Freitag, 30. April 2021

Grundrechtsmissverständnis

Grundrechtsmissverständnis

Es scheint in der Bundesregierung ein
Missverständnis zu Grundrechten zu geben
Insofern sie diskutieren und entscheiden will
Wann diese wieder gewährt werden um so
Auch der Gerechtigkeit genüge zu tun was
Nie zur Debatte stand oder steht so darf
Der Staat auch nicht enteignen wenn wer
Ungerecht viel Geld verdient oder gar
Alle einsperren weil einer eingesperrt wird
Im Gegenteil gelten Grundrechte ohne alle
Vorbehalte sie dürfen nur dann beschränkt
Werden wenn dadurch wie in der Pandemie
Höherrangige Grundrechte gefährdet werden
Sofern Geimpfte niemand mehr gefährden
Dürfen sie nicht in ihren Grundrechten
Noch länger beschränkt werden was ein
Automatismus ist und keine Frage der
Entscheidung politischer Gremien egal
Wie diese legitimiert sind auch das
Infolge entstehende Problem der Kontrolle
Berechtigt nicht die Grundrechte weiter
Zu beschränken sofern der Grund wegfällt
Außer dadurch werden nachweislich
Höherrangige Grundrechte bedroht
Der Bundesgesetzgeber muss also nichts
Entscheiden sondern nur feststellen ob
Die Gefährdung besteht oder nicht
Dies ist nicht Aufgabe einzelner Länder
Ist das wirklich so schwierig zu verstehen
Denke ich gescheiterter Jurist der
Von nichts eine Ahnung hat
Als Gedichten und ahne
Das Bundesverfassungsgericht
Wird es genau so bestätigen

jens tuengerthal 30.4.21

Naturluxus

Naturluxus

Gerade wieder mit Alphonse Karr in seinem
Garten unterwegs gewesen um seine Sicht
Auf den Reichtum der Natur zu genießen
So beschreibt er den Bach der seinen
Garten durchquert wo er sich an den dort
Groß gewachsenen Pappeln erfreut in
Deren einer eine Bachstelze ihr Nest hat
Deren Weibchen die Eier hütet während
Das Männchen am Bach stolziert wie
Mücken Fliegen und anderes fängt um
Die bald größere Familie zu ernähren
Vermutlich ohne sich dabei Gedanken
Zu machen ob sein Verhalten vielleicht
Patriarchal sein könnte weil er auch im
Eitlen stolzieren am Bach was so gut
Zu seinem Namen passt nur seiner Natur
Folgt ohne dass ich wüsste was seine
Gattin im Nest ihm dazu zwitschert
Worüber sich aber auch Karr nicht
Weiter auslässt lieber erzählt er die
Geschichte von den reichen Bauern
Die für jede ihrer Töchter bei der Geburt
1000 Silberpappeln als Aussteuer pflanzen
Wen immer das nun auch benachteiligt
Wie wir heute voll Vorbehalt überlegen
Um dann seinen Blick schweifen zu lassen
Dabei dem Bach gern Wald folgend dort
Sich am Reichtum der Natur zu erfreuen
Wo eine einfache Holzhütte steht von
Den Waldarbeitern errichtet vor der
Vier wunderbare Buchen stehen die
Er mit den Säulen von Versailles vergleicht
Wo auch die Kapitelle der schönsten
Säulen wie seit der Antike üblich ein
Kranz von steinernen Blättern ziert die
Wie alles Menschengemachten mit der
Zeit verwittern während diese schon
Prachtvollen Bäume jedes Jahr größer
Noch werden und immer wieder ein
Neues schönes vollkommenes Blattwerk
Bilden was die Imitation vielfach sicher
Übertrifft vor allem immer neu schön ist
Sich im Herbst noch verfärbt ohne
Das ein neuer Anstrich nötig wäre
Und wirklich haben die Stämme der
Buchen etwas säulenartiges wie
Jene mit denen wir sie imitieren
Auch die arme Hütte bezaubert ihn
Wo das einst gelbe Strohdach nun
Von einer schützenden Moosdecke
Immer mehr bedeckt ist die dem Samt
Gleicht mit dem die Fürsten ihn in ihren
Palästen nur imitieren nur das er dort
Mit Vorsicht geschützt wird während
Er hier der Witterung ausgesetzt von
Allein nach der Natur immer schöner
Wird und samtig weich strahlt als
Lebendige Pflanze die dazu noch die
Bewohner des Hauses schützt so
Ist Karr von der Natur so begeistert
Dass er die biblische Verwandlung
Von Wasser zu Wein anlässlich der
Hochzeit zu Kanaan nichts findet
Im Vergleich zum immer weiter sich
Entwickelnden Weg der Natur die ihm
Mit jedem Blick wie ein Wunder scheint
Wie auch die Vergissmeinnicht die am
Bach zweimal im Jahr blühen weil die
Tiere sie so gerne fressen was sie
Zur zweiten Blüte im Herbst bringt
Aber ihm Grund gibt die tragisch
Schöne Geschichte vom Namen
Dieser zarten Blumen zu erzählen
Wie ein junger Mann mit seiner Braut
Am Abend vor der Hochzeit am Fluss
Spazieren ging und sie sich einen Strauß
Dieser zarten Blumen wünschte worauf er
Ganz verliebt wie es die Romantik will
Auch wenn das mit Hochzeit ja nur
Der Legende nach zu tun hat die
Tatsächlich eine Verbindung zweier
Familien ist die sich zur Fortpflanzung
Wie Wahrung der Tradition verbinden
Warum Romeo und Julia eine schlicht
Unsinnige Geschichte ist die nie gut geht
Was die eigene Erfahrung nur bestätigt
Die nachhaltig vor dem Beispiel warnt
Aber hier soll der Bräutigam verliebt sein
Dahingestellt ob nur aus Vorfreude auf
Die Hochzeitsnacht hormongesteuert
Oder verklärt emotional jedenfalls wohl
Nicht achtsam genug beim Pflücken
In den Fluss fällt als wohl Nichtschwimmer
Dabei die zarten Blumen samt Erdreich
Noch in den Händen haltend ertrinkt
Aber mit letzter Kraft seiner Braut die
Zarten Blümchen mit den Worten
Vergiss mein nicht zuwirft und so
Hatten sie für alle Zeit ihren Namen
Was wunderbar traurig schön klingt
Besser zumindest als der botanische
Name dieser Schönen nach dem sie
Mäuseohr in Skorpionsform heißen
Womit jede Romantik flöten geht was
Zur klugen Partnerwahl nicht schadet
Doch bleibt am Ende wieder die große
Bewunderung für das Wunder der Natur
Was sich aus sich erneuert und das wir
Trotz vieler Versuche nie erreichen
Aber bei jedem Gang in den Garten
Oder größer noch im Wald wieder
Neu entdecken dürfen voller Glück

