Samstag, 3. August 2024

Liebesverdienst

Liebesverdienst

Was verdient Liebe
Lohnen große Gefühle
Oder lieber nie

jens tuengerthal 3.8.24

Stumpfsinn

Stumpfsinn

Leben ist Stumpfsinn
Unterbrochen von öder
Ablenkung davon

Einmal erkannt bleibt
Darüber zu lachen als
Salto vorm Abgang

War dann zumindest
Witzig für irgendwen ist
Am Ende alles

jens tuengerthal 3.8.24

Liebeskonzentration

Liebeskonzentration

Liebte die Frauen immer sehr
Stürzte mich gerne mit vollem
Herzen in jedes neue Abenteuer
Verlor mein Herz immer wieder

Als ich es einmal nicht mehr fand
Ging ich mir fast selber verloren
Danach liebte ich inflationär um
Den Schmerz zu relativieren

Durfte vielen ganz wunderbaren
Frauen begegnen bin dankbar
Dafür und ließ doch keine mehr
Ganz nah nicht verletzt zu werden

Doch hilft alle Absicht nicht wenn
Eine dir ganz nah kommt dir sagt
Sie will bleiben ist das Herz was
So gern für eine schlägt verloren

Dann schlug es wieder ins Leere
Weil Liebe kommt und geht ohne
Je eine Erklärung zu liefern und ich
Wusste nicht was richtig wäre

Sollte ich mich auf eine allein
Konzentrieren die wenn sie ging
Schmerz und Zerstörung hinterließ
Oder lieber alle Frauen lieben

Nach der großen Inflation die
Mehr Menge brachte als glücklich
Je machte lag das Gegenteil nah
Die endlich Liebeskonzentration

Nenne nur was bedingungslos
Gönnt noch Liebe und der Rest
Ist Sex oder Beziehung was sich
Nach der Natur schnell erledigt

Ob sich je noch eine findet die
Das ganz teilt ist ungewiss doch
Sollte die Liebe es mir wert sein
Sich ganz auf sie zu konzentrieren

Was bleibt könnte wunderbar sein
Alles andere verfliegt wieder bis
Dahin hab ich Erinnerung genug
Ein Leben damit zu füllen

jens tuengerthal 3.8.24

Freitag, 2. August 2024

Freitagsfülle

Freitagsfülle

Voll ist es am Freitagabend hier
Vor dem Crossroads an der Kreuzung
War nur der reservierte Tisch frei
Den ich als Stammgast besetzte

Dieses Privileg hier zu genießen
Tut gut am Freitag warte nur noch
Auf den Rheingauer Riesling und
Während ich es schrieb kam er

Eine bunte Mischung an Gästen
Einige sprechen englisch während
Eine Dame auf der Bank sichtbar
Dankbar für alle Zuschauer hier

Ihre wilde blonde Mähne mit
Lustvollem Griff neu legt was
Die drei Herren um sie aber
Englisch ins Gespräch vertieft

Ignorieren vermutlich kennen sie
Die Repräsentation der Löwin zu
Lange wie gut dankbar wäre sie
Über den Zuschauer im Rücken

Hätte sie hinten Augen worauf
Das Mähnenkraulen zunächst
Wieder eingestellt wird bis sie
Im Augenwinkel für Momente

Doch den Beobachter erkennt
Sofort setzt sie die Verwöhnarbeit
An sich für alle Zuschauer fort
Das dabei sichtbare Gesicht

Lässt alle Löwenmähnenneugier
Schnell enden wie die Ignoranz
Ihrer nun türkisch parlierenden
Tischherren verständlich scheinen

Nicht alles Verhalten ist religiös
Oder kulturell begründet denn
Manchmal genügt der Anblick
Vieles viel besser zu verstehen

Zum Glück schaut der Dichter hier
Meist auf sein Telefon schreibend
Keine falsche Hoffnung zu wecken
So scheint wohl manches im Leben

Von hinten betrachtet reizvoller als
Auf den zweiten Blick übrig bleibt
Dafür flaniert hier viel adrettes junges
Partyvolk vorbei zum anschauen

Gerade nahmen vier Grazien am
Nachbartisch Platz in zweimal blond
Wie einmal schwarz gefärbt und
Puffelmuzig wohl brünett bebrillt

