Donnerstag, 12. Dezember 2019

Nichtwissen

Was weiß ich schon fragte
Einst Michel de Montaigne
Als quasi Vorwort seiner Essays
Die ihn unsterblich machten
Durch ihren freien Geist
Der allein sich selbst betrachtet
Nicht mehr sein möchte dabei
Als er auf sich allein besonnen
Doch weil dieser er so viel las
Wirklich in sich ruhte bei aller
Unruhe kriegerischer Zeiten
Bevor Henry IV. König wurde
So liebenswert lesenswert blieb
Und so frage ich mich auch
Der ich vielleicht etwas mehr
Las als der Durchschnitt der
Zeit in der ich eben lebe
Weil ich in sie geboren wurde
Aber sicher weniger als Michel
Zumindest von den Klassikern
Bestimmt aber die in Latein nie
Dafür ihn immer wieder wie viele
Nach ihm die er ab 1592 nicht
Mehr lesen konnte weil dann tot
Stelle mir über 400 Jahre später
Noch ähnliche Fragen in vielem
Doch im Kern frag ich mich stets
Was weiß ich schon wirklich
Auch worauf kommt es an im Leben
Als glücklich zu bleiben in der Liebe
Aber werde ich je wissen können
Was die Liebste wer immer es ist
Wirklich will außer noch zu hoffen
Vielleicht manchmal auch mich
Doch bleibt im Kern des Glücks
Vieles wohl ewig ungewiss
Auch wenn es so einfach wäre
Glücklich zu sein wagten wir es
Statt weiter abzuwarten zu leben
Verstehe je älter ich werde immer
Weniger von Liebe und Leben
Nehme es hin wie es halt kommt
Auch wenn ich lieber gestaltete
Welt nach meinem Geist formte
Wüsste ich nicht mal mehr wie
Weil ich erkennen muss wie
Wenig ich vom Leben je wusste
Was ich überhaupt nur weiß
Wie dennoch ein wenig Liebe
Aus einer Wüste ein Meer formt
Es nie mehr zum Glück braucht
Nun mich in Geduld üben muss
Zu sehen wohin das Meer wogt
Wenn die Wellen sich legen

jens tuengerthal 12.12.2019

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