jens tuengerthal 30.4.21

Überlebenstag

Überlebenstag

Heute vor 34 Jahren verunglückte ich
Zufällig tödlich was ich lesbar überlebte
Das Herz stand einige Minuten still was
Es für gewöhnlich besser nicht tut aber
So wurde ich um eine Erfahrung reicher
Feiere zweimal im Jahr Geburtstag was
Ein netter Luxus irgendwie ist und falls
Jemand wissen möchte was ich tot
Alles erlebte muss ich enttäuschen
Dabei wie die ersten Monate danach
Erlebte ich nichts und habe auch keine
Erinnerung war ja bewusstlos was aber
Zumindest nachhaltig die Angst vor
Dem Tod mir nahm da ist ja nichts mehr
Also völlig egal erwartungsgemäß damit
Frei von allem unfreien Hokuspokus
Der sich so gerne spirituell noch nennt
Das ist der wertvollste Schatz den der
Unfall mir langfristig brachte der auf
Eigene Blindheit und Blödheit allein
Wohl zurückzuführen ist aber ich hab
Keine Ahnung und Erinnerung dazu
Schweige also im übrigen lieber um
Zu genießen was noch kommt

jens tuengerthal 30.4.21

Donnerstag, 29. April 2021

Liebeserwartung

Liebeserwartung

Erwartungen in der Liebe
Sind nur dazu da enttäuscht
Zu werden weil niemand ist
Wie ich es erwarte oder sie
Erfüllen könnte so manche
Übertraf alle Erwartungen
Die ich träumen könnte
Dachte ich manchmal danach
Aber keine enttäuschte sie
Außer ich ließ mich darauf ein
Solche zu teilen aufgrund von
Vorherigen Versprechungen
Die noch immer enttäuschten
Neulich fragte mich eine
Was ich denn suche
Musste ihr sagen nichts was aber
Ehrlich gesagt unehrlich war
Weil ich wie alle Menschen gerne
Glücklich bin und also 
Immer das Glück suche
Welche Form das hat oder
Wohin es uns führen kann
Weiß ich nicht zu sagen
Will ich nicht wissen
Viele Wege führen dahin
Was passt zeigt die Zeit
Die Freiheit zu haben
Offen zu sein für alles
Aber zu wissen was passt
Gibt die größte Chance
Zu genießen was ist
So liebe ich erwartungslos
Im Bewusstsein meiner Möglichkeiten
Lasse ich dem Raum was sein kann
Alles andere findet sich allein

jens tuengerthal 29.4.21

Bücherumgebung

Bücherumgebung

Lebe mit Büchern und von ihnen
Überall umgeben ist ihr Anblick
Die schönste Umgebung die mich
Nie enttäuschte aber immer wieder
Auch in dunklen Zeiten beglückte
Zwischen Diwan und Lesesessel
Wechsel ich die Position wie dann
Gerne auch die Lektüre mal um
Die Abwechslung der Bibliothek
Als Lebensglück zu genießen
Plane über Monate auch kleine
Veränderungen der eigentlich
Vollkommenen Wohlfühlumgebung
Gelegentlich kämpfe ich auch mal
Mit der Übermacht des Staubes
Bin aber immer fair dabei und
Lasse ihm Rückzugsorte damit
Es nicht klinisch gleich wirkt
Finde eine gute Bibliothek muss
Immer auch ein wenig verstaubt sein
Wie ihre Bewohner auch gerne mal
Aus der Zeit fallen was auch ich
Nicht nur als Leser nicht leugnen kann
Leider habe ich eine Stauballergie
Aber habe beschlossen nicht auf alle
Kapriolen der Natur Rücksicht zu nehmen
Ignoriere sie mit verschlossener Nase
Wie glücklich macht mich täglich der
Gedanke zwischen vielen Bänden
Wählen zu können die auf mich warten
Vielleicht hypersensibilisiert mich das
Leben in einer Bibliothek sogar noch
Gegen die überflüssigen Allergien
Denk ich und warte ab was passiert
Es hat sich auch noch nie ein Band
Über weiteren Zuwachs beschwert
Im Gegenteil haben sie sind einfach
Etwas zusammengerückt und dann
Passte es so wurden die Reihen nur
Etwas fester geschlossen jenseits
Aller ideologischen Verblendung
Schaue dankbar um mich und denke
Was bin ich für ein glücklicher Mensch
Schon manches gelesen aber noch
Unendlich viel schönes vor mir
Welch ein verstaubter Genuss
Sogar heute frisch gesaugt
Aber natürlich nicht übertrieben

