Sonntag, 15. Dezember 2019

Vanitaslächeln

Der Weltuntergang kommt
Ob wir dazu lächeln oder nicht
Dann wird es lächelnd schöner
Wir genießen die Zeit bis dahin
Auch sinnlich noch deutlich mehr
Sicher sind sich die Menschen
Des drohenden Untergangs
Bereits seit tausenden Jahren
Manchen haben wir überlebt
Noch nie war die Katastrophe
Wissenschaftlich so gut belegt
Brächte zugleich so viele um
Weil wir noch nie so viel waren
Wie in katastrophaler Gegenwart
Darum sie weniger ernst nehmen
Könnte helfen bis zum Ende noch
Es sich richtig gut gehen zu lassen
Was doch eine nette Aussicht ist
Angesichts des sicheren Untergangs
Lieben und leben als gäbe es kein
Morgen wie alle vor uns schon
Wenn es vorbei ist ist es zu spät

jens tuengerthal 15.12.19

Klimabilanz

Der Schaden der Klimakonferenz
Durch Flüge und Stromverbrauch
Ist deutlich größer als der Nutzen
Es war bloß politischer Tourismus
Ohne jeden Mehrwert dafür mit
Eklatant schädlichen Folgen
Besser wir sparen uns so etwas
Künftig wie überhaupt wenn wir
Überhaupt noch was retten wollen
Uns viel mehr sparen sollten
Auch viele Leben besser ersparten
Die kaum eine Perspektive haben
Weil wir blind weitermachen als
Wäre klimatisch nie etwas passiert
Darüber lächeln könnte noch helfen
Den verbleibenden Rest zu ertragen
Zu ändern ist wohl nichts mehr
Greta geht wieder zur Schule
Teile der Welt gehen sicher unter
Dafür wachsen Bäume viel schneller
Vielleicht kommt ein Vulkanausbruch
Größer als alle zuvor und verdunkelt
Die Atmosphäre zur nächsten Eiszeit
Schadet und rettet zugleich bleibt uns
Als letzte irreale Hoffnung noch die
Wie alles relativ egal auch ist denn
Die Klimakatastrophe kommt sicher
Wird Millionen Menschen töten was
Klimatisch sein Gutes auch hat
Im übrigen fürchten die meisten
Mehr Fremde als naheliegendes Klima
Die Bilanz am Ende ist nun sicher
Das Klima führt zu Katastrophen aus
Denen nur größere uns noch retten
Vernünftig einigen können wir uns
Auf politischer Ebene nicht weil in
Demokratien Mehrheit immer regiert
Was nicht Intelligenz oder Bildung heißt
Lassen wir den Dingen ihren Lauf
Betrachten das Sterben infolge
Überall und in Massen gelassen
Es ist der Preis demokratischer Dummheit
Wir wollen es nicht anders in Mehrheit
Fraglich ist nicht mehr die Alternative
Sondern wie weiter genießen ohne
Sicherheit angesichts des Chaos
Dürfen wir uns von möglichst nichts
Mehr stören lassen weil das Klima
Sich ändert weil es ist wie es ist
Wir können wenn wir was tun wollen
Uns umbringen oder nur nichts tun
Es bleibt am Ende völlig egal
Suizid der Masse brächte was
Klimatisch betrachtet aber dazu
Schweigen wir lieber

jens tuengerthal 15.12.19

Samstag, 14. Dezember 2019

Liebesleicht

Liebe kommt und geht
Sie ist ganz wunderbar
Wenn gleichzeitig da
Was seltener Zufall ist
Entsetzlich wo einseitig
Erdrückend wo verloren
Irgendwann bleibt nur noch
Die schöne Erinnerung übrig
Sich dann zu sagen hilft
Sie mit viel Leichtigkeit
Fliegen zu lassen wo sie
Geht ist hohe Lebenskunst
Dabei auch gönnen können
Die wohl schwerste Übung
Darüber liebevoll lächeln
Höchstes Ziel der Gelassenheit
Daran zu arbeiten bleibt wohl
Lebenslange Aufgabe mir
Wer weiß wie es endet
Denke ich lächelnd

jens tuengerthal 14.12.19

Ave Eva

Das Ave Maria kennen wir
Mit dem der Engel des Herrn
Der unschuldigen Frau ihre
Bald Schwangerschaft kündet
Eva dagegen wurde nie so
Vom Egel begrüßt außer dem
Gefallenen Erzengel der uns
Als Teufel viel bekannter ist
In Eden als Schlange erschien
Die zur sündigen Erkenntnis
Das vorher unschuldige Weib
Verführte und die sich darob
Schämte ob ihrer Nacktheit
So kennen wir die Geschichte
Aus dem Buch Genesis das die
Juden als Gegenentwurf einst
Zum Gilgamesch Epos schrieben
Um im Exil zusammenzuhalten
Doch hier sei lieber Eva mit Ave
Begrüßt was bekanntlich nichts
Als Eva von hinten betrachtet ist
Jene die Bewusstsein brachte
Aus göttlichem Stumpfsinn befreite
Kritisches Denken erst ermöglichte
Auch wenn sie so oder so Sage bleibt
Ist das Bild der klugen Forscherin 
Näher an der Realität als jenes
Das Augustinus oder Hieronymus
Uns so frauenfeindlich überlieferten
Was nicht verwundert nach ihrer
Zuvor Entsagung aller sündigen Lust
Die sie dem bösen Weib zuschoben
Als sei nicht in Wirklichkeit Eva die
Krone der Schöpfung übte SIE nicht
Noch als sie Adam aus Lehm formte
Während Eva aus dem Rippenbogen
Göttlicher Schöpfung entsprungen
Dem Himmel so viel näher wäre
Auch durch ihre Rolle bei der
Vermehrung der monatlich in ihr
Erneuertem Gebärmutterschleimhaut
Ausgezeichnet als also Schöpferin
Die Schmerz viel tapferer erträgt
So wäre es nur allzu vernünftig
Statt der Jungfrau Maria dieser
Esoterischen Lügenfigur lieber
Endlich Eva zu verehren die
Uns Lust und Bewusstsein erst
Brachte also menschlich machte
Während die unmenschlichen Sekten
Christen Juden wie Muslime lieber
Vom bewusstlos verblödeten Paradies
Als Ziel aller Träume noch schwärmten
Erkennt der denkende Mensch logisch
Lustvoll bewusst mit Eva zu leben sei
Der wahre Himmel auf Erden weil eine
Intelligent neugierig kritische Frau viel
Besser noch tut als der Aberglaube
Der was lustvoll schön ist Sünde nennt
Darum grüße ich lieber Eva mit Ave
Für ihre wunderbaren Töchter alle
Als die verlogene Jungfrau Maria

jens tuengerthal 14.12.19

Freitag, 13. Dezember 2019

Wollustig

Ist Wille zur Lust Sünde
Genießt nicht viel mehr
Wer weiß was er dabei tut
Ist das Bewusstsein also
Das Problem mit der Scham
Die uns zu Sündern erst macht
Der Anfang echter Wollust
Die völlig schamlos sich zeigt
Ihre Natur also genießen kann
Was unanfällig für Ängste macht
Vor einer drohenden Hölle auch
Das Paradies verliert jeden Reiz
Für alle die befriedigenden Sex
Miteinander kennenlernen durften
Warum die Wollust als Sünde auch
Für Augustinus sich dabei noch
Auf Adam und Eva berufend
Schlüssel zur Macht der Kirche
Über den Unterleib damit auch
Das Bewusstsein an sich wurde
Was einem der an Erektionen litt
Die ihn ungewollt oft ergriffen wohl
Wichtiger schien als alle Freiheit
Die Geschichte der Kirche wie ihr
Gestörtes Verhältnis zur Lust erklärt
Es war des Augustinus erektile Schwäche
Oder ungewollte Stärke vielleicht auch
Über die sich Montaigne mit Abstand
Sehr weise äussert indem er über den
Freien Willen philosophiert wie sein
Glied das sich diesem nur bedingt
Nach seiner Natur unterwirft sondern
Nach wollüstiger Laune einfach steht
Wie es ihm dabei gefällt uns Männer
Nicht selten in peinliche Situationen
Damit ein Leben lang bringt so lang
Es ungefragt sich noch erhebt was
Augustinus durch göttliche Erlösung
Beherrschen wollte woran er sehr litt
Schien Montaigne eher natürlich so
Sann er lieber über Abhilfe nach denn
Dieses Glied wohl seines wie meines
Wie noch so vieler Männer sonst auch
Steht manches mal ungefragt auf aber
Hängt dafür schlaff wenn es stehen soll
Weil das Alter seinen Preis fordert auch
Alkohol sein übriges noch dazu beiträgt
Was uns in beide Richtung blamiert 
Wie oft dachte ich da schon wie gut
Hat Frau es verglichen deren Lust nur
Feucht zwischen sich öffnenden Lippen
Sichtbar nach außen selten nur wird
Höchstens in stehenden Brüsten die
Selbiges auch frierend tun würden
Die sich nicht mit letzter Kraft aufrichtet
Um als potent zu gelten dafür Hingabe
Vollauf genügen lässt was zu einer wohl
Ungerechten Verteilung der Wollust führte
Wie auch die Potenz ungerecht verteilt
So fällt mancher Frau vielfaches Kommen
Leicht wozu sich Mannes Mitte noch mit
Letzter Kraft wieder erheben müsste was
Peinlich genug oft nicht gelingt wo gefragt
Doch ohne weiter hier über Gerechtigkeit
Beim Geschlechtsverkehr zu philosophieren
Find ich den Gedanken viel spannender
Was aus unsrer Lust würde ließen wir
Allen Aberglaube außen vor um lieber
Nach der Natur völlig frei zu genießen
Was in uns Wesen dazu angelegt ist
Ob also völlig schamlos noch genug
Lust in uns entstünde einander ganz
Also gemeinsam zu geniessen wäre
Die große Frage mancher Rätsel
Über die wir noch so wenig wissen
Warum mit manchen der Sex schon
Nach der Natur ganz vollkommen ist
Während andere nichts spüren je was
An Wissenschaft und Verführung wir
Zum Thema Lust auch bemühen
Die einen flüchten die Natur wie einst
Augustinus der Bischof von Hippo es tat
In seinen sich geißelnden Schriften
Die Lust seit Adam und Eva verurteilen
Während ein Michel de Montaigne nur
Die Natur betrachtet wie sie ist als eine
Kraft die teilweise nur dem Willen gehorcht
Dafür das mögliche genießt aber das
Immer wieder auch unmögliche auch
Belächelt weil so eben Natur auch ist
So geselle ich mich nach meiner Natur
Lieber zu Montaigne und lache über
Den an seiner Potenz leidenden Augustinus
Der ein Großmaul aus dem Maghreb halt
Wie wir sie hier wie dort bis heute kennen
Bloß war während der nette Franzose
Michel über sein zu kleines Glied wie
Im übrigen spärlichen Wuchs flucht
Seine zeitweise unpassende Impotenz
Öffentlich schamlos beklagt machte der
Gläubige Nordafrikaner Augustinus alle
Lust zu Wollust Sünde wie Verlust
Des Paradieses den er beklagte als sei
Es irgendwo ohne bewusste Lust gut
Warum die Wollust mit Montaigne mir
Gute Natur eher ist als böse Sünde
Folge ihr voll Gefühl nur zu gerne
Solange die Standkraft es zulässt

jens tuengerthal 13.12.19

00 Boxit

Wer befreit die Briten in der Not
Vom falschen Premier den die
Mehrheit nie wollte der gewann
Weil das englische System so ist
Dieses peinliche Trump-Imitat
Dabei wählte mehr als die Hälfte
Parteien gegen den Brexit doch
Spiegelt die Mehrheitswahl dies
Nie im Ergebnis wieder muss nun
007 kommen im Auftrag ihrer Majestät
Britannien wirklich befreien von den
Albernen Populisten die sich keiner
In derr City länger leisten kann die
Als Standort jede Bedeutung verliert
Aber so ist es nun in Britannien
Gewählt ist gewählt um 5h ist Teatime
Nichts wird sich irgendwo ändern
Das neue Armenhaus Europas wird
Bald Hilfe beantragen oder Bundesstaat
Der populistisch längst verblödeten USA
Es geht weiter wie immer bald ohne
Johnson den Bond verschwinden ließ
Same procedure as every year

