Sonntag, 15. Dezember 2019
Vanitaslächeln
Klimabilanz
Samstag, 14. Dezember 2019
Liebesleicht
Ave Eva
Freitag, 13. Dezember 2019
Wollustig
00 Boxit
Donnerstag, 12. Dezember 2019
Erbsünder
Lustverlust
Nichtwissen
Mittwoch, 11. Dezember 2019
Klimakrampf
Dienstag, 10. Dezember 2019
Kulturbeginn
Montag, 9. Dezember 2019
Liebesrisiko
Liebesglaube
Sonntag, 8. Dezember 2019
Demokratiegrenzen
Adventlich
Kulturgenuss
Samstag, 7. Dezember 2019
Weihnachtsterror
Liebesrätsel
Vorablese
Freitag, 6. Dezember 2019
Endlichkeit
Lebensbetrachtung
Donnerstag, 5. Dezember 2019
Erfahrungsschatz
Was lernte ich beim Online-Dating
Gibt es Lektionen in Menschenkenntnis
Echte Erfahrung mit Frauen oder eher
Konzentration der Verrückten auf eben
Engem Raum voller Geschichten dann
Traf seit meinen ersten Erfahrungen
So viel missbrauchte Frauen mit teils
Traumatischen Erfahrungen der Kindheit
Wie ich es nie zuvor erlebt hatte noch
Jemals erwartet hätte in Deutschland
Wo Missbrauch scheinbar alltäglich ist
Dann die Orgasmus-Spielchen bei weit
Über 95% die ehrlich befragt noch nie
Etwas beim Sex empfunden hatten aber
Das für völlig normal noch immer hielten
Mit der Ausnahme dieses einen mal
Was aber immer weniger behaupteten
Vermutlich ist es das auch angesichts
Der hohen Missbrauchsquote wohl längst
Nicht weiter verwunderlich doch ist mein
Gefühl nach vielen Jahren verwundert
Frage ich mich was normal noch ist
Wer wirklich empfindet wer nur spielt
Spüre genau was nicht echt ist doch
Ließ ich mich verliebt jahrelang täuschen
Von einer kleinen Spielerin dabei
Weil die Liebe über alles blendet
Frage mich inzwischen eher wie wirklich
Überhaupt die Liebe wann war ob viele
Nie empfanden was sie vorstöhnten oder
Wie normal dies Theater eigentlich ist
Wem die Scheinlust je etwas brachte
Aber schaue ich genau hin im Leben
Unterscheidet sich die Zahl echt lustvoller
Wesen virtuell nicht von real ist nur
Das Spiel virtuell etwas leichter noch
Bis die Realität alles fraglos offenbart
Sofern nicht längst uns vom Gefühl
Geblendet alles perfekt erscheint
Was in Wirklichkeit nie etwas war
Aber solange es uns so vorkommt
Genügt es zufrieden damit zu sein
Wie wirklich die Wirklichkeit in der Liebe
Sein kann sei hier dahingestellt es wäre
Schon ein Gewinn könnten viele mehr
Genießen was ist statt zu spielen aber
Die Erfahrung lehrt mich inzwischen auch
Erwarte und hoffe nichts mehr sei lieber
Mit wenigem zufriedener und übe dich
Frauen betreffend in Bescheidenheit
Echt und mit Gefühl genügt völlig
Dauerhaft glücklich zu bleiben
Fraglich nur was das noch ist
jens tuengerthal 5.12.19
Liebesleichtigkeit
Wann hat die Liebe Leichtigkeit
Ist sie notwendig schwer weil
Dem Wesen nach voller Gefühl
Oder verleiht sie Flügel wo echt
Wenn wir wagen sie zu leben
Reagieren wir noch frei dabei
Oder nach immer gleichen Mustern
Die uns in gewohnte Rollen pressen
Aus denen nur große Liebe befreit
Die über allem stehen kann wenn
Wer wagt dies volle Risiko auch
Jenseits aller Gewohnheit zu leben
Weil wir dann miteinander fliegen
Wirklich schwerelos abheben um
Erfüllt beieinander zu landen
Alles andere ist nur mühselig
Ein Kampf um schöne Träume
Der nie Erfüllung finden kann
Weil Zweifeln alle Leichtigkeit fehlt
Warum ich fest auf dem Boden
Emotional lieber abhebe zu fliegen
So alles zu können statt zu zweifeln
Was zu nichts führt als Verzweiflung
Liebe ich lieber um zu fliegen
Völlig zweifellos dann
jens tuengerthal 5.12.19
Mittwoch, 4. Dezember 2019
Liebeswagnis
Ist es klug Liebe zu wagen
Sich auf Gefühl einzulassen
Was so verletzlich auch macht
Empfindsam damit empfindlich
Logisch infolge zu werden
Wäre es nicht viel klüger lieber
Cool zu bleiben damit nichts je
Wieder weh tun kann lieber
Nur mit der Lust zu spielen
Statt Hoffnungen und Träume
Mit einer zu verbinden fragt sich
Wohl jeder der mal an der Liebe
Schmerzvoll lang gelitten
Den sie in den Wahnsinn fast
Oder längst enttäuscht trieb
Wäre ich vernünftig würde ich
Wohl kaum mehr riskieren
Das Herz zu verlieren an eine
Lieber mich nicht festlegen
Um das mögliche zu genießen
Doch bin ich leider weder sehr
Vernünftig noch ist die Liebe
So halb genossen etwas wert
Verstehe alle die Angst haben
Verlassen zu werden oder zu
Leiden darum vorsichtig sind
Balanciere nur durchs Leben
Aber ich werde es nie lernen
Liebe ganz oder gar nicht
Auf Sparflamme warm halten
Schmeckt irgendwann auch
Nur noch wieder aufgewärmt
Riskiere lieber wenn alles für
Eine um ganz zu genießen
Weil ich weiß wie schön
Leben so geteilt sein kann
Frage mich nur manchmal
Ob noch jemand so ist oder
Am Ende die Angst siegt
Damit wir funktionieren
Im so oft lieblosen Alltag
Aber lieber wage ich alles
Für das schönste Glück
Statt nur halb zu lieben
Dann war mein Leben
Zumindest intensiv
Wer weiß wer es
Noch schätzt
jens tuengerthal 4.12.19
Bindungslos
Lustvoll bindungslos
Vögelt sich freier doch bleibt
Es immer einsam
jens tuengerthal 4.12.19
Wahlweise
Die SPD hat gewählt
Mit Mehrheit gegen die
Groko die vorher noch
Die Mehrheit befürwortet
Nun ist sogar Kevin der
Lautstark immer dagegen war
Dafür lieber abzuwarten statt
Alles infrage gleich zu stellen
Weil sie genau wissen nötige
Neuwahlen nähmen die Wähler
Eher krumm würde die Chancen
Gerade wohl eher senken
Die Partei mächtig schrumpfen
Warum Basisdemokratie zwar
Nett im Wahlkampf klingt aber
Praktisch unrealistisch ist
So wird wahlweise die Basis
In Stimmung gebracht für ein
Ergebnis das dann weiser wohl
Besser nicht umgesetzt wird
Weil es am Ende um Macht geht
Gegen alle sonst Ideologie
Wird erstmal nichts passieren
Also alles eigentlich wie immer
Bei der alten Tante SPD aber gut
Dass wir darüber gesprochen
Haben und sein wird nichts als
Als viel Lärm eben darum
Weshalb es klug sein könnte
Die Verwaltungsdemokratie nie
Für erhaben zu halten
Sie verwaltet viel mehr
Als sie je gestaltet
jens tuengerthal 4.12.19
Dienstag, 3. Dezember 2019
Liebesträume
Liebesträume sind
Schöne Illusionen bis
Wir doch aufwachen
