeit wertlos
Dem verzweifelten Werther schien
Strahlt anders beleuchtet hell
Im schönsten Licht neugeboren
Wieder voll ewiger Zuversicht
Es fragt sich was am Ende doch
Unausweichlich ist oder nie etwas
Warum alles relativ egal wäre
Ginge es bei Corona nicht noch
Ganz nebenbei um Menschenleben
Was manchen doch Angst macht
Dabei kommt nach Nichts nichts mehr
Nur können wir verantwortlich handeln
Statt völlig ohne jeden Verstand noch
Exponentielles Wachstum zu ignorieren
Als wäre nichts passiert was naiv ist
Wie in der Wirkung vielfach tödlich
Folglich geradezu mörderisch auch
Indem wir mit Unausweichlichkeit
Innehalten bis alles sich erledigt hat
Genügt nichts tun mehr zu erreichen

jens tuengerthal 12.3.20

Mittwoch, 11. März 2020

Liebesrealität

Wann wird virtuelle Liebe real
Mit der ersten Begegnung schon
Oder zählt unabhängig vom Date
Nur der echte Sex der sich ganz
Unverhüllt quasi erstmals begegnet
Kann auch dieser völlig dahinstehen
Ist heute beliebig austauschbar je
Nach Technik und Können mal mehr
Mal weniger erinnerungswürdig als
Nummer in wachsender Sammlung
Zählt am Ende nur was übrig bleibt
Wo eine keine Option mehr ist die
In Netz der Vielfalt ersetzbar wäre
Wird Liebe erst da wirklich real wo
Sie weh tun kann weil alternativlos
Wer kann dieses Risiko eingehen
Warum sollte es überhaupt wer
In Zeiten der virtuellen Auswahl
Die beliebig wie endlos scheint
Während jede Partnerschaft auch
Mängel hat irgendwann noch das
Geilste Abenteuer ausgelutscht ist
Gewohnheit sich mit Tristesse vermählt
Wäre ewige Beliebigkeit ungefährlich
Leicht ohne lange Trauer ersetzbar
Störte unsere Leistungskraft nicht
Trotzdem könnte es noch nett sein
Miteinander wie überhaupt nur halt
Völlig ohne Drama weil beliebig
Austauschbar künftig im Netz der
Virtuellen Liebe die es bleibt weil
Sicherheitshalber sich keiner mehr
Festlegt angesicht endloser Auswahl
Könnte immer noch was besseres
Um die nächste Ecke kommen
Wenn nicht heute dann morgen
So fragt sich angesichts heutiger
Vielfältiger Optionen ob damit die
Virtuelle Liebe die reale endgültig
In irreal ferne Welten verdrängte
Was weniger riskant zumindest
Volkswirtschaftlich Vorteile hätte
Nur zwischenmenschlich fehlte was
Irgendwie glaub ich noch aber
Was weiß ich schon

jens tuengerthal 11.3.20

Coronabremse

Corona bremst alles aus
Reisen wie Brot und Spiele
Wer es dennoch tut muss
Sich fragen lassen warum
Ob es wirklich nötig war
Das Risiko der Verbreitung
Weiter zu tragen als nötig
Was immer noch nötig ist
Wohin uns gute Moral weist die
Kategorischem Imperativ genügt
Wenn die Alten früher sterben
Tut es dem Sozialsystem gut
Was aber keiner laut sagt da
Niemand Auslese wollen dürfte
Wer es täte den Zorn verdiente
Der Guten und Gerechten nur
Manchmal frage ich mich noch
Wieviele schon daran dachten
Dass jeder Schaden auch Gutes
Anders betrachtet bringen könnte
Wie es klimatisch prima passt
Wenn Corona Reisen bremst
Was Hoteliers wahnsinnig macht
In den Konkurs treiben kann was
Folge des ökonomischen Systems
Ganz natürlich aber tragisch ist
Für den einzelnen woran andere
Sich eine goldene Nase verdienen
Was wir leicht und schnell schon
Eindämmen könnten wären wir
Konsequent wie endlich unsere
Regierungen mit klaren Ansagen
Keine Großveranstaltung mehr
System herunterfahren bis das
Problem effektiv kontrollierbar ist
Keine Reise kein Spiel kein Ball
Kein Kongress einfach Pause
Es könnte viele Leben retten
Jetzt auf alles zu verzichten was
Nicht notwendig oder risikolos ist
Will es keinem vorschreiben aber
Zumindest versuchen will ich es
Um Wege aus der Krise zu finden
Tatsächlich Leben zu retten was
Mehr wert ist als aller Luxus noch
Alles wäre schneller vorbei dann