jens tuengerthal 13.12.19

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Erbsünder

Woher kommt der Unsinn
Mit der Erbsünde und was
Machte diese Ideologie seit
Augustinus mit unserer Kultur
Wie hemmte es die Lust
Was blieb trotz Erbsünde uns
An Erotik oder verdanken wir
Dem schlechten Gewissen wie
Der Abwehr anderer Anschauungen
Überhaupt erst die Spannung dabei
Sind Protestanten traditionell eher
Prüde und Katholiken mehr lustvoll
Wie es dem Inventar ihrer Kirchen
Entsprechen würde oder ist spätestens
Seit Augustinus alle Vernunft in der
Jüdischen Sekte genannt Christentum
Endgültig verloren gegangen weil
Wir schon mit der Geburt in der
Tradition des sündigen Adam stünden
Sterblich wurden wie aus dem einst
Paradies wieder vertrieben wurden
Jede Zeugung und jeder Sex auch
Unter rechtmäßig verheirateten stets
Eine unreine Sünde verlängere die uns
Vom sündenfreien Paradies fern halte
Ist also nach dieser seltsamen Sekte
Das schönste im menschlichen Leben
Voll Liebe geteilte Lust immer sündig
Fragt sich was im Leben noch lohnte
Wozu Menschen dieser noch anhängen
Wenn ihr Paradies kastriertes Glück wäre
Ohne echte Befriedigung triste Aussicht
Für das weitere himmlische Leben böte
Rigorose Strafen wie Verbannung gegen
Alle abweichenden Meinungen halfen
Den Unsinn mit Gewalt durchzusetzen
Wie tief im Bewusstsein zu verankern
Nicht nur Puritaner haben bis heute
Ein schlechtes Gewissen wo sie Sex
Als solchen nach der Natur genießen
Womit immer deutlicher wird wie krank
Das religiöse Programm unsere Kultur
Seit tausenden von Jahren machte
Wie dringend es Abhilfe nun braucht
Weil jeder Mensch ein Individuum ist
Zu dessen Natur Sexualität genauso
Ohne Schuldgefühle so sehr gehört
Wie keiner für Taten seiner Vorfahren
Juristisch einstehen muss als Täter
Höchstens als Solidargemeinschaft
Die ein kollektives Erbe antrat wie
Die BRD gegenüber dem Reich
Aber nie als einzelne Menschen
Weil es dabei logisch schon an der 
Individuellen Vorwerfbarkeit der Tat
Fehlt die rechtlich anklagbar wäre
Womit der vernünftige Rechtsstaat
Bereits allen Unsinn aus dem Reich
Gottes im Grundsatz erledigt hat
Wo es aber an Sünde und Angst
Vor der Strafe für diese fehlt
Fragt sich was als Lehre bliebe
Außer die christliche Vergebung
Die kaum Fürsten überzeugte
Weil sie weder Gehorsam noch
Größeren Gewinn je verspräche
Vergessen wir sie also lieber
Lernten dafür sündenfrei Leben
Als natürliches Glück zu genießen
Voller Lust jeden Tag miteinander
Wären viele Menschen glücklicher

jens tuengerthal 12.12.19

Lustverlust

Warum verlieren so viele
Die Lust die sie nicht mal
Richtig kannten sondern
Bloß funktional vorspielten
Um zu gefallen als was
Sie gerne geliebt würden
Auch wenn sie es nie waren
Ist es das lächerliche Spiel
Bei dem viele Frauen nichts
Je empfinden was nur die
Jeweilige Unkenntnis offenbart
Welche Wege zum geteilten
Glück führen in der Lust statt
Diese nur vorzuspielen oder
Mit Liebe anstatt zu ersetzen
Bedürfte es mehr Offenheit
Auch in der Kommunikation
Um nicht in Rollenmuster
Einfach zu fallen die keinen
Wirklich befriedigen können
Der das geteilte Glück kannte
Was als Gipfel der Liebe alle
Miteinander erstreben sollten
Glücklich dauerhaft zu bleiben
Sich nichts mehr vorzumachen
Denn die Lust ist zwar immer
Auch ein Spiel doch dabei auf
Physischer Basis fest stehend
Also ein realer Traum eher der
Nur geteilt Erfüllung uns schenkt
Wie feststellt wer es so kannte
Der Rest der Lust ist entbehrlich
Sein verschwinden kein Verlust
Warum um so mehr für das echte
Miteinander gekämpft werden sollte
Bevor die Lust uns verloren geht
Doch manche merken es nie
Denen ist wohl nicht zu helfen
Manchmal hilft darüber dichten
Mehr nachdenklich zu machen
Worauf es wirklich ankommt beim Sex
Nichts muss aber alles kann kann
Helfen sich einander zu nähern
Auf dem Weg zu geteilter Erfüllung
Von der die meisten nichts wissen
Die zu viele sich nur vorspielen
Statt sich auf den Weg zu machen
Das geteilte Glück zu finden was
Für alle irgendwo liegt allein der
Weg ist bis dahin noch fraglich
Mehr Offenheit weniger Erwartung
Macht das Leben befreit schöner
Wie glücklich wären wohl viele
Wagten sie es einfach zu teilen

jens tuengerthal 12.12.2019

Nichtwissen

Was weiß ich schon fragte
Einst Michel de Montaigne
Als quasi Vorwort seiner Essays
Die ihn unsterblich machten
Durch ihren freien Geist
Der allein sich selbst betrachtet
Nicht mehr sein möchte dabei
Als er auf sich allein besonnen
Doch weil dieser er so viel las
Wirklich in sich ruhte bei aller
Unruhe kriegerischer Zeiten
Bevor Henry IV. König wurde
So liebenswert lesenswert blieb
Und so frage ich mich auch
Der ich vielleicht etwas mehr
Las als der Durchschnitt der
Zeit in der ich eben lebe
Weil ich in sie geboren wurde
Aber sicher weniger als Michel
Zumindest von den Klassikern
Bestimmt aber die in Latein nie
Dafür ihn immer wieder wie viele
Nach ihm die er ab 1592 nicht
Mehr lesen konnte weil dann tot
Stelle mir über 400 Jahre später
Noch ähnliche Fragen in vielem
Doch im Kern frag ich mich stets
Was weiß ich schon wirklich
Auch worauf kommt es an im Leben
Als glücklich zu bleiben in der Liebe
Aber werde ich je wissen können
Was die Liebste wer immer es ist
Wirklich will außer noch zu hoffen
Vielleicht manchmal auch mich
Doch bleibt im Kern des Glücks
Vieles wohl ewig ungewiss
Auch wenn es so einfach wäre
Glücklich zu sein wagten wir es
Statt weiter abzuwarten zu leben
Verstehe je älter ich werde immer
Weniger von Liebe und Leben
Nehme es hin wie es halt kommt
Auch wenn ich lieber gestaltete
Welt nach meinem Geist formte
Wüsste ich nicht mal mehr wie
Weil ich erkennen muss wie
Wenig ich vom Leben je wusste
Was ich überhaupt nur weiß
Wie dennoch ein wenig Liebe
Aus einer Wüste ein Meer formt
Es nie mehr zum Glück braucht
Nun mich in Geduld üben muss
Zu sehen wohin das Meer wogt
Wenn die Wellen sich legen

jens tuengerthal 12.12.2019

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Klimakrampf

Wir kämpfen ziemlich verkrampft
Um das Klima ohne Mut tun wir
Nur das eben nötigste gerade
Statt nachhaltig zu motivieren
Reagieren wir nur etwas planlos
Fühlen uns gemaßregelt wie
In gewohnter Freiheit dabei
Beschränkt als Luxusproblem
Verwöhnter westlicher Konsumenten
Klopfen wir uns dafür noch gerne
Selbstzufrieden auf die Schultern
Dabei wäre es alles ganz einfach
Wagten wir endlich konsequent
Nachhaltig auch zu denken dann
Wären Glück und Zufriedenheit
Mit so wenig zu erreichen nun
Setzten wir auf grünen Wasserstoff
Wie nachhaltig gewonnenen Strom
Unterstützen staatlich Innovationen
Statt todgeweihte Kartelle zu pflegen
Alte Zöpfe einfach abschnitten
Einen Wettbewerb der Innovationen
Besser starteten als der Verhinderer
Das Luxusgut der Zukunft ist Zeit
Die Entdeckung der Langsamkeit
Ruhe als nobelste Eigenschaft
Bei der Entdeckung geistiger Welten
Nicht um Altes zu verbieten sondern
Neues endlich innovativ zu beginnen
Keinen Kampf voller Verbote führen
Bei dem nichts zu gewinnen ist lieber
Konstruktiv alternativ zu motivieren
Mit konsequentem Denken dabei
Was frei und glücklich alle machte
Positiv die Zukunft zu gestalten um
Nicht alten Privilegien nachzujammern
Die keine Perspektive mehr haben
Fliegen nur mit Wasserstoffturbinen
Fahren elektrisch oder mit Wasserstoff
Immer mehr Wälder überall pflanzen
Die natürlich sein dürfen bezahlt mit
Der Haftung der Täter der Vorzeit
Was die alten Monopole erschütterte
Die Veränderung noch beschleunigte
So gibt es viele konstruktive Pläne die
Veränderung konstruktiv zu erreichen
Wagten wir nur statt dem ängstlich
Jammernden Klimakrampf endlich den
Innovativen Wettkampf im Genuss
Der geistig langsam beginnt weil
Langsamer Genuss geiler ist
Echte Genießer offenbart

jens tuengerthal 11.12.19

Dienstag, 10. Dezember 2019

Kulturbeginn

Wo begann menschliche Kultur
Gibt es auch noch eine andere
Was macht uns also kultiviert
Ist es die Sprache oder erst
Unsere Neigung zur Abstraktion
Begann sie schon im Übergang
Vom tierischen zum menschlichen
Haben auch Pflanzen eine Kultur
Wo sie ästhetisch reagieren
Wie alt ist unsere Kultur überhaupt
Maximal 30.000 Jahre wird gesagt
Zugleich leben Pflanzen viel länger
In Kulturen beieinander die sich das
Zusammenleben schöner machen
Das Eis der Abgrenzung wird dünn
Braucht Kultur notwendig Kunst
Was entscheidet über den Weg
Viele Fragen stehen vor der Kultur
Warum müssen wir sie überhaupt
Von der Natur abgrenzen noch weil
Wir den Ackerboden kultivieren etwa
Macht der Bauer erst die Kultur aus
Was seltsam scheint nach Funden
Der Jägerkulturen die künstlerisch
Schon lange genannt wurden zwar
Sicher gibt ein fester Wohnsitz wie
Arbeitsteilung mehr Raum für Kultur
Doch beschränkt sich nichts darauf
Lange machten wir es am Bewusstsein
Als Wesensmerkmal fest doch scheint
Auch dies nur bedingt tauglich zu sein
Stellt sich selbst weiter infrage je mehr
Wir über die Natur verstehen lernen
Wenn die Trennung schon unklar
Ist es der Anfang noch viel mehr
Kann Bewusstsein über Kultur
Alleine entscheiden oder nie
Genügt Schönheit als Maßstab
Die Natur oft viel mehr noch hat
Als alle Menschenwerke dabei je
Weil Vollkommenheit für uns etwa
Im Goldenen Schnitt Natur abbildet
Tonleitern den Planetenschwingungen
Entsprechen also Klang nur nachmacht
Was Natur vorher bereits in sich trug
Womit die Unterscheidung noch viel
Willkürlicher uns erscheint auch bei
Den Versuchen Stimmen der Natur
Mit Instrumenten zu imitieren was
Fragt wer die Kunst schöpfte die
Schönheit der Natur nur abbildet
Woher das Bedürfnis der Abgrenzung
Stammt wie falsch es sein könnte
Ob Hochkultur sich darin erst zeigt
In Harmonie mit der Natur zu sein
Deren Schönheit sie uns vorführt
Alles also wie Lukrez schon dichtete
In seinem de rerum natura Natur ist
Wie wir mit unserer Kultur Teil dieser
Nicht Abgrenzung hohe Kunst ist
Sondern Vereinigung sie zeigt die
In sich die Harmonien noch sucht
Auch wenn nicht immer harmonisch
Sogar provokativ konfrontativ mal
Wie ein Unwetter über uns kommt
Das herrschende Chaos abbildet
Weiß ich nicht wo Kultur beginnt
Noch wann und ob sie je endet
Im Spiegel der ewigen Natur
Bleiben Anfang und Ende offen

