Samstag, 31. Dezember 2022

Erschießungskommando

Erschießungskommando

Dieses Jahr sind wieder Böller erlaubt
Menschen investieren sehr viel Geld
In den großen Knall zum Ende was
Bei mir eher die Motivation weckt alle
Die da knallen sofort zu erschießen
Weil ich es als Angriff empfinde
Was ich natürlich nicht tun werde
Auch weil ich nicht schießen kann
Aber das Extrem zeigt genau wie
Fern sich Welten sein können wo
Die einen gerne laut knallen weil
Lärm für sie Freude ausdrückt
Denke ich dabei eher an Krieg
Lerne wieder Toleranz zu üben
Um keinen zu erschießen noch
Erschießungskommandos mir zu
Wünschen für alle Idioten was eine
Gute Übung in Gelassenheit ist
Damit jeder nach seiner Fasson
Glücklich werden möge und so
Haben die einen einen Knall die
Anderen einen was das Knallen
Betrifft und so sind wir alle etwas
Verrückt und damit lässt sich leben

jens tuengerthal 30.12.22

Endeausblick

Endeausblick

Das Jahr endet doch statt zurück
Was weniger erfreulich nun wäre
Kann ich auch nach vorne schauen
Ein Ende feiern nachdem so vieles
Nur besser werden kann warum 
Die Perspektive positiv für mich ist
Wie es manchmal besser scheint
Weiter zu gehen wenn es so ist wie
Dieses Jahr in vielem war weil es
Dann Vergangenheit einfach ist die
Neubeginn wieder zulässt auch
Wenn gute Aussichten gerade eher
Schwer fallen ist es noch besser
Was schwer war hinter sich zu lassen
Um beflügelt ins Neue zu starten
Aber es kostet zugegeben gerade
Mehr Phantasie als Realismus
Aber dann lebe diese als Hoffnung
Sich sicher sein zu können auch
Die schlimmsten Jahre enden wie
Das Leben irgendwann vorbei ist
Der Ausblick auf das sichere Ende
Kann gerade tröstlich auch sein
Was zumindest eine Perspektive
Ins Nichts am Ende schenkt
Und mehr bleibt nie

jens tuengerthal 30.12.22

Jahresgedenken

Jahresgedenken

Am Ende des Jahres gedenken wir
Gern dessen was war was dieses
Jahr nicht viel Freude machte mit
Krieg Tod und Krisen wie damit eher
Frustrierte als Ressourcen freisetzte
Ob es ein annus horribilis gleich war
Will ich nicht entscheiden trotz auch
Corona-Infektion die nicht so schlimm
Wie erwartet war sondern milde verlief
Aber zufällig neue Tore mir öffnete die
Das weitere Jahr begleiteten und so
Bringt manches Chaos auch schönes
Mit dem vorher nicht zu rechnen war
Es gab manche wunderbare Momente
Voller Freude in diesem Jahr an die ich
Lieber denken will als an das globale
Chaos in dem wir nur überleben und so
Konzentriere ich mein Gedenken statt
Auf die großen Ereignisse des Jahres
Lieber auf das kleine Glück was sich
Voller Liebe und Zärtlichkeit zeigte in
Manchmal überraschenden Begegnungen
Die sich gerne fortsetzen dürfen warum
Das Jahresgedenken überraschend gut
Für mich ausfällt dank der Menschen
Denen ich begegnen durfte was mir
Zeigt im kleinen kann viel mehr liegen
Als es im großen scheint und so endet
Was mit gruseligen Zahnschmerzen
Zum Jahreswechsel wie betäubt noch
Begann friedlich und guter Dinge für
Das was nun kommen mag denn
Auch wenn die Lage der Welt nicht
Wirklich rosig genannt werden kann
Bleibt das kleine Glück größer warum
Der Blick über das Jahr diesmal ganz
Bei mir im kleinen Kreis lieber bleibt
Es fühlt sich viel besser an auch wenn
Das fast biedermeierlich klingt

