Sonntag, 28. März 2021

Leseliebe


Leseliebe

Eine gute Liebe zeigt sich
Für mich erst im gemeinsamen
Lesen von Büchern wie der dann
Irgendwie Liebe zu ihnen was ich
Schon vielfältig erleben durfte
Eine die ich lange für meine
Große Liebe hielt liebte ganz
Besonders den Werther wie
Die Romantik als Epoche
Nichts lag mir je ferner aber
Liebesblind sah ich es nicht
Schaute nur auf die geteilte
Liebe zu Kant halbblind dabei
Sah ich nicht wie wir literarisch
Aneinander vorbei liebten
Eine las gerne esoterisches
Sogar den Widerling Coelho
Es hielt natürlich nicht lange
Einen Tag bis der Guru rief
Wie sollte ich sie ernst nehmen
Mit dem Glaube an Hokuspokus
Wie jene die Musicals liebte
Obwohl sie rote Schanhaare
Hatte trauerte ich nicht sehr
Ohne je schlecht zu denken
Bleibt manches inkompatibel
Mit den Musicals harmonierte
Die Liebe zu Shades of grey
Seltsam genug denke ich bei
Einem Band immer an eine
Die ihm noch gar nicht kennt
Die Reise ins Paradies des
Bremer Ehepaares Gondela
Die ironisch so oft über all die
Hindernisse und Missgeschicke
Ihrer Reise spotten aber nicht
Etwa weil die beiden aus Bremen
Stammen denk ich an diese
Weil sie das gar nicht tut
Es ist eher so indirekt
Vielmehr die liebevolle Ironie
Mit der sie einander begegnen
Was lächelnd über allem steht
Und mehr sag ich jetzt nicht
Ist ja auch schon genug und so
Gibt es Liebe die gut tut auch
Literarisch und andere die nie
Passen kann weil geistig fremd
In anderen Welten wohl liest
Ist die geteilte Lektüre wie
Die Neigung zu dieser ein
Sicherer Maßstab der Kompatibilität
Als jede sexuelle Akrobatik
Einer je sein könnte aber nie
Traf ich eine die Thomas Mann liebte
Wie ich es schon immer tue als
Bürgerlichen Ironiker mit dem
Wohl feinsten Humor die auch
Goethe verehrt und über Rilke
Gerührt wie ich lächeln muss
Schöne Bücher darum liebt
Lexika sinnlich schön findet
Aber es muss ja nicht alles
In allem immerzu passen
Eine hatte ganz viel davon
Aber liebte den Werther und
Machte mich dafür dazu
Spürte wie ungesund es war
Wäre W beinahe gefolgt
Während es da wo ich beim
Lesen lächelnd an eine denke
Zumindest sicher gut tut
Was zum Glück völlig genügt
Die geteilte Leseliebe ist ein
Wohltuendes Sieb denke ich
Alles andere ist entbehrlich
Spüre ich inzwischen genau
So bringt gute Lektüre doch
In jeder Lebenslage weiter
Tollen Sex hatte ich mehrfach
Mit Yoga Frauen die aber oft
Geistig unkritisch fremd blieben
Gläubige eben waren einer dem
Indischen Kastensystem noch
Entstammenden Lehre die
Weniger befreit als entspannt
Was bei Gymnastik helfen kann
Am besten waren wohl all jene
Mit denen ich lachen konnte
Egal dabei bei was noch
Wofür vieles verzichtbar wurde
Bücher helfen bei allem nur
Ändern sie nicht was nicht passt
Offenbaren es eher noch
Dies dankbar erkennen
Genügt mir vollkommen

jens tuengerthal 27.3.21

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