Sie reden relativ wenig und sind
Mit Telefon und Karte beschäftigt
Alle rauchend angenehme Gäste
Auch wenn vier zu viel wären

Wie gut ist es doch als Flaneur
Hier mittendrin und dennoch völlig
Unbeteiligt sein zu können ohne
Sich um eine nur zu bemühen

So bleibe ich während eine der vier
Irgendwie südlich rasend schnell
Zu reden beginnt gerne ganz für mich
Immerhin redet eine genug für alle

So füllt es sich und leert es sich
Beim Riesling wie um mich was
Genug Zeit zur Beobachtung lässt
Was als Genuss mir hier genügt

jens tuengerthal 2.8.24

Lektürentagebuch 2/8/24

Lektürentagebuch 2/8/24

Viel schöne Literatur gelesen wie
Durch sie beim Denken und Dichten
Beflügelt worden durch Schönheit
Wie die Gedanken anderer dazu

Frage mich manchmal ob nicht 
Gespräche überschätzt werden
Literatur und Dichtung nicht eher
Für sich lesend entstehen kann

Merke wie gut es mir auch tut
Gelegentlich den Ort dabei zu
Wechseln in Bar oder Café nur
Wie egal andere dabei mir sind

Manchmal plaudere ich ein wenig
Wie es die Höflichkeit gebietet doch
Schreibe ich lieber egal wo für mich
Was an Gedanken dort mir kommt

Freue mich über wunderbare wie
Allerliebste Musen die zusätzlich
Noch die Sprache beflügeln doch
Was es wird kommt nur aus mir

Vermutlich sind nicht alle Dichter
So autistisch wie ich doch ist die
Insel auf der ich lebe für mich wohl
Wichtigste Quelle der Inspiration
 
Heute mit Proust begonnen um das
Urlaubsgefühl in la recherche an der
Atlantikküste zu genießen ohne dazu
Den heimischen Diwan zu verlassen

Ein wenig Sommerfrische noch dazu
Im Grandhotel das sich der arme Poet
So wenig leistete wie selbst reiste doch
Gibt es lesend genug Sommergefühl

Am Abend schon in der Dunkelheit kehren
Sie in der Kutsche der Herzogin zurück die
Gleich mit zum Essen kommt wie sie alle
Gespräche auf ihre Art führt und bestimmt

Viel wird von den Höflichkeiten der Herzogin
Erzählt die zum alten Adel gehört sich aber
Dabei zugleich so sehr selbst noch lobt dass
Die Schau ein wenig peinlich erzählt wirkt

Fein die Beobachtungen Prousts für seine
Protagonisten und ihr Wesen wie sie mit
Übetriebenem Understatement und dazu
Anekdoten sich viel zu wichtig nimmt

Wenn er dazu schreibt sie sei sich der
Gnade ihrer Herablassung bewusst
Wird die nonchalante Überlegenheit
Der Großmutter noch viel deutlicher

Sie hat die Majestät und Größe alles
Für selbstverständlich zu nehmen wie
Ihre Freundin sich vorführen zu lassen
Darüber milde nur zu lächeln noch

Der Ich-Erzähler bemerkt all die kleinen
Nuancen und Eitelkeiten der Herzogin
Nutzt sie die Größe seiner Großmutter
Als natürlichen Adel so zu bescheiben

So bekommt die nur großbürgerliche
Jene hohe Würde aus ihrem Verhalten
Von der ihre Freundin nur plaudert die
Dabei zu sehr Klüngel noch spielt

Immer mehr lerne ich Andrzej Bobkowski
Lieben den klugen Polen der in dem Band
Hinter dem Wendekreis ganz wunderbare 
Erzählungen aus dem Exils versammelte

Hier noch in Paris zeigt sich der große
Fahrradenthusiast bei einem Gespräch
In der Fahrradwerkstatt über politische
Wie wirtschaftliche Zustände Frankreichs

Als feiner Beobachter und guter Kenner
Des kritisch zweifelnden Tons den die
Franzosen untereinander anschlagen
Was den Kurs des Landes betrifft

