Montag, 9. November 2020

Neunnovembrig

Eine Überarbeitung der Kulturgeschichte 037 vom 9. November 2015

Die Amis von denen nun genug die Rede
Die letzten Wochen hier war haben ihr
Nationales Trauma Namens nineeleven
Bei uns ist es dafür der 9.11. lange

Es ist mal wieder der 9. November
Ein Tag voller Geschichten der so
Vielfältig Geschichte schrieb dass
Eine herauszugreifen zu kurz griffe

Ob nun von Westen oder Osten her
Betrachtet ist jener 9. November ein
Zwiespältig bedeutender Tag der uns
Sogar das Glück kritisch sehen lässt

Die sich immer kritisch verantwortlich
Mit ihrer Geschichte und dem Erbe
Auseinandersetzten sehen den Tag
Anders als jene die es erledigten

Die DDR war der größtmögliche Bruch
Mit dem vorher Nationalsozialismus
Indem Nation gestrichen und Sozialismus
Anstatt totalitär realisiert wurde

Wie ähnlich sich real aber vorher
Wie nachher doch waren offenbart
Die Verwandtschaft alles Totalitären
Warum lechts und rinks verwechselbar

Der Sozialismus brach real existierend
Gern mit allen Traditionen auch wenn
Menschen damit entwurzelt wurden
Wollte er zu hehren Zielen aufbrechen

Die alte Bunderepublik war Erbin
Im Guten wie im Schlechten von aller
Geschichte und definierte sich so neu
Aus Verantwortung für die Zukunft

Sie war ein Produkt des Kalten Krieges
Beendete ihn dank natürlicher Bedürfnisse
Siegreich für ihr System dem der vorher
Ostteil schlicht beitrat als Flüchtling

Zonen-Gaby und ihre erste Banane
War ein Satiretitel zum 9. November 89
Der eine ostzonal gestylte Blondine
Mit einer Gurke in der Hand zeigte

Schily gefragt was er von der Einheit halte
Hielt in einer Talkshow als damals noch
Klassischer Westlinker eine Banane hoch
Was Vorurteil wie Wahrheit zugleich war

Es kreisen viele Ereignisse um jenen 9.11.
Sie betrachten um sich darauf vielleicht
Am Ende einen Reim zu machen um über
Sich kritisch zu urteilen dienen die Verse

Im Jahre 1313 fand in Oberbayern
Die Schlacht von Gammeldorf statt
Zwischen dem Wittelsbacher Ludwig IV.
Und dem Habsburger Friedrich dem Schönen

Diese Schlacht ist wichtig weil sie bis heute
Verhinderte dass Bayern österreichisch
Schon wurde der Rest des Landes sich
Noch immer mit ihnen herumschlagen muss

Die Witwen der Herzöge von Oberbayern
Wie die dortigen Herzöge sonst fühlten sich
Von Ludwig übergangen und riefen darum den
Habsburger zu Hilfe der vorher noch Feind war

Die Schlacht gilt als die letzte Ritterschlacht
Bei der noch ohne Musketen bewaffnete
Gepanzerte Reiter gegeneinander antraten
Der spätere Kaiser Luwig I. gewann damals

307 Jahre später am selben Tag siegte dann
Österreich als Habsburg mit Bayern im
Katholischen Bund über den Winterkönig
Friedrich I. in der Schlacht am Weißen Berg

Ab da floh der Kurpfälzer Winterkönig nur
Der das Ende des Dreißigjährigen Krieges
Nicht mehr erleben durfte blieb Habsburg
Hausmacht in Böhmen und also Prag

Dieser 9. November mit dem folgenden
Gemetzel an Protestanten veränderte das
Frühreformatorische Böhmen grundsätzlich
Schadete der protestantischen Sache

Am 18. Brumaire VIII nach der noch
Revolutionären Zeitrechnung in Frankreich
Dem immer 9. November sonst putschte
Napoleon mit seinem Bruder Lucien 
Gegen das Direktorium als Regierung

Damit erklärten beide die Revolution
Für beendet und die Mitglieder des
Direktoriums treten zurück fliehen
Oder werden auch verhaftet

Die Zeit Napoleons verändert infolge
Auch das deutsche Reich was sich
Nach der Niederlage freiwillig auflöst
Teilweise im Bündnis mit dem Korsen

49 Jahre später war Napoleon längst
Besiegt und von zuerst Elba endgültig
Nach St. Helena verbannt worden als
Die Revolution im Reich erst ankam

1848 war das Jahr der deutschen Revolution
Oder zumindest des versuchten Parlaments
Der Aufstände im März in Berlin bei denen
Virchow und Fontane Barrikaden verteidigten

Was im Frühling 1848 begann fand im Herbst
Sein jähes Ende und der Frühling der Völker
Europas kam wieder unter die Knute des nur
Noch formal mächtigen Adels bis 1918

Nach der Niederschlagung des Oktoberaufstandes
Wurde am 9. November 1848 Robert Blum
Ein linksliberaler Abgeordnerter der Frankfurter
Nationalversammlung einfach erschossen

Das Hinrichtungskommando mißachtete
Die Abgeordentenimmuniät wie er Gargern
Dem Paulskirchenparlamentspräsidenten
Gegenüber betonte wenn auch ohne Folgen

Als einer der Rädelsführer des Aufstandes
Angesehen bekam er als Abgeordneter
Einzig die Gnade nicht erhängt sondern
Standrechtlich erschossen zu werden

Die erkämpften Rechte des Parlamentes
Für die es 1848 zu Revolution kam wurden
Aufgegeben durch die faktische Macht
Der Monarchen ersetzt ohne ein Recht

Robert Blum der zum Zeitpunkt seiner
Erschießung einen Tag vor seinem 41.
Noch 40 war hatte als Politiker Publizist
Verleger und Dichter gewirkt

Der frauenliebende Blum hatte sich als
Abgeordneter für eine republikanische
Verfassung eingesetzt und war doch
Immer um Kompromisse bemüht

Seine zahlreichen Affären am Theater
In Leipzig hielte ihm wohl keiner vor
Dass er mehrere davon schwanger
Dann verleugnete und allein ließ schon

Es sollte 70 Jahre dauern bis Deutschland
Zur Republik wurde nachdem Reichskanzler 
Max von Baden eigenmächtig die Abdankung 
Kaiser Wilhelms II. verkündet hatte

Am 9. November wurde das Kaiserreich
Zur Republik ohne das der Kaiser davon
Vorher wusste oder der Fortgang klar wäre
So wurde die Republik zweimal ausgerufen

Am Abend vorher hatte die USPD einen
Generalstreik für die nächsten Tage ausgerufen
Woraufhin Ebert die Abdankung des Kaisers
Forderte um sie als Erfolg der SPD zu haben

Das zur Sicherheit nach Berlin beorderte
Jägerregiment hatte sich da bereits Ebert
Unterstellt womit die Sozialdemokraten
Die militärische Kontrolle Berlins hatten

Die Aufstände hatten bei den Matrosen
In Wilhelmshaven und Kiel begonnen
Als diese in eine letzte Schlacht gegen
England im verlorenen Krieg ziehen sollten

Der Kaiser erfuhr sogar Garderegimenter
Verweigerten den Gehorsam und die noch
Regierung in Berlin forderte seinen Rücktritt
Doch der Kaiser zögerte noch damit

So gab Max von Baden am Mittag
Auf eigene Faust die Erklärung heraus
Der Kaiser und König habe sich zum
Rücktritt endgültig entschlossen 

Als diese Erlärung im belgischen Spa
Ankam floh der Kaiser ins Exil ohne
Die Abdankung zu unterschreiben so war
Der Gang nach Doorn Fahnenflucht

Nun forderte Ebert am 9.11.1918 von
Max von Baden das Reichskanzleramt
Machte ihn zum Reichsverweser jedoch
Hielt dies die Demonstranten nicht auf

Als Scheidemann davon erfuhr noch
Beim Mittagessen ging er zum Balkon
Des Reichstages um den Spartakisten
Zuvorzukommen und rief die Republik aus

Stunden später hatte Liebknecht noch im
Lustgarten und später im Hof des Schlosses
Die sozialistische Republik ausgerufen den
Zielen des Spartakusbundes entsprechend

Zur Beruhigung der revolutionären Stimmung
Bot Ebert der USPD Eintritt in die Regierung
An die dafür die Kontrolle der Räte forderte
Sich im übrigen nicht einigen konnte

Weder die unabgesprochene Ankündigung
Kaiserlichen Thronverzichts mit Übergabe
Des Amtes an Ebert noch die Ausrufung der
Republik waren verfassungsrechtlich gedeckt 

Es schufen politische Akteure Fakten
Die keine Revolution wollten aber dauerhaft
Dann für die Weimarer Republik blieben
Den Übergang rechtlich gestalteten

Am Abend kam es dann doch noch zu einem
Revolutionären Akt in Berlin als 100 Obleute
Aus den Räten den Reichstag besetzten und
Sich als ein Revolutionsparlament ausriefen

Sie beschlossen für morgen Wahlen
In allen Berliner Regimentern und Betrieben
Auszurufen aus denen Räte gewählt würden
Welche die Revolutionsregierung bestimmten

Es gab am Abend der Revolution damit eine
Doppelspitze aus Ebert auf der einen den
Räten auf der anderen Seite jedoch setzte
Sich Eberts Weg ruhigen Übergangs durch

Dabei kommt es noch zu einigen schweren
Verwicklungen bei denen Ebert Sympathien
Auf beiden Seiten verliert denen er es doch
Nur beiden recht machen wollte

Ebert wollte eine Räterepublik nach dem
Russischen Vorbild unbedingt verhindern
Liebknecht und die Spartakisten wollten
Genau diese nun endlich realiseren

Eine deutsche Revolution die zunächst
Ohne jedes Blutvergießen ablief 
Wurde von oben einfach verkündet
Um schlimmeres noch zu verhindern

Wenige Tage später unterzeichnete
Erzberger den Waffenstillstand von
Compiégne unter harten Bedingungen
Wofür er von Rechten getötet wurde

Deutschland ist eher zufällig wie
Rechtlich wohl illegal zur Republik
Geworden und war es dann einfach
Bis ihre Feinde sie ab 33 zerstörten

Nur 5 Jahre nach der Ausrufung der
Republik versuchten deren Gegner
Von rechts sie in Bayern zu stürzen
Am 9. November 1923 zu München

Der Hitler-Ludendorff-Putsch war der
Versuch Hitlers gemeinsam mit Ludendorff
Die bayerische Regierung zu stürzen
Mit seinen nationalen Truppen

Hitler hatte den Putsch bereits zum
29. September geplant und wollte
Von Bayern aus die Reichsregierung
Stürzen wie mancher Bayer bis heute

Es sollte nach dem Vorbild Mussolinis
Von Bayern aus nach Berlin marschiert
Werden um die Regierung dort zu stürzen
Kam aber nicht mal bis zur Feldherrenhalle

Vorher stellte sich den Putschisten noch
Ein schwer bewaffnetes Bataillon Polizei
Entgegen und schosen scharf es starben
4 Polizisten 1 Passant und 16 Putschisten

Ludendorff und Hitler wurden später verhaftet
Die NSDAP wurde verboten der Leibwächter
Hitlers wurde von 10 Kugeln getroffen dieser
Selbst ging als Ziel leider leer aus

Die relativ milde Strafe Hitlers die er dann
In Landsberg absaß wo zuletzt auch der
Uli Hoeneß saß genügte nicht die NSDAP
Noch zu stoppen er schrieb dort Mein Kampf

10 Jahre später nahm das Grauen durch
Wahlen in Deutschland seinen Lauf bis es
In Vernichtungskrieg und Holocaust mündete
Millionen Menschen das Leben kostete

Nur 2 Jahre nach dem Putschversuch 
Wieder am 9. November nun 1925 gründete
Hitler die Schutzstaffel die als SS bekannt
Paramilitärische Terrororganisation wurde

Die SS mit den beiden Sig Runen wurde
Das wichtigste Terrororgan im Reich ab
1934 betrieb sie die Konzentrationslager
War zuerst für den Holocaust verantwortlich

Drei Jahre später am 9. November 1936
Entfernen Nationalsozialisten das Denkmal
Felix Mendelsohn-Bartholdys vorm Leipziger
Gewandhaus woraufhin Goerdeler zurücktrat

Goerdeler damals Bürgermeister in Leipzig
Vorher in Königsberg kam so auch zum
Widerstand fertigte leider Liste an die
Den Tod vieler verursacht nach dem 20. Juli

Am 9. November 1938 zeigt die NSDAP
In der Reichsprogromnacht der Welt
Ihre hässliche Fratze mit gelenkten
Gewaltaktionen gegen Juden im Reich

Vom 7.-13. November wurden über 400
Menschen ermordet oder in den Suizid
Getrieben über 1400 Synagogen brannten
Die Diskriminierung wurde zur Verfolgung

Ab dem 10.11. kamen über 30.000
Jüdische Mitbürger in Konzentrationslager
Von denen viele ermordet wurden
Oder an der Erschöpfung starben

Knapp 3 Jahre vor Beginn des Holocaust
Begint die zielgerichtete Vernichtung aller
Jüdischen Kultur und Diskriminierung
Einer Gruppe der deutschen Bevölkerung