jens tuengerthal 30.12.22

Donnerstag, 29. Dezember 2022

Lustfließen

Lustfließen

Lust die sich tief erregend spürt
Fließt nicht nur ineinander über
Sondern mehr noch zusammen
Was den Sex zum Tanz um die
Erregte Mitte gleich einem Ballett
Macht das seine Musik findet im
Miteinander der Harmonien die
Keine Grenzen mehr kennen im
Fluß der Zeit durch Räume fliegen
Die einander ganz erfüllen wollen
Was im Überfluss der Lust einerseits
Als Glück für beide auch geschieht
Andererseits in der Harmonie dabei
Schönsten Ausdruck findet der sich
Tief und innig erspürt um auch im
Streben nach Befriedigung noch
Zusammenklang zu finden der
Einfach selig fließt sich im so
Fluss des Seins genug ist

jens tuengerthal 29.12.22

Liebeskampflos

Liebeskampflos

Manche ringen um und mit ihrer Liebe
Ihr Leben wird zum einzigen Wettkampf
In dem ihnen Siegen wichtiger ist als
Der Genuss der noch möglich wäre
Wollten sie weniger erfolgreich statt
Schlicht glücklich sein denke ich nach
Versuchen in der Liebe mit welchen
Die immer die Besten sein wollten
In egal was ehrgeizig damit waren
Sich dafür das Leben zur Hölle mit
Ewigem Kampf gegen alle machen
Möchte mich der Liebe viel lieber
Wenn sie auftaucht kampflos ergeben
Genießen was sein kann statt noch
Mit oder gegen wen zu kämpfen
Sage darum die Liebe ist stärker
Als alles was ich wollen könnte
Ergebe mich und genieße das
Solange wie möglich weil mir
Epikureisch vernünftig scheint
Sich dem was gut tut zu ergeben
Ergibt zumindest mehr davon
Was in der Liebe nie schadet
Kämpfe um keine denn was
Kommt um zu bleiben tut es
Der Rest darf gerne gehen
Sich seine Kämpfer suchen
Liebe lieber kampflos wer
Es zu würdigen weiß
Verdient es auch

jens tuengerthal 29.12.22

Klimatisiert

Klimatisiert

Gerade erzählten meine Schwestern
Wie sie in der Schule und im Büro
In dicker Jacke winterlich gekleidet
Mit eisigen Fingern arbeiteten weil
Die Temperaturen runter geregelt sind
Gas und Energie zu sparen ist was
Lange normal uns schien nicht mehr
Das wohltemperierte Leben scheint
So langsam Geschichte zu werden
Erzählte wie ich in meiner noch bis
Dato nahezu ungeheizten Wohnung
Im Schlafsack auf dem Diwan schrieb
Die Finger am Tee mir nur wärmte
Fragte mich zugleich ob es gut so ist
Weil es ein besseres Gefühl gibt für
Das Jahr und seine eben Wechsel
Die nicht wegklimatisiert werden
Sondern spürbar bleiben doch ist
Schreibtischtätigkeit nicht wirklich
Gut zu bewältigen wenn zu kalt
Was können wir ändern wenn wir
Nicht mehr vollklimatisiert leben
Wie können wir Energie sparen
Ohne dabei frieren zu müssen
Müssen wir uns mehr abhärten
Um weniger zu frieren oder das
Leben neu und anders denken
Statt immer nur weiter so wie
Es blind zu lange gelebt wurde
Vollklimatisiert ist Geschichte
Nun können wir wieder mehr
Mit der Natur leben statt sie
An unsere Wünsche anzupassen
Was gut zum Klimawandel passt
Es stehen andere Zeiten bevor
Vielleicht ist es gut so weil es
Besser tut mit dem zu leben
Was ist statt weiter dagegen