Was wach übrig bleibt
Übersteht alle Krisen
Leichter als gedacht
Denken und Träumen
Gemeinsam machen uns aus
Liebe braucht beide
jens tuengerthal 3.12.19
Weihnachtsgeschäft
Weihnachten ist ein
Gutes Geschäft noch alle
Jahre wieder so
jens tuengerthal 3.12.19
Montag, 2. Dezember 2019
Selbstkonsequenz
Wie konsequent leben wir
Ist Konsequenz mit sich
Wichtig glücklich zu sein
Oder widerspricht sie eher
Unserer inkonsequenten Natur
Die von Gefühlen bestimmt oft
Nicht weiß was sie wirklich will
Hin und hergerissen dabei ist
Zwar Konsequenz wohl sucht
Aber ungern Konsequenzen trägt
Tut es darum wirklich gut sich
Gegen die eigene Natur völlig
Konsequent zu verhalten um
Den Anforderungen der Logik
So zu genügen statt dem auch
Inkonsequenten Gefühl zu folgen
Ist vernünftiges Verhalten darum
Gegen unsere Natur oder auch
Teil der geteilten Natur in uns
Die einfach beides enthält
Lebenskunst daher bedeutet
Es im Gleichgewicht zu leben
jens tuengerthal 2.12.19
Liebeskonsequenz
Ist Liebe jemals konsequent
Oder wenn schon keine mehr
Sondern bereits Philosophie
Weil Liebe vom Wesen her
Logisch inkonsequent ist
Da als Gefühl unberechenbar
Dem Zufall allein unterworfen
Wurde darum die Ehe geschaffen
Zufälligem Kontinuität zu geben
Wäre das eigentlich gegen das
Wesen der Liebe als freies Gefühl
Das sich im gesetzlichen Rahmen
Nur beschränkt entfalten kann
Riskieren wir also um der formalen
Stabilität wegen das Wesen der Liebe
Nur welchen Wert hat was übrig bleibt
Noch außer der Form zu genügen
Wäre es da nicht viel konsequenter
Der Liebe die Freiheit ohne Ehe
Zu lassen damit sie sein kann
Frage ich mich der ich lieber
Konsequent liebe auch wenn
Die Grenzen wohlbekannt sind
Auf die organisierte Liebe stößt
Weil sie Angst vor Enge macht
Den beschränkten Trieb erst weckt
Der nur darum meint es bräuchte
Vielfalt zur Befriedigung auch wenn
Erfahrung das Gegenteil uns lehrt
Nur tiefes Gefühl es erst groß macht
Die seltenen Fälle geteilter Höhepunkte
Lieber zu bewahren statt zu wechseln
Abwechslung weniger lohnt als die
Lustvoll gewachsene Kontinuität
Sex erst mit Liebe wirklich schön wird
Also sogar der mechanische Vorgang
Eng an Emotionen gebunden ist die
Sich so gern der Konsequenz entzieht
Um vollkommen glücklich zu machen
Was für eine gewisse Konsequenz
Der Liebe seltsamerweise spricht
Auch in ihrer lustvollen Inkonsequenz
Die nur wer konsequent liebt statt
Willkürlich bloß zu vögeln genießt
So bleibt die Liebe am Ende völlig
Konsequent inkonsequent damit
Wohl allzu menschlich was aber
Philosophisch betrachtet wenig nur
Weiter hilft aber dafür um so besser
Tut wo wir sie konsequent leben
jens tuengerthal 2.12.19
Konsequenzkultur
Welches Verhalten ist moralisch
Was gilt unsrer Gesellschaft als
Ethisch wertvoll was warum nicht
Welcher Maßstab ist dafür gültig
Die strenge Konsequenz eines
Immanuel Kant oder lieber der
Weichere Relativismus wie ihn
Die Parteien im Buhlen um die
Wählerstimmen gern vertreten
Der niemand weh tut in seinen
Inkonsequenten Gewohnheiten
Auch wenn sie schädlich sind
Wie das Fliegen und mehr
Was wir besser nicht täten
Wollten wir bewahren was ist
So schwankt die eigentlich
Konservative Haltung noch
Zwischen Bewahrung und der
Dafür nötigen Veränderung
Die sie gewohnheitsmäßig
Natürlich wieder ablehnen
Während progressive Kräfte
Laut nach Revolution rufen
Um etwas konservativ nur
Zu bewahren was nicht passt
Was keiner dieses Lagers so
Je nennen würde warum nun
Anstatt konsequent zu denken
Wie Kant es uns klar kehrte
Viel inkonsequent geeiert wird
Mit erwartbarem Ergebnis
Ohne jede Perspektive was
Kritische Denker logisch weckt
Die Denken und Handeln gern
In Übereinstimmung bringen
Um langfristig Gutes zu tun
Statt nur alternativlose Reflexe
Abzuspulen in denen sich die
Hilflose Politik gerade so gefällt
Zeit etwas endlich zu ändern
Konsequent besser für alle
Nur wagt das noch wer
jens tuengerthal 2.12.19
Sonntag, 1. Dezember 2019
Klimaantwort
Derzeit wird über das Klima
Weltweit in Madrid verhandelt
Wozu zuständige Spezialisten
Mit verantwortlichen Politikern
Unverantwortlich viel fliegen
Was das Problem vergrößert
Mehr zerstört als bestenfalls
Verhandlungen erreichen können
Weil unverantwortliche Populisten
Tatsachen unter dem lautem Beifall
Ihrer Anhänger weiter leugnen wird
Das Ergebnis relativ bedeutungslos
Einer der größten Klimasünder hat
Solch einen Narren zum Präsidenten
Gewählt die Konkurrenz spielt mit
Besser als alle Verhandlungen wäre
Mehr Bäume zu pflanzen jeden Tag
Stoppt alle lächerliche Konferenzen
Ersetzt sie durch Videokonferenzen
Pflanzt Bäume die aktiv filtern was
Wir an Dreck in die Luft blasen
Mehr Bäume statt Verhandlungen
Löste schneller alle Probleme als
Utopische Verhandlungen jemals
Erreichen könnten im Traum denn
Im Wald wirkt die Kraft der Natur
Verantwortung übernehmen heißt
Sich mit Lösungen beschäftigen
Statt den klimaschädlichen völlig
Überflüssigen Konferenztourismus
Weiter zu führen der nichts ändert
Die Dinge sind einfach wagten wir
Konsequent zu Ende zu denken
Große Flächen wieder aufforsten
Mit starkem gesunden Urwald der
Als ökonomischen Nutzen allein
Dem Klima der Zukunft dient
Dabei nebenbei uns wunderbare
Erholungsräume schenkte dazu
Wer damit beginnt könnte den
Umbau zur nachhaltigen Ökonomie
In Ruhe voran treiben weil mehr
Wald als Retter wichtiger als alles ist
Regierungschefs würden Oberförster
Finanziert würde dies künftig einfach
Durch die verantwortlichen Industrien
Die für Schäden damit hafteten was
Zu Gerechtigkeit und Ausgleich führte
Lange Diskussionen hätten ein Ende
Die UN legen fest wer verantwortlich
Für welchen Anteil am erwartbaren
Schaden was dafür zu leisten hat
Nach wissenschaftlichen Vorgaben
Riesige Wälder entstünden infolge
Die USA würden wieder ganz grün
Europa ein weites Waldland von
Lissabon bis Wladiwostok voller
Immer größer werdender Bäume
Transporte und Reisen sind dann
Nur noch klimaneutral bezahlbar
Dafür mehr Wald vor der Tür