jens tuengerthal 11.3.20

Dienstag, 10. März 2020

Virustreue

In Zeiten von Corona bekommt
Die Treue einen neuen Reiz 
Galt doch nach 68 immer noch
Wer zweimal mit der selben pennt
Gehörte schon zum Establishment
Was die Kommune 1 in Berlin noch
Auslebte scheint plötzlich fragwürdig
Trotz Kondom weil es die Infektion
Durch sonstige Tröpfchen nicht
Verhindern könnte warum nun
Treue und Wiederholung einen
Wichtigen Wert wieder haben sogar
Leben retten können damit an der
Basis allen Glücks auch stehen
Weil ohne Leben nichts mehr ist
Die Hoffnung auf ein Jenseits als
Aberglaube unvernünftig bleibt
Zumindest nicht zu überleben hilft
Die unerwartete Entdeckung des
Damit Mehrwert der Treue trüge
Aber genau so dazu bei auch die
Zeitweise Isolation im Heim dann
Wieder lustvoll geteilt nicht nur
Gut zu überstehen sondern was
Gerade notwendig ist zu genießen
Um dabei endlich zu entdecken
Wie erfüllend schön Treue sein kann
So kann mancher Zwang uns auch
Überraschend befreien

jens tuengerthal 9.3.20

Montag, 9. März 2020

Verbindlichkeitspoker

Auf der Suche nach großer Liebe
Im virtuellen Raum geben wir uns
Gerne unverbindlich um damit die
Spannung hochzuhalten solange
Du nur eine mögliche Option bist
Sich nicht festzulegen macht es
Aufregend spannend heutzutage
Als hätte Unverbindlichkeit je einen
Weiter tragenden Wert für egal was
Suchten wir nicht alle eigentlich das
Gegenteil wären wir ehrlich nicht nur
In Rollen agierend die Muster fordern
Denen wir entsprechen wollen ohne
Noch zu fühlen was wirklich wir sind
Wird das alte Spiel von ferner Nähe
Gerne auch mal verkehrt sogar wenn
Alles gut sein könnte um zu prüfen
Was sich binden will was wiederum
Weniger innovativ als konventionell
Schon immer war aber wer wäre ich
Zu meinen über der Tradition sogar
In der Liebe stehen zu können die
Sich zu allen Zeiten prüfen wollte
Als sei nicht Vertrauen die einzig
Taugliche Währung für Gefühle
Die auf Versprechen beruhen
Würde also wer sie prüfte logisch
Schon die Basis infrage stellen
Was der Zerstörung gleichkommt
Obwohl sich viele dennoch wundern
Wie sie ihre Liebe einfach verloren
Wie andere Hut Stock oder Schirm
Wie Kästner so köstlich dichtete
Aber das ist eine andere Geschichte
So halten wir uns alle alles offen um
Nicht zu verletzlich zu werden vom
Großen Gefühl was meist Traum bleibt
Bis wir uns dann in Sicherheit wiegen
Uns festlegen könnten endlich ist
Mit allem abwägenden Zweifel dafür
Stürmisches Gefühl längst der nur
Realität gewichen mit der wir uns
Wie immer lächelnd arrangieren 
Mehr darauf bedacht cool zu bleiben
Statt wirklich emotional wie wir es
Ganz im geheimen uns träumen
Und so stolpern wir unverbindlich
Von Date zu Date und wundern uns
Wie wenig bleibt wenn wir nicht wagen
Uns verbindlich festzulegen ohne je
Sicher zu sein weil es keine Sicherheit
Gibt bei einem irgendwie nur Gefühl
Wir nennen es Liebe angeblich
Soll es sich wirklich lohnen