jens tuengerthal 29.4.21

Verantwortungsethik

Verantwortungsethik

Als ich begann diese Verse zu schreiben
Fragte ich mich zu welchem Thema sie
Gehören um Ordnung zu halten im Archiv
Aufklärung Freiheit oder Nachhaltigkeit
Alle drei Ordner im Bereich Philosophie
Schienen mir passend zum Thema doch
Entschied ich mich für die Nachhaltigkeit
Weil es der wichtigste Punkt schien auch
Im Lichte der klugen Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts von heute
Aber zugleich geht es um ein zeitloses
Thema der Philosophie was sowohl den
Geist der Aufklärung wie die Freiheit
Tangiert und blieb doch bei meiner
Entscheidung um zur Sache zu schreiben
Und frage zuerst was Verantwortung heißt
Verantwortung zu übernehmen bedeutet
Logisch eine Beschränkung der Freiheit
Kann nur so handeln dass mein Handeln
Keinem anderen schadet oder doch
Zumindest möglichst wenig schadet
Also wie Kant es formulierte Gesetz
Für jedermann sein könnte was dann
Zu jeder Zeit an jedem Ort gelten müsste
Um dem KI auch genüge zu tun
Damit werde ich alles vermeiden was
Anderen schadet wie dessen Leben
Künftig beeinträchtigen könnte womit
Der westliche Lebensstil ganz schnell
Die kollektive Notbremse ziehen müsste
Seiner Verantwortung für die Welt damit
Gerecht zu werden was folglich massive
Einschränkungen bedeuten würde die
Gewohnte Freiheit damit aufheben so
Stellt sich mir die Frage ob dies noch
Gut und gerecht sein kann und was
Die Alternative dazu sein könnte
Schaue ich auf die Leben die unser
Asozialer Lebensstil gefährdet der
Den Klimawandel verursacht wie von
Der Ausbeutung anderer lebt ist die
Beschränkung verhältnismäßig da
Leben wertvoller als Freiheit ist
Zwar ist die Gefährdung der Leben
Noch ziemlich abstrakt aber doch
Konkret genug für eine Handlungspflicht
Die eine Beschränkung der Freiheit so
Legitimieren würde aber viel mehr als
Die destruktive Regulation interessiert
Was konstruktiv daraus gewonnen wird
Wenn ich gut und verantwortlich handle
Zunächst wäre da das gute Gewissen
Was nicht nur des Reimes wegen noch
Stets ein gutes Ruhekissen war denn
Es gibt die Freiheit der Zufriedenheit
Zwar konnten viele lange noch sagen
Was sie nicht wissen müssen sie nicht
In erfundener Hölle je büßen doch ist
Mit dieser Verantwortungslosigkeit wie
Sie ein Trump beispielhaft auslebte
Nun Schluss für jeden der irgend des
Denkens wie der Logik fähig ist weil
Wir wissen können was wir tun wie es
Das Bundesverfassungsgericht beispielhaft
In seiner Klimaentscheidung feststellte
Alle Verantwortung für die Zukunft haben
Natürlich gibt es Idioten die dies leugnen
Weil es das Leben einfacher macht aber
Unfreiheit führt nie weiter und wird von
Der Geschichte immer überholt wie auch
Die unkultivierte chinesische Regierung
In erwartbarer Zeit feststellen wird wenn
Peking und Moskau eine Einbahnstraße
Ohne Zukunft im Wechsel nur verbindet
Auf der keiner Verantwortung übernimmt
Wird sich zeigen wie wenig von diesem
Totalitären Modell der Steuerung noch
Zu halten ist die dringend Grenzen braucht
Aber jenseits dieser unkultivierten noch
Deantwortung auf den Spuren von Marx
Zeigt sich in der zivilisierten Welt nun
Wie Freiheit und Verantwortung immer
Zusammenhängen weil Miteinander
Nur so sich selbst organisieren kann
Wie Kant es im kategorischen Imperativ
Definierte der immer Voraussetzung
Moralischen Handelns warum alle die
Lächerlich autoritären Versuche zu
Nichts führen als weniger Verantwortung
Was für keinen irgend lohnend ist
Die Handelnden bleiben damit unfrei
Übernehmen keine Verantwortung
Für eine bessere Zukunft in Freiheit
Womit sich die Entwicklung verzögert
Eine Kultur nur an zufälligen immer
Fehlerhaften autoritären Weisungen hängt
Keine Aussicht besser zu werden hat
Im schlichten Sumpf unaufgeklärt
Damit immer stecken bleibt
Und so bedeutet die Übernahme von
Verantwortung zwar eine Beschränkung
Der Handlungsfreiheit die aber nötig ist
Schon aus der Güterabwägung heraus
Begründet ihre Rechtfertigung aber
Vor allem in der Verantwortungsethik
Als Grund des Handelns findet das
Erst ein freies und also glückliches
Leben auf Dauer ermöglicht was
Grund genug ist alles dafür zu tun