Zuvor beschrieb er schon mit feinem
Blick die Fahrt des Präsidenten auf
Dem Champs Elysee die den Verkehr
Für einen Moment einfach anhielt

Er sieht den Menschen in der Rolle
Wie das Netzwerk um ihn in dem er
Der Erwartung gemäß führen soll als
Puppe die nur vorne dafür steht

Von Paris aus ging es nach Schwaben
Mit Asfa-Wossen Asserate dem Neffen
Von Kaiser Haile Selassi in seinem Buch 
Deutsch vom Scheitel bis zur Sohle 

Im Kapitel über die berühmt berüchtigte
Schwäbische Kehrwoche die schon 1492
Also im Jahr der Entdeckung Amerikas
Vom Herzog eingeführt wurde um so

Die Straßen sauber zu halten und wie
Eben diese schwäbische Reinlichkeit
Zum Fetisch eigener Art wurde der bis
Heute einen ganz eigenen Stolz bildet

So gibt es für die schwäbische Hausfrau
Wir erinnern uns an Merkels Vergleich
Zu Zeiten der Finanzkrise wo unsere
Kluge Kanzlerin diese als ein Muster

Der Solidität wie Zuverlässigkeit anführte
Welche ihre Finanzpolitik leiten solle was
In Anbetracht der realen Schulden die
Riskiert wurden sicher gewagt war

Doch gibt es für diese kein schöneres
Kompliment als wenn wer feststellt hier
Sei es so sauber da könnte doch gleich
Von der Treppe gegessen werden

Mit viel Augenzwinkern erzählt der Autor
Von seiner Studienzeit in Tübingen wie
Den Erfahrungen als Äthiopier da noch
Im so urdeutschen Schwabenländle

Ein wenig westlich von Schwaben noch
In Baden Baden schreibt Arnon Grünberg
In Gstaad wie sie nach dem unglücklichen
Todesfall doch wieder überraschend

Haus Sonnenhügel verlassen, um gen
Straßburg zu fahren in ein neues Kapitel
Des Lebens aufzubrechen bei dem sie mit
Herrn Ceccarelli als Bewacher reisen

Der frische Witwer braucht sie dringender
Als Haus Sonnenhügel und dessen etwas
Sehr pragmatische Wirtin unklar nur ist
Wohin dieser neue Weg real führen wird

Die Kehrtwenden und skurrilen Wenden
In diesem an Absurditäten an der immer
Grenze zum Ekel nicht armen Roman
Machen ihn gerade so lesenswert

Aus der noch Kinderperspektive des
Bisher unbeschulten Analpheten über
Seine Erfahrungen zu lesen macht es
Noch etwas seltsamer bei der Lektüre

Gstaad ist ein wunderbarer Roman
Aus dem Leben in kleinen Hotels wie
Den seltsamen sexuellen Bedürfnissen
Seiner Gäste und dem Kind dazwischen

Was unvereinbar scheint wird mit dem
Größten Selbstverständnis zusammen
Komponiert eine absurde Geschichte
Aus Sicht des Ich-Erzählers 

jens tuengerthal 2.8.24

Mördertausch

Mördertausch

Mörder zu tauschen
Verrät viel über Russland
Nennen sie Helden

Der Kalte Krieg ist
Real keine Bedrohung
Der Vergangenheit

Es waren alle
Naiv die Signale nicht
Schon hören wollten

jens tuengerthal 2.8.24

Liebessalat

Liebessalat

Liebe als bunten
Salat zu betrachten hilft
Alles zu lieben

jens tuengerthal 2.8.24

Klimawetter

Klimawetter

Klima und Wetter
Verwechseln manche
Nachhaltig naiv

Ersteres bleibt lang
Letzteres wechselt täglich
Dazwischen Welten

Klima macht Wetter
Ein Regensommer allein
Ändert kein Klima

jens tuengerthal 2.8.24

Lustlehren 093

Lustlehren 093 

Die Hoffnungslust ist wohl die
Größte Lust und der stärkste
Antrieb zum Sex immer noch
Auch gegen alle Erfahrung

Dabei lassen Gewöhnung und
Gewohnheiten schnell alles was
Erst reizvoll schien öde werden
Wenn uns Hoffnung dabei fehlt

