Donnerstag, 11. Februar 2021

Genusspflicht


Genusspflicht

Leben wir um der Pflicht willen
Oder sind wir um zu genießen
Ist Genuss nur geiler Luxus
Oder der natürlichste Antrieb
Fragt sich wer Deutschland
Insbesondere Berlin betrachtet
Der Protestantismus neigt zur
Nüchternen Pflichterfüllung um
Zu tun was eben nötig ist
Wofür Merkel ein Muster ist
Die alle Bürger gerne zur
Disziplin mahnt was bei den
Ministerpräsidenten weniger
Gut bisher leider gelang
Was als gut preußisch galt
Ist selten genussfreudig
Scheint dem kantschen Prinzip
Des kategorischen Imperativ
Innezuwohnen der streng ist
Hohe Disziplin fordert nur um
Ein gutes Gewissen zu haben
Was der Protestant bekanntlich
Mit sich allein ausmachen muss
Während der Katholik beichtet
Wie vor bunten Heiligen betet
Die Leidenschaft eher zulässt
Außer er kommt aus Münster
Die leiden ohnehin lieber mehr
Ohne dabei Lust zu empfinden
Was natürlich Vorurteile sind
Welche nur die Liebe belegte
Dafür selten klar blicken lässt
Aber katholisch stets unglücklich
Endete ohne zu wissen warum
Der Gegenbeweis noch aussteht
Aber jenseits regionaler Klischees
Wäre der Blick auf den Kern
Was echter Genuss sein kann
Wichtiger als zufällige Konfession
Die weniger an Überzeugung als
An Abstammung meist hängt die
Sich wie vieles verwachsen kann
Während sich was genossen wird
Oder wofür wir leiden bei nahezu
Allen Menschen verschieden ist
Aber doch wieder auch ähnlich
Die Neigung zufällig scheint über
Alle Überzeugungen gehen kann
Solange als Genuss empfunden
Während manche Bewegung wie
Aktion als höchsten Genuss sehen
Ist bei mir trotz früher Leistungssport
Der Stillstand wie Ruhen bei der
Guten Lektüre die den Geist im
Gleichgewicht bewegt größte Lust
Sehen wir vom Sex mal ab der aber
Auch vielfach überschätzt wird
Bei dem ich die Ruhe danach
Aber immer mehr genieße als die
Varianten komischer Gymnastik
Die wir davor gern praktizieren
Sicher gehört beides zum Menschen
Ist ein Gleichgewicht dabei gesund
Aber dennoch empfinde ich mehr
Genuss beim Gedanken an gute
Lektüre in schöner Umgebung
Als bei der Vorstellung von einer
Aufregend wilden Aktion in der Menge
Sicher nimmt Sehnsucht etwa nach
Nähe und Zärtlichkeit in dem Maße zu
Oder ab wie wir dieser entbehren warum
Mangel zu seltsamen Ideen führen kann
Zuviel Nähe Abstand lieber suchen lässt
Weil Genuss auch Gleichgewicht braucht
Doch wie wir es auch drehen egal was
Jedem nun dabei gefällt was so dann
Auch erlaubt sein sollte steht Genuss
Im Zentrum und es fragt sich wie dies
Mit dem kategorischen Imperativ noch
Vereinbar sein kann der als Basis des
Guten Handelns in Freiheit auch gilt
Ob das gute Gewissen dem zu folgen
Bereits Genuss genug sein könnte
Eine Lust an und für sich bereits ist
Oder den Rahmen guter Lust gibt
Um als Epikuräer im Sinne Kants
Ohne Knoten im Gewissen zu handeln
Dann wird der Genuss zur Pflicht um
Als glücklicher Mensch ausgeglichen
In der Gemeinschaft leben zu können
Forsche noch ein wenig danach aber
Es fühlt sich schon ziemlich gut an
Mit Kant genießen zu können statt
Mit oder ohne mehr zu leiden

jens tuengerthal 11.2.21

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