jens tuengerthal 29.4.21

Klimachance

Klimachance

Die griechische Antike hatte ihr Orakel
Zu Delphi was mit viel Hokuspokus
Über die Zukunft sprach aber dies
Manchmal erstaunlich weise tat
Unser deutsches Orakel sitzt in
Karlsruhe und überwacht unser
Grundgesetz wie die Verfassung
Manchmal spricht es dabei sehr weise
Das Bundesverfassungsgericht hat eine
Änderung der Klimaschutzgesetz gefordert
Weil die bisherige Regelung nicht weit
Genug geht also die Verantwortung auf
Kommende Generationen radikal verschiebt
Was Greta und Friday for Future schon lang
Laut sagten wurde bestätigt und damit
Auch was Goethe und Humboldt schon
Vor 200 Jahren vordachten dass wir nur
Mit ganzheitlicher Verantwortung noch
Der Welt von morgen gerecht werden
Es wird kein zurück zum vorher geben
Corona hat uns eine Pause geschenkt
Danach wird es keine Weltreisen als
Vergnügen ohne Verantwortung mehr geben
Weil wie das oberste Gericht richtig bemerkte
Ist es die Pflicht der Gegenwart die Freiheit
Der Zukunft verantwortlich zu verteidigen
Wer heute den Klimaschutz auf morgen
Verschiebt bürdet der Zukunft Lasten auf
Welche die Gegenwart noch erzeugt
Wir wissen um das Problem aber leugnen
Weiter die gegenwärtige Verantwortung
Wer sich so verhält ist schlicht asozial
Globaler Tourismus gehört dazu wie
Die Versiegelung der Landschaft
Wer die Zukunft gestalten will muss
Für das Klima real und sozial Verantwortung
Übernehmen statt weiter zu verschieben
Dies gab das Bundesverfassungsgericht
Der Politik als Auftrag den aber jeder
Von uns für sich übernehmen muss
Unser Leben hinterlässt Spuren was
In der Natur liegt aber es ist unsere
Aufgabe den Fußabdruck klein zu halten
Denen nach uns so wenig wie möglich
Noch zu schaden statt immer weiter
Zu verschieben und so keine Verantwortung
Zu übernehmen muss das Gegenteil
Endlich zur Normalität der Zukunft werden
Pflanzen wir massenhaft Wälder damit
Die Natur heilt was Mensch zerstörte
Seien wir ehrlich im Urteil statt uns
Weiter zu belügen wenn wir den
Klimatischen Schaden des Fliegens nur
Am Boden messen ignorieren wir damit
Das Problem dort wo es entsteht wie
Langfristig das Klima logisch zerstört
Keiner hört es gerne aber wir sind
Mit unserem Lebensstil das Problem
Wenn jeder Afrikaner und Asiate das
Gleiche Niveau leben möchte wird
Die Katastrophe noch beschleunigt
Wir sind zu viele und leben falsch
Essen zu viel Fleisch und verhalten
Uns in ganz vielem asozial was
Eine Änderung des Lebensstils erfordert
Wie ein Nachdenken über die soziale
Struktur einer schrumpfenden Gesellschaft
Die Mahnung des Gerichts ging nur an
Die Politik ein Gesetz zu ändern damit
Die Gegenwart Verantwortung für die
Zukunft in ihrem Verhalten übernimmt
Wir müssen jetzt etwas ändern sofort
Beginnen wir bei uns statt weiter
Asozial die Zukunft zu zerstören
Hören wir was in dem Urteil steckt
Statt nur auf die Politik zu schauen
Verantwortung beginnt bei jedem
Was asozial ist soll künftig auch so
Genannt werden um Verantwortung
Für die Zukunft deutlich zu machen
Wer nun meint Grüne wollten alles
Was Spaß macht verbieten darf an
Die schlichte Abrechnung erinnert
Werden nach der jeder auch den
Von ihm verursachten Schaden
Bezahlen soll wie es gerecht scheint
Wer in mein Auto fährt muss dafür
Bezahlen sofern es schuldhaft war
Wer das Klima weiter zerstört obwohl
Die Folgen bekannt sind handelt also
Schuldhaft und sollte dafür haften
Damit wir die Zukunft nicht mit dem
Dreck allein lassen den wir heute
Verursachen was asozial ist aber
Bisher der ganz normale Alltag
Hören wir auf das Orakel aus
Karlsruhe es sprach sehr weise
Für jeden von uns

jens tuengerthal 29.4.21

Angekommen

Angekommen

Ein Leben lang suchte ich die Liebe
Um anzukommen damit die Suche
Ein Ende hätte nachdem ich mich
Beim letzten Versuch völlig verlor
Der heute vor vier Jahren begann
Wäre es Zeit gewesen den Plan
Zu ändern um glücklich zu leben
Aber ich suchte trotzdem weiter
Wunderte mich nichts zu finden
Dann kam ich zufällig bei mir an
Wo ich schon immer hinwollte
War glücklich und zufrieden damit
Die Liebe wurde zum Luxusgut
Gut wenn sie da ist aber ohne
Bedeutung für mein Glück mehr
Nur ein Bonus der kommen darf
Falls es irgendwie passt was so
Der Liebe ihre Macht nahm die
Nicht mehr alles bestimmen kann
Ob das verliebt auch so bleibt
Wird die Zeit zeigen zwar spricht
Alle Erfahrung dagegen aber
Vielleicht bin ich auch lernfähig
Verteidige womit ich glücklich bin
Um was bleibt zu teilen zumindest
Fühlt sich das frei und gut an ohne
Alle Sorge mit sich ganz zufrieden
Ist noch Platz für ein wenig Luxus
So angekommen suche ich nichts
Als geteilte Freude an dem was ist