Wie gerne hoffe ich doch etwas
Ganz besonderes dabei zu erleben
Befriedigung zu finden wie auch
Einander schenken zu dürfen

Es ist die Hoffnung auf dieses
Erlösende Glück danach was
Uns so triebhaft zueinander zieht
Beim tausendsten mal endlich

Das Wunder erfüllter Hoffnung
Wieder miteinander zu finden
Sich gegenseitig Erfüllung schenken
Wie zugleich dabei zu finden

Wie selten sind diese Momente
Erfüllender Gleichzeitigkeit doch
Bleiben sie Quelle aller Hoffnung
Derer die sie schon teilen durften

Vielleicht ist die höchste Kunst der
Lust sie dennoch so zu nehmen
Und zu genießen wie sie kommt
Erwartungslos hoffnungsvoll zu sein

Wie oft und lange war ich enttäuscht
Wenn es nicht so gut harmonierte
Wir uns keine Erfüllung schenkten
Nur etwas miteinander turnten

Die feine Balance zwischen noch
Hoffnung ohne zugleich Erwartung
Lässt jeden Sex damit genießen
Ohne die Hoffnung zu verlieren

Lustvoll glücklich mit dem was ist
Sein zu können tut einander gut
Hoffnungsvoll weiter zu streben
Beflügelt endlos zu genießen

jens tuengerthal 2.8.24

Willgut

Willgut

Liebe ist bedingungslos
Sie kann sein wie sie will
Kommt und geht nach Laune
Die wir großes Gefühl nennen

Doch eines ist für mich dabei
Unabdingbar um sie zu leben
Dass sie der anderen gut will
Ohne Bedingungen zu stellen

Ob darum die meisten sogenannten
Beziehungen keine Liebe mehr sind
Sondern ein schlichter Handel muss
Jede für sich prüfen um daraus dann

Konsequenzen zu ziehen oder nicht
Habe selbst lange in Beziehungen
Gehandelt um Vorteile zu finden wie
Jede darin ihr Glück halt sucht

Selten tat oder endete es gut weil
Beide nur an ihren Vorteil dachten
Liebe aber ist nur wo ich der anderen
Bedingungslos gut will egal was kommt

Wo es mir damit nicht gut geht werde ich
Andere Wege zum Glück wohl suchen
Miteinander etwas auszuhandeln ist
Völlig in Ordnung heißt Prostitution

Liebe kann alles was sie nur will auch
Eifersucht halten manche für Liebe
Die sich um ihren Besitz dabei sorgt
Für mich ist sie dann schon verloren

Es ist nur noch ganz wenig was den
Namen Liebe für mich noch verdient
Dafür ist es bleibend kostbar weil es
Einander bedingungslos gut will

Ob das als Beziehung lebbar ist
Hängt davon ab was beide wollen
Wenn sie lieben wollen sie sich gut
Dann stellen sich keine Fragen mehr

Was an Bedingungen noch hängt
Wie irgend Kompromisse sucht
Ist für mich keine Liebe mehr sondern
Ein mehr oder weniger guter Handel

Sich zu trauen die Liebe bedingungslos
Zu nennen wie zu leben erfordert Mut
Weil wenig nur an Liebe übrig bleibt
Doch das ist kostbarer dann als alles

Vielleicht ist es der größte Egoismus
Wenn bedingungslos zu lieben weil
Die anderen Versuche wertlos werden
Nur scheint mir kein Schatz kostbarer

So gesehen gibt es nur ganz wenige
Lieben im Leben alle sonst Versuche
Werden dagegen egal doch ist das
Was bleibt mehr als je einmalig

jens tuengerthal 2.8.24

Donnerstag, 1. August 2024

Lektürentagebuch 1/8/24

Lektürentagebuch 1/8/24

Manchmal werde auch ich ganz
Monogam beim Lesen wenn auch
Eher selten und gegen meine
Gewohnheit in Vielfalt zu lieben

Heute habe ich bisher nur in
Joseph und seine Brüder des
Genialen Thomas Mann gelesen
An den ohnehin nichts heran reicht

Warum Joseph als Nachfolger schon
Erwählt wurde kaum wurde er vom
Sklavenhändler ins Haus gebracht
Worin er sich dabei unterschied