Das als eine Reaktion des Volkszorns auf
Die Ermordung des Diplomaten Rath von
Der NS dargestellte Pogrom war geplant
Auch wenn sie es nach außen leugnete

Die deutsche Öffentlichkeit sah dabei
Zum größeren Teil passiv zu statt zu
Helfen oder zu schützen gar noch
Widerstand zu leisten tat sie nichts

Die wie heute weitgehend sicher
Geplante Empörung in einem Pogrom
Zeigte der NS Regierung wie weit sie
Gehen konnte ohne das sich wer rührte

Diese Ereignisse waren aber auch der
Grund für einige Offiziere sich dem
Widerstand anzuschließen wie es etwa
Von Helmut James Moltke bekannt ist

Die größte Gefahr für Deutschland
Kam damals wie sie es heute noch tut
Von Innen von jenen geistigen Brandstiftern
Die Politik mit dem Feuer machen

Es dauerte 29 Jahre bis deutsche Studenten
Am 9.11.1967 gegen Traditionen aufstanden
Welche die BRD nach der NS-Zeit zögerlich
Nur überwunden hätte wenn überhaupt

Das Banner mit dem Spruch
Unter den Talarener Muff von 1000 Jahren 
Spielte auf das 3. als 1000jähriges Reich an
Wurde die Parole der Bewegung

2 Jahre später hatte sich die Bewegung so
Radikalisiert dass die Stadtguerilla 
Tupamaros Berlin eine Bombe im jüdischen 
Gemeindehaus deponierte die nie explodierte

Antisemitismus wurde links wieder schick
Aus dieser Bewegung entstand  die RAF
Sie ist Beispiel für radikalisierten Terror der
Als Terrorismus den Frieden gefährden kann

Noch 22 Jahre sollte es dauern bis dieser so
Vielfältig auch schreckliche 9. November 1989 eine positive Seite bekam mit der dann
Maueröffnung verkündet durch Schabowski

In einem Interview der Aktuellen Kamera
Gefragt wann denn die Reisefreiheit nach 
Demonstrationen käme antwortete er nach seiner Meinung sei das sofort unverzüglich

Nach der Ankündigung stürmtenMenschen
Zu tausenden zum Übergang Bornholmer
Dann dauerte es noch einige Stunden bis Verunsicherte Beamte die Grenze öffneten

Die Planung zur Öffnung waren wohl seit
Ende Oktober 1989 im Gange wie der
Bürgermeister Berlins Momper bekanntgab
Ausgelöst hatte sie viele Gründe

Geplant war sie wohl etwas später gewesen
Jedoch hatten anhaltende Proteste wie
Massenflucht über die offene ungarische
Grenze diesen Vorgang beschleunigt

Schabowski war bei der Verhandlung
Über das neue Reisegesetz nicht anwesend
Erhielt nur das Ergebnis von Krenz 
Mit dem er in die Pressekonferenz ging

Er wusste nichts von der geplanten Sperrfrist
Auf die Frage des Bild-Reporters Brinkmann
Wann es in Kraft träte stotterte der sichtbar
Überraschte Schabowski obiges

Nachdem dies etwas ungeplant um 18.57h
Veröffentlicht wurde überquerten um 21.15h
Die ersten DDR Bürger die Grenze noch 2h
Wurden die Ausweise kontrolliert wie gestempelt

Ab 23.30h war die Grenze dann aus Furcht 
Vor dem Ansturm von Oberstleutnant Jäger
Ganz geöffnet worden die Menschen zogen
Von da an in Massen gen Westen hinüber

Allein an der Bornholmer Brücke kamen
Zwischen über 20.000 Menschen von
Ost nach West zu einem Gang in die andere
Hälfte der Stadt zu schauen ob es wahr ist

Bis Mitternacht waren alle Grenzübergänge
Im Berliner Stadtgebiet offen viele erfuhren
Erst am Vormittag von der Grenzöffnung
Die Stadt feierte sich auch am Ku’damm

Während Berlin die Mauer nur noch als
Denkmal pflegt steht sie in vielen Köpfen
Höher denn je würden Bewohner des einst
Westens oder Ostens selten wechseln

Eine Stadt mit 2 Welten in sich die sich
Teilweise kaum kennen oder je verstehen
Wie das Land immer noch wo östlich
Zustrom findet was westlich verpönt

Am 9. November 2001 hat der
Bundestag das Anti-Terror-Gesetz
Verabschiedet und die Freiheit damit
Für die Sicherheit wieder relativiert

Lernen wir unsere Freiheit wertschätzen
Verteidigen wir sie gegen die Sicherheit
Die nur eine Illusion ist um denen keinen
Raum zu geben die von Angst leben

Der 9. November ist ein vielfältiger Tag
Er hat deutsche Geschichte erstaunlich
Oft entscheidend verändert gehen wir
Verantwortlich damit um wird alles gut

Und wenn noch noch nicht alles gut ist
Brauchen wir noch einige 9. November
Um aus der Geschichte auch was zu
Lernen für eine gemeinsame Zukunft

jens tuengerthal 9.11.2020

Triagerecht

Kann es ein Recht geben
Sterben zu lassen ohne sich
Als Arzt der alternativ entscheidet
Wer leben darf und wer nicht
Damit der Tötung strafbar zu
Machen fragt sich aktuell
Wieder wo die Plätze zur
Beatmung knapper werden
Ethikkommissionen diskutieren
Politiker empören sich oder
Lamentieren immer weiter
Ohne eine rechtlich taugliche
Irgend verbindliche Antwort
Darauf geben zu können
Fraglich nur ob das schlimm
Oder viel eher doch gut so ist
Weil wem würde ich überhaupt
Je das Recht zubilligen über
Leben und Tod zu entscheiden
Auch ohne jede Religion klar
Niemandem weil nicht Recht
Werden darf was Unrecht bleibt
Diese Entscheidung zu verhindern
Bemüht sich noch der Lockdown
Doch machen wir uns keine
Illusionen mehr es wird kommen
Nach mathematischer Logik der
Exponentiell wachsenden Zahlen
Die bereits alles vorige schon
Überschreiten und weiter wachsen
Vielleicht gibt es Bescheidenheit
Den anmaßenden Juristen wieder
Wenn sie erkennen müssen dass
Bestimmte Bereiche nicht regelbar
Sind sondern funktionieren müssen
Weil Einzelne ein Risiko eingehen
Ohne rechtliche Sicherheit dabei
Damit andere und mehr überleben
Keiner möchte zum Ersticken von
Egal wem legal ausgewählt werden
Nichts darf Rechtsgrundlage dafür sein
Wir müssen damit künftig leben
Ob die Strafverfolgung für Ärzte
Dabei ausgesetzt werden wird
Könnte diskutiert werden doch
Wird die Tötung anderer damit
Niemals legal wir machen dann
Die Retter zu Tätern was noch
Weniger zumutbar scheint aber
Systemimmanent nicht zu verhindern ist
Es gibt kein Recht für die Triage
Sie führt zu illegalem Handeln
Sie wird nur vermutlich vorkommen
Befragen wir unser Gewissen um
Recht entbehrlich zu machen
Wo es nicht regeln kann

jens tuengerthal 9.11.20

Coronasophie Tag 10

Die Isolation schafft einen eigenen
Neuen Raum der neugierig macht
Das Interesse aneinander erhöht
Scheinbar lustvolle Sehnsucht auch
Bei Beobachtern wie Teilnehmern
Schöpft die sucht und manchmal findet
Neben mehreren Wanderungen gab es
Auch zufällige Begegnungen die nicht
Durch vorigen virtuellen Kontakt dabei
Zustande kamen sich plaudernd mit
Abstand aber in Worten nah einfach
Im Vorbeigehen auf der Straße ergaben
Erstaunliche Konizidenzen der Herkunft
Wie anderer Welten offenbarten was
Folgenlos blieb zumindest zunächst
Denn auch der Abschied mit Ellbogen
Statt Umarmung blieb stets korrekt
Mit hohem Tempo durchstreiften wir
In zufälliger Begegnung danach die
Vielen einmal geteilten Welten was
Aber eine interessante Offenheit für
Begegnungen in den Zeiten von
Corona offenbarte weil wir alle
Scheinbar sehnsüchtig nach Nähe
Uns verbindlich unverbindlich dort
Begegneten wo wir gerade liefen
Zu anderen vielleicht Begegnungen
Die weniger zufällig sein könnten
Schweigt der Gentleman lieber um
Allem möglichen auch im Nichts
Noch Raum genug zu geben den
Aussprache über was noch nicht ist
Unnötig eng vorab beschränkte
Was weiß ich schon sage ich lieber
Staunend mit Montaigne denn auch
Im Lockdown fliesst die Zeit noch
In vielen Richtungen durch den Raum
Oder dieser logischer durch die Zeit
Den sie gerne krümmt der aber auch
Unter Lichtgeschwindigkeit manchmal
Doch erstaunlich verändern kann von
Verweilenden Augenblicken bis zur
Gefühlten Ewigkeit in einsamer Kälte
Die wie alles außer Würsten ein Ende
Für gewöhnlich dann auch nur hat
Falls wir es noch erleben dürfen
Nun kurz gesagt lässt die relative
Isolation über die Zeit nachdenken
Was ein Gewinn sein könnte mal
Gäbe es sie wirklich irgendwann
Nicht nur als bemessene Vorstellung
Aus der verweilende Augenblicke leuchten
Bis Dunkelheit und Nebel alles ergreifen

jens tuengerthal 9.11.20

Sonntag, 8. November 2020

Lesetage

Lesetage

Sonntage sind Lesetage
Fast schon stört mich das
Für November zu sonnige Wetter
Was zum wandern mich nötigt
Doch das Licht ist kurz wie
Die Nacht noch viel länger
Also nutze ich den Tag
Ein wenig Licht einzufangen
Wird halt gern so gemacht
Aber eigentlich will ich am
Liebsten Lesen und Tee trinken
Doch bin ich ja guter Hoffnung
Es kommen noch genug Tage
Ohne Grund raus zu gehen
Der Winter wird hart und lang
Und so folge ich der Wanderlust
Ins städtische Grün wer wollte
Gutes Wetter verfluchen nur
Weil die Bücher warten müssen
Das wunderbare an meinen
Geliebten den Büchern ist doch
Sie warten so lang bis Zeit ist
Geduldig ohne zu nörgeln
Öffnen sich einem liebevoll
Schon auf den ersten Blick
Offenbaren auf den zweiten
Manch unerwartete Untiefen
Zur lustvollen Versenkung
Und so auch jetzt wo es
Zum wandern nun geht

jens tuengerthal 8.11.20

Coronasophie Tag 9

Um dem Höhlenkoller nach Tagen
Am Rande der noch Auszählung bei
Den früher Freunden im Westen die
Lange den Südwesten von Berlin als
Besatzungsmacht verwalteten zu
Entgehen heute durch den so
Wunderbar herbstlichen Humboldthain
Flaniert und an Farben gefreut die
Sich in chaotischer Harmonie noch
Überall verteilten am Ende der
Kleinen Wanderung die an der
Mauergedenkstätte vorbei führte
Von wo es dann den Berg nach
Den Friedhöfen in der Ackerstraße
Wieder hinauf ging um über die
Zionskirche Bonhoeffer grüßend
Wie Chorinerstraße und die
Kulturbrauerei wieder zum
Helmholtzplatz nach 15 km zu
Kommen angenehm erschöpft
Beim Ausschank am Platz
Den Freund zu treffen und sich
Mit ihm über Bidens Sieg hier
Zu freuen der gerade erstmals
Offiziell gemeldet wurde danach
Wie im Rausch des Nachbeben
Der Wahlspannung sehr viel
Über die Ereignisse tief im Westen
Gelesen die nun endlich erleichtert
Positive Stimmung verbreiteten
Weil die Katastrophe ein Ende fand
Denke nun in den frühen Stunden
Des nächsten Tages noch über die
Niederlage des inkorrekten Trump
Nach der sich die Freiheit nahm
Zu reden was sein Gefühl ohne
Bildung oder viel Verstand ihm
Diktierte jenseits aller sonst
Gerade in den USA so wichtigen
Politischen Korrektheit frei redete
Ob so verletzend und dumm es war
So ungebildet dreist er sich benahm
Über seine in sein Telefon getippten
Via Twitter verbreiteten Aussagen
Zugleich auch bewusst inkorrekt war
Um so eine Freiheit zu vereidigen
Die viele vermissen die sich aber
Nur korrekt ängstlich dem Diktat
Des Feminismus beugen der ihnen
Aber im Wesen immer fremd bleibt
Statt ihn aus Liebe zu den Frauen
Anzunehmen wie ihre Natur sonst
Dem der gefärbte Fels widerstand
Bin erleichtert ihn los zu sein aber
Frage mich was an dem Gefühl ist
Was viele dazu bringt seine ganze
Peinlichkeit in Kauf zu nehmen um
Alte Freiheiten zu verteidigen
Wie manche meinen ob daran
Aller Grobheit zum trotz etwas ist
Werde es noch nicht entscheiden
Überlege aber auch umzingelt
Von korrekten Muttis mit den
Designer Kinderwagen die ihren
Lactose freien Latte schlürfen
Wie beim Einparken ihrer so
Überflüssigen Geländewagen
Ladeboxen umnieten wohl zwei
Parkplätze bräuchten also auch
Trumpwählerinnem wären ihrer
Lebensweise nach aber
Natürlich Grüne wählen damit
Das moralische Gewissen
Beruhigt ist wenn sie noch
Zwischen Kinderyoga und
Musikschule eher zufällig
Zum nachdenken kommen
Auch weil das zum gerade
Auf dem hiesigen Berg noch
Herrschenden eher modischen
Muster der Korrektheit passt
Ob die alte Freiheit nicht auch
Ein Wert war wenn die gleichen
Muttis dann im Frauenchor
Noch me too als Kanon singen
Jede voll Betroffenheit was berichtet
Weil alle Frauen Opfer sind
Und weiter denke ich nun nicht
Weil ich nicht unangenehm oder
Inkorrekt auffallen möchte 
Weiß es ist besser ohne Trump
Aber so ganz einfach ist die
Welt des miteinander doch nicht
Denke ich und so bringt die
Isolation manche Verwirrung hervor
Die ich nun mit einem nächtlichen
Gang um den Block ernüchtere
Dann bis morgen darüber schlafe
Was die Verzögerung begründet
Aber spannend ist der Gedanke
Ob die Authentizität eines Trump
Auch ein Wert an sich ist quasi
Sui generis noch Werte schöpft
Weil was echt ist ja sonst auch
Gut ist und dieser Typ ist sogar
In aller denkbaren Peinlichkeit
Immer authentisch was am Ende
Die Frage aufwerfen könnte ob
Authentizität etwas wert ist
Oder weil wertlos das Kind
Der Demokratie nach ihrer
Ungezähmten Natur ist
Beim Gang gegen halb drei
Um den Platz noch einige
Gesehen aber mehr gehört
Die im Dunkel der Bäume dort
Ihren Samstag feierten also
Eher alles wie gewöhnlich
Nur etwas anders als gesollt
Ansonsten totenstille um den
Sonst lange belebten Platz wo
Gehorsam und Freiheit 
Nebeneinander existieren
Damit es friedlich geht ist mehr
Toleranz als Recht nötig was
Vielen noch ganz neu scheint
Hoffen wir Biden bleibt beim
Kurs der Versöhnung um so
Polarisierung und Spaltung
Der Welt zu beenden 
Zumindest ein wenig damit
Gemeinsam Wege gesucht
Werden statt zu polarisieren
Nie riefe ich die Polizei nur
Weil andere feiern wollen
Warum alle tun können
Was ihnen gut tut und gefällt
Im Vertrauen darauf dass die
Mehrheit korrekt sich verhält
Klappt es doch irgendwie