jens tuengerthal 10.12.19

Montag, 9. Dezember 2019

Liebesrisiko

Liebe ist immer ein Risiko
Hängt von so vielem ab
Was wir nicht beeinflussen
Können oder dürfen
Wovon wir vorher nichts
Wissen was aber hinterher
Dabei entscheidend sein kann
Dennoch müssen wir wagen
Ohne doppelten Boden
Volles Gefühl zu zeigen
Werden damit verletzlich
Was es noch aufregender macht
Liebe ist also etwas für Spieler
Mit Freude am Risiko die gern
Ihr ganzes Leben einsetzen
Für die bloße Hoffnung auf Glück
Ohne sich je sicher zu sein
Riskieren wir totalen Wahnsinn
Ziehen meist andere mit hinein
Verhalten uns trotz der Gefahren
Werden von deren Wahn ergriffen
Ansteckend soll es auch noch sein
Bleiben damit ein Leben lang
Immer wieder völlig unvernünftig
Haben keinerlei Sicherheit dabei
Die Liebe ist also lebensgefährlich
Nur was bliebe vom Leben ohne
Also lieben wir einfach weiter
Wie immer ohne alle Vernunft
Wer weiß ob es nicht gut so ist

jens tuengerthal 9.12.19

Liebesglaube

Glaube an nichts als Natur
Kenne keine Götter irgend
Nichts höheres ist mir heilig
Halte Zauberei für Hokuspokus
Die Seele ist eine Erfindung
Unfreier Menschen aus Angst
Vor dem Tod der mich nichts
Angeht bin also Aufklärer
Natur und Vernunft sind der
Maßstab meines Seins
Das gilt in jeder Situation
Außer in der Liebe
Die macht was sie will
Lässt mich noch glauben
Den überzeugten Atheisten
Vom ewigen Glück träumen
Statt nur den Augenblick noch
Genießen zu wollen will ich
Den großen Traum leben
So unvernünftig es klingt
Scheint es meine Natur
Mehr zu sein als Vernunft
Versuche nicht mal mehr
Dagegen noch anzukämpfen
Nehme es als einfach Natur
Liebe lieber wenn ganz

jens tuengerthal 9.12.2019

Sonntag, 8. Dezember 2019

Demokratiegrenzen

Im Populismus stößt die Demokratie
An die Grenzen des möglichen mit
Dem stolz ungebildeten Wahlvolk
Das massenhaft Idioten für ihre
Blödesten Sprüche nur wählt die
Den Horizont so niedrig hängen
Dass schlichte Gemüter leicht
Noch darunter durch passen
Ist diese Gefahr noch heilbar
Oder Demokratie ungeeignet
Für medial berieselte Narren
Die sich für erwählt halten
Weil sie umgarnt werden als
Der ahnungslose Souverän
Mit eben manchmal Stimme
So fragt sich was die Aufklärung
Gegen die Dummheit noch hilft
Die stolz ungebildet sich gern gibt
Ob sie für die Masse je etwas taugt
Eine gebildete Elite logisch braucht
Die Massen vernünftig noch lenkt
Den Staat wie eben nötig verwaltet
Was schlicht rechtmäßig einfach
Funktionieren soll um zu genügen
Brauchen wir noch die Täuschung
Von Wahlen und Beteiligung aller
Zur Organisation der Verwaltung
Könnten wir dem Rechtsstaat nicht
Ausreichend vertrauen für eine
Beamtenregierung inzwischen
Welche lästig populistische Wahlen
Schlicht überflüssig machte künftig
Zuverlässig pflichtbewusst wie Merkel
Eingesetzt wie die EU-Kommission 
Böte langfristig mehr Stabilität
Verhinderte die Trumps und Johnsons
Für eine Elite von Beamten die auch
Lernten die Verwaltung zu verwalten
Was sicher viel effektiver wäre
Oder ist die Demokratie stark genug
Auch die Dummheit gut zu ertragen
Alle daran zu beteiligen sogar wenn
Sie die Tragweite nicht erfassen
Weil sie sich selbst heilen kann
Im offenen Raum die Vernunft siegt
Was schön und aufgeklärt wäre
Es mag hier offen bleiben wie es
Einst ausgeht - was weiß ich schon
Jedoch schadete es keinesfalls dem
Populismus etwas vorzubeugen
Rechtzeitig Verwaltung zu sichern
Parlamente eher zu entmachten
Nebenbei die Vernunft zu stärken
Dem Populismus früh vorzubeugen
Dann mag die Demokratie weiterhin
Im Populismus an Grenzen stoßen
Doch funktionierte sie unabhängig
Nach rechtsstaatlichen Prinzipien
Die stabiler als Volkes Meinung sind
Darüber sollte uneitel nachgedacht 
Künftig durch Verwaltung auch ohne
Parteien vernünftigerweise  die durch
Unabhängige Kontrollen rechtsstaatlich
Überprüft werden Stabilität zu gewähren

jens tuengerthal 8.12.19

Adventlich

Advent Advent in Indien eine
Fabrik mit schlafenden Arbeitern
Drin leider völlig abbrent warum
Der Herr Präsident dort unten
Sein großes Beileid ausspricht
Hilft nix aber klingt großartig.
Beruhigt das adventliche Gewissen
Der Europäer liebstes Ruhekissen
Derweil die EU-Ursel in Afrika die
Entwicklung noch sehr laut lobte
Passiert vermutlich nicht viel im
Heiligen Advent guter Geschäfte
Jenseits von gut und böse nun
Feiern christliche Europäer die
Ankunft des Herren 1 Monat lang
Als ginge der Aberglaube noch
Wen überhaupt an bei dem bloß
Der christliche Name vor ältere
Heidnische Feste gesetzt wurde
Zur Wintersonnenwende die halt
Ob christlich oder heidnisch
Passiert in der immer Natur
Von der alles ausgeht jenseits
Derer einfach nichts mehr ist
Sind nun die den Advent feiern
Eher christlich oder heidnisch
Ist es nicht egal solange noch
Irgendwie gemütlich im Winter
Wir es uns gut gehen lassen
Mit Liebe in dunklen Zeiten
Wird es gleich viel wärmer
Zumindest ums Herz uns
Ganz egal wie der Unsinn heißt
Was wärmt und gut tut ist es

jens tuengerthal 8.12.19

Kulturgenuss

Kultur ist ein Hochgenuss
Je kultivierter desto mehr
Welten eröffnen sich uns
Mit dem Blick dahinter der
Zwischen den Zeilen uns
Größere Tiefe offenbart
Als ahnungslose Leser
Blind wahrnehmen können
Mit Andeutungen dechiffriert
Was nur Insider lesen können
So ist jede Hochkultur stets
Eine Verschlüsselungstechnik
Die kleinen Kreisen eröffnet
Was der Masse verborgen
Den Kenner schwärmen lässt
Wo der Laie noch nichts erkennt
Was Spreu vom Weizen trennt
Im Zwischenraum finden lässt
Was eine eigene Sprache spricht
Sich über diese verständigt ohne
Den geheim geteilten Raum je
Dazu verlassen zu müssen
Als Welt in der Welt für sich
Warum Kultur mit ganz wenig
Schon miteinander fliegen lässt
Was denen ohne immer fehlt
Schafft ein elitäres Bündnis
Das Kultur im Elfenbeinturm
Schönster Künste sich bewahrt
Leichtigkeit miteinander schenkt
Als Geheimbund der sich gern
In Andeutungen nur offenbart
Außenstehenden ewig verschlossen
Ist der Kulturgenuss Glück genug
Darauf Welten langfristig zu bauen

jens tuengerthal 8.12.19

Samstag, 7. Dezember 2019

Weihnachtsterror

Manche fürchten Anschläge
Um die Weihnachtszeit sehr
Weil islamistische Terroristen
Den weihnachtlichen Frieden
Mit kranker Ideologie stören
Doch wer so ängstlich denkt
Hat noch nie in einem Center
Zur Weihnachtszeit gearbeitet
Wo grauenvolle Lieder aus der
Dose alle Mitarbeiter terrorisieren
Die dem Lärm auch in friedlichen
Buchläden nicht entkommen können
Wo die verstärken Kinderchöre enden
Kommt synthetisches Gedudel anstatt
Scheint mir nichts verlockender zu sein
Als friedliche Weihnachten ohne allen
Musikalischen Terror der Stunden währt
Vor dem es kein Entkommen mehr gibt
Gegen den eine kleine nette Bombe
Die grauenhafte Center schließen ließe
Verlockend trotz Ideologie erscheint
Welcher Menschenhasser hat sich nur
Die einförmigen Malls erdacht in denen
Überall Lautsprecher vermeintlich feierlich
Frei allen Geistes dauernd terrorisieren
Bis du hirnlos brav konsumierst
Kaufst was keiner braucht um das
Bruttosozialprodukt zu steigern was
Lebensinhalt längst in der Republik
Der Erbsenzähler heute wurde die den
Wert des Lebens nach dem Umsatz misst
Was nun der wirkliche Terror ist der uns
Jede Weihnachten wieder heimsucht
Zu fragen gibt es alle Jahre wieder
Gute Gründe

jens tuengerthal 7.12.19

Liebesrätsel

Nun bin ich bald 50 Jahre
Liebend durch die Welt gezogen
Und verstehe immer noch nichts
Von den Gründen oder Wegen
Welche uns zur Liebe verführen
Warum sie wann kommt oder geht
Was sie unendlich wachsen lässt
Bis sie im Nichts verschwindet
Was vorher ewige Wahrheiten
Zu absurden Lügen werden lässt
Wie wir überzeugt uns schwören
Für alle Zeiten zusammen zu bleiben
Um uns wenig später nie wieder
Sehen zu wollen es sogar eher
Unnormal finden wenn die Liebe
Trotz schlechter Behandlung bleibt
Das vorher Absolute für das wir
Gefühlt unser Leben geben wollten
Nicht einfach im Nichts verschwindet
Solche Liebe pathologisch nennen
Weil sie nur unglücklich machen kann
Wir dann lieber psychiatrisch behandeln
Auch wenn wir sie in Theater oder
Literatur so sehr verehrten etwa bei
Romeo und Julia oder im Werther
Wollen wir im Alltag doch lieber die
Große Leichtigkeit die fliegen lässt
Fliehen alles Schwere lieber schnell
Wollen einfach undialektisch glücklich sein
So suchen wir die absolute Liebe zwar
Die also ganzheitlich erfüllen soll
Wollen aber nur die Sonnenseite
Ohne uns über die Einseitigkeit dabei
Weiter zu wundern beenden wir lieber
Was sich nicht mehr so gut anfühlt
Nach kurzer Zeit um im 
Freizeitpark Leben
Stets gut unterhalten zu sein
Auch wenn sich manche noch einst
Geschworen haben in guten wie in
Schlechten Zeiten zusammenzuhalten
Wird wenn es schwierig mal wird
Heute lieber beendet weil sich doch
Irgendwo was besseres noch findet
Als wäre es nicht einmal absolut uns
Für alle Zeiten gültig erschienen
Doch gehört die Absolutheit im Traum
Zum Liebesrätsel wie die Relativität
In der Realität in der wir überleben
Was leichter all denen stets fällt die
Rechtzeitig zu relativieren lernten
Was sie vorher absolut geschworen
Was als des Rätsels Lösung lehrt
Liebe ist absolut relativ gültig
Verstehe das nun wer wolle
Es ist halt die Liebe
Das ewige Rätsel

jens tuengerthal 7.12.19

Vorablese

Bücher vorab lesen um eine
Auswahl zu treffen für Leser
Hat etwas Auserlesenes
Schafft einen geheimen Bund
Zwischen Lesern und Verlegern
Auch wenn es wie immer nur
Ums Geschäft dabei auch geht
So ist das Leben eben meist
Irgendwer will etwas daran
Verdienen und mehr als andere
Kann es noch aufregend sein
Vor der Veröffentlichung Bücher
Zur Lektüre schon zu bekommen
Zumindest als Leser betrachtet
Der Bücher immer noch liebt
Trotz Tätigkeit im Buchhandel
Der ein Einzelhandel halt ist
Für Krämer und Erbsenzähler
Bleibt diese Erinnerung netter
Als Stück meiner Geschichte
Die endlich ist wie alles Leben
Um sich dann für Momente
Nicht als bloß Diener zu fühlen
Schlecht gelaunter Kunden in
Grässlichen Einkaufszentren
Sondern als gute Besserwisser
Der privilegiert lesen schon darf
Könnte der kleinlichen Tätigkeit
Glatt einen schönen Schein geben
Zumindest lesend also nicht tätig
Im Sinne des Berufs Händler der
Ware an Kunden bloß verkauft
Wie andere Wurst oder Wäsche
Kann anpreisen was ich liebe
Gute Bücher empfehlen und loben
Aber es sind wenige Momente nur
Der größte Teil ist völlig sinnentleert
Geistloser Postkartenverkauf allein
Beratung Ahnungsloser die nicht
Wissen was sie wollen und wenn
Sie das feststellen ihre miese Laune
Über die deutlich eigene Dummheit 
Doch am Händler lieber auslassen
Was anderen wohl mehr liegen mag
Auch sollte wer Bücher wirklich liebt
Besser kein Händler dieser sein wie
Wer die Frauen liebt nie Zuhälter wird
Weil nur die Verachtung dabei hilft
Ein guter Geschäftsmann zu sein
Ware nüchtern einfach zu taxieren
Liebe wie im Leben eher behindert
Das Bedürfnis Bücher zu retten
Immer größer ist als zu verkaufen
Es mag auch Zuhälter wohl geben
Die Frauen wirklich lieben wie es
Buchhändler gibt die ihre Liebe
Zu Büchern nicht bloß prostituieren
Mit Liebe und Überzeugung handeln
Dazu gehöre ich sicher niemals der
Seine Geliebten nie prostituieren will
Als Händler daher völlig ungeeignet
Belächle ich dies Treiben lieber nur
Mit möglichst viel Abstand statt Nähe
Es bleibt die Vorablese wie der auch
Kritische literarische Geist der nie ein
Schrotthändler werden wird dem die
Zahlen am Ende Glück genug sind
Um glücklich Bilanz zu ziehen
Manche sind gute Zuhälter
Dessen was sie wirklich lieben
Andere ekeln sich eher davor
Möge jeder nach seiner Fasson
Im Leben glücklich werden aber
Lieber eigenen Talenten gemäß
Werde weiter Bücher lieben nur
Mit Überzeugung ohne Handel
Die freie Liebe mehr genießen
Leben um darüber zu schreiben
Die Liebe leben nicht verkaufen
Werde nie ein Händler werden
Immer ein Buchliebhaber sein