Es wäre alles so einfach
Wagte wer anzufangen
Mehr Wald ist alles was
Die Welt morgen braucht
jens tuengerthal 1.12.19
SPDehegal
Die SPD hat gewählt ohne
Verbindliche Folgen aber
Sie tut so als ob weil es
Dem Basisgefühl entspricht
Die gerne die Groko ablehnen
Weil sie sich noch für groß
Halten auch wenn kaum Dritter
Mehr sich noch für bedeutend
Zumindest historisch gesehen
Aber das hat sich wohl erledigt
Die SPD ist nur noch Geschichte
Fern jeder Gegenwart nur noch
Mit sich selbst beschäftigt lässt
Sie quasi zweimal die selbe Frage
Von den gleichen Mitgliedern neu
Entscheiden weil keiner Mut hat
Warum sollte die noch wer wählen
jens tuengerthal 1.12.19
Adventsglück
Advent heißt Ankommen
Manche kommen gerne
Zusammen oder auch an
Bei oder miteinander doch
Andere laufen lieber weg
Nennen Nähe lieber Ferne
Sich nicht zu nah zu sein
Kommen nie zusammen
Aus Angst davor da zu bleiben
Als wäre bleiben nicht schöner
Als alles unterwegs sein immer
Manches verstehe ich nicht mehr
So feiere ich den Advent ohne
Herrn weil Ankommen ein Glück
Auch ohne Götter wohl ist wenn
Alles kommt wie es ist also fließt
Wer nicht bleiben kann kommt
Selten wie weder noch an am Ende
Kommt es darauf an wer zusammen
Ankommt um da zu sein statt nur
Wegzulaufen ist jedenfalls sicher
Die Zeit zeigt es den Wartenden
Warum Geduld glücklicher macht
Zumindest am Ende noch immer
jens tuengerthal 1.12.19
Samstag, 30. November 2019
Betroffenheitskultur
Wir leben derzeit in einer
Betroffenheitskultur der
Politischen Korrektheit
Nahe moralischer Diktatur
In der sich gute Menschen
Für den Klimaschutz wie
Geflüchtete engagieren
Dabei immer bemüht es
Auch wirklich gut zu meinen
Sogar in der Intoleranz soll
Das Engagement spürbar
Der richtige Weg im dann
Kollektiv beschritten werden
Die Bösen dagegen leugnen
Die wissenschaftlichen Fakten
Riskieren den Weltuntergang
Dem wir derzeit völlig atemlos
Ohne Hoffnung entgegensteuern
Noch Klimaziele zu erreichen
Wirkungsvoll etwas zu tun
Stehen als die Guten darum
Permanent unter dem Druck
Des schlechten Gewissens
Von dem wir nur kurzzeitig auf
Ökologisch korrekten Reisen
In die letzten Paradiese entspannen
Wie im Kollektiv auf Klimademos
Die unser Engagement zeigen
Als wohlmeinende Besserwisser
Denke ich angeekelt von mir wie
Der mich umgebenden Stimmung
All derer die wie ich auch keinerlei
Ahnung haben wie Klima zu retten
Wäre falls überhaupt auch wenig
Am Lebensstil ändern wollen aber
Sich gern gemeinschaftlich ganz
Engagiert zeigen für das Gute
Dessen Folgen wir kaum ahnen
Und frage mich fast blasphemisch
So fühlt es sich jedenfalls in mir an
Ob fridays for future nicht eher auch
Eine Hinwendung zur vollendeten
Vergangenheit sicherer Antworten ist
Die es nirgendwo mehr geben kann
Was nicht weniger Verantwortung gibt
Aber vielleicht bescheidener macht
Dächte noch jemand kritisch
jens tuengerthal 30.11.19
Freitag, 29. November 2019
Familienrollen
Spielen wir in der Familie
Immer nur gleiche Rollen
Als wären wir hineingeboren
Könnten uns nicht verändern
Folgten den gleichen Mustern
In festgelegter Konstellation
Aus der es keinen Ausweg gibt
Weil die Gewohnheit stets siegt
Auch wenn wir uns individuell
Sonst gerne wähnen könnten
Blutsbande dies aufheben
Weil die Muster stärker sind
Als vermeintlich freier Wille
Was sich im Kampf mit der
Familie noch deutlicher zeigt
Als im friedlichen Beisammensein
Wo sich keiner wehren muss
Fragt sich wie tief Anlage reicht
Was wir beeinflussen können
Wo wir völlig wehrlos sind
Folgendes fiel mir dabei auf
Wer sich am lautesten abgrenzt
Ist sich der Wurzeln am wenigsten
Bewusst allen Lärm zum Trotz
Verleugnet bloß die eigene Natur
Hat am wenigsten eigenes
Zappelt dafür eher unreflektiert
Mit erwartbar irrationalen Folgen
Die das Opfer dann beherrschen
Während wer Prägung erkennt
Sich unabhängiger davon macht
Manche fühlen sich gar noch als
Findelkinder fremd ihrer Familie
Diese sind eher unbewusst damit
Im Wesen unfrei wie gefangen
Was auch für soziale Rollen gilt
Bei denen früher Benehmen noch
Manches ausgleichen konnte sind
Heute viele ohne ihren Kontext
Völlig verloren in der Welt die
Schon Verständigung unmöglich
Macht ohne gewohnte Muster
Oder Rollen zwischen Welten
Viele finden nie aus ihrer Trotzrolle
Wiederholen immer gleiche Muster
Ohne sie selbst als solche zu erkennen
Wundern sich nur über sich wenn
Sie ihr Verhalten reflektieren
Was seltener geschieht als gedacht
Kenne kein Rezept für alle Konflikte
Nur scheint es mir am effektivsten
Sich seiner Rolle bewusst zu sein
In der Familie wie dieser in der sie
Umgebenden Gesellschaft dazu
Den eigenen Weg zu entdecken
Was am harmonischsten geschieht
Wo wir uns unserer Natur bewusst
Statt gegen diese noch zu kämpfen
Weil es am Ende ist wie es ist
Wir Rollen nicht durch Leugnung
Jemals weiter verändern können
Als durch bewussten Umgang damit
Um so frei wie möglich zu leben
jens tuengerthal 29.11.19
Dategelassen
Die große Onlinevielfalt macht
Beim Daten sehr gelassen denn
Wird es die nicht wird es eben eine
Andere was Vorteile hat für die
Eigene Coolness aber dafür
Deutliche Nachteile in der bloß
Relativen Zuverlässigkeit die den
Sonst Zauber der Einmaligkeit
Aufhebt und dafür durch ewige
Austauschbarkeit schnell ersetzt
Womit uns wenig bleibt vom einst
Traum von großer Liebe die nun
Nach Angebot ausgelebt wird
Was der Idee manches raubt
Dafür weniger verrückt macht
Bei zwischendurch Verlust der
Früher geglaubten Einmaligkeit
Womit die ursprüngliche Idee der
Romantischen Liebe sich für die
Zeitgemäßen Lebensabschnittsdates
Gelassenheit uns schenkend wohl
Endgültig verabschiedet hat was
Einerseits irgendwie schade ist
Anderseits doch in die Zeit passt
In der liebende Romantiker schnell
Unter eingebildeten Gefühlen nur
Verlorengingen womit auch ihre
Gesellschaftliche Funktion als
Arbeitskraft beeinträchtigt würde
Was den Erbsenzählern sicher nicht
Gefallen würde die somit auch unser
Gefühlsleben schon beherrschen