jens tuengerthal 7.11.20

Weltfreude

Ein Tag der Freude sollte so
Gefeiert werden statt lange
Über all die Lügen und den
Unsinn nachzudenken die der
Abgewählte alte Mann bewirkte
Habe Mitleid mit ihm der nicht
Mehr begreift was wirklich ist
Mögen sich seine Angehörigen
Angemessen um ihn kümmern
Pflegefälle und Demente sind
Kein Gegenstand des Spott
Weil ich mich freue und die Welt
Ohne ihn eine bessere wird
Gönne ich ihm baldige Hilfe
Die ihn nachhaltig schützt
Freuen wir uns und seien wir
In diesem Moment verständnisvoll
Denn die ganze Welt ist erleichtert
Nach dem Wahlsieg Bidens
Wirklich die ganze fragt sich
Wer sieht dass fast die Hälfte
Der Amerikaner den Wahnsinn
Gern fortgesetzt hätte mit dem
Nach vieler Experten Meinung
Psychisch gestörten Präsidenten
Der mittels Provokation regierte
Jeden vor den Kopf stieß außer
Fragwürdige Diktatoren die sich
In ihrem Agieren bestätigt sahen
Von Putin bis Kim Freunde suchte
Wo die freie Welt sich empörte
Seine geförderten Freunde wie die
Reichen in seinen Golfclubs werden
Weniger erleichtert wohl sein dass
Der im Stil eines Paten nur weniger
Intelligent und von schlichterem Wesen
Zu ihren Gunsten agierende Präsident
Nun das Weiße Haus räumen muss
Auch wenn Trump noch ein wenig in
Der Trotzphase zu sein scheint ist der
Amerikanische Rechtsstaat stark
Genug ihn aus dem Amt zu entfernen
Oder sogar den obersten Kommandeur
Abzusetzen wo nötig doch fragt sich
Ob nicht irgendwem ihm beibringt
Dass ihn nur noch ein würdevoller
Rückzug retten kann da er sonst
Auch die familiären Unternehmen
Vollständig vor die Wand fährt mit
Seinem lächerlichen Stolz auch
Wenn diesem Fanatiker eigentlich
Nur ein Weg nun noch bleibt sich
Unter Wahrung letzter Würde noch
Zurückzuziehen fehlt ihm dafür wohl
Die Einsicht weil er zu lange schon
Von seinem Umfeld belogen wurde
Die erwartbaren Ausraster zu verhindern
Was Menschen mit Verantwortung nun
Die es gut mit ihm meinen noch die
Möglichkeit gäbe ihn als nicht mehr
Ganz zurechnungsfähig von seinen
Pflichten entbinden zu lassen wenn
Der verrückte ungebildete Alte nicht
Mehr versteht was wirklich los ist was
Die lächerliche Show schnell beendete
So er noch Reste von Verstand hat
Wird der Geschäftsmann Trump dann
Merken dass der Präsident Trump
Keine lohnende Investition mehr ist
Sich friedlich zurückziehen um noch
Zu retten was zu retten ist in seinem
Überschuldeten Konzern der keine
Perspektive sonst mehr hat vor allem
Keinen braucht der das Kapital was
Noch vorhanden ist für aussichtslose
Prozesse verschwendet warum dies
Nun alles vermutlich ein schnelles Ende
Findet entweder er begreift was ist
Oder seine Kinder und Erben werden
Ihn zur Vernunft bringen oder zwingen
Um sich nicht noch mehr und länger
Ohne Perspektive mit Lügen zu schaden
Es ist dieser Sieg der Demokratie auch
Eine Niederlage für den Populismus der
Keine Perspektive mehr bietet weil alle
Lügen letztlich auffliegen werden in der
Vernetzten Welt die auch einen Trump
Bald zur Verantwortung ziehen wird wie
Der Regierungschef des Kosovo sich nun
Freiwillig in Untersuchungshaft begab wie
Vom Amt zurücktrat weil er keine Chance
Hatte auf Dauer gegen das Recht weiter
Im Amt zu bleiben was beruhigend ist
Auch die traditionellen Republikaner die
In Trump einen von sich sahen einen
Der scheinbar den amerikanischen Traum
Lebte der immer fragwürdiger erscheint
Wenn so einer noch Vorbild sein kann
Werden bald verkatert erwachen um sich
In einer besseren Welt wiederzufinden
Die friedlicher und freundlicher wird
In den Vereinigten Staaten tanzen nun
Die Menschen auf den Straßen nachdem
Der frauenfeindliche Rassist abgewählt
Erleichterung überall auf der Welt was
Für den Selbstdarsteller Blamage genug
Wäre bekäme er es noch mit aber was
Auch immer nun kommt wurde deutlich
Es darf der einzelne Mensch nicht mehr
So viel Macht haben der Welt zu schaden
Weniger Macht für alle Politik ist eine Lehre
Aus der Peinlichkeit dieses Trump der zeigt
Warum die Welt besser von rechtsstaatlicher
Kontrolle unterliegenden Behörden regiert wird
Als von anfälligen Einzelpersonen die sich
Mit lautem Geschrei von der Masse wählen
Wie mit zuviel Macht ausstatten lassen die
Dann angeblich demokratisch legitimiert sei
Demokratie mag an der Basis sehr gut im
Überschaubaren Bereich sein doch nicht 
Auf der Ebene der Staaten die besser nach
Dem Vorbild der Kommission organisiert mit
Spezialisten besetzt werden die nie alleine
Viel Macht haben sondern nur in Bereichen
Rechtlich prüfbare Entscheidungen fällen
Diese Wahl brachte zwar am Ende den Sieg
Der Demokraten aber ist im weiteren Beweis
Wie wenig die Demokratie taugt ein System
Dauerhaft möglichst sicher zu verwalten was
Bedeutet weniger Macht für die Politik damit
Verwaltung ungestört funktionieren kann wie
Die Verhältnisse es gerade erfordern ohne
Unter der Selbstverwirklichung einzelner
Lange leiden zu müssen so ist es gut so
Dass dies Theater nun endete aber viel
Nötiger wäre nun darüber nachzudenken
Wie der Populismus minimiert werden kann
Damit Fachleute in Sachfragen entscheiden
Die Beamte dazu beraten welche allein die
Rechtmäßige Umsetzung überwachen um
Dem Staat alle Glorie und jeden Wahn zu
Nehmen denn es ist weder etwas heiliges
Noch besonders toll sondern allein eine
Form organisierter Verwaltung die keine
Präsidenten und Könige mehr braucht
Sondern so lästig wie das Finanzamt
Oder die GEZ eigentlich ist auch wenn
Beide fraglos nötig nur Formalien erledigen
Kurz gesagt was dieses Drama lehren kann
Weniger Politik und mehr nur Verwaltung
Täte der Welt besser um den Populismus
Wie Lügner und Scharlatane loszuwerden
Streit und Geschrei darüber zu vermeiden
Denn dies ist zwar ein Sieg der Demokraten
Aber eine Niederlage der Demokratie die
Offenbart wie viele jeden Unsinn wählen
Der beschämend peinlich allen schadete
Es ist in Zeiten des Populismus nötig
Weniger Demokratie oben zu wagen
Um unten mehr zuzulassen wo es um
Mitbestimmung im nahen Umfeld geht
Was verständlich und bewältigbar vom
Sachintereresse getrieben wird statt
Parteipolitische Ideologie zu verfolgen
Die selten etwas gutes hervorbringt
Weniger Polarisierung wie weniger
Politik in ganz vielem gibt uns die
Möglichkeit über mehr Verwaltung
Die vernünftigste Lösung zu suchen
Nach rechtsstaatlichen Interessen
Freuen wir uns an der Abwahl des
Peinlichen Narren der schadete
Mit seiner peinlichen Ego-Show
Nur wagen wir darüber nachzudenken
Weniger Poliltik und Demokratie zu
Wagen um aufgeklärt zu handeln

jens tuengerthal 7.11.20

Samstag, 7. November 2020

Coronasophie Tag 8

Wieder Freitag die Woche
Vollendet wie begonnen
Für sich und in Ruhe doch
Lenkte die Unruhe der
Wahl in den USA wegen vom
Sonst wichtigeren Lesen ab
Was selten wirklicht lohnt der
Fernsehsüchtige alte Mann
In Washington nicht versteht
Der seinen Propagandasender
Inzwischen völlig verlor warum
Seine Jünger ohne zu wissen
Wohin ein Ende nun fordern
Was die Auszählung betreffend
Den Sieg Bidens endgültig machte
Vermutlich das Gegenteil dessen
Ist was dies Klientel wünscht 
Warum es wie sein Guru der
Geistlose Präsident verwirrt
Viel Unsinn erzählt da der
Populismus so platt er war
Gerne mit einer Mission kommt
Die am Ende Leere hinterlässt
Wird das Echo noch nachhallen
Am Abend Besuch gehabt
Sich eine Pizza beim Italiener
Auf der anderen Seite des Platz
Geholt und in meiner Küche
Genossen um danach zur
Schönen Seite Amerikas
Wie etwa Leonard Cohen
Und folgender Playlist noch
Im möglichen Rahmen der
Durch Raum und meine eher
Fehlende Musikalität sehr eng
Begrenzt war etwas zu tanzen
Was eine tiefe völlig irrationale
Sehnsucht folgenlos erfüllte
Nie zuvor hatte ich bei mir
Wirklich getanzt was doch
Schade eigentlich ist weil
Die Musik mir besser gefiel
Als in allen Clubs hier sonst
Sollte ich häufiger tun denk ich
Erfreut was diese Krise so alles
In Bewegung setzt mich dabei
Am Ende verschwitzt eingeschlossen
Aufgeschlossen auch für neues
Im eben beschränkten Rahmen
Welcher zu neuer Aktivität anspornt
So lässt diese Zeit erstaunliche
Entwicklung und Veränderung auch
Beim Bücherturmbewohner zu
Der gern auf Kontinuität setzt