jens tuengerthal 7.12.19

Freitag, 6. Dezember 2019

Endlichkeit

Alles ist endlich im Leben
Nur für die Liebe gilt eine
Ausnahme meinen wir
Zumindest verliebt gerne
Daraus erwacht zeigt sich
Meist relativ ernüchtert
Es ist doch alles endlich
Hoffentlich bleibt Höflichkeit
Dann endet es ohne Drama
Eröffnet endlich Alternativen
Deren Zahl unendlich scheint
Auch wenn es nur um eines
Mit einer am Ende geht ist der
Weg dahin oft kurvenreich was
Was schön anzusehen sein kann
Kein Ende nehmen müsste wäre
Da nicht die idiotische Hoffnung
Auf Unendlichkeit mit nur einer
Die völlig alternativlos scheint
Es aber nur bleibt wenn wir ihr
Nie dieses Gefühl völlig geben
Weil jede nur will was sie nicht
Bekommen kann während wir
Schlichteren Männer fern aller
Spiele lieber genössen was ist
Was Frauen angeblich auch nur
Wollen aber selten je können
Warum die Natur die ewige
Weibliche Unzufriedenheit vor
Das Tor zur Liebe stellte was
Sich nur wenigen damit öffnet
Darum ist es vielleicht gut so
Dass alles endlich ist weil so
Aller Anfang zauberhaft bleibt
Jedem Ende Unzufriedenheit
Doch innewohnt nach der Natur
Lässt Mann lächelnd ziehen
Was lieber er gehalten hätte
Weil die Natur ist wie sie ist

jens tuengerthal 6.12.19

Lebensbetrachtung

Die wichtige Frage wozu leben wir
Eigentlich und überhaupt täglich
Verbietet sich vernünftigerweise
Was sollten wir auch ohne Antwort
Weiter wursteln als wäre es was
Mit dem immer gleichen Leben
Das sich in alltäglicher Idiotie
So gern gleichförmig ergießt
Jeden Erguss für einen Höhepunkt hält
Als sei etwas fließend je noch mehr
Nicht nur bloß hirnloser Ausfluss
Der eben fließt weil alles fließt
Machen wir meistens nur weiter
Weil das zumindest alternativlos
Erscheint im fraglosen Dasein
Was wir schon immer so machen
Wird einfach so weitergemacht
Wo kämen wir sonst auch hin
Wenn nun jeder hinterfragte
Was nötig ist oder gewohnt
Auch wenn Gewohnheit meist
Alle übrigen Gedanken ersetzte
Menschen so ihr Dasein fristen
In immer gleicher Tristesse
Aus der ich lieber aussteige
Bevor ich mich daran gewöhne
Denke ich mutig manchmal noch
Fraglich nur wohin es dann geht
Warum fast alle weitermachen
Außer mir hoffentlich der nur
Überlegen muss wie er dem
Wahnsinn aufrecht entkommt
Um morgen darüber zu lächeln
Leben eben bis es endet
Irgendwie komisch

jens tuengerthal 6.12.19

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Erfahrungsschatz

Was lernte ich beim Online-Dating
Gibt es Lektionen in Menschenkenntnis
Echte Erfahrung mit Frauen oder eher
Konzentration der Verrückten auf eben
Engem Raum voller Geschichten dann
Traf seit meinen ersten Erfahrungen
So viel missbrauchte Frauen mit teils
Traumatischen Erfahrungen der Kindheit
Wie ich es nie zuvor erlebt hatte noch
Jemals erwartet hätte in Deutschland
Wo Missbrauch scheinbar alltäglich ist
Dann die Orgasmus-Spielchen bei weit
Über 95% die ehrlich befragt noch nie
Etwas beim Sex empfunden hatten aber
Das für völlig normal noch immer hielten
Mit der Ausnahme dieses einen mal
Was aber immer weniger behaupteten
Vermutlich ist es das auch angesichts
Der hohen Missbrauchsquote wohl längst
Nicht weiter verwunderlich doch ist mein
Gefühl nach vielen Jahren verwundert
Frage ich mich was normal noch ist
Wer wirklich empfindet wer nur spielt
Spüre genau was nicht echt ist doch
Ließ ich mich verliebt jahrelang täuschen
Von einer kleinen Spielerin dabei
Weil die Liebe über alles blendet
Frage mich inzwischen eher wie wirklich
Überhaupt die Liebe wann war ob viele
Nie empfanden was sie vorstöhnten oder
Wie normal dies Theater eigentlich ist
Wem die Scheinlust je etwas brachte
Aber schaue ich genau hin im Leben
Unterscheidet sich die Zahl echt lustvoller
Wesen virtuell nicht von real ist nur
Das Spiel virtuell etwas leichter noch
Bis die Realität alles fraglos offenbart
Sofern nicht längst uns vom Gefühl
Geblendet alles perfekt erscheint
Was in Wirklichkeit nie etwas war
Aber solange es uns so vorkommt
Genügt es zufrieden damit zu sein
Wie wirklich die Wirklichkeit in der Liebe
Sein kann sei hier dahingestellt es wäre
Schon ein Gewinn könnten viele mehr
Genießen was ist statt zu spielen aber
Die Erfahrung lehrt mich inzwischen auch
Erwarte und hoffe nichts mehr sei lieber
Mit wenigem zufriedener und übe dich
Frauen betreffend in Bescheidenheit
Echt und mit Gefühl genügt völlig
Dauerhaft glücklich zu bleiben
Fraglich nur was das noch ist

jens tuengerthal 5.12.19

Liebesleichtigkeit

Wann hat die Liebe Leichtigkeit
Ist sie notwendig schwer weil
Dem Wesen nach voller Gefühl
Oder verleiht sie Flügel wo echt
Wenn wir wagen sie zu leben
Reagieren wir noch frei dabei
Oder nach immer gleichen Mustern
Die uns in gewohnte Rollen pressen
Aus denen nur große Liebe befreit
Die über allem stehen kann wenn
Wer wagt dies volle Risiko auch
Jenseits aller Gewohnheit zu leben
Weil wir dann miteinander fliegen
Wirklich schwerelos abheben um
Erfüllt beieinander zu landen
Alles andere ist nur mühselig
Ein Kampf um schöne Träume
Der nie Erfüllung finden kann
Weil Zweifeln alle Leichtigkeit fehlt
Warum ich fest auf dem Boden
Emotional lieber abhebe zu fliegen
So alles zu können statt zu zweifeln
Was zu nichts führt als Verzweiflung
Liebe ich lieber um zu fliegen
Völlig zweifellos dann

jens tuengerthal 5.12.19

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Liebeswagnis

Ist es klug Liebe zu wagen
Sich auf Gefühl einzulassen
Was so verletzlich auch macht
Empfindsam damit empfindlich
Logisch infolge zu werden
Wäre es nicht viel klüger lieber
Cool zu bleiben damit nichts je
Wieder weh tun kann lieber
Nur mit der Lust zu spielen
Statt Hoffnungen und Träume
Mit einer zu verbinden fragt sich
Wohl jeder der mal an der Liebe
Schmerzvoll lang gelitten
Den sie in den Wahnsinn fast
Oder längst enttäuscht trieb
Wäre ich vernünftig würde ich
Wohl kaum mehr riskieren
Das Herz zu verlieren an eine
Lieber mich nicht festlegen
Um das mögliche zu genießen
Doch bin ich leider weder sehr
Vernünftig noch ist die Liebe
So halb genossen etwas wert
Verstehe alle die Angst haben
Verlassen zu werden oder zu
Leiden darum vorsichtig sind
Balanciere nur durchs Leben
Aber ich werde es nie lernen
Liebe ganz oder gar nicht
Auf Sparflamme warm halten
Schmeckt irgendwann auch
Nur noch wieder aufgewärmt
Riskiere lieber wenn alles für
Eine um ganz zu genießen
Weil ich weiß wie schön
Leben so geteilt sein kann
Frage mich nur manchmal
Ob noch jemand so ist oder
Am Ende die Angst siegt
Damit wir funktionieren
Im so oft lieblosen Alltag
Aber lieber wage ich alles
Für das schönste Glück
Statt nur halb zu lieben
Dann war mein Leben
Zumindest intensiv
Wer weiß wer es
Noch schätzt

jens tuengerthal 4.12.19

Bindungslos

Lustvoll bindungslos
Vögelt sich freier doch bleibt
Es immer einsam

jens tuengerthal 4.12.19

Wahlweise

Die SPD hat gewählt
Mit Mehrheit gegen die
Groko die vorher noch
Die Mehrheit befürwortet
Nun ist sogar Kevin der
Lautstark immer dagegen war
Dafür lieber abzuwarten statt
Alles infrage gleich zu stellen
Weil sie genau wissen nötige
Neuwahlen nähmen die Wähler
Eher krumm würde die Chancen
Gerade wohl eher senken
Die Partei mächtig schrumpfen
Warum Basisdemokratie zwar
Nett im Wahlkampf klingt aber
Praktisch unrealistisch ist
So wird wahlweise die Basis
In Stimmung gebracht für ein
Ergebnis das dann weiser wohl
Besser nicht umgesetzt wird
Weil es am Ende um Macht geht
Gegen alle sonst Ideologie
Wird erstmal nichts passieren
Also alles eigentlich wie immer
Bei der alten Tante SPD aber gut
Dass wir darüber gesprochen
Haben und sein wird nichts als
Als viel Lärm eben darum
Weshalb es klug sein könnte
Die Verwaltungsdemokratie nie
Für erhaben zu halten
Sie verwaltet viel mehr
Als sie je gestaltet

jens tuengerthal 4.12.19

Lösungssuche

Lösungen suchen
Bringt selbiger näher als
Fehler zu finden

jens tuengerthal 4.12.19

Dienstag, 3. Dezember 2019

Liebesträume

Liebesträume sind
Schöne Illusionen bis
Wir doch aufwachen

Was wach übrig bleibt
Übersteht alle Krisen
Leichter als gedacht

Denken und Träumen
Gemeinsam machen uns aus
Liebe braucht beide

jens tuengerthal 3.12.19

Weihnachtsgeschäft

Weihnachten ist ein
Gutes Geschäft noch alle
Jahre wieder so

jens tuengerthal 3.12.19

Montag, 2. Dezember 2019

Selbstkonsequenz

Wie konsequent leben wir
Ist Konsequenz mit sich
Wichtig glücklich zu sein
Oder widerspricht sie eher
Unserer inkonsequenten Natur
Die von Gefühlen bestimmt oft
Nicht weiß was sie wirklich will
Hin und hergerissen dabei ist
Zwar Konsequenz wohl sucht
Aber ungern Konsequenzen trägt
Tut es darum wirklich gut sich
Gegen die eigene Natur völlig
Konsequent zu verhalten um
Den Anforderungen der Logik
So zu genügen statt dem auch
Inkonsequenten Gefühl zu folgen
Ist vernünftiges Verhalten darum
Gegen unsere Natur oder auch
Teil der geteilten Natur in uns
Die einfach beides enthält
Lebenskunst daher bedeutet
Es im Gleichgewicht zu leben