jens tuengerthal 29.12.22

Kosovochaos

Kosovochaos

Durfte im Sommer einer Kosovarin
Nahekommen die länger Berlinerin
Schon ist als die meisten die aber
Ihren Wurzeln verbunden blieb so
Die Amselprinzessin für mich wurde
Was den Kern des Problems dort
Schon sehr treffend beschreibt die
Identität auf doppelt symbolischem
Grund der Identität und Spaltung
Für beide zugleich in sich trägt so
Sorgt der Kosovo wieder für Chaos
Auf dem ewigen Brandherd Balkan
Welcher schwer zu ordnen nur ist
Ein Land was zwei Gruppen wollen
Dessen Mehrheit sich autonom als
Republik erklärte die anzuerkennen
Den Serben bis heute schwer fällt
Um die Serben dort zu schützen
Wie sie gerne noch behaupten
Wie ihre heilige Tradition im Kampf
Gegen die Osmanen zu verteidigen
Was im laizistischen Europa völlig
Egal längst sein sollte aber in den
Köpfen der Menschen weiterbrennt
Was dem Kampf der Basken wie
Der Katalanen und Nordiren gleicht
Wie es mit der Erbfeindschaft einst
Zwischen Deutschen und Franzosen
Nach vielen Kriegen auch noch war
Bis sie zum Kern Europas wurden
Spürte im Gespräch den Hass gegen
Die Serben die ihrer Familie wie so
Vielen Albanern dort im Kosovo einst
Antaten was nicht vergessen ist wie
Von Putin kräftig angefeuert wird weil
Ein Krieg in Europa ihn stärkte und so
Ist der Abbau der Barrikaden durch
Die Serben ein guter erster Schritt
Es ist der Kosovo Kern Europas
Das alte Illyrien aus dem einst
Alexander der Große auch kam
Sollte uns so wichtig sein wie die
Serben als Verteidiger gegen das
Osmanische Reich in Europa waren
Ihre Aufnahme weiter zu verknüpfen
Könnte helfen Serben und Kosovaren
Zu Brüdern zu machen wie es auch
Deutsche und Franzosen wurden
Europas große Aufgabe ist es für
Eine bessere Zukunft zu verbinden
Die jenseits der Nationen liegt was
Polen und Ungarn nicht begriffen
Aber der Kern sein soll der die
Imperialen Kriege verhindert
Damit wir alle Europäer sind

jens tuengerthal 29.12.22

Kenosis

Kenosis

Kenosis stammt aus dem Griechischen
Heißt Leerwerden oder Entäußerung
Paulus verwendet es im Brief an die
Philipper für Jesus was bedeutet er
Verzichtete auf göttliche Attribute bei
Der Menschwerdung daneben kann es
Die innere Leerung jedes Gläubigen
Für den Empfang göttlicher Gnade sein
Der Begriff wurde von protestantischen
Theologen lange diskutiert ob dann
Noch eine Spur von Gott da ist oder
Die Entleerung vollständig war wie die
Menschwerdung dann ganz und die
Spur Gottes eine rein geistige blieb
Doch spannender noch als diese
Diskussion über den Aberglauben
Der nur toleriert werden muss ist
Wie und warum Montaigne es als
Gedanken auch auf seiner Reise
Verwendet wie in den Essays
Was Gaspard Koenig dazu denkt
Der all die Spuren die wir gerne in
Sozialen Netzwerken hinterlassen
Als Spur unserer Zeit betrachtert
Mit Bildern von Orten an denen wir
Waren was das wichtigste für die
Reisenden oft scheint die damit 
Teil einer Menschheit sind die dem
Planeten ihre Spur einschreibt statt
Spurlos dezent zu sein wie es noch
Montaigne bestrebt war Koenig auch
Auf seiner Reise bemüht ist zu tun
Während all die abgelegten Bilder
Von unserer Sucht nach Ewigkeit
Zeugen wie den Spuren die wir
Dem Planeten mit unseren Reisen
Einbrennen die ihn weiter zerstören
So zeugen die Bilder vom Wahn
Der Menschheit zu erhalten was
Nie bleiben kann weil wir nach der
Natur endlich sind und besser ganz
Spurlos wieder verschwänden statt
Den Fußabdruck beim Klima immer
Größer werden zu lassen in dem
Paradoxen Streben nach bildlicher
Ewigkeit die in uns beim Betrachten
Alter Fotoalben aufsteigt als ob wir
Etwas mitnehmen oder halten je
Könnten nicht viel besser einfach
Spurlos verschwänden um nicht
Unseren Fußabdruck einzubrennen
Viel lieber wäre ich so spurlos wie
Ein Indianer auf der Jagd die ihre
Plätze ohne die Sehnsucht nach
Ewigkeit im Einklang zurücklassen
Doch dichte ich und hinterlasse so
Spuren wie andere mit Bildern und
So betrachtet ist Kenosis ein Wort
Was für den Umgang mit der Welt
Wie unseren mit dem Netz aktueller
Ist als je auch ohne alle Götter

