Dienstag, 13. November 2018

Besitzfurcht

Was unser ist können wir
Getrost nach Hause tragen
Um es ganz für uns zu haben
Was das Gesetz schützt

Der wohlgehütete Besitz wird
So manchen kostbarster Schatz
Aus dem sie Glück definieren
Selten werden sie so glücklich

Neben dem Inhaberglück wächst
Der soziale Status der Besitzer
Den sie gern mit ihrem Hab und Gut
Öffentlich demonstrativ zeigen

Wer dabei vornehm sein möchte
Zeigt sich im Vollbesitz bescheiden
Als käme es ihm gar nicht darauf an
Was um ihn gescheffelt bereits liegt

Besitz an Menschen ist verboten
Mit Abschaffung der Sklaverei
Wurde Menschenhandel strafbar
Außer für manche in der Liebe

Nicht wenige Menschen lieben
Als sei Liebe ein Besitzverhältnis
In dem Herrschaft ausgeübt wird
Berechtigung sich in Eifersucht zeigt

Noch fürchterlicher als das Leben
Der wohlständigen Besitzer die all
Ihr Glück durch Besitz definieren
Ist das emotionaler Menschenbesitzer

Was bin ich glücklich weder noch
Zu sein oder zu haben weil mir
Eifersucht so fremd wie Besitz fern
So gesehen sind arme Dichter glücklich

Fürchte nichts und habe nichts außer
Liebe für meine Liebste die ich gern
Mit ihr ohne jede Herrschaft dabei teile
Was manchen unvorstellbar bleibt

Vom mönchischen Leben schrieb schon
Altmeister Rilke versisch romantisch doch
Es genügsam glücklich zu leben ist jeder
Versschmied außer Goethe gezwungen

Weil vielen das schwerer fiel gibt es so
Viele traurig unglückliche Gedichte wie
Tragische Dichter auf der Welt habe da
Keine Begabung unglücklich zu sein

Habe nichts und bin gesellschaftlich nichts
Was freier macht als jeder sonst Status
Liebe ohne Zwang aber voller Leidenschaft
Bin glücklich mit dem was ich sein kann

jens tuengerthal 13.11.2018

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