jens tuengerthal 2.12.19

Liebeskonsequenz

Ist Liebe jemals konsequent
Oder wenn schon keine mehr
Sondern bereits Philosophie
Weil Liebe vom Wesen her
Logisch inkonsequent ist
Da als Gefühl unberechenbar
Dem Zufall allein unterworfen
Wurde darum die Ehe geschaffen
Zufälligem Kontinuität zu geben
Wäre das eigentlich gegen das
Wesen der Liebe als freies Gefühl
Das sich im gesetzlichen Rahmen
Nur beschränkt entfalten kann
Riskieren wir also um der formalen
Stabilität wegen das Wesen der Liebe
Nur welchen Wert hat was übrig bleibt
Noch außer der Form zu genügen
Wäre es da nicht viel konsequenter
Der Liebe die Freiheit ohne Ehe
Zu lassen damit sie sein kann
Frage ich mich der ich lieber
Konsequent liebe auch wenn
Die Grenzen wohlbekannt sind
Auf die organisierte Liebe stößt
Weil sie Angst vor Enge macht
Den beschränkten Trieb erst weckt
Der nur darum meint es bräuchte
Vielfalt zur Befriedigung auch wenn
Erfahrung das Gegenteil uns lehrt
Nur tiefes Gefühl es erst groß macht
Die seltenen Fälle geteilter Höhepunkte
Lieber zu bewahren statt zu wechseln
Abwechslung weniger lohnt als die
Lustvoll gewachsene Kontinuität
Sex erst mit Liebe wirklich schön wird
Also sogar der mechanische Vorgang
Eng an Emotionen gebunden ist die
Sich so gern der Konsequenz entzieht
Um vollkommen glücklich zu machen
Was für eine gewisse Konsequenz
Der Liebe seltsamerweise spricht
Auch in ihrer lustvollen Inkonsequenz
Die nur wer konsequent liebt statt
Willkürlich bloß zu vögeln genießt
So bleibt die Liebe am Ende völlig
Konsequent inkonsequent damit
Wohl allzu menschlich was aber
Philosophisch betrachtet wenig nur
Weiter hilft aber dafür um so besser
Tut wo wir sie konsequent leben

jens tuengerthal 2.12.19

Konsequenzkultur

Welches Verhalten ist moralisch
Was gilt unsrer Gesellschaft als
Ethisch wertvoll was warum nicht
Welcher Maßstab ist dafür gültig
Die strenge Konsequenz eines
Immanuel Kant oder lieber der
Weichere Relativismus wie ihn
Die Parteien im Buhlen um die
Wählerstimmen gern vertreten
Der niemand weh tut in seinen
Inkonsequenten Gewohnheiten
Auch wenn sie schädlich sind
Wie das Fliegen und mehr
Was wir besser nicht täten
Wollten wir bewahren was ist
So schwankt die eigentlich
Konservative Haltung noch
Zwischen Bewahrung und der
Dafür nötigen Veränderung
Die sie gewohnheitsmäßig
Natürlich wieder ablehnen
Während progressive Kräfte
Laut nach Revolution rufen
Um etwas konservativ nur
Zu bewahren was nicht passt
Was keiner dieses Lagers so
Je nennen würde warum nun
Anstatt konsequent zu denken
Wie Kant es uns klar kehrte
Viel inkonsequent geeiert wird
Mit erwartbarem Ergebnis
Ohne jede Perspektive was
Kritische Denker logisch weckt
Die Denken und Handeln gern
In Übereinstimmung bringen
Um langfristig Gutes zu tun
Statt nur alternativlose Reflexe
Abzuspulen in denen sich die
Hilflose Politik gerade so gefällt
Zeit etwas endlich zu ändern
Konsequent besser für alle
Nur wagt das noch wer

jens tuengerthal 2.12.19

Sonntag, 1. Dezember 2019

Klimaantwort

Derzeit wird über das Klima
Weltweit in Madrid verhandelt
Wozu zuständige Spezialisten
Mit verantwortlichen Politikern
Unverantwortlich viel fliegen
Was das Problem vergrößert
Mehr zerstört als bestenfalls
Verhandlungen erreichen können
Weil unverantwortliche Populisten
Tatsachen unter dem lautem Beifall
Ihrer Anhänger weiter leugnen wird
Das Ergebnis relativ bedeutungslos
Einer der größten Klimasünder hat
Solch einen Narren zum Präsidenten
Gewählt die Konkurrenz spielt mit
Besser als alle Verhandlungen wäre
Mehr Bäume zu pflanzen jeden Tag
Stoppt alle lächerliche Konferenzen
Ersetzt sie durch Videokonferenzen
Pflanzt Bäume die aktiv filtern was
Wir an Dreck in die Luft blasen
Mehr Bäume statt Verhandlungen
Löste schneller alle Probleme als
Utopische Verhandlungen jemals
Erreichen könnten im Traum denn
Im Wald wirkt die Kraft der Natur
Verantwortung übernehmen heißt
Sich mit Lösungen beschäftigen
Statt den klimaschädlichen völlig
Überflüssigen Konferenztourismus
Weiter zu führen der nichts ändert
Die Dinge sind einfach wagten wir
Konsequent zu Ende zu denken
Große Flächen wieder aufforsten
Mit starkem gesunden Urwald der
Als ökonomischen Nutzen allein
Dem Klima der Zukunft dient
Dabei nebenbei uns wunderbare
Erholungsräume schenkte dazu
Wer damit beginnt könnte den
Umbau zur nachhaltigen Ökonomie
In Ruhe voran treiben weil mehr
Wald als Retter wichtiger als alles ist
Regierungschefs würden Oberförster
Finanziert würde dies künftig einfach
Durch die verantwortlichen Industrien
Die für Schäden damit hafteten was
Zu Gerechtigkeit und Ausgleich führte
Lange Diskussionen hätten ein Ende
Die UN legen fest wer verantwortlich
Für welchen Anteil am erwartbaren
Schaden was dafür zu leisten hat
Nach wissenschaftlichen Vorgaben
Riesige Wälder entstünden infolge
Die USA würden wieder ganz grün
Europa ein weites Waldland von
Lissabon bis Wladiwostok voller
Immer größer werdender Bäume
Transporte und Reisen sind dann
Nur noch klimaneutral bezahlbar
Dafür mehr Wald vor der Tür
Es wäre alles so einfach
Wagte wer anzufangen
Mehr Wald ist alles was
Die Welt morgen braucht

jens tuengerthal 1.12.19

SPDehegal

Die SPD hat gewählt ohne
Verbindliche Folgen aber
Sie tut so als ob weil es
Dem Basisgefühl entspricht
Die gerne die Groko ablehnen
Weil sie sich noch für groß
Halten auch wenn kaum Dritter
Mehr sich noch für bedeutend
Zumindest historisch gesehen
Aber das hat sich wohl erledigt
Die SPD ist nur noch Geschichte
Fern jeder Gegenwart nur noch
Mit sich selbst beschäftigt lässt
Sie quasi zweimal die selbe Frage
Von den gleichen Mitgliedern neu
Entscheiden weil keiner Mut hat
Warum sollte die noch wer wählen

jens tuengerthal  1.12.19

Adventsglück

Advent heißt Ankommen
Manche kommen gerne
Zusammen oder auch an
Bei oder miteinander doch
Andere laufen lieber weg
Nennen Nähe lieber Ferne
Sich nicht zu nah zu sein
Kommen nie zusammen
Aus Angst davor da zu bleiben
Als wäre bleiben nicht schöner
Als alles unterwegs sein immer
Manches verstehe ich nicht mehr
So feiere ich den Advent ohne
Herrn weil Ankommen ein Glück
Auch ohne Götter wohl ist wenn
Alles kommt wie es ist also fließt
Wer nicht bleiben kann kommt
Selten wie weder noch an am Ende
Kommt es darauf an wer zusammen
Ankommt um da zu sein statt nur
Wegzulaufen ist jedenfalls sicher
Die Zeit zeigt es den Wartenden
Warum Geduld glücklicher macht
Zumindest am Ende noch immer

jens tuengerthal 1.12.19

Samstag, 30. November 2019

Betroffenheitskultur

Wir leben derzeit in einer
Betroffenheitskultur der
Politischen Korrektheit
Nahe moralischer Diktatur
In der sich gute Menschen
Für den Klimaschutz wie
Geflüchtete engagieren
Dabei immer bemüht es
Auch wirklich gut zu meinen
Sogar in der Intoleranz soll
Das Engagement spürbar
Der richtige Weg im dann
Kollektiv beschritten werden
Die Bösen dagegen leugnen
Die wissenschaftlichen Fakten
Riskieren den Weltuntergang
Dem wir derzeit völlig atemlos
Ohne Hoffnung entgegensteuern
Noch Klimaziele zu erreichen
Wirkungsvoll etwas zu tun
Stehen als die Guten darum
Permanent unter dem Druck
Des schlechten Gewissens
Von dem wir nur kurzzeitig auf
Ökologisch korrekten Reisen
In die letzten Paradiese entspannen
Wie im Kollektiv auf Klimademos
Die unser Engagement zeigen
Als wohlmeinende Besserwisser
Denke ich angeekelt von mir wie
Der mich umgebenden Stimmung
All derer die wie ich auch keinerlei
Ahnung haben wie Klima zu retten
Wäre falls überhaupt auch wenig
Am Lebensstil ändern wollen aber
Sich gern gemeinschaftlich ganz
Engagiert zeigen für das Gute
Dessen Folgen wir kaum ahnen
Und frage mich fast blasphemisch
So fühlt es sich jedenfalls in mir an
Ob fridays for future nicht eher auch
Eine Hinwendung zur vollendeten
Vergangenheit sicherer Antworten ist
Die es nirgendwo mehr geben kann
Was nicht weniger Verantwortung gibt
Aber vielleicht bescheidener macht
Dächte noch jemand kritisch

jens tuengerthal 30.11.19

Freitag, 29. November 2019

Familienrollen

Spielen wir in der Familie
Immer nur gleiche Rollen
Als wären wir hineingeboren
Könnten uns nicht verändern
Folgten den gleichen Mustern
In festgelegter Konstellation
Aus der es keinen Ausweg gibt
Weil die Gewohnheit stets siegt
Auch wenn wir uns individuell
Sonst gerne wähnen könnten
Blutsbande dies aufheben
Weil die Muster stärker sind
Als vermeintlich freier Wille
Was sich im Kampf mit der
Familie noch deutlicher zeigt
Als im friedlichen Beisammensein
Wo sich keiner wehren muss
Fragt sich wie tief Anlage reicht
Was wir beeinflussen können
Wo wir völlig wehrlos sind
Folgendes fiel mir dabei auf
Wer sich am lautesten abgrenzt
Ist sich der Wurzeln am wenigsten
Bewusst allen Lärm zum Trotz
Verleugnet bloß die eigene Natur
Hat am wenigsten eigenes
Zappelt dafür eher unreflektiert
Mit erwartbar irrationalen Folgen
Die das Opfer dann beherrschen
Während wer Prägung erkennt
Sich unabhängiger davon macht
Manche fühlen sich gar noch als
Findelkinder fremd ihrer Familie
Diese sind eher unbewusst damit
Im Wesen unfrei wie gefangen
Was auch für soziale Rollen gilt
Bei denen früher Benehmen noch
Manches ausgleichen konnte sind
Heute viele ohne ihren Kontext
Völlig verloren in der Welt die
Schon Verständigung unmöglich
Macht ohne gewohnte Muster
Oder Rollen zwischen Welten
Viele finden nie aus ihrer Trotzrolle
Wiederholen immer gleiche Muster
Ohne sie selbst als solche zu erkennen
Wundern sich nur über sich wenn
Sie ihr Verhalten reflektieren
Was seltener geschieht als gedacht
Kenne kein Rezept für alle Konflikte
Nur scheint es mir am effektivsten
Sich seiner Rolle bewusst zu sein
In der Familie wie dieser in der sie
Umgebenden Gesellschaft dazu
Den eigenen Weg zu entdecken
Was am harmonischsten geschieht
Wo wir uns unserer Natur bewusst
Statt gegen diese noch zu kämpfen
Weil es am Ende ist wie es ist
Wir Rollen nicht durch Leugnung
Jemals weiter verändern können
Als durch bewussten Umgang damit
Um so frei wie möglich zu leben