jens tuengerthal 7.11.20

Liebesaufgabe

Die Liebe ist die große Aufgabe
An der ich bisher stets gescheitert
Sie darum aufzugeben um frei das
Mögliche zu genießen war meine
Absicht vor dem letzten Versuch
Der schmerzhafter scheiterte als
Alles was ich bisher kannte weil ich
Unvorsichtig nicht auf mich hörte
Ob ich je klüger werde bestehen
Aus Erfahrung begründete Zweifel
Es sich vorzunehmen aber gibt
Zumindest die große Chance nun
Vorsätzlich frei bleiben zu wollen
Im übrigen macht die Liebe ohnehin
Was sie will egal was ich denke
Warum ich es auch lassen kann
Aber einen Entschluss zu fassen
Weist zumindest die Richtung
An die ich mich erinnern kann
Sollte ich doch mal vorher denken
Denn wie schon mein Großvater
Mit Erfahrung und Weisheit mir
Als Knaben erklärte sitzt das Hirn
Im entscheidenden Moment meist
Im Hintern und hilft schieben was
Er zwar auf Sex bezog aber da
Soll es ja manchmal auch einen
Zusammenhang noch geben wird
Zu gerne immer wieder behauptet
Bestätigt auch meine Erfahrung
Die sich immer wieder in Frauen
Verliebte mit denen sie schlief
Zumal darauf konditioniert seit
Kindertagen dass Sex oft auch
Folgen hätte die weitertrügen
Ein Leben lang dann bestünden
Welche wiederum am besten mit
Liebe wohl zu ertragen seien
Die letzten mir bekannten Folgen
Sind inzwischen erwachsen von
Sonst weiß ich nichts warum ich
Es mit der Liebe lassen könnte
Aus Erfahrung und mit Gründen
Wüsste ich ob ohne mehr bliebe
Als echoloses Nichts in dem
Nur nötiges noch erledigt würde
Was Leben vielfach wohl ist
Aber aussichtslos eben bleibt
Doch sollte nach der Aufgabe
Der Liebe unbedingt auch die
Frage nach dem Mehrwert des
Seins nicht mehr gestellt werden
Ordnungsgemäß weiterhin zu
Funktionieren was zumindest
Eine Aufgabe sein könnte die
Nicht mal mehr lohnen muss
Leben eben von dem Fontane
Klug uns einst dichtete was
Zur Aufgabe der Liebe quasi
Als Motto perfekt passt denn
Das beste was es sendet ist
Das Wissen dass es endet
Nur die Hoffnung stirbt zuletzt
Wäre ein etwas weniger noch
Hoffnungsloser Schluss was
Zur Liebe immer wieder passt

jens tuengerthal7.11.20

Freitag, 6. November 2020

Kraftruhe

In der Ruhe liegt die Kraft
Beten uns Gurus lange vor
Was nach Nichts klingt im
Immer hektischeren Alltag
Wo viele nur noch meinen
Es zähle allein das Tempo
Woraus absurde Rennen
In vielfältiger Form entstanden
Nun aber zeigt uns derjenige
Den der cholerische Hektiker
Mit Bluthochdruck Trump gern
Als sleepy Joe verspottete wie
Gut es ist abzuwarten und
Tee zu trinken um so die
Ruhe in hektischen Zeiten
Immer noch zu bewahren
Weil es weniger lächerlich macht
Als das Gezappel des kleinen
Geistes der lügt um zu bleiben
Nachdem er offensichtlich verlor
Alle Methoden anwendet gegen
Die er lautstark aufgetreten was
Eine schnelle Ernüchterung wohl
Bei den geblendeten Jüngern
Bewirken wird und die Welt
Von einem Alptraum erlöst
Der seine mangelnde Kultur
Nun im peinlichen Abgang
Als unfähigster Präsident beweist
Ungebildet unbelesen unkultiviert
Sexistisch rassistisch idiotisch
Warum es aller Unruhe zum Trotz
Nun noch besser ist sich ganz viel
Zeit zu lassen und bis dahin guten
Tee voller Entspannung zu genießen
Am Ende wird Biden gewinnen mit
Beruhigendem Abstand doch 
Bis dahin gibt es feinen Tee damit
Es keinen Grund zur Aufregung gibt
Schon die Zubereitung eine Mediation
Wird die einfach Zeit braucht wie
Konzentration auf die eigene Mitte
Das Genussmittel so zum Genuss
Eigener Art in aller Ruhe wird um
Weniger zu tun und nirgendwo
Hin zu müssen sondern entspannt
Genießen was kommt und fließt
Nichts muss und alles kann nur
Das Wasser sollte beim Aufguss
Je nach Tee wohltemperiert sein
Was manchmal das wichtigste ist
Worauf es im Leben ankommt
Lassen wir sie weiter zählen
Bis zum Ende genießen wir
In aller Ruhe Tee und was ist

jens tuengerthal 6.11.20

Coronasophie Tag 7

Coronasophie Tag 7

Nach einer Wanderung von 10 km
In schönster Herbstsonne teilweise
An der Spree wie kurzen Einkäufen
In den nahegelegenen Supermärkten
Den Tag lesend und schreibend heute
Verbracht an dem die erste Woche des
Vorab gewählten Lockdown sich füllte
Auf dem Rückweg vom zweiten Einkauf
Gegen Ende des Tages noch ein kurzes
Gespräch mit zwei hartnäckigen Gegnern
Der Maßnahmen die sich gegängelt fühlen
Wie die Mittel überzogen finden weil sie
Das Risiko nicht dramatisch fänden da im
Straßenverkehr mehr Menschen stürben
Die ignoriert würden wie auch die letzte
Große Grippewelle mehr Opfer gefordert
Hätte als Corona ignorieren dabei aber
Dass wir nur so wenig Opfer haben weil
Schnell scharf reagiert wurde aber dafür
Schimpfen sie lieber auf die Regierung
Die mit der Privatisierung des Bereichs
Gesundheit das Problem geschaffen hätte
Was sie nun diktatorisch bekämpfen würden
Worin ähnlich wenig Logik steckt wie in den
Aussagen von Trump der gerade wieder
Behauptete seinen Wählern würde der
Sieg gestohlen wobei es mich bei Trump
Angesichts seiner kranken Persönlichkeit
Nicht weiter wundert sondern nur das Bild
Der gestörten Wahrnehmung bestätigt die
Das Land lieber in den Bürgerkrieg stürzt
Statt wie ein Demokrat zu verlieren sondern
Eher würdelos lächerlich untergeht unter
Permanenter Aufwiegelung seiner Anhänger
So dass sich viele bereits fragen wann die
Mediziner und Gerichte einschreiten werden
Um den verwirrten Alten seines Amtes noch
Bevor er es abgeben muss zu entheben
Italienern Spaniern Franzosen und Briten
Ginge es des Gesundheitssystems wegen
Dort schlecht wird argumentiert nachdem sie
Vorher das hiesige noch infrage stellten aber
Es ist müßig  mit Gläubigen zu diskutieren so
Intellektuell sie sonst sein mögen warum ich
Es vorzog lieber mit ihnen etwa über die
Korrespondenz von Ernst Jünger und
Carl Schmitt zu plaudern die geistig doch
Wesentlich ergiebiger war als die Leugnung
Der Realität und exponentieller Entwicklung
Etwa der Hinweis auf Giambattista Vico den
Italienischen Philosophen und Historiker der
Frühen Aufklärung der sich mit Niedergang
Von Zivilisationen befasste dazu eine eigene
Zyklische Lehre dazu noch entwickelte
Nach der etwa Homer für eine Idealfigur galt
Die nur das Wissen der griechischen Dichter
Wie die bekannten Sagen neu wiedergab
Vieles seines Denkens was sich von der
Scholastik abwendet ist vom Geist der
Aufklärung beeinflußt auch wenn er selbst
Descartes ablehnte wurde er doch von
Montesquieu Rousseau und Diderot rezipiert
Beeinflusste mit seinem Begriff von Wahrheit 
Die Entstehung der Kulturgeschichte aber
Um den kurzen Ausflug zu diesem Denker
Der nach der Autobiographie als Kind einen
Schädelbruch erlitt und mehr als zehn Tage
Bewusstlos war was er mit dem Autor dieser
Verse zumindest zeitlich gemeinsam hat
Was seinen Geist besonders prägte ihn
Bewusst geistige Wege wählen ließ auf
Der Suche nach dem wahren Bild von der
Geschichte was wieder einem aufgeklärten
Ideal entsprach das Jünger begeisterte
Der von einem Berliner Antiquar eine
Ausgabe der Werke erstand die einerseits
Auf die Natur als solche klug schauen aber
Andererseits den höheren Ursprung suchen
Der dem Sein einen Sinn gäbe was
Dem in epikurscher Tradition stehenden
Autor dieser Zeilen abstrus erscheint aber
Zumindest hat damit die Begegnung mit
Zweien deren Argumentation zum Lockdown
Sich eher unter den Begriff Covidioten
Subsumieren ließe auch wenn sie es für 
Freiheitskampf halten sogar wenn ihr
Bloßer Leichtsin auf Kosten anderer geht
Geradezu rücksichtslos verblendet einen
Spannenden kurzen Verlauf genommen der
Dem angerissenen Gedanken folgen ließ
Wie die Frage mir stellte was wohl dieser
Auch Urvater der Soziologie genannte Vico
Den Jünger für so lesenswert hielt der dabei
Den eigenen Fähigkeiten entsprechend sehr
Wählerisch war weil er spürte was gut sei
Auch wenn solche abstruse Sichtweisen
Eher einem reaktionären Trieb entsprechen
Den der Anarch Jünger zu gerne pflegte
Gegen den nur Durchschnitt zu provozieren
Zumal dem großen Tagebuchschreiber der
Kampf als inneres Erlebnis ein Begriff war
Wie seine frühen Stahlgewitter zeigen die
Von der Verherrlichung des Krieges als 
Teilnehmer und Held hier abgesehen
Einen geistigen Kosmos eröffnen der sich
Vielen Pazifisten nie erschließt dahingestellt
Ob ihnen dies nicht zum Vorteil gereicht
Doch passt die gewisse Todesnähe sowohl
Zum Thema wie zu beiden Autoren aber
Noch mehr in diese Zeit in der wir zur
Vermeidung der drohenden Triage große
Kostspielige Einschränkungen auf uns
Nehmen welche dem Leben dienen sollen
Statt dessen Wert zu relativieren oder die
Teilweise lästigen Folgen infrage zu stellen
Möchte den Lockdown nicht Krieg nennen
Den wir gegen das Virus gewinnen wollen
Sondern lieber von der medizinisch gerade
Gebotenen Reaktion sprechen um noch
So viele Menschenleben wie möglich zu
Retten was ich nicht verwerflich finde
Sondern ethisch für wertvoller halte als
Den vermeintlichen Freiheitskampf gegen
Imaginäre Feinde die Verschwörung hinter
Jeder Beschränkung des Daseins wittern
Genervt von dessen Lästigkeit  sogar
Lieber noch den Lebenswert relativieren
Statt sich sozial angemessen zu verhalten
Wie es gerade geboten ist weil sie sich
Durch das was ich aus sozialer Einsicht
Freiwillig tue gegängelt fühlen wollen
Womit jede vernünftige Argumentation
Hinter dem großen Ego verschwindet
Im Kern lächerlich wird weil es weniger
Um Freiheit geht die Leben anderer
Leichtfertig zu riskieren als Egoismus
Der zu faul ist Verantwortung auch dann
Zu übernehmen wenn es einmal lästig
Werden sollte was hier genug sagt
So ist den einen die Freiheit wichtiger
Nach der sie wie immer lieber leben
Als um des Lebens der anderen wegen
Einschränkungen auf sich zu nehmen
Während andere es von sich aus tun
Aus dem Gebot sozialer Rücksicht
Die ein miteinander erst ermöglicht
Keine Beschränkung ihrer Freiheit
Fühlen müssen sondern sich besser
Fühlen können ohne sich dabei von
Theorien der Verschwörung des
Bösen Staates verfolgt zu sehen
Weil sie die Natur als solche nehmen
Wie auch Vico es gegen die vorher
Scholastik argumentativ fordert darum
Die Zahl ihrer Kontakte reduzieren
Dabei vernünftig sozial und frei sind
Statt sich als verfolgte Opfer zu sehen
Was wiederum an die seltsame Wahl
In den USA erinnert wo sich der wohl
Immer sicherere Verlierer Trump als
Opfer eines imaginären Betrugs nun
Inszenieren will um zum Kampf zu rufen
Mit erwartbaren Ergebnis wobei seltsam
Die Übereinstimmung mit den intellektuellen
Covidioten die Wahl dort betreffend hoch war
Weil sie vermutlich ihr eigenes Verhalten was
Im Egoismus der über Leichen geht
Dem trumpschen nicht unähnlich ist nicht
Reflektieren doch wie gewöhnlich
Sehen sich manche lieber als Opfer statt
Vernünftig Verantwortung zu übernehmen
Wie die Natur es uns hier gebietet um der
Längst sichtbaren Katastrophe vorzubeugen
Aber auch ich habe den Diskurs nicht geführt
Lieber über Jünger und Schmitt debattiert
Weil mir wohl schwindelig werden würde
Sollte ich mich ständig im Kreis drehen
Vielleicht wird die Zeit es auflösen doch
Bis dahin ist die Debatte noch müßig
Nur geistig offenbart sie spannend viel
Vom Verständnis von Freiheit die den
Einen Bedürfnisbefriedigung zuerst ist
Während die anderen lieber noch die
Folgen berücksichtigen und zu Ende
Denken um ethisch zu handeln
Warum ich lieber ein anderer bin