Aufmerksam und losgelöst von den
Nur zeitlichen Elementen der alten
Biblischen Geschichte schaut Mann
Hier fein auf soziales Zusammenspiel

Was macht Menschen so besonders
Wie bemerken sie sich untereinander
Als anders und sensibel aufmerksamer
Geeignet große Verantwortung zu tragen

Diese menschlichen Studien die Mann
In die biblische Geschichte liest um sie
Erklärbar zu verstehen sind großartig
Weil sie Figuren so lebendig machen

So fügt sich Stück für Stück das Bild
Eines sich wandelnden Joseph vom
Liebling des Vaters der verwöhnt eitel
Den Hass der Brüder auf sich zog

Entwickelt sich Joseph den Spuren
Seines Schicksals folgend auch unter
Zwang zu einem sozialen Geist der
Genie und Verantwortung zeigt

Wie kam sonst ein frischer Sklave
Oder ein seherischer Häftling in die
Position die Joseph erreichte was
Machte ihn so vertrauenswürdig

Thomas Mann schafft es die nur
Angedeutete biblische Sage so mit
Leben und sogar Logik zu erfüllen
Die göttlichen Willen entbehrlich

Macht weil nur der Mensch zählt
Was den radikalen Atheisten bei
Der Lektüre freudig lächeln lässt
Das ist ein Gott wie bei Epikur

Es mag diesen Hokuspokus in
Welten der Phantasie geben doch
Zählt was der Mensch gestaltet
Ist es unsere Welt durch uns

So widerlegt die so wunderbar
Erzählte biblische Geschichte den
Aberglauben an Allmächtige selbst
Die keiner braucht der denkt

Es kommt auf menschliches wie
Zwischenmenschliches an was sich
Seit altägyptischer Zeit nicht änderte
Als keiner an einen Propheten glaubte

Vielleicht ist Joseph und seine Brüder
So gesehen eine Einladung sich vom
Aberglauben im Bewusstsein seiner
Tradition lieber frei zu machen

Wie auch immer jeder Leser seinen
Joseph liest und was darin entdeckt
Freut sich der Flaneur heute an der
Auch atheistisch möglichen Legende

Es mag Götter geben wer wäre ich
Dies besser zu wissen als so viele
Doch spielen sie für Joseph wie die
Rolle die er einnimmt keine Rolle

Er ist was er ist und wird was er am
Hof des Pharaos schließlich wird
Weil er als Mensch besonders ist
Sein Leben den Charakter prägt

Da mag es auf Wolke 7 irgendwo
Vielleicht auch noch Götter geben
Sie sind egal für die Rolle die wir
In unserem damit eigenen Leben
Spielen weil es auf uns ankommt

jens tuengerthal 1.8.24

Warschaufstand

Warschaufstand

Am 1. August 1944 also heute vor
Nun 80 Jahren begann der Aufstand
Der Polnischen Heimatarmee gegen
Die deutsche Besatzungsmacht

Dieser begann auf Befehl der
Polnischen Exilregierung in London
Dauerte bis zum 2. Oktober 1944
Ihm fielen 15.000 polnische Soldaten

Zum Opfer und etwa 25.000 wurden
Bei den Gefechten verletzt viel höher
Ist jedoch die Zahl der Opfer unter der
Polnischen Zivilbevölkerung welche

Der Rache und Willkür der deutschen
Besatzer zum Opfer fielen die ganz
Warschau zerstörten obwohl die
Rote Armee östlich der Weichsel

Bereits stand der Rückzug damit
Unmittelbar bevorstand übte das
Deutsche Reich unter Führung der
SS auf Anordnung Himmlers noch

Grausame Rasse an allen Polen
In und um Warschau unklar bis
Strittig ist warum Stalin seine
Rote Armee nicht eingreifen ließ

Der Aufstand der Exilregierung
Schwächte diese letztlich weil sie
Auf das Eingreifen der Sowjetunion
Zur Befreiung angewiesen war

Diese Abhängigkeit von Moskau
War wohl im Sinne Stalins der
Schon die Nachkriegsordnung im
Sinne seines Einflusses plante