jens tuengerthal 28.2.21

Mittwoch, 28. April 2021

Sammlerglück

Sammlerglück

Bin ja kein richtiger Sammler
Nur für manche Bände der
Anderen Bibliothek tue ich viel
Andere sind mir dagegen egal
Nie wollte ich jeden haben
Aber wie schön ist es doch
Einzelne suchen zu gehen
Dann und wann einen Schatz
Voller Freude am Finden im
Meer von Bänden zu entdecken
Heute lief ich zum Antiquariat
Mutabor im benachbarten Winskiez
Plauderte in Ruhe mit dem Antiquar
Der seine Räume erweitert hatte
Zwar eher hochpreisig ist aber
Dafür immer wieder Schätze
Aus der Anderen Bibliothek hat
Was beim letzten Besuch noch
Fast einen Raum füllte zumindest
In meiner getrübten Erinnerung
War nun nur noch ein Regalbrett
Dachte ich etwas enttäuscht der
Auch dieses erst mit seiner Hilfe
Im hinteren Zimmer zum Hof fand
Aber dort einige Schätze entdeckte
Die in meiner Sammlung fehlten
Vier davon wollten gleich mit zu mir
Der Rest muss sich noch gedulden
Andere gönnen sich Urlaube oder
Reisen in ferne Länder gelegentlich
Neue Kleider was mir alles völlig
Belanglos oder lästig vorkommt
Dafür gönne ich mir ausgewählte
Bände der Anderen Bibliothek
Die mich in ferne Zeiten reisen
Schönste Leseabenteuer erleben
Lassen den Horizont weiten so
Heute die Amourem des Marschalls
Von Richelieu also die Geschichte
Eines großen Liebhabers der Frauen
Wie bedeutenden auch Militärs
Aus der Zeit Ludwigs XIV. wie
Nachfolgender Jahrzehnte noch
Der Christina von Schweden die
Ein vielfältig abenteuerliches Leben
In einer Zeit des Krieges in Europa
Führte und ihren eigenen Weg ging
Als Kind von König Gustav Adolf der
Im Dreißigjährigen Krieg bei Lützen fiel
Wie schließlich in 2 Bänden der so
Verführerische Romanverführer die
Wunderbaren Falschmünzer von
Rolf Vollmann der spielerisch durch
Die große Welt der Romane von 1800
Bis 1930 den Leser mitnimmt 
Einige Stunden voller Glück schon
In alle hineingelesen freue ich mich
Auf diese neuen Lesereisen die ich
Neben vielen anderen nun begann
Was für alle noch mehr Zeit schenkt
Und so freue ich mich genüsslich
Die nächsten Jahrzehnte noch viele
Wunderbare Bücher vor mir zu haben
Noch dazukommende nicht gezählt
Liege auf dem Diwan und schaue
Auf den elektrischen Kamin der
Knistert als wäre er echt und bin
Ein glücklicher Sammler von
Schönen Geschichten was doch
Genug Glück im Leben ist nur
Wo ich sie bald alle hinstelle
Die wunderbaren Bände könnte
Das einzige Problem sein
Was sich schon lösen wird
Denke ich glücklich wie
Alles im Leben irgendwie
Solange genug zu lesen
Noch auf mich wartet

jens tuengerthal 28.4.21

Lockdowntrotz


Lockdowntrotz

Der Lockdown gilt weiter im Land
Die Bürger halten sich ziemlich
Gut an die Gebote aber sie suchen
Lücken die leben lassen um so die
Schönen Tage des Frühlings doch
Genießen zu können so sind etwa
Die Bänke um den Helmholtzplatz
Gut gefüllt wenn auch mit Abstand
Vor dem geschlossenen Café Liebling
Spielt eine Jazz Band mitreißend
Gute Musik und immer wieder
Bleiben welche stehen auch dabei
Mit Abstand aber sie wippen freudig
Im Takt in ihrem Lockdowntrotz
Und es ist gut so weil das Leben
Wenn auch vorsichtig weiter geht
Menschen lachen und sich freuen
Live Events möglich sind welche
Die Stimmung heben und zugleich
Den Zusammenhalt stärken vielleicht
Bringt uns diese Zeit auch eine viel
Höhere Aufmerksamkeit für das kleine
Glück nebenan wie ich es gerade
Wieder am Platz erleben durfte
So hat diese harte Zeit im Trotz
Auch ihre guten und schönen Seiten
So lebt die Kultur doch ein wenig

jens tuengerthal 28.4.21

Zufriedenheiter


Zufriedenheiter

Lebe mein Leben zufrieden und heiter
Mehr scheint mir nie mehr vorstellbar
Muss nirgendwo hin genieße wo ich bin
Habe nichts außer genug Büchern noch
Viel in Ruhe zu lesen um zu verstehen
Was mich so glücklich macht vermute
Aber es ist die Zufriedenheit mit dem
Was ist ohne mehr noch zu wollen als
Manchmal Pellkartoffeln mit Quark
Weiß nicht ob das Neid erweckt aber
Es kann ja jeder weniger wollen um
Zufriedener zu leben was mir wie
Dass Rezept zum Glück scheint aber
Was weiß ich schon für andere
Genügt mir mein Glück völlig
Wünsche allen genau das
Es wäre so einfach

jens tuengerthal 28.4.21

Schadlos

Schadlos

Leben ohne zu schaden
Wäre klimatisch schon viel
Wem gelingt das heute ganz
Ohne Flüge und Fleisch etwa
Wäre zumindest ein Anfang
Zum Minimum zu kommen
Also schadlos zu gehen
Scheint vielen zu viel
Fraglich was genügt
Wenn nichts bleibt