Im Geiste der Optimierung zu der
Die angebotsorientierte Relativierung
So gut passt die in der Datingphase
Wunderbar gelassen macht was
Am Ende ein Gewinn sein kann
Der den eigenen Wert steigert
jens tuengerthal 29.11.19
Donnerstag, 28. November 2019
Familienspuren
Familie hast du im Blut
Auch wenn du dich wehrst
Ist sie Erbe das uns prägt
Mit Familie oder auch ohne
Lebt in unseren Anlagen stets
Weiter was uns ausmacht
Erfahrung und Erziehung
Sind sicher auch wichtig
Aber Familie ist die Wurzel
Aus der sich der Lebensbaum
Über viele Generationen nährte
Obwohl es viele Pädagogen
In angemaßter Allzuständigkeit
Zu gerne ablehnen was lange
Eine Verkennung der Wesen
Mit sich brachte die niemals
Etwas alleine sind sondern
Immer eine Summe von uns
Prägenden Einflüssen deren
Einen zu ignorieren so falsch ist
Wie einen zu beachten alleine
Wir sind sicher nicht auf unser
Genom beschränkt doch prägt
Dieses wie die Familie uns mit
Wie sehr etwas wirkt ist sicher
Eine Frage des Bewusstseins
So handelt wer sich all der uns
Prägenden Einflüsse bewusst ist
Anders als wer sie ignoriert um
Erzieherischer Ideologie zu genügen
Die immer nur einen Teil erfasst
Nach den Spuren der Familie
In dir zu suchen befreit also auch
Jenseits des Dogmas der Egalität
Was besser formal gesehen würde
Weil es einen Teil des Wesens uns
Aus unserer Geschichte offenbart
Warum bestimmte Konstellationen
Als passend erklärbar werden auch
Wenn dies allein nie genügen kann
Riskiert wer seine Wurzeln ignoriert
Manch böse Überraschung schnell
Aus der erwacht uns manches was
Von Liebe und Schönheit geblendet
Traumhaft uns erschien plötzlich nur
Abstrus uns nur noch vorkommt was
Viel mit Wurzeln und Selbstverständnis
Also auch Familie dann zu tun hat
So wenig Familie alleine genügt eine
Verbindung als gut zu begründen
So wichtig ist es sie nie zu ignorieren
Um auf festen Wurzeln in die Zukunft
Miteinander gehen zu können
So suchten wohl viele besser erst
Nach ihren Wurzeln bevor sie sich
Wahllos zufällig paaren was auch ich
Erst nach schmerzvollen Fehlern lernte
Denn Lust und Liebe können zwar alles
Überbrücken auch Alter und vieles mehr
Für Momente schneller Blendung die gern
Alle Vernunft und Erfahrung ignoriert
Aber Dauer auf der Familie stets fußt
Geben schnelle Leidenschaften selten
Warum gut tut wer auch die Familie
Bedenkt bei der Paarung weil wir nie
Sind ohne das was wir einmal waren
jens tuengerthal 28.11.19
Mittwoch, 27. November 2019
Bücherrückzug
Michel de Montaigne zog sich
Von der Welt in seinen Turm
Der Bücher zurück um dort erst
Im Schatten seiner Bibliothek
Nur quasi antik hell erleuchtet
Seine Essays zu schreiben
Die ihn als großen Denker der
Renaissance uns erhielten
Während seine Bibliothek sich
In alle Winde zerstreute blieb
Sein Geist wach und aktuell
Durch zeitlose Bücher belebt
Er der weiter mit den Königen
Korrespondierte und sie beriet
Bürgermeister von Bordeaux war
Weniger gewollt als halt gewählt
Zog sich zu den Büchern zurück
Besuchte nur gelegentlich seine
Jugendliche Geliebte die später
Seinen geistigen Nachlass hütete
Dafür von der Welt als Frau die
Unverheiratet blieb verspottet
Aber davon ganz abgesehen was
Hier also keinerlei Rolle mehr spielt
War der Rückzug für Montaigne
Entscheidend um seine Rolle als
Autor der Essays zu finden der sich
Als großer Leser dabei offenbarte
Weil er soweit nur irgend möglich
In seinem Turm an einem Ort blieb
Sich von der geschäftigen Welt
Die er spöttisch betrachtete zurückzog
Weil Lektüre immer einsam ist
Tat er entsprechend das vernünftigste
Was ein leidenschaftlicher Leser je
Tun kann um glücklich zu leben
Indem er sich mit seinen Liebsten
Hingebungsvoll zurückzieht was der
Herr von Montaigne doppelt klug tat
Um so das Leben ganz zu genießen
Seinem Geist genug Raum zu geben
Hatte Michel mit dem kleinen Turm
Neben seinem Schloss sich einen
Idealen Ort gewählt an und abwesend
Zuhause und doch nicht da zu sein
Rückzug von Büchern umgeben
Ohne vom Alltag gestört zu werden
Da er die Verwaltung der Finanzen
Wie der Güter seiner Frau überließ
Die eine praktischere Neigung hatte
Er sich nicht um Geld kümmern wollte
Was uns heute unter der Herrschaft
Der Erbsenzähler fast unmöglich ist
War schon damals ungewöhnlich
Musste auch er sich erst befreien
Der früher all sein Geld ängstlich
Bei sich trug in unruhiger Zeit der
Hugenottenkriege die er miterlebte
In denen er die Könige noch beriet
Besonders Henry von Navarra der
Später als IV. so berühmt wurde so
Großvater Ludwigs XIV. der dann
Alle Toleranz wieder aufhob damit
Langfristig Preußen stark machte
Aber das ist eine ganz andere
Geschichte die weniger mit dem
Hier Rückzug als Ideal der Leser
Noch zu tun hatte als mit Auszug
Vertreibung und Flucht ganz ohne
Alle Toleranz wie sie Montaigne
Der große Leser der Antike lebte
Den sein Vater noch entsprechend
Alten Idealen der Renaissance erzog
Mit viel Bildung und Literatur aber
Auch den bodenständigen Geist
Der Landbevölkerung erhielt in deren
Mitte er die ersten Jahre glücklich
Verbrachte was sich erkennen lässt
Am vielfach nüchternen Blick der
Gerne alles auch kritisch sieht was
Die Gewohnheit an Konvention uns
So erfolgreich gern überspült ohne
Noch kritisch darüber nachzudenken
Was dagegen der Rückzug mit Büchern
Um den es eigentlich in diesem längst
Geschwätzig langen Gedicht geht
Das im Umherschweifen im Stile
Eines Montaigne sich ergeht um so
Brücken zur Lektüre zu bauen die
Aus der Einsamkeit des Rückzugs
Den Geist uns weitete um so mit
Toleranz glücklich leben zu lernen
Wozu gute Lektüre immer hilft die
Den Rückzug in den Bücherturm
So verlockend uns wieder macht
Denn was braucht es von der Welt
Als eine ungestörte Bibliothek in der
Die Gedanken frei wandern können
Freiheit und Toleranz verpflichtet
Statt des ewig eiligen Fanatismus
Sich von der Welt entfernen um sich
Zum Lesen genüsslich zurückzuziehen
Denn was geht mich die Welt noch an
Mit genug guten Büchern im Turm
Glücklich beim Bücherrückzug