jens tuengerthal 9.3.20

Sonntag, 8. März 2020

Sexkultur

Ist Sex Teil unserer Kultur
Oder nur sein Ergebnis
Fragen sich Beobachter
Wie Teilnehmer zugleich
Zumindest nach der Natur
Geht es um Fortpflanzung
Mehr als um Befriedigung
Wie uns der Glaube gern
Glauben machen will aus
Pragmatischen Erwägungen
Sozialen Zusammenhalt so
Besser zu stärken als mit
Schnell vergänglicher Lust
Familien für Kinder länger
Beieinander also zu erhalten
Als dem Trieb entspricht
Der nicht monogam ist
Dahingestellt wessen Neigung
Nach der Natur stärker wäre
Von wem es die Gesellschaft
Als Gegenpol einfordert mit
Bekannt kranken Folgen
Für alle daran Beteiligten
Nicht nur der höheren Potenz
Der Frau dabei wegen die
Leichter mehrere Männer
Mit Lust befriedigen könnte
Als Mann es je schaffte weil
Die Natur einfach so ist doch
Haben wir darum vielleicht
Das soziale Gegenteil als Norm
Geschaffen der alle gern folgen
Was dafür spricht dass Lust
Wie wir sie gewöhnlich leben
Dem sozialen Kontext sich
Unterwirft um zu gefallen
Statt der Natur zu folgen
Also Teil unserer Kultur ist
In der wir Rollen erfüllen wie
Nach Mustern nur handeln
Was die Frage in sich trägt
Ob es uns so wirklich gut tut
Oder wir natürlich anders
Handelten als der Kontext
In dem wir Lust mit Liebe
Für gewöhnlich verbinden
Beide Geschlechter in der
Falschen Rolle dabei stecken
Die zu den bekannt absurden
Ergebnissen bis heute führt
Nach denen 95% der Frauen
Keine Befriedigung finden
Noch mehr Männer es nie
Mitbekommen weil sie nur
Mit sich beschäftigt sind um
Ihrer vielleicht unnatürlichen
Rolle als Hengste gerecht im
Fremden Leben zu werden es
Kein richtiges Leben im falschen
Geben kann für alle Beteiligten
Rollen wider unsere Natur uns
Auf Dauer unglücklich machen
Wie wir eine Balance zwischen
Sozialen Anforderungen und
Natürlicher Veranlagung finden
Was uns zum Ziel bringen kann
Dabei spielt die Kenntnis der
Natur wie ihrer Möglichkeiten
Eine genauso große Rolle wie
Offenheit im Umgang miteinander
Um Schranken zu überwinden
Über die Natur des nervus pudendus
Kann sich heute jeder informieren
Die Natur können wir verstehen
Fraglich nur was unsere Neigung
Ihr entsprechend wäre wo wir ihr
Nicht mehr folgen und uns verstellen
Wieviel Verstellung es braucht um
Erotische Spannung zu entwickeln
Was eine große Kultur entfaltet
Durch die wir in Freiheit balancieren
Wobei wir einen wunderbaren Garten
Voller Lust und Liebe entdecken
Können wenn wir wagen zu sein
Was wir nach unserer Natur sind
In Harmonie mit unserer Umgebung
Wohin es noch ein langer Weg wird
Aber es geht auch um guten Sex
Da sollte uns nichts zu weit sein
Am Ende glücklich anzukommen
Wagen und genießen wir es
Könnte kultiviert werden

jens tuengerthal 8.3.20