Philarmonikerlicht
Liber scriptus proferetur,
in quo totum continetur,
unde mundus judicetur.
Ein Buch wird aufgeschlagen,
treu darin ist eingetragen
jede Schuld aus Erdentagen
Libera me, Domine, de morte aeterna
in die ille tremenda,
quando coeli movendi sunt et terra.
Befreie mich, Herr, vom ewigen Tod,
an jenem furchtbaren Tag, wenn
Himmel und Erde erschüttert werden
Requiem aeternam dona eis, Domine,
et lux perpetua luceat eis,
Ewige Ruhe gib ihnen Herr,
und ewiges Licht leuchte ihnen.
(aus Dies irae Nr.2 und Libera me Nr.7 des Requiem von Giuseppe Verdi)
Verdis Requiem in der Philharmonie
Von den Berliner Philharmonikern unter
Daniel Barenboim wurde auch mit der
Vollständigen Ersatzbesetzung unter
Den Sängern ein so großartiges
Klangerlebnis für alle Zuhörer auch
Wenn der Dirigent nicht besonders
Expressiv dirigierte genügte das Stück
Vom Orchester fein interpretiert wie
Auch die Solisten mit dem Rundfunkchor
Uns ein großes Hörerlebnis zu schenken
So erinnert Verdis Requiem eher eine
Italienische Oper als eineTotenmesse
Auf jeden Fall ein Hochgenuss in vieler
Hinsicht was den Abend zu einer echten
Musikalischen Delikatesse machte die
Nun bei Wein und Käse danach noch
Nachklingt so gilt für dies Werk was der
Bekannte Opernkomponist für eine
Messe zum ersten Todestag des von
Ihm bewunderten Alessandro Manzoni
In Mailand komponierte Oper wie Messe
Oder wie E.T.A. Hoffmann es ausdrückte
Ein Requiem im Konzertsaal ausgeführt
Ist die Erscheinung eines Heiligen auf
Dem Ball warum ich mich obwohl auch
Im wunderbaren Konzertsaal in der
Berliner Philharmonie in der Ehrenloge
Mit dem spirituellen Text wie seiner
Feinen musikalischen Umsetzung dabei
Intensiv beschäftigte was gerade auch
In Zeiten des Krieges passend schien
An den wir Zuschauer auch vorab noch
Mit der Aufforderung erinnert wurden
Bitte am Ausgang für den Partner der
Philharmoniker das UN Kinderhilfswerk
Wie seine Arbeit in der Ukraine hier zu
Spenden weil uns der Krieg nicht loslässt
Auch in der Totenmesse als Oper nicht
Die angesichts der Zustände dort im
Kriegsgebiet so passend scheint wo
Der oberste russisch-orthodoxe Pope
Die Reinigung von der Sünde etwa
Der Homosexualität in der Ukraine
Gutheißt und für den Erfolg betet
Aber jenseits dieses eher albernen
Östlichen Aberglaubens der völlig
Aus der Zeit gefallen scheint fragte
Sich der Dichter warum Menschen
Sich vom Tod befreien wollen oder
Sich ein jüngstes Gericht ausdenken
Um sich ängstlich davor noch fürchten
Aber vom erfundenen Gott dann
Erlösung erbitten wollen für das
Was sie nach ihrem Ende erwartet
Wenn es zur großen Abrechnung
Käme die für gläubige Katholiken
Wie Manzoni es wohl war für den
Verdi sich wieder sakraler Musik
Zuwandte der selbst schon mit 30
Frau und Tochter verloren hatte
Also die Trauer selbst kannte wie die
Endgültigkeit des Todes erfuhr von
Dem keiner mehr zurückkehrt der
Durch die erfundenen Leiden im
Fegefeuer noch zusätzlich als ein
Grauen der Zukunft erschwert wird
Um die Gläubigen moralisch besser
Dressieren zu können und genau
Dieser Gedanke des jüngsten Gerichts
Spielt im Libera me am Ende eine so
Große Rolle mit der Bitte um Erlösung
Im Licht was wieder absurd schon wird
Betrachteten wir die Liturgie logisch
Also nach den Regeln der Philosophie
Die einen Vorgang offenbarte der nie
Einen guten Ausgang kennt weil die
Freiheit des Menschen negiert wird
Um die unsterbliche Allmacht Gottes
Als notwendigen Teil des Lebens zu
Begründen erfinden wir zugleich noch
Himmel und Hölle wie mit ihr die Furcht
Vor dem Nichts was danach real nur ist
Vor dem sich niemand fürchten müsste
Der kritisch zu denken vermag wie es
Epikur so treffend ausdrückte als er
Sagte der Tod ginge ihn nichts an weil
Solange er da sei dieser nicht da sei
Wie umgekehrt er nicht da sei wo dieser
Die Herrschaft übernommen hat weil
Das menschliche Leben endlich ist
Es in unserer Hand liegt dieses frei
Zu beenden wie es uns gefällt was
Die Kirche dazu veranlasste alle
Schriften der Epikuräer wiederum
Als sündige Selbstmörder zu verbannen
Dabei wäre es so einfach statt einen
Erfundenen Herren um ewige Ruhe im
Eben Requiem zu bitten könnten wir
Die endliche Natur nehmen wie sie ist
Das Ende ist das Ende was von allem
Befreit weil uns nichts mehr angeht
Aber vielleicht dauert es noch bis die
Menschheit das große Licht dieser
Atheistisch befreiten Weltsicht auch
Ohne Angst vor dem Tod würdigen kann
Immerhin hat der Aberglaube uns ein so
Wunderbares Stück wie Verdis Requiem
Beschert was gnädig dankbar macht
Gegenüber den natürlichen Talenten
Begabter Menschen auch ohne Götter
jens tuengerthal 12.3.22
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