jens tuengerthal 27.11.19
Dienstag, 26. November 2019
Sachsenraub
In Dresden wurde geraubt
Dreist stahlen die Diebe viel
Schmuck aus dem dortigen
Grünen Gewölbe worauf
Manche Politiker meinen
Dieser kleine Kunstraub
Verletze die sächsische
Identität mit ihren Schätzen
Sei darum eine Tragödie
Was für blamabler Unsinn
Sachsen ist nicht August
Sondern vielmehr Pegida
Ressentiments und Vorurteile
Fehlende Offenheit die lieber
Viel verschweigt und schön tut
Vetternwirtschaft normal findet
Sachsen liegt Polen heut näher
Als je mitten in Deutschland
Das ist ihr Identitätsproblem
Nicht imperiale Kunstschätze
Darüber sollten wir reden
jens tuengerthal 26.11.2019
Virtuellsynchron
Liebende spüren sich
Ohne viele Worte genau
Sie fühlen synchron
In nahezu allem
Auch virtuell noch
Mehr braucht es nicht
Es passt dann einfach
Sagen sie voneinander
Zu gern in ihrem Traum
Manchmal aber hilft
Sich das zu sagen
Sicher zu bleiben
Weil es doch irgendwie
Unglaublich ist
So ganz nah
Zu sein
Mehr nicht
jens tuengerthal 26.11.19
Montag, 25. November 2019
Freidenken
Manchmal ist Denken
Wie flanieren in der Sonne
Wenn alles erleuchtet scheint
Vernunft magische Unwetter
Zuverlässig verdrängen hilft
Die Welt nach vorher Nebel
Klar vor dir zu liegen scheint
Jeder Gedanke ein Schritt ist
Der dich in neue Welten trägt
Aufgeklärt und offen plötzlich
Alles dir hell erscheint Leben
So liebenswert vernünftig ist
Denken seine Freiheit findet
jens tuengerthal 25.11.19
Nichtraucherdiktatur
Wir leben in einer theoretisch
Freien Gesellschaft außer für
Raucher die sich immer mehr
Dem Diktat der Nichtraucher
Beugen müssen die im Dienst
Der Gesundheit alle Bereiche
Möglichst rauchfrei halten wollen
Wofür jedes Mittel ihnen recht ist
Auch die öffentliche Schändung
Der letzten verbliebenen Raucher
Oder lächerliche Bildchen sollen
Helfen das Land rauchfrei zu machen
Weil das Gute natürlich alles darf
Toleranz klein geschrieben wird
Wenn es gegen Krankheiten geht
Ist im Kampf gegen die Sucht alles
Erlaubt was zur Bekehrung beiträgt
Als würde die Welt eine bessere
Ohne rauchende Genießer die doch
So lange als Sexsymbol galten
Heute kranke Süchtige nur sind
Denen sich die AOK-Apostel weit
Überlegen fühlen was das Diktat
Ihrer Meinung heute rechtfertigt
Leider lichten sich die Reihen
Der Raucher natürlich allmählich
Was wenig Hoffnung für die Zukunft
Gibt in der Diktatoren der Gesundheit
Den unsinnigen Genuss verbannten
Damit wir alle plangemäß funktionieren
Wo nun mit Helmut Schmidt der letzte
Überall immer Raucher von uns ging
Wird es bis auf kleine Nester des
Widerstands etwa in Berlin immer
Stromlinienförmiger in der Republik
Auch wenn Goethe Rauchen hasste
Und der Alte Fritz Tabak lieber kaute
Trugen doch mit Mann Grass und
Vielen mehr qualmende Geister den
Aufstieg der Dichter und Denker
Warum es nun dringend an der Zeit
Für eine genüssliche Zigarettenpause
Die dem Geist Raum zu fliegen gibt
Ist um gegen Intoleranz innezuhalten
Erinnern wir uns lieber der Geschichte
In der die Raucher Roosevelt Churchill
Mit Stalin den Nichtraucher Hitler einst
Besiegten der noch dazu Vegetarier war
Was die Maßstäbe der Verurteilung
Schrecklicher Menschen vielleicht
Ein wenig verschieben könnte um
Die Gefahr des Dogmas zu sehen
Die Toleranz wieder hochzuhalten
jens tuengerthal 25.11.19
Paargewalt
Weit über 140.000 Fälle
Von Gewalt in Beziehungen
Wurden letztes Jahr angezeigt
Dabei sind 81% der Opfer Frauen
Nur 18% sind dagegen Männer
Was das übrige eine Prozent ist
Weiß der Dichter nicht zu sagen
Die Ministerin bemerkte dazu
Positiv sei die gestiegene Zahl
Der Anzeigen was auch immer
Daran nun positiv sein soll
Sind es egal wie viel zu viel
Ist jede Gewalt zu verurteilen
Deren Opfer immer Schwächere sind
Was gegen jede Gerechtigkeit verstößt
Spannend wäre was hinter den Zahlen
Außer nackter Statistik wirklich steckt ob
Wirklich nur 18% Männer Opfer wurden
Oder viel weniger anzeigten die lange
Opfer psychischen Terrors auch wurden
Wieviel mehr Frauen nicht anzeigten
Wo die Grenze dabei verläuft zwischen
Öffentlich anzuklagender Gewalt und
Dem normalen Terror fast jeder Ehe
Was keine Rechtfertigung von Gewalt
Sein soll die durch nichts gerechtfertigt
Sein kann als eine Notwehrlage die
Als gegenwärtiger rechtswidriger Angriff
Selten für psychischen Terror bejaht wird
Doch können Opfer von diesem wohl
Ein Lied von der Gewalt singen deren
Auswirkung sie in den Wahnsinn treibt
Der sich leider zu oft in Gewalt äußert
Wäre es darum an diesem Tag nicht
Wichtig über Ursachen nachzudenken
Statt sich hinter Statistiken zu verstecken
Über den Gewaltbegriff zu reden um
Mehr Miteinander statt Konfrontation
Wieder zu erreichen weil eine Anzeige
Kein Problem löst allein dem Staat
Zuständigkeit gibt wo er es nie sein kann
Weil Menschen lieber lernen sollten
Ihre Probleme friedlich zu lösen
Das Gewaltmonopol des Staates nutzen
Ist keine Lösung sondern allein eine
Verlagerung der Zuständigkeit für Gewalt
Aber das sagt lieber keiner mehr laut
Weil die Opfer geschützt werden sollen
Auch wenn es das Problem bloß verlagert
Nicht zu weniger Gewalt führen kann
Niemals zu einer Lösung beiträgt
Manchmal Opfer abstempelt als dann
Gewalttäter wobei sich auch gern
Opfer und Täter verschieben nur
Der Staat gern nach Mode urteilt
Ohne etwas damit zu erreichen
Weil die Menschen erst selbst
Lernen müssen friedlich zu sein
Statt sich voll Hass zu bekämpfen
Was wichtiger für den Frieden wäre
Als ein Ansteigen der Anzeigen
jens tuengerthal 25.11.19
Rauchererotik
Ist Rauchen noch erotisch
Oder heute eher neurotisch
Als schlechte Angewohnheit
Von Süchtigen die noch nicht
Die Zeichen der Apostel der
Gesundheit lasen sondern
Sich lieber hemmungslos
Dem kranken Laster hingeben
Doch vielleicht liegt gerade
In der hemmungslosen Sucht
Auch das sinnliche Element
Was der immer wieder kleine Tod
Mit jedem Zug dem Raucher schenkt
Dieses stückweise Sterben als ein
Weg zwischen Ende und Anfang
Der eben darum so sinnlich ist
