Montag, 18. November 2019

Weicheeiche

Eichen sollst du weichen
Buchen sollst du suchen
Zumindest im Gewitter
Gilt die alte Bauernregel
Im Wald verdrängen die
Buchen gerne die Eichen
Wachsen schneller und
Rauben den Eichen das
Lebensnötige Licht denn
Sozial ist die Buche allein
In ihrer Art andere Bäume
Dagegen verdrängt sie gern
Warum es im Land hauptsächlich
Buchenwälder gab dafür Eichen
Zu einsamen Solitären wurden
Die dafür widerstandsfähiger
Mit dickerer Rinde ganz für sich
Über 500 Jahre alt werden können
Wie gerne erinnere ich mich noch
An die alten Schwanheimer Eichen
Die schon Goethe aus ebenfalls
Frankfurter Jugend schon als uralt
Beschrieb in Dichtung und Wahrheit
So mag die Eiche im Wald eher
Von der Buche verdrängt werden
Auf freiem Feld dagegen lebt sie
Oft als Solitär viel länger als alle
Sonst heimischen Bäume wurde
So zum Symbol für Bestand den
Sie im Wald gegenüber Buchen
Gerade nicht zeigt da im Rudel
Die beständige Eiche unterliegt
Aufgrund ihrer Langsamkeit
Aber als Solitär sich stärker zeigt
So ist die Eiche längst ein Teil
Des Kulturlandes geworden auch
Während Buchen im Wald blieben
Zeigt es darum viel Kultur wenn
Die Deutschen die Eiche als ihren
Baum wählten aber die Buche
Welche die Wälder aus denen
Sie einst kamen ausmacht oder
Ist es das Gegenteil von alter
Ideologie die meinte den stärksten
Baum als Sieger sich zu wählen
Eine Vorliebe für Schwächere
Gar Zuneigung zu Einzelgängern
Sich in diesem Stamm eher zeigt
Als Geschichte vermuten ließe
Frage mich was diese Liebe der
Deutschen zur Eiche verrät ob sie
Einfach traditionell unreflektiert ist
Wie so oft in der Geschichte leider
Mehr Blindheit als Erfahrung belegt
Oder ein Volk von Eigenbrötlern eher
Offenbart als eine Gemeinschaft wie
Goethe einst so treffend schrieb
Zur Nation zu bilden ihr Deutschen
Ihr hofft es vergebens bildet lieber
Freier zu Menschen euch aus
Ob sie sich dabei besser noch
An Buchen oder Eichen orientierten
Oder am besten mehr Bücher läsen
Sei hier einmal dahingestellt doch
Scheint es gut mache Vorurteile
Gelegentlich infrage zu stellen

jens tuengerthal 18.11.19

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