Gendererledigt
Der Berliner Tagesspiegel hat
Sein Genderexperiment in der
Redaktion für erledigt erklärt
Weil es keinen Zuspruch fand
Zu umständlich war nicht die
Erhoffte Entwicklung anregte
Im Journalismus eher nervte
Manches unlesbar machte im
Bemühen sprachlich so zu
Integrieren wie einzubinden
Einen Zusammenhang mit einer
Nicht Grünen Regierung in der
Stadt herzustellen ginge hier
Wohl zu weit angesichts eines
Unabhängigen Journalismus
Doch könnte die Stimmung im
Land nun kippen weil sich viele
Vom bemühten sprachlichen
Stolpern eher genervt zeigten
Was einerseits verständlich ist
Ein Text soll gut zu lesen sein
Statt durch permanente dafür
Penetrante Stolpersteine mehr
Zu nerven als zu unterhalten
Wie es die taz inzwischen tut
Die uns politisch korrekt belehrt
Doch fragt sich wie wir künftig
Durchlässigere Grenzen zwischen
Den Geschlechtern sprachlich
Integrativ darstellen wollen um
Niemand dabei zu diskriminieren
Alle anzusprechen oder sollte
Mehr für sich geschrieben werden
Die Verkomplizierung hat sich nie
Bewährt auf Dauer im Alltag weil
Sie eine gut gemeinte Idee damit
Zum anstrengenden Zwang macht
Die Idee zu integrieren ist gut nur
War die Idee der gendergerechten
Sprache zu umständlich gedacht
Nie sprachlich eine Schönheit was
Für Dichter von Bedeutung ist wie
Leser unnötig quält so ist wohl der
Sternchenversuch nun gescheitert
Die Frage der Integration bleibt wie
Der fließenden Geschlechter doch
Könnten achtsame Lösungen die
Eine Verschönerung darstellen
Mehr Erfolg versprechen als dieser
Politisch aufgeladene Umstand der
Sprache nur gequält hat seien wir
Um so achtsamer mit der Sprache
Schaffen wir die Floskel man ab
Die Mensch mit Mann gleichsetzt
Was viel diskriminierender ist
Lassen wir nicht die Theoretiker
Nach Lösungen suchen sondern
Lieber die Praktiker der Sprache
Also Autoren Dichter Journalisten
Es könnte besser werden wie
Ästhetischer für alle und so
Könnte der Ausstieg der alten
Tante Tagesspiegel ein endlich
Aufbruch sein
jens tuengerthal 29.11.23