Samstag, 24. November 2018

Wiederholungseffekt

Alles wiederholt sich
In immer gleichen Mustern
Leben Liebe Streit Lust

Fraglich ob wir daraus lernen
Oder weiter das gleiche machen
Weil jeder für sich unbelehrbar bleibt

Manchmal ändert sich doch was
Aber höchstens die Reihenfolge
Für die Illusion der Neuigkeit

Menschen benutzen gleiche Worte
Füreinander miteinander vermutlich
Auch am Ende noch alleine

Fraglich was bringt es und wozu
Wenn wir in Schemen wieder fallen
Die uns schon früher nervten

Über die Eltern die Augen verdreht
Sich geschworen so wirst du nie
Doch dann wird es nur schlimmer

Mit jedem mal steigert es sich noch
Übertrifft jede Erwartung dabei
Weil Gefühl eine Neuigkeit sein will

Wir halten uns für Unikate dabei
Beklagen unser großes Unglück
Bejubeln dann wieder das Glück

Fraglich ob sich je etwas ändert
Oder wir uns nur daran gewöhnen
Es irgendwann nicht mehr merken

Sind also lange Beziehungen weniger
Ausdruck tiefer Liebe als vielmehr
Großer Gewohnheit und Abstumpfung

Was weiß ich schon von der Liebe
Soll ich nicht mehr an sie glauben
Oder lieber weiter wie immer

Kennen keinen der nicht klagt
Zumindest auf Dauer auch mal
Auch keine aber das war eh klar

Wenn alles dasselbe immer ist
Lohnt es nicht was ändern zu wollen
Wir können nur gelassener ertragen

Schon Vico von Bülow stellte nüchtern fest
Männer und Frauen passen einfach
Nicht zusammen was soll ich da sagen

Wenn es aber immer auch nicht passt
Musst du auch nichts mehr ändern
Sondern kannst einfach abwarten

Solange das Wiederholungsgefühl noch
Beim Streit überwiegt und nicht beim Sex
Gibt es bessere Gründe weiter zu machen

Also stelle ich am Ende wie am Anfang
Nüchtern fest alles wiederholt sich täglich
Dann ist es wohl Liebe - was sonst

Wozu etwas ändern wenn sich doch
Nie etwas ändert in ewiger Wiederholung
Es wäre nur viel Lärm um nichts

Ertragen wir die immer Wiederholungen
Wie früher die Sendepausen auch ohne
Fernseher schreiben lieber darüber

jens tuengerthal 24.11.2018

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