jens tuengerthal 29.11.19

Dategelassen

Die große Onlinevielfalt macht
Beim Daten sehr gelassen denn
Wird es die nicht wird es eben eine
Andere was Vorteile hat für die
Eigene Coolness aber dafür
Deutliche Nachteile in der bloß
Relativen Zuverlässigkeit die den
Sonst Zauber der Einmaligkeit
Aufhebt und dafür durch ewige
Austauschbarkeit schnell ersetzt
Womit uns wenig bleibt vom einst
Traum von großer Liebe die nun
Nach Angebot ausgelebt wird
Was der Idee manches raubt
Dafür weniger verrückt macht
Bei zwischendurch Verlust der
Früher geglaubten Einmaligkeit
Womit die ursprüngliche Idee der
Romantischen Liebe sich für die
Zeitgemäßen Lebensabschnittsdates
Gelassenheit uns schenkend wohl
Endgültig verabschiedet hat was
Einerseits irgendwie schade ist
Anderseits doch in die Zeit passt
In der liebende Romantiker schnell
Unter eingebildeten Gefühlen nur
Verlorengingen womit auch ihre
Gesellschaftliche Funktion als
Arbeitskraft beeinträchtigt würde
Was den Erbsenzählern sicher nicht
Gefallen würde die somit auch unser
Gefühlsleben schon beherrschen
Im Geiste der Optimierung zu der
Die angebotsorientierte Relativierung
So gut passt die in der Datingphase
Wunderbar gelassen macht was
Am Ende ein Gewinn sein kann
Der den eigenen Wert steigert

jens tuengerthal 29.11.19

Donnerstag, 28. November 2019

Familienspuren

Familie hast du im Blut
Auch wenn du dich wehrst
Ist sie Erbe das uns prägt
Mit Familie oder auch ohne
Lebt in unseren Anlagen stets
Weiter was uns ausmacht
Erfahrung und Erziehung
Sind sicher auch wichtig
Aber Familie ist die Wurzel
Aus der sich der Lebensbaum
Über viele Generationen nährte
Obwohl es viele Pädagogen
In angemaßter Allzuständigkeit
Zu gerne ablehnen was lange
Eine Verkennung der Wesen
Mit sich brachte die niemals
Etwas alleine sind sondern
Immer eine Summe von uns
Prägenden Einflüssen deren
Einen zu ignorieren so falsch ist
Wie einen zu beachten alleine
Wir sind sicher nicht auf unser
Genom beschränkt doch prägt
Dieses wie die Familie uns mit
Wie sehr etwas wirkt ist sicher
Eine Frage des Bewusstseins
So handelt wer sich all der uns
Prägenden Einflüsse bewusst ist
Anders als wer sie ignoriert um
Erzieherischer Ideologie zu genügen
Die immer nur einen Teil erfasst
Nach den Spuren der Familie
In dir zu suchen befreit also auch
Jenseits des Dogmas der Egalität
Was besser formal gesehen würde
Weil es einen Teil des Wesens uns
Aus unserer Geschichte offenbart
Warum bestimmte Konstellationen
Als passend erklärbar werden auch
Wenn dies allein nie genügen kann
Riskiert wer seine Wurzeln ignoriert
Manch böse Überraschung schnell
Aus der erwacht uns manches was
Von Liebe und Schönheit geblendet
Traumhaft uns erschien plötzlich nur
Abstrus uns nur noch vorkommt was
Viel mit Wurzeln und Selbstverständnis
Also auch Familie dann zu tun hat
So wenig Familie alleine genügt eine
Verbindung als gut zu begründen
So wichtig ist es sie nie zu ignorieren
Um auf festen Wurzeln in die Zukunft
Miteinander gehen zu können
So suchten wohl viele besser erst
Nach ihren Wurzeln bevor sie sich
Wahllos zufällig paaren was auch ich
Erst nach schmerzvollen Fehlern lernte
Denn Lust und Liebe können zwar alles
Überbrücken auch Alter und vieles mehr
Für Momente schneller Blendung die gern
Alle Vernunft und Erfahrung ignoriert
Aber Dauer auf der Familie stets fußt
Geben schnelle Leidenschaften selten
Warum gut tut wer auch die Familie
Bedenkt bei der Paarung weil wir nie
Sind ohne das was wir einmal waren

jens tuengerthal 28.11.19

Mittwoch, 27. November 2019

Bücherrückzug

Michel de Montaigne zog sich
Von der Welt in seinen Turm
Der Bücher zurück um dort erst
Im Schatten seiner Bibliothek
Nur quasi antik hell erleuchtet
Seine Essays zu schreiben
Die ihn als großen Denker der
Renaissance uns erhielten
Während seine Bibliothek sich
In alle Winde zerstreute blieb
Sein Geist wach und aktuell
Durch zeitlose Bücher belebt
Er der weiter mit den Königen
Korrespondierte und sie beriet
Bürgermeister von Bordeaux war
Weniger gewollt als halt gewählt
Zog sich zu den Büchern zurück
Besuchte nur gelegentlich seine
Jugendliche Geliebte die später
Seinen geistigen Nachlass hütete
Dafür von der Welt als Frau die
Unverheiratet blieb verspottet
Aber davon ganz abgesehen was
Hier also keinerlei Rolle mehr spielt
War der Rückzug für Montaigne
Entscheidend um seine Rolle als
Autor der Essays zu finden der sich
Als großer Leser dabei offenbarte
Weil er soweit nur irgend möglich
In seinem Turm an einem Ort blieb
Sich von der geschäftigen Welt
Die er spöttisch betrachtete zurückzog
Weil Lektüre immer einsam ist
Tat er entsprechend das vernünftigste
Was ein leidenschaftlicher Leser je
Tun kann um glücklich zu leben
Indem er sich mit seinen Liebsten
Hingebungsvoll zurückzieht was der
Herr von Montaigne doppelt klug tat
Um so das Leben ganz zu genießen
Seinem Geist genug Raum zu geben
Hatte Michel mit dem kleinen Turm
Neben seinem Schloss sich einen
Idealen Ort gewählt an und abwesend
Zuhause und doch nicht da zu sein
Rückzug von Büchern umgeben
Ohne vom Alltag gestört zu werden
Da er die Verwaltung der Finanzen
Wie der Güter seiner Frau überließ
Die eine praktischere Neigung hatte
Er sich nicht um Geld kümmern wollte
Was uns heute unter der Herrschaft
Der Erbsenzähler fast unmöglich ist
War schon damals ungewöhnlich
Musste auch er sich erst befreien
Der früher all sein Geld ängstlich
Bei sich trug in unruhiger Zeit der
Hugenottenkriege die er miterlebte
In denen er die Könige noch beriet
Besonders Henry von Navarra der
Später als IV. so berühmt wurde so
Großvater Ludwigs XIV. der dann
Alle Toleranz wieder aufhob damit
Langfristig Preußen stark machte
Aber das ist eine ganz andere
Geschichte die weniger mit dem
Hier Rückzug als Ideal der Leser
Noch zu tun hatte als mit Auszug
Vertreibung und Flucht ganz ohne
Alle Toleranz wie sie Montaigne
Der große Leser der Antike lebte
Den sein Vater noch entsprechend
Alten Idealen der Renaissance erzog
Mit viel Bildung und Literatur aber
Auch den bodenständigen Geist
Der Landbevölkerung erhielt in deren
Mitte er die ersten Jahre glücklich
Verbrachte was sich erkennen lässt
Am vielfach nüchternen Blick der
Gerne alles auch kritisch sieht was
Die Gewohnheit an Konvention uns
So erfolgreich gern überspült ohne
Noch kritisch darüber nachzudenken
Was dagegen der Rückzug mit Büchern
Um den es eigentlich in diesem längst
Geschwätzig langen Gedicht geht
Das im Umherschweifen im Stile
Eines Montaigne sich ergeht um so
Brücken zur Lektüre zu bauen die
Aus der Einsamkeit des Rückzugs
Den Geist uns weitete um so mit
Toleranz glücklich leben zu lernen
Wozu gute Lektüre immer hilft die
Den Rückzug in den Bücherturm
So verlockend uns wieder macht
Denn was braucht es von der Welt
Als eine ungestörte Bibliothek in der
Die Gedanken frei wandern können
Freiheit und Toleranz verpflichtet
Statt des ewig eiligen Fanatismus
Sich von der Welt entfernen um sich
Zum Lesen genüsslich zurückzuziehen
Denn was geht mich die Welt noch an
Mit genug guten Büchern im Turm
Glücklich beim Bücherrückzug

jens tuengerthal 27.11.19

Dienstag, 26. November 2019

Sachsenraub

In Dresden wurde geraubt
Dreist stahlen die Diebe viel
Schmuck aus dem dortigen
Grünen Gewölbe worauf
Manche Politiker meinen
Dieser kleine Kunstraub
Verletze die sächsische
Identität mit ihren Schätzen
Sei darum eine Tragödie
Was für blamabler Unsinn
Sachsen ist nicht August
Sondern vielmehr Pegida
Ressentiments und Vorurteile
Fehlende Offenheit die lieber
Viel verschweigt und schön tut
Vetternwirtschaft normal findet
Sachsen liegt Polen heut näher
Als je mitten in Deutschland
Das ist ihr Identitätsproblem
Nicht imperiale Kunstschätze
Darüber sollten wir reden

jens tuengerthal 26.11.2019

Virtuellsynchron

Liebende spüren sich
Ohne viele Worte genau
Sie fühlen synchron
In nahezu allem
Auch virtuell noch
Mehr braucht es nicht
Es passt dann einfach
Sagen sie voneinander
Zu gern in ihrem Traum
Manchmal aber hilft
Sich das zu sagen
Sicher zu bleiben
Weil es doch irgendwie
Unglaublich ist
So ganz nah
Zu sein
Mehr nicht

jens tuengerthal 26.11.19

Montag, 25. November 2019

Freidenken

Manchmal ist Denken
Wie flanieren in der Sonne
Wenn alles erleuchtet scheint
Vernunft magische Unwetter
Zuverlässig verdrängen hilft
Die Welt nach vorher Nebel
Klar vor dir zu liegen scheint
Jeder Gedanke ein Schritt ist
Der dich in neue Welten trägt
Aufgeklärt und offen plötzlich
Alles dir hell erscheint Leben
So liebenswert vernünftig ist
Denken seine Freiheit findet

jens tuengerthal 25.11.19

Nichtraucherdiktatur

Wir leben in einer theoretisch
Freien Gesellschaft außer für
Raucher die sich immer mehr
Dem Diktat der Nichtraucher
Beugen müssen die im Dienst
Der Gesundheit alle Bereiche
Möglichst rauchfrei halten wollen
Wofür jedes Mittel ihnen recht ist
Auch die öffentliche Schändung
Der letzten verbliebenen Raucher
Oder lächerliche Bildchen sollen
Helfen das Land rauchfrei zu machen
Weil das Gute natürlich alles darf
Toleranz klein geschrieben wird
Wenn es gegen Krankheiten geht
Ist im Kampf gegen die Sucht alles
Erlaubt was zur Bekehrung beiträgt
Als würde die Welt eine bessere
Ohne rauchende Genießer die doch
So lange als Sexsymbol galten
Heute kranke Süchtige nur sind
Denen sich die AOK-Apostel weit
Überlegen fühlen was das Diktat
Ihrer Meinung heute rechtfertigt
Leider lichten sich die Reihen
Der Raucher natürlich allmählich
Was wenig Hoffnung für die Zukunft
Gibt in der Diktatoren der Gesundheit
Den unsinnigen Genuss verbannten
Damit wir alle plangemäß funktionieren
Wo nun mit Helmut Schmidt der letzte
Überall immer Raucher von uns ging
Wird es bis auf kleine Nester des
Widerstands etwa in Berlin immer
Stromlinienförmiger in der Republik
Auch wenn Goethe Rauchen hasste
Und der Alte Fritz Tabak lieber kaute
Trugen doch mit Mann Grass und
Vielen mehr qualmende Geister den
Aufstieg der Dichter und Denker
Warum es nun dringend an der Zeit
Für eine genüssliche Zigarettenpause
Die dem Geist Raum zu fliegen gibt
Ist um gegen Intoleranz innezuhalten
Erinnern wir uns lieber der Geschichte
In der die Raucher Roosevelt Churchill
Mit Stalin den Nichtraucher Hitler einst
Besiegten der noch dazu Vegetarier war
Was die Maßstäbe der Verurteilung
Schrecklicher Menschen vielleicht
Ein wenig verschieben könnte um
Die Gefahr des Dogmas zu sehen
Die Toleranz wieder hochzuhalten