jens tuengerthal 29.12.22

Luxusleben

Luxusleben

Was ist ein Luxusleben für mich
Worin liegt noch echter Luxus
Kommt es auf das an was ich mir
Leisten kann oder nicht um so
Dekadent wie möglich zu leben
Was gönnte ich mir dafür gerne
Worauf verzichtete ich lieber um
Mehr was ist zu genießen wie
Den Genuss dauerhaft zu haben
Luxus ist ein kostspieliger bis
Verschwenderischer Aufwand der
Den üblichen Rahmen übersteigt
Nur Genuss und Vergnügen dient
Sagt die lexikalische Definition doch
In dieser Bewertung klingt noch die
Protestantisch saure Doppelmoral
An die Genuss gerne bestraft statt
Sich daran freuen zu können was ist
Führe in mancher Hinsicht ein Leben
Mit minimalem Aufwand das sogar
Unter dem Existenzminimum teils ist
Weil ich nahezu keine Konsumgüter
Mehr brauche um glücklich zu sein
Aber führe in Hinsicht auf Bücher
Ein verschwenderisches Luxusleben
Lese nur die besten Bücher die ich
Finden kann lege alle schlechten weg
Bin völlig elitär in der Auswahl meiner
Lektüre und widme ihr gerne alle Zeit
Fasse niveaulose Bücher nicht mal an
Schaue am Schrott der Masse vorbei
Leiste mir einige der teuersten Bücher
Zumindest die am besten gemachten
Jedes mir wichtige Buch ist gebunden
Horte Massen von Büchern in denen ich
Sehr selten teilweise nur lese aber
Gönne mir den Luxus einer kleinen
Bibliothek als Lebensinhalt gerne
Der vieles anderes ersetzen kann
Bin arm und reich zugleich damit
Leiste mir lieber Bücher als Urlaub
Setze andere Prioritäten als andere
Finde es einen Luxus so reduziert
Wie nur möglich leben zu können
Wahre den Schein bürgerlichen Lebens
Aber brauche nichts als meine Bücher
Was für ein Luxus denke ich dabei
Lache mich ein wenig aus und nenne
Den Wahnsinn dann Freiheit

jens tuengerthal 29.12.22

Lebensexpeditionen

Lebensexpeditionen

Kann das Leben als Prüfung sehen
Oder als große Schule die uns vor
Immer neue Aufgaben stellt doch
Liegt mir beides fern weil es dabei
Suggeriert es gebe einen Weg der
Zum Ziel führte und richtig wäre
Was mir anmaßend verkehrt scheint
Lieber sehe ich es als Expedition in
Ein immer Neuland für alle die sich
In ihrem Leben zurecht finden müssen
Manchmal einen Kompass brauchen
Doch wie Ernst Jünger es so treffend
Formulierte noch in Siebzig verweht
Richtet sich der Kurs nach dem
Kap der guten Hoffnung nicht mehr
Nach Landmarken und der Blick geht
Zu den Sternen um seinen Weg zu 
Finden wie sich in sich zurecht was
Lebenslange Aufgabe uns bleibt die
Auch mit sich immer wieder ganz neu
Entdecken müssen denn wenig ist
So sicher wie die Veränderung in uns
Vom Gefühl bis zur Vernunft ist keine
Ordnung ewig gültig aber wer wagt
Die Expedition in sich zu beginnen
Kann erstaunliches entdecken was
Steter Veränderung durch Erfahrung
Noch unterliegt wobei die Aufgabe
Dabei Gelassenheit zu wahren wie
Zu genießen was ist ständig wächst
Staune auf dieser lebenslangen
Expedition mit mir in mich immer
Mehr was alles sein kann und wo ich
Bin und gerne bleibe worauf es mehr
Ankommt als ein Ziel zu erreichen
Musste viele davon aufgeben bis ich
Merkte was mich glücklich macht
Das gelebt zu haben ist vielleicht
Das wichtigste für mich gewesen
Aber wer weiß was noch kommt
Welches Neuland sich mir in mir
Überraschend noch auftut durch
Neue Liebe oder neues Wissen
So erfordert es viel Mut zu sich
Aufzubrechen ohne zu wissen
Wohin der Weg mich führen wird
Beruhigend nur ist sicher zu sein
Die Erde ist keine Scheibe werde
Weder an ihrem noch an meinem
Rand herunterfallen es geht halt
Einfach weiter bis ich wieder da bin
Wo ich zu mir losging