jens tuengerthal 5.11.20

Donnerstag, 5. November 2020

Wahlwarten

Das Warten auf die Ergebnisse
Der Wahlen in den USA offenbart
Manches was wir bisher nur ahnten
Auch wenn viele darüber schrieben
Nämlich den Charakter der Kandidaten
Während Biden gelassen abwartet
Tönt Trump vom Betrug ohne Beweise
Betreibt also strafbare Verleumdung
Zeigt sich als verwöhnter Junge
Der nicht zu verlieren gelernt
Ohne jede demokratische Kultur
Den gewählt zu haben sich nun
Spätestens jeder schämen muss
Ginge es noch um Demokratie 
Als Wahl des besten Staatsoberhaupts
Nicht um Glaube und Ideologie denn
Wie kann ein solcher Versager der
Nichts als peinlichen Ärger machte
Nicht mal mit Würde verlieren kann
Das Land in eine Katastrophe stürzte
Vor der hunderttausende tötenden
Pandemie völlig versagte wie zur
Puppe von Diktatoren bald wurde
Keines seiner Versprechen hielt
Ein bloß lauter Dummschwätzer ist
Ernsthaft meinen er würde für sein
Totales Versagen in allem noch mal
Wiedergewählt und müssten nicht
Alle rechtsstaatlichen Beamten nun
Alles tun diesen Typen zu stoppen
Warum schafft es auch sein Team
Nicht ihn an der Selbstbeschädigung
Wie Offenbarung seiner fehlenden
Eignung öffentlich zu hindern wenn
Der alte Mann wohl nicht mehr weiß
Was er tut und was geboten wäre
Aber das Team spielt den Wahn mit
Da es eine Glaubensfrage für sie ist
Ihre letzte Hoffnung ein Bürgerkrieg
Nur sein kann für den sie noch Öl
Ins Feuer gießen als brannte es
Nicht schon genug im ganzen Land
Diese Glaubenskrieger des großen
Amerikanischen Traum sind nichts
Anderes als Taliban oder der IS
Sie folgen ihrem Glauben ohne
Rücksicht auf Verluste oder Recht
Es geht nur um Macht und Glaube
Wie lange wohl werden Republikaner
Brauchen zurück zu finden in die
Rechtsstaatliche Demokratie oder
Ist die Offenbarung seiner Blamage
Der Weg Trump fallen zu lassen
Ihn sich lächerlich machen lassen
Mit seinem ganzen Clan bis er auch
Für den letzten Rostgürtelträgermann
Peinlich untragbar wurde und so das
Team den verwirrten alten Mann sich
Öffentlich als unfähig offenbaren lässt
Was vielleicht besser den Bürgerkrieg
Verhindert als normales Verhalten
Wie es ältere Staatsmänner zeigen
So hat das Warten mit jedem Tag
Länger nun sein Gutes weil sich
Der Narr als solcher offenbart
Die Verzögerung dazu führt dass
Alles doch friedlich ausgeht der
Alte Mann in Therapie kommt weil
Er sich selbst als unfähig auch
Dem letzten noch offenbart nur
Durch die Verzögerung Aufregung
Langsam wieder abflacht bis der
Gewählte Präsident anfängt kann
Der Vizepräsident übernehmen
Damit der kranke alte Mann die
Hilfe bekommt die er wohl braucht
Natürlich darf die Auszählung nicht
Sofort gestoppt werden denn dann
Hätte Biden ja schon klar gewonnen
Dies zu begreifen was nur logisch
Brauchen die Gläubigen Jünger
Des Grappschers noch etwas Zeit
So sollen sie in Ruhe weiter zählen
Bis alles sich wieder beruhigt hat
Das könnte den USA manches
Ersparen und so gesehen ist die
Irrationale Verzögerung ein Gewinn
Egal ob Trump es nochmal versteht
Oder ein Pflegefall nun wird ist es
Besser es langsam anzugehen
Und irgendwann nimmt ihm dann
Jemand das Telefon auch weg
Zu seinem eigenen Schutz
So bringt die Verzögerung wie es
Dem Wesen der Langsamkeit 
Auch am ehesten entspricht
Den nachhaltigsten Gewinn
Ruhe und Frieden und dafür
Können wir noch Wochen
Auf das Ergebnis warten denn
Klar ist jedem mit Verstand längst
Trump hat sich nun erledigt
Und das sogar selbst noch
Genau wie er kam einfach
Laut und peinlich

jens tuengerthal 5.11.20

jens 

Herbstglück

Im gar nicht traurigen November
Wanderte ich im Sonnenschein
Die Spree an einem wunderbaren
Herbsttag heute entlang vom wie
So häufig Hansaviertel am Fluss
Entlang bis zum Hauptbahnhof
Von wo es der Mauer folgend
Die nur noch symbolisch steht
Auf den heimischen Berg zum
Helmholtzplatz ging beflügelt
Von strahlender Sonne wie dem
Lustvollen Tagesbeginn ganz
Verzaubert vom milden Licht
Mit all den bunten Klecksen
An Bäumen und Wänden das
Überall mich begleitete was
Für ein Glück der Herbst ist
Denke ich der sterbend noch
Zum schönsten Höhepunkt findet
Als endete die Natur jedes Jahr
Im kleinen Tod dem schönsten
Denkbaren geteilten Glück und so
Gesehen ist der Herbst ein Glück
Was ich voller Liebe zur Natur
Dankbar wieder genieße denn
Was könnte mehr je sein

jens tuengerthal 5.10.20

Coronasophie Tag 6

Der sechste Tag des Lockdown
War neben Schreiben und Lesen
Von einem schönen Abendessen
Im keinen Kreis mit Lyrik und Musik
Nach französischer Ente geprägt
Der gute Wein tat ein übriges sich
Entspannt fast wie ohne Corona
Für einige Stunden zu fühlen
Beim feinen Menus noch über
Wege gesprochen wie diese Zeit
Bestmöglich bewältigt werden kann
Der Freund schlug einen genauen
Terminplan vor um nicht in ein Loch
Der Leere zu fallen wie er ihn nun
Für sich genau einhält um eine
Normalität auch ohne Büro noch
Wahren zu können und so sind es
Manchmal auch die kleinen Dinge
Die das Leben in Krisenzeiten
Erleichtern und normalisieren
Vielleicht sind solche Leitplanken
Es die den Alltag schön machen
Helfen Zeiten wie diese auch gut
Wie manchmal gemeinsam noch
Durchzustehen heute half es
Beim genießen gemeinsam
Wie schön ist es doch wenn
Eine Krankheit helfen kann
Näher zusammenzurücken
Sich einfach gut zu tun was
Manchmal Philosophie genug
Trotz aller Wahlen ist

jens tuengerthal 4.11.20.

Mittwoch, 4. November 2020

Wahlverlierer

Wahlverlierer ist den USA
Wie damit auf der Welt ist
Die freie Demokratie nicht
Weil es knapp wird was
Erschreckend genug ist
Sondern weil einer sich
Nicht an die Regeln hält
Sein Land in die Krise
Mit Corona weiter stürzt
Mit Lügen siegen kann
Hetze erfolgreich scheint
Bei vielen denen wohl
Demokratische Reife fehlt
Sich vorab zum Sieger
Erklären lässt was zwar
Typisch für diesen ist
Aber auch die Grenzen
Der Demokratie zeigt die
Auf verantwortlich handelnde
Menschen setzen muss um
Funktionieren zu können aber
Einen psychisch kranken im
Höchsten Amt nicht verträgt
Doch wieviele Bürger haben
Das Denken der Aufklärung
Verinnerlicht und Handeln so
Dem kategorischen Imperativ
Entsprechend offensichtlich
Wohl zu wenig in den USA
Aber nur mit solchen funktioniert
Demokratie auch auf Dauer was
Die Frage stellt ob diese Form
In Zeiten sozialer Medien noch
Geeignet ist Frieden zu sichern
Wie mit denen umgegangen wird
Die eine ahnungslose Mehrheit
Deren Lügen leichtfertig glaubend
In Ämter wählt die sie überfordern
Welchen es nur um sich geht statt
Eine soziale Pflicht zu erfüllen
Alle Vernunft rät dringend dazu
Experten verwalten zu lassen um
Mit weniger Politik aber mehr
Intelligenz die Zukunft zu gestalten
Damit der Welt so etwas erspart bleibt
Schade um die Demokratie aber
Sie setzt voraus woran es mangelt
Stärkt so leider die Falschen leicht
Es bräuchte mehr Verwaltung die
Professionell geführt von jedem
Populismus unabhängig ist damit
Stabilität ohne Trumps möglich ist
Es künftig vernünftig zugeht weil
Nur die Verwaltung gewählt wird
Bei der es bloß um professionelle
Erledigung ihrer Aufgaben geht
Weniger Politik aber dafür mehr
Zuverlässig verwalteter Rechtsstaat
Ist die einzig taugliche Antwort
Auf diese peinliche Wahl denn
Es braucht noch viel Aufklärung
Bevor die Welt sich aus der
Selbstverschuldeten Unmündigkeit
Endlich befreien kann bis dahin
Mehr Verwaltung statt Demokratie
Könnte der Welt besser tun

jens tuengerthal 4.11.20

Coronasophie Tag 5

Eine letzte Runde um den Platz
Zu einer Zeit zu der sonst noch
Immer etwas los ist in fast völliger
Einsamkeit nur zwei Herren saßen
Auf einer Bank am Platz und grüßten
Den nächtlichen Flaneur freundlich
Hinter vielen Fenstern war noch Licht
Aber auf den Straßen herrschte Ruhe
Berlin ist also am Berg diszipliniert fast
Preußisch korrekt was gut so scheint
Die drohende Katastrophe noch mal
Abzuwenden doch erst die Zahlen der
Nächsten Wochen werden zeigen ob
Der Lockdown wirklich Wirkung zeigt
Habe dafür mich selbst dabei erwischt
Aufgrund der Notlage und der Zahlen
Mehr über Symptome nachzudenken
Für die es real keinen Grund mehr gibt
Als die Wochen davor doch scheint das
Hypochondrische der Situation gemäß
Alles dreht sich um Corona und so fragt
Sich auch wer allein blieb ob er ohne
Infektion um das ganze herum kommt
Jeder Huster weckt gleich die Sorge
Denke ich und frage mich ob ich auch
Zu einer Risikogruppe schon gehöre
Nach nur 4 Zigaretten am Tag was
Der Lektüre und dem Alleinsein hier
Geschuldet ist was alles verändert
Wobei mir auffällt dass allein mit
Alle beginnt und hier sehr viele wohl
Trifft auch wenn ich über virtuelle
Korrespondenz nicht klagen konnte
Es scheint als würden weit mehr nun
Auf sich gestellt Nähe suchen wollen
Die wir ja vermeiden sollen was wohl
Der Natur der Sache entspricht aber
Die Frage stellt ob unsere Natur mehr
Will oder nur den Kontrapunkt sucht
Den sie vermeiden soll doch bleibt
All dies gerade mehr theoretisch auch
Wen die Frage spannend wäre ob die
Anziehung der Geschlechter stärker
Vom Kontrapunkt bestimmt ist als vom
Triebhaften Bedürfnis ineinander zur
Befriedigung zu finden ganz abgesehen
Von der theoretisch möglichen geistigen
Begegnung die zugegeben selten ist
Doch könnte die gerade bloß noch
Theoretisch mögliche Anziehung auf
Physischer Ebene wiederum in dem
Kontrapunkt ihre Entsprechung finden
Wir also uns mehr wollen könnten weil
Es gerade nicht gesollt ist um die Zahl
Der Kontakte zu reduzieren warum so
Ungeplant ein Blick hinter die Kulissen
Des ewigen Spiels der Geschlechter
Miteinander wie umeinander möglich
Sein könnte der so im Lockdown ganz
Neue Einsichten liefert frage mich nur
Ob ich mich dem vermutlich ernüchternden
Ergebnis gegen alle sonst emotionalen
Illusionen wirklich aussetzen möchte
Oder lieber den alten Traum behalte
Liebe könnte das große Glück bringen
Was das mit ihr verbundene Leiden
Vermutlich jeder lernt es mal kennen
Rechtfertigen und begründen könnte
Was jedoch schon im Ansatz verkehrt
Scheint weil Liebe nie eine Begründung
Oder Rechtfertigung braucht sich vielmehr
Selbst genügt ohne sicheres Ergebnis
So ist der Zustand der so vieles gerade
Im theoretischen belässt sehr spannend
Weil er auf das zurückführt was bleibt
Denke ich einen Moment und weiß doch
Die unausgelebten Triebe könnten auch
Zu einer unvernünftigen Verfälschung führen
Wobei sich fragt was natürlich gut ist ob
Besser der Natur gefolgt wird oder doch
Die Überwindung schlichter Neigung erst
Zu dem was wirklich zählt uns weist doch
Während ich dies schreibe und zugleich
Die Auszählung der Stimmen in den USA
Verfolge wo gerade versucht wird nicht jede
Stimme zu zählen weil die Republikaner
Sich vor der Briefwahl noch fürchten ist
Dort noch alles relativ offen um diese Zeit
Auch wenn Biden gute Aussichten hat
Diktiert vielleicht auch mein Wunschdenken
Werde es vermutlich erst morgen früh
Erfahren und lange später genau wissen
Zumindest finde ich es spannend wie
Eine Zeit reduzierter Kontakte dazu führt
Über die eigene Motivation nachzudenken
Sich zu fragen was eigentlich wirklich zählt
Ob es eine vernünftige Antwort darauf gibt
Oder alles im ungenau gefühlten stets bleibt
Wenn geschlechtliche Interessen nebenbei
Auch eine Rolle spielen und wie frei wir
Dabei noch entscheiden können wenn uns
Hormone und andere Zwänge steuern ob
Die Annahme der willentlichen Wahl der
Liebe nicht eine Illusion ist die vielmehr
Dem romantischen Märchen von der
Bestimmung weichen müsste doch ist
Es vermutlich weder noch ganz wahr
Sondern immer eine Mischung aus
Elementen die eine gegensätzliche Rolle
Spielen aber sich doch wieder ergänzen
So erhöht die Reduktion der Kontakte den
Reiz neuer auch aus dem Trieb heraus
Gibt aber der Abstand auch die Chance
Das Handeln mit Vernunft zu betrachten
Neue Einsichten zu gewinnen auf das was
Nötig ist und wirklich gut tut was sich der
Reduktion entsprechend als weniger auch
Zeigen könnte als es vorher schien womit
Passend zum Wahltag die Frage bleibt ob
Wir in der Liebe die Wahl haben oder durch
Gefühl und Tradition bestimmt werden was
Wie ich erfahren durfte absurd werden kann
Weil wir dann fortsetzen wollen was uns
Offensichtlich nicht gut tut manchmal
Sogar mehr schaden kann als nutzt was
Zur Wahl wie zur Liebe hier passen kann
Wobei beides pathologisch manchmal wird
Werde es nicht endgültig klären können
Nur mit Spannung weiter verfolgen wohin
Die Tendenz am Ende geht und wie das
Leben und miteinander verändern kann
Die neue Perspektive der Isolation im
Lockdown könnte so manches verändern
Oder uns zu dem zurückführen was war
Werde es weiter beobachten um mich
Dabei zu fragen was mich mehr bestimmt
Worauf es zum Glück wirklich ankommt
Ob es eine klare Antwort gibt oder diese
Schwankt wie wie Wahlergebnisse nach
Grad der Auszählung sicher ist jedoch
Die Wahl wird ein Ergebnis haben ob
Es der Amtsinhaber nun anerkennt
Oder anderes stattdessen versucht
Der Bestrafung zu entgehen während
Die Liebe nie ein sicheres Ergebnis hat
Wir uns das nur vornehmen können aber
Ohne Chance auf einklagbare Ergebnisse
Versucht die Ehe dabei relative Sicherheit
Zu geben und erhöht doch nur die Kosten
Falls es mal wieder nicht geklappt hat
Nichts bleibt also gewiss aber am Ende
Sind zumindest alle Fragen offen

