Montag, 14. März 2022

Einsteinig

"Die Majorität der Dummen ist unüberwindbar und für alle Zeiten gesichert. Der Schrecken ihrer Tyrannei ist indessen gemildert durch Mangel an Konsequenz." (Neun Aphorismen, in: Essays Presented to Leo Baeck on the Occasion of his Eightieth Birthday, London, East And West Library)

"Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein."
(Neun Aphorismen, in: Essays Presented to Leo Baeck on the Occasion of his Eightieth Birthday, London, East And West Library)

"Wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen; die Meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen."
(Neun Aphorismen, in: Essays Presented to Leo Baeck on the Occasion of his Eightieth Birthday, London, East And West Library)

"Autoritätsdusel ist der größte Feind der Wahrheit."
(Brief an Jost Winteler vom 8. Juli 1901, Schulman)

"Es war natürlich eine Lüge, was Sie über meine religiösen Überzeugungen gelesen haben, eine Lüge, die systematisch wiederholt wird. Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und ich habe dies niemals geleugnet, sondern habe es deutlich ausgesprochen. Falls es in mir etwas gibt, das man religiös nennen könnte, so ist es eine unbegrenzte Bewunderung der Struktur der Welt, so weit sie unsere Wissenschaft enthüllen kann."
(Anwort vom 24. März 1954 auf einen Brief von J. Dispentiere, New Jersey, vom 22. März 1954)

"ich glaube an spinozas gott der sich in der harmonie des seienden offenbart stop nicht an einen gott der sich mit schicksalen und handlungen der menschen abgibt."
(Antworttelegramm vom 24. April 1929 an den New Yorker Rabbiner Herbert S. Goldstein auf dessen telegraphische Anfrage: "glauben sie an gott stop bezahlte antwort fuenfzig worte")

"Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber doch reichlich primitiver Legenden. […] Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Incarnation des primitiven Aberglaubens. Und das jüdische Volk, zu dem ich gern gehöre und mit dessen Mentalität ich tief verwachsen bin, hat für mich doch keine andersartige Dignität als alle anderen Völker. Soweit meine Erfahrung reicht, ist es auch um nichts besser als andere menschliche Gruppierungen, wenn es auch durch Mangel an Macht gegen die schlimmsten Auswüchse gesichert ist. Sonst kann ich nichts 'Auserwähltes' an ihm wahrnehmen."
(Brief vom 3. Januar 1954 an den Philosophen Erich Gutkind, der Einstein ein Exemplar seines Buches "Choose Life: The Biblical Call to Revolt" ("Entscheide dich für das Leben: Der biblische Aufruf zur Revolte") geschickt hatte.)

„Wir sehen also, daß wir dem Begriffe der Gleichzeitigkeit keine absolute Bedeutung beimessen dürfen, sondern daß zwei Ereignisse, welche, von einem Koordinatensystem aus betrachtet, gleichzeitig sind, von einem relativ zu diesem System bewegten System aus betrachtet, nicht mehr als gleichzeitige Ereignisse aufzufassen sind.“
(Zur Elektrodynamik bewegter Körper, in: Annalen der Physik)

"Die Quantenmechanik ist sehr achtung-gebietend. Aber eine innere Stimme sagt mir, daß das doch nicht der wahre Jakob ist. Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten bringt sie uns kaum näher. Jedenfalls bin ich überzeugt, daß der nicht würfelt."
(Brief an Max Born, 4. Dezember 1926, in: Einstein/Born Briefwechsel 1916-1955)

"Ich habe schon wieder was verbrochen in der Gravitationstheorie, was mich ein wenig in Gefahr setzt, in einem Tollhaus interniert zu werden."
(Brief an Paul Ehrenfest, 4. Februar 1917)

"Insofern sich die Sätze der Mathematik auf die Wirklichkeit beziehen, sind sie nicht sicher, und insofern sie sicher sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit."
(Geometrie und Erfahrung. Erweiterte Fassung des Festvortrages gehalten an der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin am 27. Januar 1921)


Einsteinig

Was soll noch zu Albert Einstein dem
Genialen Physiker gesagt werden
Den jedes Kind heute kennt
Überlegte ich heute am 14. März
Dem Tag an dem er 1879 in Ulm geboren
Der am 18. April 1955 in Princeton verstarb
Nachdem die Nazis das größte Genie
Ihres Landes verwiesen hatten weil er
Einer jüdischen Familie entstammte
Was allein viel über die Dummheit dieser
Ideologie offenbart aber nichts über den
Naturwissenschaftler der weiter dachte
Als viele bis heute begriffen die gerne
Schlichte Methoden nutzen die Natur
Zu erklären die dieser theoretische
Physiker so wunderbar beschrieb
Dass seine Relativitätstheorie bis heute
Unwiderlegt gültig ist auch wenn so
Manche wieder ans Würfelglück glauben
Sein zu verstehen oder dazu einen
Schöpfer noch erfinden der keinen
Nachweis in der Natur irgendwo hat
Was ihn zum bedeutendsten Forscher
Der Geschichte machte dessen Gedanken
Auch jenseits der Physik immer ein
Innehalten wert sind warum ich mich
Hier lieber zurückhalte der seine
Ausführungen zur Physik ohnehin
Kaum je begriff um dem Meister
Das Feld der Verse zu seiner
Ehre ganz zu überlassen es sei
Dem Genie das nie an der Entwicklung
Von Autobombe oder Kernkraft sich
Beteiligte voll Bewunderung gedacht
Zum 143. Geburtstag diesmal

jens tuengerthal 14.3.2022

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