jens tuengerthal 28.4.21

Liebesquanten

Liebesquanten

Folgt die Liebe eher Grundsätzen der
Quantenmechanik oder fließt sie im
Leben wie ein ruhiger langer Fluß
Frage ich mich beim Blick auf die
Ersten 50 Jahre meines Liebeslebens
Am Anfang kam der Fluss der
Elterlichen Liebe der noch immer
Zuverlässig in Ruhe fließt zwar
Gab es da auch Aufregungen
Aber im Ganzen war es stets
Ein kontinuierlicher Fluss auf
Den doch Verlass war und ist
Früh begann neben der Liebe
Zu Freunden die zu den Damen
Wobei sich die Erfüllung Zeit ließ
Doch merkte ich schon früh wie
Die Gefühle dabei schwanken
Die erste lange Beziehung mit 14
Dachte ich würde sie heiraten
Haben wir zum Glück für beide
Noch nicht getan zumal es ja
Schon quasi quantendynamisch
Damals begann weil ich mich
Zwischen zweien entscheiden musste
Manchmal kommt des Guten zuviel
Dabei hätte ich ja noch lieber die
Dritte gehabt die älter war als ich
In die ich mich in England verliebte
Die dann aber einen anderen vorzog
Aus mir unerfindlichen Gründen
Warum ich zwischen den beiden
Die vorher schon wollten mich
Entscheiden musste und es wie ich
Später oft dachte genau falsch machte
Aber das ist schon lange Geschichte
Es kam noch die eine oder andere
Um deren Gunst ich buhlte wurde
Dabei gelegentlich sogar erhört
Auch wenn ich heute stark vermute
Dass ich die wenigsten je eroberte
Sondern mich meist dem fügte
Was Frau sich wünschte die aber
Doch gerne erobert sein wollte
Was Mann das Gefühl gab ein Held
Zumindest ein wenig zu sein auch
Wenn mir bis heute nicht klar ist
Inwieweit die männliche Potenz
Das eher zarte Pflänzchen noch
An diese Illusion geknüpft ist aber
Sogar darüber lache ich inzwischen
Aber zurück zu den Quanten zeigte
Erfahrung dass Liebe eher immer
Schubweise kam unklar nur ist ob
Das an der Dynamik der Natur lag
Die zu bestimmten Zeiten eher der
Paarung zuneigt oder wilkürlich war
Vielleicht gar daran lag dass der von
Den Damen zuvor gewählte gerade
Da besonderes Interesse weckte
Was immer das begründete denn die
Kriterien weiblicher Auswahl sind mir
Bis heute weitgehend ein Rätsel auch
Wo sie in absurden Fällen mich traf
Ob es an zufälligen äußeren Reizen lag
Oder am Desinteresse was erst den
Jagdinstinkt weckte weiß ich nicht
Zumindest dann wenn Mann unbedingt
Wollte war die Wahrscheinlichkeit 
Wesentlich niedriger als wenn ich ohne
Zu große Begeisterung es auf mich
Zukommen ließ wie es eben kam war
Das Interesse immer größer warum
Meistens etwas passierte wenn ich
Es am wenigsten erwartete was den
An Logik und Mechanik der Natur stets
Glaubenden dazu verführen könnte
Grundsätzlich desinteressiert zu sein
Was aber auch nicht funktionierte weil
Die Gründe weiblicher Motivation mir
Rätselhaft blieben warum ich nie wusste
Wann ich desinteressiert sein musste
Wann die Höflichkeit Aufmerksamkeit
Forderte also gerade ein Schub an
Zuwendung darauf zu erwarten war
Zumal es jede anders auslegt wie mit
Anderen Erwartungen auf dich zukommt
So mag es Liebesquanten geben die
Vielleicht sogar Gesetzen folgt doch
Scheinen mir diese eher unberechenbar
Nicht nur weil ich kein Physiker bin
Sondern weil die individuelle Dynamik
Weiblicher Zuneigung eher den
Prinzipien der Chaostheorie zu folgen
Scheint zu deren genauer Berechnung
Die Gleichung zuviel Unbekannte hat
Warum ich am Ende nur feststelle
Vielleicht folgen Frauen einem Prinzip
Doch bleibt dies wie sie unberechenbar
Vielleicht ist das auch gut so um sich
Gelegentlich für kleine Momente noch
Angenehm überraschen zu lassen um
Den Rest der Zeit halt auszuhalten
Es liegt das Unbegreifliche wohl
In der Natur der Liebe und ich
Nehme diese wie sie ist