Der Warschauer Aufstand hat auch
Die demokratische Zivilregierung
Weiter geschwächt wie die Kommunisten
Infolge gestärkt bei den Opfern

Die westlichen Alliierten welche den
Aufstand unterstützten hatten für die
Soldaten die Behandlung als noch
Kriegsgefangene durchgesetzt

Damit entgingen diese auch der
Misshandlung durch die SS was
Für die Zivilbevölkerung nicht galt
Die Zwangsarbeiter wurden oder

In Konzentrationslager kamen dabei
Handelte es sich um 160.000 Personen
Bis zum Einmarsch der Roten Armee
Setzte die SS alles daran auch das

Kulturelle Erbe Warschaus zu zerstören
Durch Brandstiftung und Sprengungen
War während des Aufstandes schon etwa
Ein Viertel der Stadt zerstört worden fiel

Dem deutschen Zerstörungswahn noch
Ein weiteres Drittel zum Opfer wodurch
Warschau mit Einmarsch der Roten Armee
Größtenteils unbewohnbar war

Polen wurde infolge zu einem Moskauer
Vasallenstaat wie Stalin es wünschte der
Verbliebene AK Kämpfer einsperren ließ
Auch in der weiteren Geschichte wurden

Widerstandskämpfer von einer Karriere
In der Planwirtschaft ausgeschlossen
Jedoch wagte Moskau auch bei den
Späteren polnischen Aufständen keine

Militärische Intervention mehr wie sie
Nach dem Prager Frühling oder den
Ereignissen des 17. Juni hier kamen
Infolge entwickelte sich in Polen die

Liberalste und offenste Gesellschaft
Im ganzen damaligen Ostblock wie
Von Polen auch die Bewegung die
Endlich 1989 den Sozialismus stürzte

Entscheidend mit ausging und so ist
Das heutige Gedenken des Aufstandes
Gegen die deutschen Besatzer auch
Ein Gedenken europäischer Freiheit

Wie eine Mahnung vor Putin wie dessen
Traum von der Sowjetunion der allen
Demokraten Warnung sein muss um
In Polen Europas Freiheit zu verteidigen

jens tuengerthal 1.8.24

Sommerlicht

Sommerlicht

Strahlend hell leuchten
Sterbende Sommertage
Täglich noch kürzer

jens tuengerthal 1.8.24

Liebeszulassung

Liebeszulassung

Lassen wir Liebe
Lieber nicht zu nah kommen
Schützt vor Verletzung

Mit Abstand eher
Genießen statt beteiligt
Rettet unser Herz

Alles spricht dafür
Maßvoll allein zu lieben
Außer die Liebe

jens tuengerthal 1.8.24

Mördermord

Mördermord

Mörder morden durch
Notwehr rechtfertigen bringt
Ewige Rache

Aug um Aug noch in
Biblischer Erinnerung
Findet kein Ende

David Israel
Gegen Goliath Islam
Nur Aberglaube

jens tuengerthal 1.8.24

Liebesverwundert

Liebesverwundert

Nun liebe ich über fünfzig Jahre
Und wundere mich immer noch
Über das Wunder der Liebe
Bleibe ein verwunderter Liebender

Sie kommt geht bleibt wie sie will
Verdreht mir völlig den Kopf
Schenkt schönste Lust zum Preis
Größter denkbarer Trauer danach

Will ich sie festhalten flieht sie
Umso schneller bleibt dafür wo
Nie vermutet als schönster Traum
Der sich dann in Nichts auflöst

Was bleibt von verlorenen Lieben
Verdrängen die neuen sie einfach
Weil Leben steter Wandel ist ohne
Gewissheit mit nur Hoffnung das

Vielleicht einmal der ewige Wandel
Sein Ende in einer findet doch was
Fehlte ohne alles denke ich der
Die Vielfalt auch lieben lernte

So bleibt am Ende alles offen
Nur die Liebe lebt in verwandelter
Gestalt immer weiter nur ich
Weiß bis heute nicht wie

Frage nicht mehr nach dem warum
Genieße es lieber fraglos darum
Bis alles endet dann war es so
Weiß zwar nicht wie aber mit Liebe

jens tuengerthal 1.8.24