jens tuengerthal 29.12.22

Sesselreisen

Sesselreisen

Reisen bildet heißt es warum wohl
So viele Bildungsbürger auch reisen
Durch die Welt um dabei hinterher
So klug wie zuvor zu sein weil sie
Das Reisen vollauf beschäftigte für
Bildung also Lektüre kaum Zeit blieb
Neben der Erkundung der Orte auch
Wenn manche zuvor oder unterwegs
Zumindest Reiseführer lasen um den
Anschein von Bildung zu geben falls
Jemand sie fragen sollte ob sie dies
Oder jenes gesehen hätten dabei ist
Mehr Zeit mit unterwegs sein stets
Gefüllt als für Bildung je bliebe auch
Ist irgendwo gewesen sein keinerlei
Bildung sondern bloß Mobilität die in
Unseren Zeiten eher schädlich ist
Warum ich als Leser schon lange
Die Sesselreisen vorziehe bei denen
Durch die Welt gelesen wird wozu
Reisende eher nie kommen was für
Den Leser die schönste Reise ist
In seiner Bibliothek am besten Ort
Durch Zeit und Raum zu tingeln ist
Das schönste Erlebnis was ganz
Nebenbei noch bildet warum die
Aufmerksamen Leser oft weiter
Gebildet sind als viele die irgendwo
Waren ohne viel mitzubekommen
Weil die Bewegung den Geist
Bereits völlig lähmt wie nie die
Gesuchte Ruhe und Entspannung
Schenkt die viele im Urlaub suchen
Die der Leser ganz nebenbei findet
Weil gute Lektüre sie uns schenkt
So habe ich nach der gestrigen Reise
Im Sessel des ICE quer durchs Land
Heute erstmal in Ruhe auf dem Diwan
In vermissten und neuen Büchern
Gelesen und war dabei so unterwegs
Wie ich Reisen am meisten liebe
Im Kopf bei einer guten Tasse Tee
Muss ich nirgendwo mehr hin