jens tuengerthal 25.11.19

Paargewalt

Weit über 140.000 Fälle
Von Gewalt in Beziehungen
Wurden letztes Jahr angezeigt
Dabei sind 81% der Opfer Frauen
Nur 18% sind dagegen Männer
Was das übrige eine Prozent ist
Weiß der Dichter nicht zu sagen
Die Ministerin bemerkte dazu
Positiv sei die gestiegene Zahl
Der Anzeigen was auch immer
Daran nun positiv sein soll
Sind es egal wie viel zu viel
Ist jede Gewalt zu verurteilen
Deren Opfer immer Schwächere sind
Was gegen jede Gerechtigkeit verstößt
Spannend wäre was hinter den Zahlen
Außer nackter Statistik wirklich steckt ob
Wirklich nur 18% Männer Opfer wurden
Oder viel weniger anzeigten die lange
Opfer psychischen Terrors auch wurden
Wieviel mehr Frauen nicht anzeigten
Wo die Grenze dabei verläuft zwischen
Öffentlich anzuklagender Gewalt und
Dem normalen Terror fast jeder Ehe
Was keine Rechtfertigung von Gewalt
Sein soll die durch nichts gerechtfertigt
Sein kann als eine Notwehrlage die
Als gegenwärtiger rechtswidriger Angriff
Selten für psychischen Terror bejaht wird
Doch können Opfer von diesem wohl
Ein Lied von der Gewalt singen deren
Auswirkung sie in den Wahnsinn treibt
Der sich leider zu oft in Gewalt äußert
Wäre es darum an diesem Tag nicht
Wichtig über Ursachen nachzudenken
Statt sich hinter Statistiken zu verstecken
Über den Gewaltbegriff zu reden um
Mehr Miteinander statt Konfrontation
Wieder zu erreichen weil eine Anzeige
Kein Problem löst allein dem Staat
Zuständigkeit gibt wo er es nie sein kann
Weil Menschen lieber lernen sollten
Ihre Probleme friedlich zu lösen
Das Gewaltmonopol des Staates nutzen
Ist keine Lösung sondern allein eine
Verlagerung der Zuständigkeit für Gewalt
Aber das sagt lieber keiner mehr laut
Weil die Opfer geschützt werden sollen
Auch wenn es das Problem bloß verlagert
Nicht zu weniger Gewalt führen kann
Niemals zu einer Lösung beiträgt
Manchmal Opfer abstempelt als dann
Gewalttäter wobei sich auch gern
Opfer und Täter verschieben nur
Der Staat gern nach Mode urteilt
Ohne etwas damit zu erreichen
Weil die Menschen erst selbst
Lernen müssen friedlich zu sein
Statt sich voll Hass zu bekämpfen
Was wichtiger für den Frieden wäre
Als ein Ansteigen der Anzeigen

jens tuengerthal 25.11.19

Rauchererotik

Ist Rauchen noch erotisch
Oder heute eher neurotisch
Als schlechte Angewohnheit
Von Süchtigen die noch nicht
Die Zeichen der Apostel der
Gesundheit lasen sondern
Sich lieber hemmungslos
Dem kranken Laster hingeben
Doch vielleicht liegt gerade
In der hemmungslosen Sucht
Auch das sinnliche Element
Was der immer wieder kleine Tod
Mit jedem Zug dem Raucher schenkt
Dieses stückweise Sterben als ein
Weg zwischen Ende und Anfang
Der eben darum so sinnlich ist
Was immer die Gesundheitsapostel
Uns predigen von Impotenz infolge
Ist die erotische Stimmung in den
Raucherräumen der Bars so viel
Größer als jenseits des Dunstes
Dass auch Nichtraucher sie gern
Aufsuchen um so zumindest Teil
Der verruchten Lust zu werden
Nicht bloß mit Birkenstock gesund
Über Untiefen hinweg zu schweben
Vielleicht sterben Raucher früher
Werden wirklich impotenter doch
Nichts wiegt genossene Lust auf
So kann ein kürzeres Leben auch
Wertvoller sein als ein lustloses
Leben ohne Höhepunkte jedenfalls
Hat der blaue Dunst noch mehr
Erotik als jedes Fitnessstudio
Oder vegane Gesundheitsclubs

jens tuengerthal 25.11.19

Sonntag, 24. November 2019

Entbrüstet

In Utah wird einer Frau nun
Der Prozess gemacht weil sie
Barbusig mit ihrem Partner
In der Garage arbeitete was
Weniger erotische als eher
Technische Gründe hatte
Dabei von dessen Kindern
Aus vorheriger Ehe gesehen
Deren Mutter sie nun anzeigte
Wobei unklar blieb ob die Kinder
Geschockt oder amüsiert waren
Das Gezicke viel mehr die Exfrau
Offenbart als die barbusige Neue
Die sich noch dazu als Feministin
Offenbarte der es ums Prinzip geht
Eine eigentlich männliche Domäne
Die das sie bestrafende Gesetz als
Gegen die Gleichheit verfassungswidrig
Nannte was die guten Christen empörte
Ist doch die Scham schon biblisch in
Der Geschichte von Adam und Eva
Als Strafe des einen Gottes genannt
Da müssen die bibeltreuen Mormonen
Solch Schamlosigkeit doch bestrafen
Denn dächten wir vernünftig kritisch
Wie es die Verfassung der USA forderte
Schnitten wir die alten Zöpfe schlicht ab
Die der Aberglaube noch hinterließ
Müssten wir wohl vernünftigerweise
Zugeben dass die Ungleichbehandlung
Gegen Menschenrechte verstößt weil sie
Gleiches ungleich im Wesen behandelt
Auch wenn ich einen Busen immer viel
Erotischer noch finde als Männerbrust
Was Natur für meine sexuelle Neigung
Passend so prägte gilt sicher nicht für
Eine andere Neigung warum auch die
Ungleichbehandlung ungerecht ist
Wie überhaupt die lächerliche Scham
Als Straftatbestand verdrängt gehört
Sollen die Menschen doch nackt sein
Oder Sex haben wo und mit wem es
Gerade gefällt solange es alle daran
Beteiligten frei auch genießen können
Ist Sex etwas schönes und nie schlimm
Schaffen wir lieber die Scham nun ab
Jenes religiöse Überbleibsel letzter Macht
Einer längst impotenten Priesterkaste
Schenken wir dem weiblichen Busen
Egalitäre Freiheit endlich im Alltag
Befreien wir Schwänze und Schösse
Gleich mit für unbegrenzte Lust
Folgen in Gedanken eher Gilgamesch
Als der Geschichte von Adam und Eva
Um wirklich paradiesisch menschlich
Zu leben statt weiter nur von einem
Fernen himmlischen Reich zu träumen

jens tuengerthal 24.11.2019

Samstag, 23. November 2019

Smokingdandy

Rauchen ist völlig nutzlos
Es beschäftigt allein cool
Schädlich ist es wohl dazu
Doch darum geht es nicht
Im Gegenteil soll diesmal
Betrachtet werden wie gut
Das Rauchen zum Dandy
Als völlig nutzlosem Wesen
Das sich dem Genuss hingibt
Passt als sinnliche Lust trotz
Ihrer öffentlichen Anfeindung
Die Raucher gern als kranke
Süchtige öffentlich isoliert um
In diesem Geist noch einmal
An die Erotik des Dunstes als
Zeichen längst vergangener Zeit
Zu erinnern als graue Nebel
Noch verrucht romantisch waren
Kein pathologischer Zustand bloß
Den Gesundheitsapostel lieber
Gänzlich verbannen wollen mit
Überall öffentlichen Mahnungen
Während sich menschliche Maschinen
In Studios fit und gesund erhalten
Ihre Arbeitskraft zu mehren an der
Dann andere besser verdienen
Stehen die rauchenden Dandys
Heute vor der Tür oder ziehen sich
In abgedichtete Serparés zurück
Deren es in Berlin noch genug gibt
In jeder Bar die irgend auf sich hält
Weil diese Stadt das Sinnlose liebt
Etwas dandyhaftes hat mit ihrer
Unproduktiv ewigen Feierlaune
In den vielen Dörfern bis heute
Wie das Rauchen gerade jetzt
Im Schatten des drohenden Todes
Noch mehr zum letzten Daddy passt
Der mit dem Ende spielend genießt

jens tuengerthal 23.11.19

Freitag, 22. November 2019

Aus dem Himmel über Berlin

Wenn ich Flugzeuge höre
Über mir in unserem
Himmel über Berlin
Geteilt oder ungeteilt
Spüre ich die in meinem
Bauch und fühle dich
Langsam näher kommen
Um da zu sein
Um zu kommen
Zusammen endlich auch
Miteinander weniger allein
Und es ist gut so
Komme was wolle
Wann es dann kann
Das unsichtbare Band
Schlingt sich aus dem
Himmel über Berlin
In weiter Ferne so nah
Untrennbar um uns
Und oben brummt es nur

jens tuengerthal 22.11.19

Lustkultur

Haben wir Lust auf Kultur
Ist unser Denken lustvoll
Oder sind wir immer noch
Schwer traumatisiert von der
Geschichte von Adam und Eva
Die alle Lust mit Scham verband
Ein unbewusst also idiotisches
Paradies idealisierte was sich
In der Philosophie noch bis zu
Rousseau und Marx weiterzog
Sind wir unfähig geworden die
Errungenschaften unserer Kultur
Lustvoll wirklich zu genießen
Weil ein absurd unbewusstes
Paradies lange idealisiert wurde
Während die Schöpfungsgeschichte
Des Gilgamesch-Epos damit beginnt
Sich Zivilisation und damit Kultur
Kultiviert und voller Lust hinzugeben
Wie Enkidu dazu rasiert wird um so
Kultiviert 6 Wochen bei einer Hure
Die Liebe und Lust kennenzulernen
Als den wichtigsten Kern der Kultur
Haben wir die Lust lieber bestraft
Eine Sünde noch dazu genannt
Dem Zwang zum einen Gott
Entsprach das Diktat der Monogamie
Was kulturell Vorteile hat in der damit
Beständigkeit der Familien die dem
Nachwuchs ein sicheres Nest geben
Aber vieles Leiden infolge verursachte
Die Lust als Kultur verschwinden ließ
Wie sie das alte Rom noch pflegte
Lust als höllisch bestrafte Sünde sah
Uns gegen die Natur kämpfen ließ
In der Lust ihre Befriedigung sucht
Wie es ihrer Neigung entspricht
Stattdessen das unbewusste Paradies
Diese Hölle des Stumpfsinns für jeden
Echten Genießer zum Ziel machte
Nachdem Menschen stets frustriert
Mit darum viel Gewalt nach ihrem je
Aberglaube strebten ohne das Leben
Je wirklich genießen zu können
Im Gegenteil wurde der Philosoph
Der die Lust in den Mittelpunkt stellte
Frauen gleichberechtigt behandelte
Über Jahrtausende von allen Sekten
Vom Christentum bis zum Islam
Als verlorener Sünder verpönt
Was zu immer wieder Ausbrüchen
Von Hass in allen abrahamitischen Sekten
Für ihren je Aberglauben auch führte
Zerstörung vorheriger Kultur gehörte
Für diese Besitzer höherer Wahrheit dazu
Ließ Erinnerung und Erbe schrumpfen
Für alberne spirituelle Ideen alleine
Die jeder kritische Geist verlacht
Warum das Lachen darüber lange
Strafbar auch wurde als eine Frage
Der Macht über das Bewusstsein
Unbefriedigter Narren voller Sehnsucht
Die bloß nicht kritisch denken sollten
Ihre Freiheit glücklich zu sein niemals
Als schönstes Ziel entdecken sollten
Das nur Lust und Liebe statt des
Lächerlichen Aberglaubens bräuchte
Ein Leben lang lieber kultiviert statt
Bewusstlos paradiesisch glücklich
Lustvoll miteinander zu leben
Als zufriedene Menschen

jens tuengerthal 22.11.19

Donnerstag, 21. November 2019

Waldtränke

Bäume brauchen viel Wasser
Sie holen es sich mit Wurzeln
Aus dem Boden herauf wobei
Unklar noch ist wie sie es bis
In die Kronen pumpen doch
Spannend ist wie das Wasser
In den Boden kommt und woher
Zuerst kommt es vom Regen
Der je nach Baumart verschieden
Schnell auf den Boden kommt
Im Erdreich gebunkert wird um
Für heiße  trockenen Zeiten einen
Vorrat zu bilden der konstant bleibt
Doch woher kommt der Regen
Der sich meist aus Wolken überm Meer
Bildet weiter ins Landesinnere als
Die sonst nur grünen 200km Küste
Warum wird der Rest nicht Wüste
Es ist der Wald und die Seen die
Genug Wasser für neue Wolken
Kondensieren es regnen zu lassen
Wo das Meer nicht mehr wirkt
Durch den Schatten der Bäume
Bleibt der Waldboden feucht kühl
Kühlt durch Kondensat zusätzlich
Biber bewirken durch ihre Bauten
Die Bäche stauen noch weitere
Wasserspeicher als Lebensraum
Der Buchen zwar zu feucht aber
Anderen Arten zum Biotop wird
Doch immer ist der Wald großer
Erzeuger von Wolken die Wasser
In ferne Regionen auch bringen
So sehen wir wichtig der Wald
Für überall gutes Wachstum ist
Sonst verdorrten küstenfernere
Regionen ohne große Flüsse
Wer also Klima und Böden für
Die Zukunft retten will pflanzt
Bäume zu Wäldern die uns erst
Auf Dauer das Leben zu sichern
So schafften wir Ruheräume die
Als Urwald noch weiter wirkten
Weil wir uns nicht die Erde Untertan
Machen sollten sondern statt des
Überholten Aberglauben besser
Mit ihr künftig leben lernten
Nur verbrauchen was wir auch
Zurückgeben für die Zukunft