jens tuengerthal 27.4.21

Dienstag, 27. April 2021

Ganzheitliches

Ganzheitliches

War es Goethes Denken das Humboldt
Erst zu dem ganzheitlichen Ansatz brachte
Frage ich mich nach der heutigen Lektüre
Von Der Atem der Welt von Stefan Bollmann
Der meint Alexander von Humboldt hätte
Erst durch den Kontakt mit Goethe in Jena
Wie später in Weimar zu seinem Denken
Als Forscher gefunden was den damals
Noch jungen Bergassesor zu einem der
Bis heute wichtigen Naturforscher machte
Sicher wurde Goethe als Naturforscher
Vielfach unterschätzt weil er ja bloß ein
Jurist war der vor allem auf die eigene
Anschauung setzte aber damals auch
Durch die Entdeckung des Knochens
Im Zwischenkiefer eine ganz wichtige
Entdeckung gemacht hatte für die später
Evolutionstheorie eines Charles Darwin
So hatte der als Dichter berühmte immer
Auch naturwissenschaftlich geforscht
Nur eben nicht im Labor sondern in der
Natur durch persönliche Anschauung
Woraus später auch seine Farbenlehre
Entstand die Naturwissenschaftler eher
Belächelten weil viel geistiges hinein floss
Aber sein Ansatz die Dinge ganzheitlich
Zu betrachten beeinflusste Humboldt 
Wie schon in seinem Blick auf die
Spanischen Kolonien deutlich wurde
Wo er das soziale Problem klar sah
Was Goethe später im Faust II auch
Als Problem der Geldwirtschaft erkannte
In der allein die Gier regierte aber
Auch bei der Betrachtung der Natur
Wie den Folgen einseitiger Ausbeutung
Die Urwälder und Natur zerstörte was
Zur Zerstörung des Landes führte wie damit
Des Lebensraumes von Mensch und Tier
Was wir in ganzer Tragweite erst jetzt
Auch naturwissenschaftlich beweisen
Können Humboldt aber aus seinem Denken
Bereits klar voraussah weil er wie Goethe
Den großen Zusammenhang allen Lebens
Sah den Mensch lange lieber getrennt
Betrachtete um sich die Erde Untertan
Zu machen was als biblische Aufgabe
Im Rahmen des technisch möglichen
Gesehen wurde mit Fortschreiten der
Technik wie Wachstum der Bevölkerung
Immer gravierendere Folgen hatte
Mit denen wir heute beim Klimawandel
Zu kämpfen haben den manche noch
Im Glauben an die Machbarkeit leugnen
Weil Anpassung an das Notwendige nie
Gewinne versprach was sich langsam
Im Bewusstsein erst ändert und auch
Wenn Goethe Humboldt als Wissenschaftler
Bewunderte seine Intelligenz hoch lobte
Hat der junge Forscher seinen neuen
Ganzheitlichen Blick auch durch den Kontakt
Mit dem Dichter gewonnen der für seinen
Werther berühmt wurde also eher als ein
Kenner der Welt der Emotionen galt aber
Immer schon alles naturwissenschaftlich
Auch betrachtete wobei der Blick auf den
Text des Lukrez Die Dinge der Natur
Der die Natur in allem was ist sieht
Hilft dieses Denken zu verstehen was
Den Zusammenhang sucht um zu
Verstehen was ist und werden kann
Ob Goethe der entscheidende Auslöser
Für Humboldts späteres Denken war
Oder sie sich gegenseitig bestärkten
In dem was sie fühlten und dachten
Muss ich anders als Bollmann nicht
Letztgültig entscheiden aber wie sehr
Beider Arbeit vom gleichen Geist der
Ein Zusammenspiel der Natur sieht
Ohne über Schöpfer zu schwadronieren
Sondern lieber zu verstehen sucht was
Die Welt im Kleinen wie im Großen also
Auch im Innersten zusammenhält was
Die Suche des Faust auch antreibt wird
Dem Leser der beiden immer deutlicher
So spürt der Dichter in mir der sich klar
Gegen die Naturwissenschaft entschied
Wie solches Denken die Welten erst
Verbindet und so verstehen ermöglicht
Ein jeder eben nach seiner Natur die
Wie es uns Lukrez schon beschrieb
In allem steckt so weiß ich nicht sicher
Ob Goethes Geist in Humboldt dessen
Kosmos schrieb oder Humboldts Bericht
Zum Faust auch inspirierte aber finde
Die Entscheidung auch müßig weil
Beide sich gegenseitig inspirierten
Die Natur vom Wechselspiel lebt
Was sich befruchtet um daraus
Neues gebären zu können und sicher
Haben Goethe und Humboldt sich
Gegenseitig befruchtet wie mit dann
Neuen Ideen geschwängert was für
Alle nachfolgenden Leser ein Glück war
Das uns bis heute einen neuen Blick
Auf die Natur lehren kann der hilft
Zu verstehen wie zu erhalten

jens tuengerthal 27.4.21

Bücherdandy

Bücherdandy

Las gerade bei Julian Barnes über Dandys
Diese seltsam eitle Gruppe von Menschen
Die sich dadurch auszeichnete keine Gruppe
Je sein zu wollen weil sie sich zuerst auf sich
Bezogen worin sie alles fanden was auf
Viele Protagonisten seines Buches zutrifft
Vom Grafen Montesquiou über Oscar Wilde
Bis zu Pozzi selbst der zumindest einen
Dandy perfekt imitieren konnte was auch
Seine Liaison mit Sarah Bernardt bestätigte
Auch wenn er ein ernsthafter Mediziner
Wie auf Spuren der Evolution schreibender
Autor war aber in seiner englischen Kleidung
Alle Eigenschaften eines Dandys vereinte
So eitel bin ich nicht sag ich mir zum Trost
Der nur halb ernst gemeint ist wohl wissend
Wie sehr ich was Bücher betrifft einer bin
Der Taschenbücher nur notfalls mal liest
Am liebsten numerierte Bände in den
Händen hält für die ich weit gehe wie
Der Kern meiner Bibliothek um meinen
Diwan mein Paradies ist was stets
Unerreicht mich glücklich macht warum
Nur eine Frau je näher kommt die diesen
Ort so lieben kann wie ich und alles
Übrige von Ferne belächelt eher wird
Es ist eine auf Besitz gestützte Eitelkeit
Die Klassen nach Lektüre unterscheidet
So traf ich neulich eine Dame die es nur
Staubig hier fand und nur Bestseller liest
Die Küsse blieben spurlos und verflogen
Auch wenn sie beruflich erfolgreich war
War mir die Leere hinter ihr unangenehm
Die im Nichts ihrer Bedeutungslosigkeit für
Das geistige Leben des Bücherdandys
Den der Geschmack der Masse wenig
Noch tangiert und der was alle tun eher
Als billigen Jahrmarkt belächelt der ihn
Doch bitte nicht belästigen soll auch
Die Lektüre von Massenprodukten
Verbietet sich für den Bücherdandy
Soweit der Buchmarkt es zulässt
Selten oder nie unter der Anderen Bibliothek
Es zu tun versteht sich von selbst
Und so erkenne ich viel vom dem was
Klassisch dem Dandy zugeordnet wird
In meinem Blick auf Bücher die zwar
Auch Moden unterworfen aber bitte
Möglichst klassisch sein sollen um
Den Autor dieser Zeilen zu befriedigen
Der viele erkannte die ihn langweilten
Sich wohler fühlt fern dem Durchschnitt
In seiner eigenen Bibliothek zu der sich
Der Zugang erst verdient werden muss
Auf geistig moralischer Ebene womit der
Diwan dort einer kleinen Elite vorbehalten
Nur wenigen noch offenstehen wird
Weil der Bücherdandy es exklusiv mag
Was wer nur den Staub sieht nie erkennt
Fragte mich ob diese Lebensform noch
In unsere demokratisch egalitäre Zeit passt
Aber es ist mir dies ehrlich gesagt so egal
Wie der Geschmack der Masse die nie
Geistig wertvolles beizutragen hat aber
Dafür immer zu laut eher ist und so
Bleibe ich gerne ein Bücherdandy
Das ist mir mein Leben als Leser wert
Alles übrige vergeht von alleini