Was immer die Gesundheitsapostel
Uns predigen von Impotenz infolge
Ist die erotische Stimmung in den
Raucherräumen der Bars so viel
Größer als jenseits des Dunstes
Dass auch Nichtraucher sie gern
Aufsuchen um so zumindest Teil
Der verruchten Lust zu werden
Nicht bloß mit Birkenstock gesund
Über Untiefen hinweg zu schweben
Vielleicht sterben Raucher früher
Werden wirklich impotenter doch
Nichts wiegt genossene Lust auf
So kann ein kürzeres Leben auch
Wertvoller sein als ein lustloses
Leben ohne Höhepunkte jedenfalls
Hat der blaue Dunst noch mehr
Erotik als jedes Fitnessstudio
Oder vegane Gesundheitsclubs
jens tuengerthal 25.11.19
Sonntag, 24. November 2019
Entbrüstet
In Utah wird einer Frau nun
Der Prozess gemacht weil sie
Barbusig mit ihrem Partner
In der Garage arbeitete was
Weniger erotische als eher
Technische Gründe hatte
Dabei von dessen Kindern
Aus vorheriger Ehe gesehen
Deren Mutter sie nun anzeigte
Wobei unklar blieb ob die Kinder
Geschockt oder amüsiert waren
Das Gezicke viel mehr die Exfrau
Offenbart als die barbusige Neue
Die sich noch dazu als Feministin
Offenbarte der es ums Prinzip geht
Eine eigentlich männliche Domäne
Die das sie bestrafende Gesetz als
Gegen die Gleichheit verfassungswidrig
Nannte was die guten Christen empörte
Ist doch die Scham schon biblisch in
Der Geschichte von Adam und Eva
Als Strafe des einen Gottes genannt
Da müssen die bibeltreuen Mormonen
Solch Schamlosigkeit doch bestrafen
Denn dächten wir vernünftig kritisch
Wie es die Verfassung der USA forderte
Schnitten wir die alten Zöpfe schlicht ab
Die der Aberglaube noch hinterließ
Müssten wir wohl vernünftigerweise
Zugeben dass die Ungleichbehandlung
Gegen Menschenrechte verstößt weil sie
Gleiches ungleich im Wesen behandelt
Auch wenn ich einen Busen immer viel
Erotischer noch finde als Männerbrust
Was Natur für meine sexuelle Neigung
Passend so prägte gilt sicher nicht für
Eine andere Neigung warum auch die
Ungleichbehandlung ungerecht ist
Wie überhaupt die lächerliche Scham
Als Straftatbestand verdrängt gehört
Sollen die Menschen doch nackt sein
Oder Sex haben wo und mit wem es
Gerade gefällt solange es alle daran
Beteiligten frei auch genießen können
Ist Sex etwas schönes und nie schlimm
Schaffen wir lieber die Scham nun ab
Jenes religiöse Überbleibsel letzter Macht
Einer längst impotenten Priesterkaste
Schenken wir dem weiblichen Busen
Egalitäre Freiheit endlich im Alltag
Befreien wir Schwänze und Schösse
Gleich mit für unbegrenzte Lust
Folgen in Gedanken eher Gilgamesch
Als der Geschichte von Adam und Eva
Um wirklich paradiesisch menschlich
Zu leben statt weiter nur von einem
Fernen himmlischen Reich zu träumen
jens tuengerthal 24.11.2019
Samstag, 23. November 2019
Smokingdandy
Rauchen ist völlig nutzlos
Es beschäftigt allein cool
Schädlich ist es wohl dazu
Doch darum geht es nicht
Im Gegenteil soll diesmal
Betrachtet werden wie gut
Das Rauchen zum Dandy
Als völlig nutzlosem Wesen
Das sich dem Genuss hingibt
Passt als sinnliche Lust trotz
Ihrer öffentlichen Anfeindung
Die Raucher gern als kranke
Süchtige öffentlich isoliert um
In diesem Geist noch einmal
An die Erotik des Dunstes als
Zeichen längst vergangener Zeit
Zu erinnern als graue Nebel
Noch verrucht romantisch waren
Kein pathologischer Zustand bloß
Den Gesundheitsapostel lieber
Gänzlich verbannen wollen mit
Überall öffentlichen Mahnungen
Während sich menschliche Maschinen
In Studios fit und gesund erhalten
Ihre Arbeitskraft zu mehren an der
Dann andere besser verdienen
Stehen die rauchenden Dandys
Heute vor der Tür oder ziehen sich
In abgedichtete Serparés zurück
Deren es in Berlin noch genug gibt
In jeder Bar die irgend auf sich hält
Weil diese Stadt das Sinnlose liebt
Etwas dandyhaftes hat mit ihrer
Unproduktiv ewigen Feierlaune
In den vielen Dörfern bis heute
Wie das Rauchen gerade jetzt
Im Schatten des drohenden Todes
Noch mehr zum letzten Daddy passt
Der mit dem Ende spielend genießt
jens tuengerthal 23.11.19
Freitag, 22. November 2019
Aus dem Himmel über Berlin
Wenn ich Flugzeuge höre
Über mir in unserem
Himmel über Berlin
Geteilt oder ungeteilt
Spüre ich die in meinem
Bauch und fühle dich
Langsam näher kommen
Um da zu sein
Um zu kommen
Zusammen endlich auch
Miteinander weniger allein
Und es ist gut so
Komme was wolle
Wann es dann kann
Das unsichtbare Band
Schlingt sich aus dem
Himmel über Berlin
In weiter Ferne so nah
Untrennbar um uns
Und oben brummt es nur
jens tuengerthal 22.11.19
Lustkultur
Haben wir Lust auf Kultur
Ist unser Denken lustvoll
Oder sind wir immer noch
Schwer traumatisiert von der
Geschichte von Adam und Eva
Die alle Lust mit Scham verband
Ein unbewusst also idiotisches
Paradies idealisierte was sich
In der Philosophie noch bis zu
Rousseau und Marx weiterzog
Sind wir unfähig geworden die
Errungenschaften unserer Kultur
Lustvoll wirklich zu genießen
Weil ein absurd unbewusstes
Paradies lange idealisiert wurde
Während die Schöpfungsgeschichte
Des Gilgamesch-Epos damit beginnt
Sich Zivilisation und damit Kultur
Kultiviert und voller Lust hinzugeben
Wie Enkidu dazu rasiert wird um so
Kultiviert 6 Wochen bei einer Hure
Die Liebe und Lust kennenzulernen
Als den wichtigsten Kern der Kultur
Haben wir die Lust lieber bestraft
Eine Sünde noch dazu genannt
Dem Zwang zum einen Gott
Entsprach das Diktat der Monogamie
Was kulturell Vorteile hat in der damit
Beständigkeit der Familien die dem
Nachwuchs ein sicheres Nest geben
Aber vieles Leiden infolge verursachte
Die Lust als Kultur verschwinden ließ
Wie sie das alte Rom noch pflegte
Lust als höllisch bestrafte Sünde sah
Uns gegen die Natur kämpfen ließ
In der Lust ihre Befriedigung sucht
Wie es ihrer Neigung entspricht
Stattdessen das unbewusste Paradies
Diese Hölle des Stumpfsinns für jeden
Echten Genießer zum Ziel machte
Nachdem Menschen stets frustriert
Mit darum viel Gewalt nach ihrem je
Aberglaube strebten ohne das Leben
Je wirklich genießen zu können
Im Gegenteil wurde der Philosoph