jens tuengerthal 3.10.20

Dienstag, 3. November 2020

Coronahafen

Nun hat Berlin endlich seinen
Nun nicht mehr gebrauchten
Flughafen eröffnet und dabei
Ein Superspreadingevent auf
Oberster politischer Ebene
Veranstaltet hier geht eben
Nichts ohne Party doch
Der Virus ist ein sicherer Hafen
Er kommt und geht weiter wo
Welche sich zu nahe kommen
Was der Ministerpräsident von
Brandenburg nun erfuhr der
Gleich Müller und Scheuer
In lange Quarantäne schickte
Wer hier abfliegt kommt an
Zuverlässig brachte so der
Ewige Flughafen gleich die
Nächste Unterbrechung für viele
Zumindest nachverfolgbar nun
Fragt sich was sich wohl denkt
Wer solch ein überflüssiges Event
In Zeiten von Corona noch vor
Laufenden Kameras stattfinden lässt
Aber das politische Schild muss ja
Nicht hin wohin es anderen zeigt
Hätten alle auf Mutti gehört und
Dreiviertel der Kontakte reduziert
Es bliebe manchen einiges erspart
So lachen wir alle laut weil der Neue
Sogar nach Fertigstellung weiter
Das Leben noch weiter verzögert
Fliegen ist nicht schneller
Es lohnt nicht mehr

jens tuengerthal 3.11.20

Liebesschmerz

Liebe verursacht großen Schmerz
Immer wieder und manchmal auch
Ohne Ende weil alles verloren ist
Wofür du gelebt hast was immer
Die schmerzhafteste Illusion ist
Den schlimmsten vorstellbaren
Schmerz kenne ich schon zu gut
Wollte lange nicht mehr leben
Ohne vermeintlich große Liebe
Es ging dennoch weiter auch
Wenn ich nicht genau weiß wie
Von warum sei nicht die Rede
Überraschend wurde manches
Dann viel schöner als gedacht
Auch die Liebe meldete sich
Wie schon so oft mal wieder nur
Ließ ich sie vorsichtig geworden
Nur bedingt und gesichert mit
Quasi doppelten Boden herein
Damit lässt sich gut überleben
Ohne Risiko schwerer Attacken
Auf das verletzte Herz das sich
Des Überlebens willen schont
Fragte ich mich ob etwas fehlt
Wüsste ich keine Antwort mehr
Erlebe in vielem die beste Zeit
Voll Freiheit und Glück im Leben
Keine lästigen Szenen mehr
Die Geliebten schätzen sich
Und wer eine so wunderbare
Geliebte hat oder deren zwei
Ist wohl ein glücklicher Mann
Manchmal denke ich noch so
Erstaunlich es klingen mag
Dass ich gerne eine Familie
Mit einer Partnerin gründete
Weil ich es so gewohnt bin
Betrachte ich die Zeit in Summa
War sie noch nie so schmerzfrei
Mit so wenig Stress in Gefühlen
Wie gleichzeitig auch erfüllend
In allen denkbaren Sinnen womit
Für das Leben gut gesorgt wäre
Bliebe nicht der Liebesschmerz
Ewig wie die Liebe es sich einst
Im jugendlichen Wahn geblendet
Zumindest bei einem Teil wohl
Versprach und hielte ich nicht gern
Was ich einmal versprochen doch
Bedenke ich dabei wie oft ich mich
Vorher schon versprochen ist wohl
Die Zahl der Versprecher genug
Erledigt die Zeit den Rest alleine
Wie sie es doch immer getan hat
Bin ich der glücklichste Mensch
Zumindest sage ich mir das dann
Damit ich nie wieder vergesse wie
Viel besser es mir gerade geht was
Bleibt an großen Schmerz wird nun
In Lyrik verwandelt und ist also auch
Für etwas gut was dann Dauer hat
Mehr als manches Leben schon denn
Dichtung ist zumindest unvergänglich
Und tut weniger weh als Liebe darum
Bleibt der Dichter den Versen treu in der
Dann besten aller Welten ohne große
Liebe aber mit allem was gut tut und
Erzählt Märchen von der Liebe die
Davon träumt ewig zu sein 

jens tuengerthal 3.11.20

Wahlqual

Europa schaut gespannt
Gen Westen in die USA
Wo nun gewählt wird
Auch wenn alle Umfragen
Für einen hohen Sieg
Von Biden sprechen
Was Europa erleichterte
Weil der populistische Alp
Endlich endete mit dem
Politisch völlig unfähigen
Bloßem Reality-Star der
Eine Illusion von Trotz
Gegen das System nährte
An dem er sich vor allem
Persönlich bereicherte
Wie der Vetternwirtschaft
Vorschub leistete mit der
Positionierung seines Clans
Aber erleichterte es wirklich
Ganz Europa oder nur seine
Führung und die Progressiven
Während viele unbeteiligt wären
Nicht wenige sogar Populisten
Zujubelten wie sie in England
Noch unfähig regieren der mit
Trump einen Partner verlöre
Vielleicht bald die Mehrheit
Wie Putin vermutlich auch
Mutmaßungen sind müßig
Ob über Jakob oder sonst
Hoffen wir auf ein klares
Damit friedliches Ende
Erkennen wir die Grenzen
Der Demokratie in Zeiten
Sozialer Netzwerke wie der
Medialen Dauerberieselung
Auch Bildung und Intelligenz
Sind nicht gerecht verteilt
Vielleicht findet diesmal der
Demokratische Betriebsunfall
Doch noch ein gutes Ende

jens tuengerthal 3.11.20

Religionsmörder

Wieder mordete ein Islamist
Hetzen empörte Christen was
Den Radikalen Stimmen bringt
Diesmal in Wien was schon
Mehrmals von den Türken bedroht
Letztmals vor bald 400 Jahren
Seitdem zerfiel zuerst das
Osmanische Reich wie wenig
Später das Kaiserreich dessen
Hauptstadt Wien mit der Hofburg
Einst kosmopolitisch noch war
Sogar die Welt umspannte noch
Zu Lebzeiten von Karl V. der das
Zu große Reich der Habsburger
Zwischen Bruder und Sohn teilte
Ferdinand und Philipp damals
Diesmal rastete ein Wiener aus
Der vor 20 Jahren dort geboren
Albanische Wurzeln hat also vom
Balkan stammte dem feurigen
Erbe des Multikulti-Staates der
KuKasien einst war dessen einst
Untergang in Sarajewo begann
Wo der Schmelztiegel stand den
Fanatiker aller Seiten befeuerten
Wie es heute wieder geschieht
Was bei den Verlierern vom Balkan
Noch leichter fällt als anderswo
Wie Schlafwandler wanderten die
Europäer vom Balkan aus in den
Ersten Weltkrieg der zerstörte
Was längst aus der Zeit fiel die
Vorherrschaft des christlichen Europa
In einer sich wandelnden Welt
Zu beenden endlich anfing auch
Wenn es bis heute noch dauert
Den kolonialen Geist aus den
Museen endlich zu vertreiben
Die Rückgabe von Schrumpfköpfen
Aus Berlin ist ein gutes Zeichen da
Auch zur Überwindung der Schuld
Die Religionen weltweit tragen und
Rechneten wir ehrlich auf müssten
Noch viele Europäer ermordet werden
Bis zumindest biblisch Gerechtigkeit
Gegenüber den Opfern herrschte
Im Sinne von Auge um Auge
Betrachteten wir es historisch korrekt
Wofür auf dem Balkan gerne das
Amselfeld beschworen wird wäre
Die Verantwortung Wiens für den
Fall Konstantinopels nicht zu leugnen
Sähen in nüchternen Zahlen nur
Dass der Islam sich dort befindet
Wo das Christentum noch vor
600 Jahren stand als Religionskriege
Gerade erst in Europa begannen
Hexen noch verbrannt wurden
Also weit entfernt vom erwachsener
Abgeklärtheit und Distanz vielmehr
Mitten in der Pubertät noch die für
Alle Beteiligten anstrengend ist weil
Es um Emanzipation wie Freiheit
Im eigenen Selbstverständnis geht
Und das nach Jahrhunderten der
Unterdrückung durch Christen
Es gibt ein Problem mit Gewalt
Was an Wendepunkten besonders
Geballt auftritt warum sich fragt
Wie wir die Wurzel dieser Dinge
Den immer Glaube an höhere
Wahrheit überwinden können statt
Frühmittelalterlich noch auf einen
Neuen Karl Martell zu hoffen der
Das Abendland verteidigt was nur
Kulturelle Entwicklung zurückdreht
Fragt sich wie alternativ dafür der
Zentrale Wert Europas verteidigt
Werden kann die Aufklärung mit
Ihrem freiheitlich laizistischen Denken
Was in Pariser Salons wie bei Kant
Seine Wurzeln hat die aber schon
In der Renaissance begannen als
Mit der Entdeckung des Lukrez wie
Der Stellung des Individuums in der
Mitte der Gesellschaft wie als Zentrum
Aller geistigen Interessen entscheidend
Die Abwendung von transzendenten
Wahrheiten die stets Lügen noch sind
In den Mittelpunkt rückte womit die
Emanzipation vom Aberglaube hier
Vor 600 Jahren schon begann doch
Bis heute wie in Polen sichtbar mit
Unmenschlichem Fanatismus noch
Andauert während hier nur noch
Die Sekten lästig sind die ihren
Traditionen folgend Corona als
Gefährder zu stark verbreiten wie
Die Covidioten als Gläubige nun
Religiösen Schutz auch erhalten
Darum brauchen wir keine Gebete
Für Wien nun was bloß hieße
Den Teufel mit dem Belzebub
Austreiben zu wollen hier also
So falsch wie wirkungslos wäre
Besser wir machten Witze über
Diese zurückgebliebenen Fanatiker
Schickten sie als krank in Therapie
Als ihnen empört Aufmerksamkeit
Zu schenken die Währung des
Medialen Zeitalters denn Europa
Ist viel weiter als diese Typen
Wer sich auf ihr Niveau begibt
Wie es rechte Populisten nun tun
Schadet unserer Kultur mehr als
Wenige Opfer der Fanatiker die
Mehr Aufmerksamkeit bekommen
Als hunderte Tote bei Corona täglich
Was in Europa alleine bereits über
Hunderttausend Opfer forderte weil
Viele unvernünftig leichtsinnig sind
Es gibt nur eine Antwort auf Wien
Lachen wir die Jünger des Propheten
Wie alle Religionen aus damit
Aberglaube keine Zukunft hat
Verbreiten wir Karikaturen auch
Des lächerlichen Propheten an
Allen Schulen und lachen wir
Gemeinsam brüderlich darüber
Leben wir aufgeklärten Laizismus
Machen wir uns über Erdogan
Diese Witzfigur eines Gläubigen
Lachend weiter lustig weil nichts
Fanatismus so sicher besiegt
Wie aufgeklärter Humor denn
Es gibt andere Probleme als
Vorgestrigen Aberglauben der
Besser weniger Aufmerksamkeit
Bekäme dies quengelnde Kind
Der geistigen Entwicklung den
Die Aufklärung überflüssig machte
Die Moral immanent begründete
Auch wenn Epikur es schon lange
Vorher 1900 Jahre etwa genau zu sein
Philosophisch klug begründete weil
Nichts als Natur alles ist