jens tuengerthal 29.12.22

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Kulturquerung

Kulturquerung

Rolle bequem quer durch Deutschland
Gerade durch Thüringen von Eisenach
Über Erfurt und Weimar ohne in der
Einst Hauptstadt von Sachsen-Weimar
Zu halten das verschlafene Nest was
Schon Kulturhauptstadt war wie der
Geburtsort der deutschen Klassik
Lange ein geistiges Zentrum war
Wie wir auf dieser kleinen Tour
Schon einige Goetheorte streiften
Von Heidelberg wo die Ginkgos
Für das berühmte Gedicht standen
Die von Osten dem Garten anvertraut
Auch wenn Vater und Sohn uneinig
Waren ob es im Schlosspark von
Heidelberg oder Rohrbach war
Was vermutlich keine Leserin hier
Interessieren dürfte von Heidelberg
Wozu Rohrbach heute gehört
Ging es über Mannheim wo einst
Schillers Räuber Premiere hatten
Gen Frankfurt wo Goethe geboren
Wie das Goethehaus noch steht
Unweit der Paulskirche die später
Nach Goethes Tod Parlament wurde
Von der Stadt am Main rollten wir
Gen Fulda womit wir an Hanau
Dem Geburtsort von Grimmelshausen
Auch wenn einige meinen es sei
Gelnhausen gewesen ist es sicher
Ein wichtiger Ort der Literatur in dem die
Literarisch so berühmten Brüder Grimm
Einst noch geboren wurden
Wie den Stationen ihrer Karriere
Von Kassel bis Berlin vorbei nur
Göttingen diesmal nicht dafür
Eisenach wo Luther einst die
Bibel ins deutsche übertrug so
Die Basis der Dichter erst schuf
Erfurt und Weimar sind bekannt
Als Orte deutscher Klassik wie
Heimat von Goethe und Schiller
Wie Herder und vielen mehr die
Herzogin Anna Amalia einst in
Die grüne Provinz lockte am
So schönen Thüringer Wald
Zumindest zeitweise nach Jena
Wo die deutsche Romantik begann
Mit Schlegel den Humboldts als
Einige unter ganz vielen damals
Leipzig wo wir auch hielten und eine
Hässlich englisch sprechende 
Amerikanerin mit Familie einstieg
Wofür Amerikaner nichts können
Die halt einfach hässlich reden
Wie gut dass ich keine Vorurteile habe
Aber Leipzig war nicht nur die Stadt
Der Buchmesse bevor es Frankfurt
In ostwestlicher Tradition wurde
Sondern auch der erste Studienort
Goethes bevor es nach Straßburg ging
Was von Heidelberg so weit ist wie
Berlin das Ziel der Reise von Leipzig
Die durch viel kulturelle Zenten führte
Was spannender ist als ICE fahren
Bleibt Zusammenhänge zu sehen

jens tuengerthal 28.12.22

Dienstag, 27. Dezember 2022

Lusthandwerk

Lusthandwerk

Ist befriedigende Lust das Ergebnis
Von gutem Handwerk überlege ich
Kommt es auf Erfahrung dabei an
Ist Gefühl vielleicht viel wichtiger
Bei der hohen Kunst der Verführung
Die gerne mit viel davon verbunden
Denke dabei es ist viel eher beides
Kunst und Handwerk wobei auch
Manch große Künstler wie Dürer
Ihre Kunst ein Handwerk nannten
Wenn auch wenige Goethe einen
Guten Handwerker nennen würden
Als quasi Verseschmied wird bei
Der Lust noch viel komplizierter
Auch dank seltsamer Moral
Möchte zu gerne Lust wecken
Wie die andere dabei befriedigen
Was schnell sportlich werden kann
Womit alle Erotik flöten ginge die
Den Sex über die Gymnastik hebt
Ein bloß mechanisches Drücken
Etwa weiblicher Knöpfe ist nicht
Wirklich zielführend im Gegenteil
Braucht es viel Gefühl um damit
Zu erspüren was einander gut tut
In welchem Moment richtig ist was
Eine hohe Kunst eher als ein nur
Schlichtes Handwerk ist aber
Dennoch braucht es beim Sex
Auch handwerkliche Qualifikationen
Ist wer nur voller Gefühl dabei ist
Selten ein guter Liebhaber weil es
Immer auch ein Spiel mit Lust bleibt
Die virtuos geweckt werden will um
Passend Befriedigung zu schenken
Wie dabei sich den Umständen so
Anpasst wie ein Chamäleon auch
Frau zugleich das Gefühl schenkt
Sie sei die allertollste ohne sie je
Vergleichen zu wollen was der
Lust mehr schadet als alles sonst
Sie steigern könnte denke ich
Zumindest normalerweise
Während andere genau durch
Den Vergleich stimuliert werden
Die eher weniger normal sind
Oder ist es doch umgekehrt
Zumindest bei Frauen denk ich
Wenn sie im Wesen konkurrent
Wie seltsam ehrgeizig noch sind
All dies aufeinander wie auch
Miteinander abzustimmen ist
Feinstes Kunsthandwerk was
Vernunft wie Gefühl fordert wer
Dabei nötige Handgriffe noch
Wie ein guter Handwerker kennt
Ohne großen Aufwand macht
Was nötig ist zum Höhepunkt
Also immer anders aber genau
Richtig zum richtigen Zeitpunkt
Ist ein künstlerischer Handwerker
Der erfolgreich genießen kann

jens tuengerthal 27.12.22