jens tuengerthal 27.4.21

Liebesteilung

Liebesteilung

Verliebte wollen alles teilen
Aber scheitern meist an den
Kleinigkeiten im Alltag dabei
Soll Liebe doch groß sein
Teile vieles gerne nicht
Wie etwa zufällige Launen
Die alles zerstören können
Aber manchmal gern das Bett
Und genießen es dann sehr
Was wenige je so können
Die sich ständig haben
Beieinander schlafen zu können
Sich dabeo noch gut zu tun
Ist geradezu traumhaft
Besonders schön ist aber
Vor allem anderen noch
Die Liebe zu Pellkartoffeln mit Quark
Miteinander zu teilen
Dagegen wird alles andere egal
Liebe geht durch den Magen
Darauf ließe sich ein Leben bauen
Zum Glück muss ich das nicht
Sondern genieße lieber willenlos
Glücklich mit dem was ist
Jeder für seinen Teil aber
Auch immer wieder gemeinsam
Genug um ein Leben lang
Wie es eben ist glücklich zu sein
Wer kann das schon
Denke ich und freu mich
Auch darüber sehr

Dzdw 26.4.21

Montag, 26. April 2021

Coronagelassenheit

Coronagelassenheit

Viele klagen über die neue Gereiztheit
Frage mich immer warum bin weder
Gereizt noch angespannt auch dann
Wenn ich nicht gerade Pellkartoffeln aß
Finde die neue Ruhe sehr gelassen
Nichts muss mehr aber vieles kann
Wenn gerade alles zuviel wird hat
Jeder die Möglichkeit sich in eine
Quarantäne zurückzuziehen alles
Läuft irgendwie etwas langsamer
Manches wird unverhofft abgesagt
Dann kommt plötzlich alles anders
Das Leben wird unterbrochen was
Eine riesige Chance ist zu genießen
Natürlich können wir über all das
Hadern was gerade nicht geht
Wir aber unbedingt jetzt wollen
Uns auf Vermisstes konzentrieren
Was garantiert schlechte Laune
Macht und erhält oder wir freuen
Uns an dem was ist weil es ist
Eine Chance uns auch bietet
Uns weiterzuentwickeln wie sich
Neu zu begegnen was groß ist
Genieße lieber statt zu klagen
Weil es das Leben schöner macht
Wer klagt wie gereizt alle sind
Wird genau das auch entdecken
Wer anstatt lieber lächelt hat mehr
Vom Leben was ist wie es ist
Diese stoische Ruhe gepaart mit
Epikureischer Freude am Augenblick
Macht die Pandemie zur Chance
Nutzen wir sie in Ruhe mit Liebe

jens tuengerthal 26.4.21 

Lebensglück

Lebensglück

Lange dachte ich das schönste Glück sei
Mit einer geliebten Frau das Leben voller
Liebe zu teilen und war todunglücklich als
Die große Liebe mit der ich alt werden wollte
Aus dem nichts plötzlich verschwand habe
Immer weiter gesucht und das große Glück
Gehabt wunderbare Frauen kennenzulernen
Aber nie war ich wieder ganz zufrieden zog
Immer weiter und fragte mich ob ich ewig
Die Richtige suchen müsste es nur eine
Große Liebe im Leben gibt und ich diese
Verlor also unglücklich immer bliebe
Kaufte viele Bücher anstatt die mich auch
Relativ glücklich machten aber nie so
Völlig zweifellos wie ich die wohl etwas
Verrückte Prinzessin geliebt hatte und so
Wuchs die Bibliothek aber das Herz blieb
Schwer und gebrochen bis ich heute eher
Zufällig meine alte Liebe wiederfand was
Mit einem Sack schon alter Kartoffeln
Den ich in der Küche wiederfand begann
Entschloss mich Kräuterquark dazu zu
Kaufen schrubbte die Kartoffeln um sie
Wie früher immer mit Schale zu essen
Stellte den Topf neben den Diwan um
Die Kartoffeln von dort mit der Gabel
Direkt in den Quark zu tunken da
Plötzlich und völlig unerwartet breitete
Sich das alte Wohlgefühl in mir aus
Vermisste nichts mehr im Leben
Hatte ja Pellkartoffeln mit Quark
Aß sie in meiner geliebten Bibliothek
Freue mich auf die Lektüre danach
Aber fühle mich schon satt und glücklich
Manchmal braucht es wenig um im
Leben zufrieden zu sein weil alles
Gut so ist wie es ist und mir genügen
Kartoffeln mit Quark vollkommen
Denke ich dankbar für alles da
Hätte ich auch schon eher
Draufkommen können aber
Jetzt ist es genau richtig

jens tuengerthal 26.4.21