jens tuengerthal 3.11.20

Montag, 2. November 2020

Coronasophie Tag 4

Eine Runde allein um den Platz
Flaniert zwei Zigaretten geraucht
Vorbeilaufende Bekannte gegrüßt
Kurz einem Künstler gelauscht der
Vor einer Galerie sitzend ein Gedicht
Rezitierte an das er sich erinnerte was
Der seltsamen Stimmung etwas sehr
Schönes für einen Moment gab auch
Wenn ich noch nicht weiß ob ich der
Aufforderung des kurdischen Freundes
Der auch dort saß folgen werde morgen
Als Kiezdichter eines über die von hier
Zu rezitieren weil ich ungerne nach
Auftrag schreibe und lieber frei bin eine
Verabredung zum Happening gerade
Doch etwas unpassend noch finde aber
Es zeigt wie besondere Situationen auch
Manchmal besondere Momente gebären
Alle sonst auf den Straßen schienen sehr
Vorsichtig hielten Abstand und grüßten
Weit mehr als sonst hetzten sogar weniger
Dieses Moment des Innehaltens gefällt mir
Am gerade Lockdown besonders gut
Es könnte diese Krankheit nebenbei
Vielen etwas schenken was schon lange
Verloren schien die Entdeckung der
Langsamkeit als schöner Luxus wäre
Besser als Jammern und Klagen wie es
Überall im Land nun Wirte bis Bordelle
Versuchen ihren Verdienst zu sichern
Es mag ungerecht und willkürlich scheinen
Warum es nun diese Berufsgruppen trifft
Jene aber weniger doch wer heute
Den erstaunlich emotionalen Erklärungen
Der Kanzlerin zuhörte um was es geht
Las was Drosten über die Triage sagte
Während ich zeitgleich darüber schrieb
Was eine zufällige Koinzidenz war aber
Doch zeigt wie naheliegend gerade jetzt
Bestimmte Gedanken sind und wie froh
Sein kann wer vorausschauend regiert
Wird statt planlos im Chaos zu landen
Es ist noch nicht alles so schlimm hier
Wie in Italien Frankreich oder Spanien
Von Britannien lieber nur zu schweigen
Was gute Gründe in der Vorsicht hat
Warum wir noch ohne Hausarrest hier
Leben dürfen und dabei relativ frei
Sogar die relative Ruhe genießen
Können wenn wir sie erkennen was
Vermutlich noch einigen schwer fällt
Zwar halte ich Weihnachten mit der
Familie wie die Kanzlerin hoffte für
Völlig illusorisch aber es gibt eine
Echte Chance die Triage doch noch
Zu vermeiden damit hier keiner über
Das Leben der anderen entscheidet
So kritisch ich Merkel früher auch sah
So positiv finde ich ihre nur Appelle an
Den Gemeinsinn und die Verantwortung
Die vor Kampf oder Verordnung kommen
Wie sie andernorts verkündet werden
Es bestätigt die Haltung der Freiheit als
Beste Möglichkeit der Gestaltung weil es
Auf die einzelnen und ihre Haltung ankommt
Jeder möglichst frei mitgestalten kann den
Schlimmsten Fall zu verhindern um lieber
Zu retten was zu retten ist statt sich einfach
Autoritären Auflagen nur zu fügen was
Völlig unaufgeklärt wäre im Sinne einer
Befreiung aus der selbstverschuldeten
Unmündigkeit über die ich nun schon
Genug die Tage vorher auch schieb
Es bleibt richtig und fühlt sich gut an
Aber dauernde Wiederholung macht
Nichts besser sondern nervt alle die
Vermutlich schon genervt genug sind
Auch wenn Zeit genug zur Entspannung
Für alle Gestressten jetzt sich fände
Aber schön ist es doch festzustellen
Wenn die Regierung wie du begründet
Was ethisch geboten und gut wäre
Sehe mich also am Ende des vierten
Tages bestätigt und freue mich dass
Auch die Regierung mir nun folgt oder
Etwas weniger anmaßend lieber denn
Bescheidenheit ist preußische Tugend
Sagen wir hier gern die Sparsamkeit
Die Fontane hässlichen Geiz nannte
Von dem er schöne Geschichten uns
Etwa in den Wanderungen überlieferte
Als hehre Tugend noch gut zu tarnen
Jedenfalls an dieser Stelle irgendwie
Über sich lachend nun auf den gleichen
Philosophen aus Königsberg setzt
Eine moralische Pflicht zu begründen
Womit auch am Ende dieses Tages
Alles gut scheint und der gerade
Stürmische Regen draußen es nicht
Reizvoll macht noch rauszugehen
Es sind keine wirklich guten Zeiten
Aber es könnte wesentlich schlimmer
Noch sein denke ich beim Blick über
Den großen Teich und was hoffentlich
Bald ein demokratisches Ende findet
Die Welt auch in diesen Zeiten noch
Wieder ein Stück besser machte

jens tuengerthal 2.11.20

Menschennatur

"Der Mensch ist darum unglücklich, weil er die Natur verkennt."

Paul-Henry Thiry D'Holbach in System der Natur, Frankfurt und Leipzig 1791, Erster Theil. Vorerinnerung des Verfassers. S. XI.
(Original frz.: « L'homme n'est malheureux que parce qu'il méconnaît la nature. » - Système de la nature. Londres 1770, Préface de l'auteur)

Was tun wir also um mit unserer Natur
Glücklich zu sein statt sich darüber
Zu grämen dass es ist wie es ist
Was kann uns helfen dieses Glück
Für ein Leben zu erhalten um so
Das beste aller Leben zu führen
Wie zufrieden damit zu sein dass
Alles seinen natürlichen Gang geht
Wir nur entscheiden können ob wir
Dabei glücklich und zufrieden sind
Oder nicht weil die Fähigkeit zur
Destruktion auch zu unseren
Natürlichem Begabungen zählt
Welche die Natur die ist was sie ist
Ohne jede Bewertung ignoriert
Viele Menschen hadern mit ihrer
Natur die manche Verrückte sogar
Einem anderen Ideal entsprechend
Operativ anpassen wollen was das
Unglück im Verkennen der Natur
Besser beschreibt als viele Worte
Welch unaufgeklärte Haltung eines
Sich entfremdeten Menschen treibt
Narren zu solchem Denken bei dem
Sie Normen der Ästhetik lieber
Entsprechen wollen als mit ihrer
Glücklich zu sein was als Beispiel
Der Erläuterung nur gedacht doch
Besser den Geist der Zeit trifft
Die sich auf Instagram in Selfies
Auf bearbeiteten Bildern präsentiert
Auch wenn sie in Happenings 
Sich ungeschminkt präsentiert
Nie mit ihrer Natur zufrieden ist
Wie kaum Befriedigung findet je
Weil von Selbstzweifeln zerfressen
Statt die Natur zu nehmen wie sie
Eben ist als Mittel zum Genuss
Träumen viele junge Menschen heute
Von Operationen dem Ideal des
Durchschnitts besser zu genügen
Weil sie mit ihrer Natur unglücklich
Sie wie deren Wert verkennen
Dabei heißt aufgeklärt befreit leben
Die Natur erkennen und akzeptieren
Was ist um damit glücklich zu sein
Wovon viele Menschen heute noch
Weiter entfernt sind als zu der Zeit
Als Baron Holbach seine damals
Revolutionär atheistischen Gedanken
Im vorrevolutionären Frankreich der
Enzyklopädisten im Kreis jener die
Les philosophes genannt wurden
Veröffentlichte was allerdings um
Ihm die Bastille zu ersparen noch
Unter Pseudonym in Leiden geschah
Während sein Salon in dem sich
Die großen Geister der Zeit von
Diderot über Rousseau Hume bis
Zu Sterne und Voltaire trafen der
Im Paris der Aufklärung berühmt
Als Gemeinschaft der Atheisten war
Zu der auch der Abbé Galiani als
Italienischer Gegenpol gehörte
Und der Geist von Facebook bis
Instagram mit seiner bilderseligen
Oberflächlichkeit zeigt uns wie nötig
Aufklärung heute wieder ist statt
Sexueller Selbstreflexion allein die
Mit sich meist unglücklich bleibt
Weil sie fern ihrer Natur doch sind
Außer es gäbe nicht mehr dort zu
Erkennen als hohlen Anschein
Den zu ändern höchste Zeit ist
Um sich selbst zu befreien aus
Dieser naturfernen Unmündigkeit
Ein aufgeklärtes Leben zu führen

jens tuengerthal 2.11.20

Triagedrohung

Damit Medizin auch in der
Katastrophe einer Pandemie
Noch effektiv funktioniert muss
Wenn Personal oder Betten fehlen
Entschieden werden wer noch
Weiterleben darf und wer nicht
Diese Fälle waren bisher nur
Theoretisch werden aber bald
Auch in Deutschland ganz real
Fraglich ist wer entscheiden darf
Ob es Ärzten nach Sachverstand
Überlassen bleiben soll oder dazu
Ein Gericht über den Tod verfügt
Der beim Ende der Beatmung die
Nur mangels Kapazität unmöglich
Wurde sicher erfolgt und ob das
Eine Tötung durch Unterlassung ist
Über die nach dem Grundgesetz
Keiner verfügen darf weil irreversibel
Die Todesstrafe abgeschafft sowie
Leben und Würde geschützt sind
Warum diese Entscheidung auch
Von egal wem getroffen nie legitim
Wird aller Ethik-Erklärungen zum
Trotz die rechtlich wirkungslos sind
Angesichts des hohen Wertes des
Hier gefährdeten Rechtsgutes womit
Mediziner die retten wollen wie im
Notfall entscheiden müssen sich
Dem Risiko hoher Strafbarkeit
Aussetzen die nicht verhinderbar
Weil Leben nicht relativierbar ist
Diese Bedrohung schien vielen als
Bloßes Horrorszenario weil doch
Deutschland gut gerüstet wäre
So verlor sich die Diskussion über
Die Triage über den Sommer wieder
Nun kehrt sie bedrohlich zurück weil
Es zwar vielleicht genug Betten gibt
Aber viel zu wenig Personal für sie
Eine mehrwöchige Beatmung bei
Hohem eigenen Risiko nicht mehr
Real zu leisten ist für alle vermutlich
Ab Ende November bis Dezember
Wer übernimmt dann die Verantwortung
Ein kriminelles Verhalten was aber
Die Umstände nötig machen noch
Zu legitimieren wenn es zu spät ist
Juristisch wäre jedem Arzt zu raten
Die Anästhesie nun zu vermeiden
Welche aber am dringendsten doch
Unterstützung braucht weil es keine
Rechtssicherheit für sie geben kann
Wie ein Staat funktionieren soll der
Retter zu Tätern macht bleibt dabei
So unklar wie vieles in diesen Zeiten
Auch darum ist es nun so nötig die
Zahl der Infektionen zu reduzieren
Wieder die Kontrolle zu bekommen
Um das Damoklesschwert der Triage
Noch möglichst zu verhindern auf
Das wir im Augenblick zurasen
Wer das verhindert sollte sich auch
Als Täter einer Tötung verantworten
Aber die Ärzte werden bestraft 
Nicht die Leichtsinnigen

