Büchermarkt
Bin ein leidenschaftlicher Leser
Irgendwie Dichter und Autor auch
Aber der Büchermarkt mit all seinen
Neuerscheinungen ist mir ein Graus
So gerne ich in Buchläden gehe wie
Als liebender Sammler mit Büchern
Zusammenlebe ist mir die Masse
Die der Markt fordert zuwider weil sie
Das singuläre Lesevergnügen zum
Massenmarkt macht der wechselt
Wie alles austauschbar macht
Warum ich als Buchhändler auch
Wenig taugte so sehr ich meine
Kunden auch für ausgewählte
Bände begeistern konnte blieb
Das Exklusive der Liebe dabei
Völlig auf der Strecke und Bücher
Werden zum wertlosen Konsumgut
Vielleicht darum habe ich mich zum
Rückzug vom Markt entschieden
Lese nahezu keine Rezensionen mehr
Sammle nur ausgewählte Bände der
Anderen Bibliothek die zumindest eine
Kleine Illusion des Besonderen wach
Halten auf dem erschlagenden Markt
Lebe gern in meiner Bibliothek mit teils
Sehr alten ererbten Bänden die noch
Einen Hauch von Einmaligkeit verbreiten
Wie die eher emotionale wie ästhetische
Sortierung meiner Bücher auch noch
Etwas hat was es sonst nirgends gibt
Möchte als Leser gern einmalig mich
Zumindest fühlen und ignorieren dieser
Schönen Illusion wegen den Markt gern
Was zugegeben ein schlechtes Geschäft
Für alle anderen wäre aber vielleicht läßt
Sich die Illusion der Einmaligkeit auch
Gut vermarkten ohne dass es einer
Wie ich gleich bemerken muss
Warum auch Buchmessen etwa
Die ich früher immer besuchte heute
Für mich ein nerviger Jahrmarkt sind
Den ich mir der Illusion wegen lieber
Erspare statt einer von vielen zu sein
jens tuengerthal 7.6.21
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