Liebeselend
Gerade mal wieder das ganze Elend
Der Liebe miterleben dürfen die uns
Von uns selbst entfernt mit Selbsthass
Wie Zweifeln in die totale Verzweiflung
Stürzt in der wir uns selbst zerstören
Zum Glück diesmal als nur Beobachter
Eine liebe Freundin war zum Wein
Gekommen und versank kaum war
Sie angekommen im heulenden Elend
Brachte sie dann bald nach Hause
Wo sich die seit Wochen am Rande
Ihrer Kräfte nur noch vegetierende
Ausschlafen wollte und auf dem Weg
Erzählte sie mir noch die Geschichte
Die viel Mitleid in mir weckte bei der
Aber gut ist dass sie schnell vorbei
Eigentlich schon hinter ihr lag aber
Mit jedem zweiten Satz versuchte sie
Ihn zu rechtfertigen wie sich dafür
Zu beschuldigen dass es nicht gut
Ausging weil sie Druck gemacht hätte
Klarheit und Offenheit forderte während
Er sie nur hinhielt und benutzte dabei
Widersprach sie jedem Versuch von mir
Ihr deutlich zu machen was er mit ihr
Gemacht hat und rechtfertigte ihn
Bis ich irgendwann aufgab es ihr
Mit Vernunft klar machen zu wollen
Weil sie nicht zugänglich war lieber
Sich selbst immer weiter verletzte
Versuchte nur ihr zu zeigen dass es
Immer das gleiche Spiel ist und wer
Voll verzweifelter Liebe am Boden liegt
Sich lieber noch treten lässt statt den
Tatsachen ins Auge zu sehen dass
Der andere sich unfair dabei verhielt
Oder eben einfach nicht liebt was
Durch kein Argument zu ändern
Zwischendurch kam etwas an dann
Bemerkte sie wie froh sie sein könne
Dass es so schnell vorbei war aber
Diese kurzen Lichtblitze der Vernunft
Versanken schnell wieder im Elend
Der Verzweiflung alleine alt zu werden
Sie wollte unbedingt eine Beziehung
Mit einem Herz voller Liebe die aber
Schon von der immer enttäuschten
Erwartung so getrübt war dass es
Alles andere erstickte und scheitern
Musste was den Vorwürfen gegen
Sich eine Berechtigung gab aber
Ganz anders als sie dachte weil
Die Sehnsucht und das Gefühl
Alles andere lähmten war sie in einer
Sackgasse des Liebeselend aus der
Solange sie sich selbst hasste kein
Entkommen möglich gefangen hielt
Dabei ist sie doch eigentlich
So eine wunderschöne kluge Frau
Mit der du einfach glücklich wärst
Ein Leben teilen zu können wenn
Die Erwartung ihr nicht im Wege
Auf der Suche nach Glück wäre
Wusste nicht was ich ihr noch
Sagen sollte um sie einerseits
Zu trösten andererseits ihren Stolz
Anzuspornen dass der Typ sie nie
Wert war und irgendwann standen
Wir wieder bei ihr vor der Tür
Hatte viel gesagt und viel zugehört
Weiß nicht ob ein Wort sie erreichte
Vermutlich nicht darum schreibe ich
Darüber vielleicht liest sie es denn
Eigentlich ist es doch ganz einfach
Glücklich macht die Liebe nur die
Es sind und fraglos genießen können
Jenseits aller enttäuschten Erwartung
Wo diese herrscht kommt nichts mehr
Als die selbsterfüllende Prophezeiung
Des eigenen endlosen Elends das
Sich im täglichen Leiden bestätigt
Warum ich lieber nichts mehr erwarte
Mit dem was ist glücklich bin um
Nicht die Möglichkeit des Glücks vorab
Zu ersticken und den alten Traum
Von großer ewiger Liebe aufgab
Manchmal passt es perfekt dann
Ergibt es sich von alleine und da
Wo nicht lohnt nie die Mühe
Denke ich solange ich mich nicht
Vom verliebten Herz dominieren lasse
Also noch irgendwie denken kann
Warum wohl jeder Rat müßig ist
Dankbar dürfen wir sein wenn wir
Noch so unser Herz verlieren können
Dass ohne alles verloren scheint
Dieser Mut zum Elend der Liebe
Denke ich jenseits aller Besserwisserei
Macht sie so liebenswert möge sie
Sich den Mut dazu erhalten um
Vielleicht für Momente damit noch
Glücklich sein zu können denn mehr
Geht vermutlich nie und genau das
Ist alles was ich ihr hätte sagen sollen
Ihre Verzweiflung und ihr Elend ist
Ausdruck ihrer Größe und darauf
Kann sie stolz sein aber besser
Wird es damit auch auch nicht
Weil die Liebe immer beides ist
Elend und Glück im Wechsel
Mehr als sich darüber zu freuen
Wenn es mal kurz gut geht
Bleibt uns wohl nicht übrig
jens tuengerthal 20.3.21
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