Der die Lust in den Mittelpunkt stellte
Frauen gleichberechtigt behandelte
Über Jahrtausende von allen Sekten
Vom Christentum bis zum Islam
Als verlorener Sünder verpönt
Was zu immer wieder Ausbrüchen
Von Hass in allen abrahamitischen Sekten
Für ihren je Aberglauben auch führte
Zerstörung vorheriger Kultur gehörte
Für diese Besitzer höherer Wahrheit dazu
Ließ Erinnerung und Erbe schrumpfen
Für alberne spirituelle Ideen alleine
Die jeder kritische Geist verlacht
Warum das Lachen darüber lange
Strafbar auch wurde als eine Frage
Der Macht über das Bewusstsein
Unbefriedigter Narren voller Sehnsucht
Die bloß nicht kritisch denken sollten
Ihre Freiheit glücklich zu sein niemals
Als schönstes Ziel entdecken sollten
Das nur Lust und Liebe statt des
Lächerlichen Aberglaubens bräuchte
Ein Leben lang lieber kultiviert statt
Bewusstlos paradiesisch glücklich
Lustvoll miteinander zu leben
Als zufriedene Menschen
jens tuengerthal 22.11.19
Donnerstag, 21. November 2019
Waldtränke
Bäume brauchen viel Wasser
Sie holen es sich mit Wurzeln
Aus dem Boden herauf wobei
Unklar noch ist wie sie es bis
In die Kronen pumpen doch
Spannend ist wie das Wasser
In den Boden kommt und woher
Zuerst kommt es vom Regen
Der je nach Baumart verschieden
Schnell auf den Boden kommt
Im Erdreich gebunkert wird um
Für heiße trockenen Zeiten einen
Vorrat zu bilden der konstant bleibt
Doch woher kommt der Regen
Der sich meist aus Wolken überm Meer
Bildet weiter ins Landesinnere als
Die sonst nur grünen 200km Küste
Warum wird der Rest nicht Wüste
Es ist der Wald und die Seen die
Genug Wasser für neue Wolken
Kondensieren es regnen zu lassen
Wo das Meer nicht mehr wirkt
Durch den Schatten der Bäume
Bleibt der Waldboden feucht kühl
Kühlt durch Kondensat zusätzlich
Biber bewirken durch ihre Bauten
Die Bäche stauen noch weitere
Wasserspeicher als Lebensraum
Der Buchen zwar zu feucht aber
Anderen Arten zum Biotop wird
Doch immer ist der Wald großer
Erzeuger von Wolken die Wasser
In ferne Regionen auch bringen
So sehen wir wichtig der Wald
Für überall gutes Wachstum ist
Sonst verdorrten küstenfernere
Regionen ohne große Flüsse
Wer also Klima und Böden für
Die Zukunft retten will pflanzt
Bäume zu Wäldern die uns erst
Auf Dauer das Leben zu sichern
So schafften wir Ruheräume die
Als Urwald noch weiter wirkten
Weil wir uns nicht die Erde Untertan
Machen sollten sondern statt des
Überholten Aberglauben besser
Mit ihr künftig leben lernten
Nur verbrauchen was wir auch
Zurückgeben für die Zukunft
jens tuengerthal 21.11.19
Mittwoch, 20. November 2019
Baumalter
Wir wachsen am meisten
In den ersten Jahren des
Lebens und dachten lange
Bei Bäumen wäre es auch so
Doch welch Irrtum tatsächlich
Diese wachsen im hohen Alter
Viel mehr und binden dadurch
Länger und mehr CO2 was sie
Klimatisch so wichtig macht
Der Anstieg dieses Gases aber
In der Atmosphäre führte dazu
Dass Bäume viel schneller wachsen
Was ausgleichen könnte wären
Wälder noch frei und natürlich
Nicht wie meist bewirtschaftet
Was die natürlichen Prozesse
In denen Holz abgebaut wird
Unterbricht diese dafür eher
Als Feuerholz genutzt werden
Zu schnell zu viel Gas freisetzen
Was zu klimatischen Veränderungen
Führen wird die ganze Regionen
Nahe der Küsten untergehen lassen
Zu unabsehbaren Veränderungen führt
Die wir nicht mehr kontrollieren können
Warum großflächige Aufforstung dringend
Nötig wäre noch etwas zu retten jedoch
Ohne daraus Nutzwald zu machen
Sondern lieber mutig auf Urwald
In Jahrhunderten zu setzen
Der klimatisch am besten wäre
Unser Wachstum zu begrenzen
Um Natur mehr Raum zu geben
Wäre ein erster nötiger Schritt dabei
Falls einer fragt wie sich das jemals
Rechnen sollte sei darauf verwiesen
Der Schaden ohne wäre größer
Wer zur Rettung des Klimas aber
Mehr Ackerland in Wald wandelt
Kann nur weniger produzieren
Was ausgeglichen werden kann
Etwa durch weniger Fleischproduktion
Die für die gleiche Menge wiederum
Ein vielfaches an Land braucht
Weniger Fleisch essen dafür mehr
Wild in größeren Flächen wäre
Ein ökologisch gesunder Ausgleich
Wagten wir wieder mehr Wald um
Klimatisch noch etwas zu retten
Es wird lange dauern bis es wirkt
Weil alte Bäume mehr wirken
Jahrhunderte vermutlich noch
Fangen wir besser sofort an
Damit es in Zukunft wieder alte
Bäume in echten Urwäldern gibt
Es könnte uns retten was doch
Grund genug sein sollte
jens tuengerthal 20.11.19
Erdreich
Wir reden gern vom Erdreich
Wenn wir das Dunkle unter uns
Meinen ohne zu wissen wie reich
Oder arm es da wirklich ist wo
Die Basis des Waldlebens liegt
Sichtbar ist uns meist nur Erde
Die uns unbelebt sogar scheint
Dabei wohnen dort viel mehr
Wesen auf wenigen Quadratmetern
Als es Menschen auf der Erde gibt
Was unvorstellbar noch scheint
Ist oft wirklich winzig klein nur
Dem bloßen Auge unsichtbar
Doch wichtiger als Wölfe und Rehe
Für das Überleben des Waldes
Als eigene Biosphäre der Natur
Die sich selbst im Gleichgewicht hält
Wenn etwa winzige Milben in gleich
Heerscharen Rinde und Blätter in
Wieder nährreichem Boden verwandeln
So spielt Natur im Urwald ganz
Harmonisch zusammen wie es
Ihrem Wesen entspricht und oft
Ist das unscheinbar Winzige wichtiger
Für das Gleichgewicht als die Riesen
Die wir alle auf den ersten Blick sehen
Manches was uns eher ekelt wie eben
Milben die wir aus Hausstaub kennen
Sorgt erst für natürliche Ordnung indem
Es von dem lebt was Natur produziert
Vielleicht können wir davon lernen
Auch Natur ihren Lauf zu lassen
Weil sie von alleine eben funktioniert
Wie wertvoll das Kleine oder Eklige
Für den Bestand immer wieder ist
Auch wenn nahezu unsichtbar oft
Dem Leben einfach zu vertrauen
Wenn wir der Natur schlicht folgen
Statt sie besiegen zu wollen immer
Deren Zusammenspiel wir noch lange
Nicht wirklich verstanden haben
Lieber bescheiden zu bewundern
Was ganz natürlich schon da ist
Damit glücklich lieber zu leben
Könnte uns auf Dauer besser tun
jens tuengerthal 20.11.19
Dienstag, 19. November 2019
Baumwesen