jens tuengerthal 2.11.20

Coronasophie Tag 3

Am dritten Tag des Lockdown
Der offiziell in einer Viertelstunde
Für alle beginnt den ich aber um
Der Freiheit willen vorzog nur zwei
Runden um den Platz gedreht wo
Sichtbar wie hörbar noch einige
Abschied von der Freiheit feierten
Dabei sich etwas versprechend
Um die vier Wochen durchzuhalten
Denen sie sich ausgeliefert fühlen
Im Gegensatz zu mir der nur tut
Was nötig und angemessen ist
Seinem Gewissen dabei folgt
Bei der letzten Runde gerade eben
Um Viertel nach elf waren schon
Alle Bars weitgehend geschlossen
Hielten sich an die Vorschriften
Vor einigen tummelten sich noch
Menschen bis die schon hörbare
Polizei kommen wird um dem dort
Treiben ein Ende zu setzen dem
Die meisten dann wohl murrend
Folge leisten werden die sich dabei
Über die lästige Gängelei wie sie es
Empfinden ein wenig schimpfend
Noch aufregen aber im ganzen war
Die Stimmung sehr ausgelassen
Vor einer Bar in der sonst Live-Musik
Zu hören ist spielten Musiker inmitten
Einer Traube Menschen noch weiter
Was zugegeben sehr schön klang 
Guter Jazz mit feinem Swing aus den
In die herbstliche Luft dort gespielten
Instrumenten luden auch mich zum
Stehenbleiben und zuhören eigentlich
Ein während meine Füße bereits im Takt 
Wippten kostete es etwas Überwindung
Daran einfach lächelnd vorbeizugehen
Die Bekannten freundlich zu grüßen
Im Wissen es würde nicht mehr lange
Gehen dann aber Wochen dauern bis
Wieder Musik hier zu hören sein wird
Leichter fiel es mit in dem Wissen dass
Diese noch kurze Veranstaltung bald
Von der Polizei aufgelöst werden wird
Nicht aus Missgunst im Gegenteil denn
Die Musik war sehr gut und schön die
Gute Stimmung auf der Straße lud ein
Dort zu verweilen und es zu genießen
Solange es noch möglich ist und ich will
Über diejenigen die es tun keinesfalls
Moralisch urteilen sondern verstehe sie
Zu gut mag diese spontanen Konzerte
Doch wollte ich aus freien Stücken gehen
Obwohl ich es sehr schön fand auch
Viele sympathische Menschen da waren
Die für ihre Musik sogar eine Strafe noch
Riskierten die ich nicht fürchtete sondern
Es war mir wichtig nicht in den vernünftigen
Wie nötigen Lockdown gezwungen zu werden
Sondern ihn freiwillig zu wählen womit es
So schwer es zugegeben fiel nicht der Lust
An der Stimmung nachzugeben sondern
Aus freien Stücken gegangen zu sein um
Nach meinem Gewissen dem zu folgen
Was ich nötig und richtig gerade finde so
Fragwürdig es im Detail auch sein mag
Gerade im speziellen Fall scheint auch
Eine bestimmte Festlegung willkürlich 
Besonders Musik heilsame Wirkung hat
Menschen verbindet ihnen gut tut wohl
Sein könnte denke ich dennoch es ist nötig
Nun zu handeln und das Leben für eine
Zeit zu unterbrechen um damit die hohen
Infektionszahlen zu unterbrechen und so
Die Überforderung des Systems noch zu
Verhindern wie wir sie schon kennen
Wünschte mir es geschähe im ganzen
Freiwillig ohne staatliche Kontrolle wie
Strafen bin jedoch nicht naiv genug zu
Glauben die Gesellschaft sei bereits
Aufgeklärt und vernünftig genug so zu
Reagieren wie es Vernunft und Gewissen
Fordern wie es sich gerade wieder zeigte
Wenn noch auf der Straße gefeiert wird
Bis die Polizei kommt und es verbietet
Sich Menschen damit freiwillig lieber der
Staatlichen Autorität unterwerfen lassen
Um über die Gängelei zu klagen der sie
Dann doch nicht wirklich widerstehen wollen
Was eine gewisse Inkonsequenz wie auch
Paradoxie mit sich bringt die im Ergebnis
Nur unzufrieden machen kann weil leider
Nicht alles vernünftig abläuft sondern die
Meisten Menschen lieber dem Gefühl oder
Der Stimmung in einer Situation folgen
Die ich zu gerne geteilt hätte jedoch das
Gefühl daran vom Staat gehindert zu werden
Sich dann dieser Autorität beugen zu müssen
Viel schlimmer finde als vernünftig zu sein
So fühle ich mich letztlich besser wenn ich
Dem Gefühl der Freiheit folge als dem des
Widerstandes gegen das was ich richtig finde
Und so spielen bei dem kategorischen Entschluss
Den ich nach kantschen Grundsätzen fällte doch
Gefühle eine größere Rolle mit denen ich mich
Besser fühle auch wenn ich dafür einem Trieb
Die Situation zu genießen widerstehen muss
Weil natürlich beide Elemente in mir sind aber
Das Gefühl mit gutem Gewissen zu handeln
Letztlich stärker war als die Lust am Moment
Langfristig größere Befriedigung mir beschert
Denke ich während ich nun darüber schreibe
So ist auch eine vernünftige Entscheidung die
Das Gewissen mir vorgab eine Gefühlssache
Ist für mich das Gefühl der Freiheit wichtiger
Als die Sehnsucht nach dieser Stimmung die
Mit Musik viel schönes auch bewegt es leicht
Wäre sich dort zu solidarisieren mit den Opfern
Über den bösen Staat zu schimpfen um dann
In der Gemeinschaft noch zu feiern statt schon
Vorgezogen allein zuhause zu sitzen wieder
Aber im Ergebnis fühle ich mich so viel besser
Weil ich tue was ich gut und richtig finde damit
Verhindern kann ein Opfer zu werden sondern
Lieber als Retter versuche das bestmögliche
In dieser Situation noch zu erreichen wobei
Sich das Mitleid mit den nun Opfern die sich
Von der Polizei gegängelt sehen noch relativ
Überschaubar bleibt sie haben ja die Wahl
Vernünftig zu handeln oder Opfer zu werden
Also unaufgeklärt zu handeln weil es egal ist
Ob dieses oder jenes Detail einer Maßnahme
Nun richtig und vernünftig ist es einzig auf die
Notwendigkeit eines Einschnittes ankommt
So verteidige ich lieber als freier Mensch
Die Grundsätze der Aufklärung als das ich
Unfrei Opfer notwendiger Maßnahmen werde
Die nur leugnen kann wer nicht bei Verstand
Mehr ist ohne über Details zu diskutieren die
Ansonsten sicher strittig sein können gerade
Aber vor dem exponentiellen Wachstum nur
Schlicht winzig und egal werden wenn es um
Menschenleben geht egal wie lästig nun die
Maßnahmen sein mögen bewirken sie nach
Ganz herrschender Meinung den nötigen
Bruch der viel an Elend verhindern kann
So kann ein Spaziergang um den Platz
Den philosophischen Einsiedler in seinem
Bücherturm genug anregen sich darüber
Klar zu werden warum gut und richtig ist
Was ich gerade tue und ich mich dabei
Noch besser fühle als mit jedem anderen
Gerade unsinnigen Vergnügen hoffe nur
Die Polizei verhält sich noch nachsichtig
Produziert nicht noch Märtyrer unter denen
Die lieber Opfer als frei sein wollen denn
Wie wir es auch drehen es musste etwas
Geschehen schlimmeres zu verhindern
Hoffen wir es kommen in den vier Wochen
Mehr zu der Erkenntnis dass es sich viel
Besser anfühlt so von sich aus zu handeln
Statt sich für einen Widerstand zu opfern
Der keinen Gewinn bringen kann als die
Zahl der Erkrankungen zu erhöhen aber
Der Trotz der vermeintlichen Opfer wird
Es schwer gegen die Vernunft haben
Warum das Gefühl etwas Gutes zu tun
Weiter bringen könnte an dieser Stelle
Und so endet auch alle Vernunft letztlich
Bei einem bloßen Gefühl damit wir uns
Damit auch wohlfühlen worauf es doch
Jeder Begründung zum Trotz ankommt
Bin gespannt wie es nun weitergeht

jens tuengerthal 1.11.20

Sonntag, 1. November 2020

Bibelliebe

Von wahrhaft biblischer Liebe
Dichtet Petrarca für seine eine
Bei der unklar ob es sie je gab
Auch Thomas Mann dichtete
Wenn auch in ungebrochener Prosa
In Joseph und seine Brüder
Er der seiner Katia real treu war
Vom mentalen schweigen wir
Knaben sind nicht mein Thema
Doch zurück zum Roman lieber
Für seine eine große Liebe lässt
Jakob sich mit Rahels Vater
Dem geizigen Sklaventreiber ein
Weil er leichtsinnig seine Stärke
In den Verhandlungen verspielt
Nicht beide Schwestern zugleich
Freien will sondern nur die eine
Die er doch über alles liebt was
Immer ein schlechtes Argument
In Verhandlungen mit Händlern
Weil Liebe keinen Preis hat ist
Lese es und bin ganz gerührt
Frage mich ob ich mich je für
Sieben Jahre als Knecht nur
Um eine Frau zu erlangen
Verpflichten noch würde was
Der Liebe aber biblischen
Charakter über alle Zeit gäbe
Muss es zum Glück gerade
Nicht wirklich entscheiden
Überlege nur ob die Verlobung
Nicht Anfang der Sklaverei ist
In die ich schon viermal nun
Freiwillig ging warum ich wohl
Allen dankbar sein sollte die mich
Vor weiterem Elend bewahrten
Oder wie meine guten Geliebten
Dies gegenwärtig erfolgreich tun
Auch als nach drei mal drei Jahren
Und drei Monaten noch dazu mit
Lächerlichem Drama endete was
Die längste und soweit bekannt
Folgenreichste Beziehung war
Hätte ich still und dankbar sein
Sollen statt empört über die mir
Widerfahrene Ungerechtigkeit die
In der Liebe keinen Maßstab kennt
Sie beschwor es sicher umgekehrt
Was war meine Kleine die mich
Heulend und verzweifelt damals
Zurückließ für eine gute Muse
Mit wahrhaft biblischer Qualität
Sobald sie endlich weg war wie
Großem Drama von Beginn an
Was ohne sachlichen Grund
Wie in der Liebe so üblich aus
Nichts alles Leben zauberte um
Spurlos zu verschwinden was
Dankbar mich heute macht in
Anbetracht der realen Freiheit
Die irgendwann erkennen ließ
Große biblische Liebe taugt
Viel in der Literatur aber wenig
In des Lebens rauhen Alltag
Musste 50 noch werden um
Zu merken was gut tut wie
Den Traum von biblischer
Liebe die alles erfasst um
Für immer zu bleiben endlich
Zu beerdigen oder doch
Zumindest den Vorsatz dazu
Voll Überzeugung zu fassen
Bis wieder mir eine bíblisch
Das Herz raubt wovor sich
Atheisten besser hüten sollten
Denn ohne lebt sich schlecht
Aber darüber dichten tut gut
Weil es so anmaßend grenzenlos
Alles auf einmal erfasst und so
Hab ich im Leben genug erlebt
Endlich davon zu erzählen
Auch wenn es ehrlich gesagt
Seit vielen Jahrtausenden immer
Die gleiche Geschichte noch ist
Darum bin ich nun lieber Dichter
Über die Liebe als ihr Opfer
Aber jeder Vorsatz ist nichts
Wenn das Gefühl es will

jens tuengerthal 1.11.20

Zigeunerleben

Zigeunerleben

Lustig ist das Zigeunerleben,
Faria, fariaho.
Brauchen dem Kaiser kein Zins zu geben,
Faria, fariaho.
Lustig ist's im grünen Wald,
Wo des Zigeuners Aufenthalt.
Faria, faria, faria, faria,
Faria, fariaho.

War früher ein deutsches Volkslied
Was seit sie Sinti und Roma heißen
Oder doch genannt werden sollen weil
Zigeuner diskriminierend ist ein wenig
In der Versenkung verschwand doch
Seit der Ankunft vieler Flüchtlinge
Auch aus dem Kosovo hat das Thema
Auch in Berliner Hinterhöfen eine
Neue Aktualität gewonnen die
Schlicht unüberhörbar meist ist
Was nicht verwundert wenn dort
Neun Personen in zwei Zimmern
Eng zusammenleben müssen
Auch woher die von der Stadt
Eingewiesenen Flüchtlinge das
Geld für große Autos haben geht
Den Nachbarn dem neulich das
Rad vom Hof geklaut wurde
Nichts an er ist ja offen tolerant
Hat geholfen als die Flüchtlinge
Alle kamen sie willkommen zu
Heißen damals in der Turnhalle
Da wird eben das Fenster auch
Im Sommer geschlossen weil es
Immer laut ist mit Geschrei bei dem
In diesem ordentlich ehrenwerten
Haus längst wer die Polizei gerufen
Oder sorgenvoll nachgefragt hätte
Nun tun wir nichts und üben uns
In Toleranz gegenüber dieser Art
Zu leben die hier nicht reinpasst
Wie manche insgeheim flüstern
Weil wir es natürlich schaffen wollen
Manchmal fällt es auch schwer
Aber so ist das eben am Berg
Keiner singt mehr lustig ist das
Zigeunerleben dafür üben wir
Die Nachbarn aus dem Kosovo
Still zu ertragen was nicht
Immer ganz einfach ist aber
Wir sind sicher wir schaffen das
Will ja keiner intolerant hier sein
Manchmal nur frage ich mich
Was die Nazis im roten Wedding
Einst so stark machen konnte
Vorurteile hat ja keiner mehr

jens tuengerthal 1.11.20

Austauschbarkeit

Die virtuelle Liebe ist so
Herrlich austauschbar ein
Kleines Vergnügen zur
Unterhaltung mit gewissen
Sportlichen Effekten auch
Wenn es zum Sex kommt
Was gelegentlich passiert
Aber unwichtig eher ist
Doch hängt nichts mehr
Nur an einer weil jede
Durch den nächsten Wisch
Ersetzbar ist alles andere
Nur eine kurze Illusion bleibt
Bekommt die Liebe Leichtigkeit
Ganz ohne überflüssige Dramen
Dient alles nur dem Vergnügen
Es bleibt fast nichts aber wir
Haben uns gut unterhalten
Dabei wenn auch eher selten
Wirklich mal miteinander was
Aber auch gefährlich wäre denn
Es könnte reale Inkompatibilität
Trotz vorher Ineinanderstecken
In aller Tiefe uns offenbaren was
Keiner wissen will der nur gute
Unterhaltung miteinander sucht
Was mehr als ein Lustgewinn
Sollte die Liebe auch noch sein
Die früher lebensgefährlich war
Und zu nichts gutem führte warum
Romeo und Julia auch tödlich nur
Enden konnte als kurzer Traum
Die Liebe könne wirklich alles
Wie eine Ewigkeit halten was
Nicht in eine Zeit mehr passt
Die messbar optimiert wird
Um gut und gesund zu sterben
Manche machen trotzdem weiter
Weil keine Alternativen in Sicht
Oder aus anderen Gründen die
Gerade in keine Skala passen
Was aber nichts macht als nur
Ausnahme solange am Ende
Wieder alles austauschbar ist
Ist alles gut und wie immer
Auf dem großen Markt der
Virtuellen Liebe im Leben

jens tuengerthal 1.11.20