jens tuengerthal 21.11.19

Mittwoch, 20. November 2019

Baumalter

Wir wachsen am meisten
In den ersten Jahren des
Lebens und dachten lange
Bei Bäumen wäre es auch so
Doch welch Irrtum tatsächlich
Diese wachsen im hohen Alter
Viel mehr und binden dadurch
Länger und mehr CO2 was sie
Klimatisch so wichtig macht
Der Anstieg dieses Gases aber
In der Atmosphäre führte dazu
Dass Bäume viel schneller wachsen
Was ausgleichen könnte wären
Wälder noch frei und natürlich
Nicht wie meist bewirtschaftet
Was die natürlichen Prozesse
In denen Holz abgebaut wird
Unterbricht diese dafür eher
Als Feuerholz genutzt werden
Zu schnell zu viel Gas freisetzen
Was zu klimatischen Veränderungen
Führen wird die ganze Regionen
Nahe der Küsten untergehen lassen
Zu unabsehbaren Veränderungen führt
Die wir nicht mehr kontrollieren können
Warum großflächige Aufforstung dringend
Nötig wäre noch etwas zu retten jedoch
Ohne daraus Nutzwald zu machen
Sondern lieber mutig auf Urwald
In Jahrhunderten zu setzen
Der klimatisch am besten wäre
Unser Wachstum zu begrenzen
Um Natur mehr Raum zu geben
Wäre ein erster nötiger Schritt dabei
Falls einer fragt wie sich das jemals
Rechnen sollte sei darauf verwiesen
Der Schaden ohne wäre größer
Wer zur Rettung des Klimas aber
Mehr Ackerland in Wald wandelt
Kann nur weniger produzieren
Was ausgeglichen werden kann
Etwa durch weniger Fleischproduktion
Die für die gleiche Menge wiederum
Ein vielfaches an Land braucht
Weniger Fleisch essen dafür mehr
Wild in größeren Flächen wäre
Ein ökologisch gesunder Ausgleich
Wagten wir wieder mehr Wald um
Klimatisch noch etwas zu retten
Es wird lange dauern bis es wirkt
Weil alte Bäume mehr wirken
Jahrhunderte vermutlich noch
Fangen wir besser sofort an
Damit es in Zukunft wieder alte
Bäume in echten Urwäldern gibt
Es könnte uns retten was doch
Grund genug sein sollte

jens tuengerthal 20.11.19

Erdreich

Wir reden gern vom Erdreich
Wenn wir das Dunkle unter uns
Meinen ohne zu wissen wie reich
Oder arm es da wirklich ist wo
Die Basis des Waldlebens liegt
Sichtbar ist uns meist nur Erde
Die uns unbelebt sogar scheint
Dabei wohnen dort viel mehr
Wesen auf wenigen Quadratmetern
Als es Menschen auf der Erde gibt
Was unvorstellbar noch scheint
Ist oft wirklich winzig klein nur
Dem bloßen Auge unsichtbar
Doch wichtiger als Wölfe und Rehe
Für das Überleben des Waldes
Als eigene Biosphäre der Natur
Die sich selbst im Gleichgewicht hält
Wenn etwa winzige Milben in gleich
Heerscharen Rinde und Blätter in
Wieder nährreichem Boden verwandeln
So spielt Natur im Urwald ganz
Harmonisch zusammen wie es
Ihrem Wesen entspricht und oft
Ist das unscheinbar Winzige wichtiger
Für das Gleichgewicht als die Riesen
Die wir alle auf den ersten Blick sehen
Manches was uns eher ekelt wie eben
Milben die wir aus Hausstaub kennen
Sorgt erst für natürliche Ordnung indem
Es von dem lebt was Natur produziert
Vielleicht können wir davon lernen
Auch Natur ihren Lauf zu lassen
Weil sie von alleine eben funktioniert
Wie wertvoll das Kleine oder Eklige
Für den Bestand immer wieder ist
Auch wenn nahezu unsichtbar oft
Dem Leben einfach zu vertrauen
Wenn wir der Natur schlicht folgen
Statt sie besiegen zu wollen immer
Deren Zusammenspiel wir noch lange
Nicht wirklich verstanden haben
Lieber bescheiden zu bewundern
Was ganz natürlich schon da ist
Damit glücklich lieber zu leben
Könnte uns auf Dauer besser tun

jens tuengerthal 20.11.19

Dienstag, 19. November 2019

Baumwesen

Pflanzen sind Lebewesen
Das ist inzwischen allen klar
Doch wie ähnlich sind sie uns
Menschen oder anderen Tieren
Ist die Scheidung zwischen den
Pflanzen und Tieren noch legitim
Meistens sind Bäume unbeweglich
Sobald sie Wurzeln schlugen
Dauert die Übertragung von
Informationen viel länger noch
Misst sich Alter in Jahrhunderten
Was weder Tier noch Mensch
Zumeist erreichen kann dafür
Sind sie in vielem langsamer
Aber überleben bereits seit etwa
600 Millionen Jahren und damit
Länger als die meisten Lebewesen
Vieles spricht inzwischen dafür
Dass Bäume ein Gedächtnis haben
Sogar neuronaler Strom ist messbar
Es liegt vermutlich in den Wurzeln
Aus denen auf abgesägten Bäumen
Neue alte wachsen können wie uns
Die C14 Methode längst bewiesen
Die auch das sagenhafte Alter von
9000 Jahren von Fichten nachwies
Die im Norden Schwedens sogar
Dauerfrost der Eiszeit überlebten
Wobei bis heute unklar ist wie sie
Das im ewigen Eis noch schafften
Was ihnen die Kraft zu leben gab
Wie vieles auch der Kommunikation
Der Bäume über lange Strecken
Trotz ihrer Unbeweglichkeit uns
Rätselhaft erscheint was auch
Für die unterschiedliche Reaktion
Auf Angriffe von außen gelten muss
Die erlernten Muster wie auch die
Intelligent angepasste Reaktion
Die sogar andere warnen kann
Durch Botschaften die nur der Wind
Verweht sprechen für ein Gedächtnis
Wie es uns alte Sagen phantastisch
Noch verkündeten und Bücher
Wie der Wind in den Weiden
Oder der kleine Hobbit erzählen
Doch scheint etwas daran zu sein
Wüssten wir nur hinzuhören
Uns genug Zeit für die Bäume
Wieder zu nehmen verstünden wir
Vielleicht besser was Zeit bedeutet
Wie wertvoll pflanzliches Leben
Auch sein kann würden endlich
Wert schätzen was um uns wächst
Statt blind weiter zu zerstören was
Basis allen Lebens auch ist

jens tuengerthal 19.11.19

Volljährig

Heute vor 18 Jahren sind wir
Deine Mutter und ich noch
Mit dem Taxi in die Charité
Dann hast du dir noch über
Zehn Stunden Zeit gelassen
Bis sie dich rausgeholt haben
Das ging alles rasend schnell
Und dein Papi war total nervös
Bis er dich endlich im Arm hielt
Alles wieder gut mir schien
Mit dem süßesten Baby der Welt
Das damals noch ganz winzig
Heute seine Mutter längst schon
An Länge überholt hat und nun
Bist du plötzlich volljährig
Dein Papi denkt voller Liebe
An dich und ist so stolz
Auf seine große Tochter auch
Wenn das nur dein Verdienst ist
Dass du so eine tolle junge Frau
Geworden bist die ich betrachte
Und dabei denke wie schön
Dass sie so ein sozialer Mensch
Eine wunderschöne Frau zugleich
Engagiert gebildet intelligent ist
Zugleich das Feiern nicht vergisst
Große Parties schon schmeißt
Ein wildes Berliner Mädchen wie
Zugleich ein zartes Gemüt ist
Darüber bin ich sehr glücklich
Mach weiter so es ist alles gut
Dein Papi ist sehr stolz auf dich

jens tuengerthal 19.11.19

Montag, 18. November 2019

Weicheeiche

Eichen sollst du weichen
Buchen sollst du suchen
Zumindest im Gewitter
Gilt die alte Bauernregel
Im Wald verdrängen die
Buchen gerne die Eichen
Wachsen schneller und
Rauben den Eichen das
Lebensnötige Licht denn
Sozial ist die Buche allein
In ihrer Art andere Bäume
Dagegen verdrängt sie gern
Warum es im Land hauptsächlich
Buchenwälder gab dafür Eichen
Zu einsamen Solitären wurden
Die dafür widerstandsfähiger
Mit dickerer Rinde ganz für sich
Über 500 Jahre alt werden können
Wie gerne erinnere ich mich noch
An die alten Schwanheimer Eichen
Die schon Goethe aus ebenfalls
Frankfurter Jugend schon als uralt
Beschrieb in Dichtung und Wahrheit
So mag die Eiche im Wald eher
Von der Buche verdrängt werden
Auf freiem Feld dagegen lebt sie
Oft als Solitär viel länger als alle
Sonst heimischen Bäume wurde
So zum Symbol für Bestand den
Sie im Wald gegenüber Buchen
Gerade nicht zeigt da im Rudel
Die beständige Eiche unterliegt
Aufgrund ihrer Langsamkeit
Aber als Solitär sich stärker zeigt
So ist die Eiche längst ein Teil
Des Kulturlandes geworden auch
Während Buchen im Wald blieben
Zeigt es darum viel Kultur wenn
Die Deutschen die Eiche als ihren
Baum wählten aber die Buche
Welche die Wälder aus denen
Sie einst kamen ausmacht oder
Ist es das Gegenteil von alter
Ideologie die meinte den stärksten
Baum als Sieger sich zu wählen
Eine Vorliebe für Schwächere
Gar Zuneigung zu Einzelgängern
Sich in diesem Stamm eher zeigt
Als Geschichte vermuten ließe
Frage mich was diese Liebe der
Deutschen zur Eiche verrät ob sie
Einfach traditionell unreflektiert ist
Wie so oft in der Geschichte leider
Mehr Blindheit als Erfahrung belegt
Oder ein Volk von Eigenbrötlern eher
Offenbart als eine Gemeinschaft wie
Goethe einst so treffend schrieb
Zur Nation zu bilden ihr Deutschen
Ihr hofft es vergebens bildet lieber
Freier zu Menschen euch aus
Ob sie sich dabei besser noch
An Buchen oder Eichen orientierten
Oder am besten mehr Bücher läsen
Sei hier einmal dahingestellt doch
Scheint es gut mache Vorurteile
Gelegentlich infrage zu stellen

jens tuengerthal 18.11.19

Liebestod

Stirbt die Liebe unter der Auswahl
Immer irgendwie besserer Optionen
Oder erreicht sie ihre höchste Blüte
Erst im Schatten großer Vielfalt
Aus der sich bewusst entschieden wird
Nicht mehr der schnelle kleine Tod
Der relativ austauschbar wurde
Zählt als vielfältig höchstes Ziel
Sondern die Einmaligkeit daneben
Die dauerhaft fühlbar bleibt macht
Monogamie erst wirklich wertvoll weil
Kein Produkt von äußerem Zwang
Sondern bewusste Entscheidung
Im Schatten optionaler Vielfalt
Warum allen die bewusst handeln
Jene optionale Vielfalt statt Verführung
Zu bieten den Wert der Entscheidung
Im Leben miteinander erst schöpft
Keine Option mehr zu wollen um
Füreinander entschieden zu sein
Was nur kann wer die Wahl hat
Dennoch dabei bleibt statt sich
Alternativlosen Illusionen hinzugeben
Eine bewusste Entscheidung trifft
Darum ist die optionale Vielfalt
Der virtuellen Netze weniger Tod
Als Geburt der Liebe als einer
Entscheidung füreinander
Trotz aller Alternativen
Die wertvoll macht

jens tuengerthal 18.11.19