Pflanzen sind Lebewesen
Das ist inzwischen allen klar
Doch wie ähnlich sind sie uns
Menschen oder anderen Tieren
Ist die Scheidung zwischen den
Pflanzen und Tieren noch legitim
Meistens sind Bäume unbeweglich
Sobald sie Wurzeln schlugen
Dauert die Übertragung von
Informationen viel länger noch
Misst sich Alter in Jahrhunderten
Was weder Tier noch Mensch
Zumeist erreichen kann dafür
Sind sie in vielem langsamer
Aber überleben bereits seit etwa
600 Millionen Jahren und damit
Länger als die meisten Lebewesen
Vieles spricht inzwischen dafür
Dass Bäume ein Gedächtnis haben
Sogar neuronaler Strom ist messbar
Es liegt vermutlich in den Wurzeln
Aus denen auf abgesägten Bäumen
Neue alte wachsen können wie uns
Die C14 Methode längst bewiesen
Die auch das sagenhafte Alter von
9000 Jahren von Fichten nachwies
Die im Norden Schwedens sogar
Dauerfrost der Eiszeit überlebten
Wobei bis heute unklar ist wie sie
Das im ewigen Eis noch schafften
Was ihnen die Kraft zu leben gab
Wie vieles auch der Kommunikation
Der Bäume über lange Strecken
Trotz ihrer Unbeweglichkeit uns
Rätselhaft erscheint was auch
Für die unterschiedliche Reaktion
Auf Angriffe von außen gelten muss
Die erlernten Muster wie auch die
Intelligent angepasste Reaktion
Die sogar andere warnen kann
Durch Botschaften die nur der Wind
Verweht sprechen für ein Gedächtnis
Wie es uns alte Sagen phantastisch
Noch verkündeten und Bücher
Wie der Wind in den Weiden
Oder der kleine Hobbit erzählen
Doch scheint etwas daran zu sein
Wüssten wir nur hinzuhören
Uns genug Zeit für die Bäume
Wieder zu nehmen verstünden wir
Vielleicht besser was Zeit bedeutet
Wie wertvoll pflanzliches Leben
Auch sein kann würden endlich
Wert schätzen was um uns wächst
Statt blind weiter zu zerstören was
Basis allen Lebens auch ist
jens tuengerthal 19.11.19
Volljährig
Heute vor 18 Jahren sind wir
Deine Mutter und ich noch
Mit dem Taxi in die Charité
Dann hast du dir noch über
Zehn Stunden Zeit gelassen
Bis sie dich rausgeholt haben
Das ging alles rasend schnell
Und dein Papi war total nervös
Bis er dich endlich im Arm hielt
Alles wieder gut mir schien
Mit dem süßesten Baby der Welt
Das damals noch ganz winzig
Heute seine Mutter längst schon
An Länge überholt hat und nun
Bist du plötzlich volljährig
Dein Papi denkt voller Liebe
An dich und ist so stolz
Auf seine große Tochter auch
Wenn das nur dein Verdienst ist
Dass du so eine tolle junge Frau
Geworden bist die ich betrachte
Und dabei denke wie schön
Dass sie so ein sozialer Mensch
Eine wunderschöne Frau zugleich
Engagiert gebildet intelligent ist
Zugleich das Feiern nicht vergisst
Große Parties schon schmeißt
Ein wildes Berliner Mädchen wie
Zugleich ein zartes Gemüt ist
Darüber bin ich sehr glücklich
Mach weiter so es ist alles gut
Dein Papi ist sehr stolz auf dich
jens tuengerthal 19.11.19
Montag, 18. November 2019
Weicheeiche
Eichen sollst du weichen
Buchen sollst du suchen
Zumindest im Gewitter
Gilt die alte Bauernregel
Im Wald verdrängen die
Buchen gerne die Eichen
Wachsen schneller und
Rauben den Eichen das
Lebensnötige Licht denn
Sozial ist die Buche allein
In ihrer Art andere Bäume
Dagegen verdrängt sie gern
Warum es im Land hauptsächlich
Buchenwälder gab dafür Eichen
Zu einsamen Solitären wurden
Die dafür widerstandsfähiger
Mit dickerer Rinde ganz für sich
Über 500 Jahre alt werden können
Wie gerne erinnere ich mich noch
An die alten Schwanheimer Eichen
Die schon Goethe aus ebenfalls
Frankfurter Jugend schon als uralt
Beschrieb in Dichtung und Wahrheit
So mag die Eiche im Wald eher
Von der Buche verdrängt werden
Auf freiem Feld dagegen lebt sie
Oft als Solitär viel länger als alle
Sonst heimischen Bäume wurde
So zum Symbol für Bestand den
Sie im Wald gegenüber Buchen
Gerade nicht zeigt da im Rudel
Die beständige Eiche unterliegt
Aufgrund ihrer Langsamkeit
Aber als Solitär sich stärker zeigt
So ist die Eiche längst ein Teil
Des Kulturlandes geworden auch
Während Buchen im Wald blieben
Zeigt es darum viel Kultur wenn
Die Deutschen die Eiche als ihren
Baum wählten aber die Buche
Welche die Wälder aus denen
Sie einst kamen ausmacht oder
Ist es das Gegenteil von alter
Ideologie die meinte den stärksten
Baum als Sieger sich zu wählen
Eine Vorliebe für Schwächere
Gar Zuneigung zu Einzelgängern
Sich in diesem Stamm eher zeigt
Als Geschichte vermuten ließe
Frage mich was diese Liebe der
Deutschen zur Eiche verrät ob sie
Einfach traditionell unreflektiert ist
Wie so oft in der Geschichte leider
Mehr Blindheit als Erfahrung belegt
Oder ein Volk von Eigenbrötlern eher
Offenbart als eine Gemeinschaft wie
Goethe einst so treffend schrieb
Zur Nation zu bilden ihr Deutschen
Ihr hofft es vergebens bildet lieber
Freier zu Menschen euch aus
Ob sie sich dabei besser noch
An Buchen oder Eichen orientierten
Oder am besten mehr Bücher läsen
Sei hier einmal dahingestellt doch
Scheint es gut mache Vorurteile
Gelegentlich infrage zu stellen
jens tuengerthal 18.11.19
Liebestod
Stirbt die Liebe unter der Auswahl
Immer irgendwie besserer Optionen
Oder erreicht sie ihre höchste Blüte
Erst im Schatten großer Vielfalt
Aus der sich bewusst entschieden wird
Nicht mehr der schnelle kleine Tod
Der relativ austauschbar wurde
Zählt als vielfältig höchstes Ziel
Sondern die Einmaligkeit daneben
Die dauerhaft fühlbar bleibt macht
Monogamie erst wirklich wertvoll weil
Kein Produkt von äußerem Zwang
Sondern bewusste Entscheidung
Im Schatten optionaler Vielfalt
Warum allen die bewusst handeln
Jene optionale Vielfalt statt Verführung
Zu bieten den Wert der Entscheidung
Im Leben miteinander erst schöpft
Keine Option mehr zu wollen um
Füreinander entschieden zu sein
Was nur kann wer die Wahl hat
Dennoch dabei bleibt statt sich
Alternativlosen Illusionen hinzugeben
Eine bewusste Entscheidung trifft
Darum ist die optionale Vielfalt
Der virtuellen Netze weniger Tod
Als Geburt der Liebe als einer
Entscheidung füreinander
Trotz aller Alternativen
Die wertvoll macht
jens tuengerthal 18.11.19