Lektürentagebuch 31.8.25
Beginne mit der 33. Erzählung aus dem
Papageienbuch wie der Kaufmann seinen
Siegelring zurückerhält den die Bauersfrau
Als Liebeslohn danach von ihm erhielt
Die Prinzessin suchte wieder den Rat des
Papagei ob sie es heute wagen könnte
Ihren Liebhaber zu besuchen der sagte
Wenn sie so klug wie der Kaufmann wäre
Darauf fragte sie wie immer den Vogel
Nach dieser Geschichte die dieser ihr
Auch bereitwillig seine Weisheit teilend
Gleich in der üblichen Art erzählte
Ein Kaufmann besuchte einst eine
Siedlung von Brahmanen und fragte
Den Bauer nach dem Preis des Weizen
Der ihn darauf einlud sein Gast zu sein
Morgen am Markt würde dann der Preis
Des Weizen entschieden so aß er mit
Am Tisch und sah die begierigen Blicke
Der Bäuerin die offensichtlich schon lang
Der Befriedigung entbehrte wie hier ganz
Erstaunlich deutlich geschrieben wurde
Dazu wird noch ihre ausladende Figur
Mit Freude am Detail fein beschrieben
Ihr üppiges Gesäß ließ sie daran noch
Schwerer tragen und es wogte über die
Bank auf der sie saß zwischen ihren auch
Großen Brüsten verschwand eine Perle
Sie reizte ihn sehr und er spürte ganz
Deutlich wie gegenseitig diese Lust war
Dennoch bot er ihr seinen mit edlem Stein
Geschmückten Siegelring als Liebeslohn
Sie auf die Lust so begierig wie auf den
Ring des Kaufmann sagte sofort zu und
Gab sich ihm bis zum Morgen gleich
Mehrfach hin voller Lust dabei beide
Am nächsten Tag bereute der Kaufmann
Das schlechte Geschäft mit der Gattin
Des Bauern die ihn ohnehin gewollt hatte
Nun überlegte er was er tun könnte
Dies fragt natürlich auch der Papagei
Wie in allen Geschichten die immer nach
Ähnlichem Muster konstruiert sind die
Natürlich wieder ratlose Prinzessin
Der Kaufmann ging zum Markt um
Dort vom Bauern den Weizen zu kaufen
Wie dessen Preis zu erfahren worauf
Er sagt er würde ja gerne bei ihm kaufen
Aber die Bäuerin hätte gestern schon
Gegen seinen kostbaren Ring alles
An ihn verkauft worauf sich der Bauer
Erwartungsgemäß über sie empörte
Solange er im Haus sei habe seine
Frau keine Geschäfte zu machen und
Noch viel weniger über seinen Kopf weg
Und schickt den Sohn den Ring holen
Enthalte mich zur Moral der Geschichte
Ob hier jemand betrogen wurde oder
Alle nur bekamen was sie verdienten
Damit am Ende befriedigt sein könnten
Sofern beide die Lust genießen scheint
Die Hergabe für Hingabe die letztere zur
Prostitution macht eher unangemessen
Andererseits sollten Versprechen binden
Ist es wünschenswerter die Lust aus der
Prostitution zu befreien oder bindet ein
Versprechen unabhängig von der Wirkung
Wurde der Bauer so doppelt betrogen
Bei Buddenbrooks die diesen Sommer
Nicht an die See fahren aufgrund der
Geschäftlichen Zwänge und der noch
Unklaren Situation mit Tony sitzt diese
Mit einem Roman Landschaftszimmer
Als Anton der Diener ihr eine Karte bringt
Doch bevor sie diese ganz entziffert hat
Steht schon Herr Grünlich im Zimmer
Er sucht das direkte Gespräch mit Tony
Spricht von der Hoffnung die ihm der
Brief ihres Vaters gemacht hatte ob er
Nun endlich ihr Ja-Wort bekomme
Er wäre nach Erhalt des Briefes sofort
Hierher gereist um Gewissheit über ihre
Gemeinsame Zukunft zu bekommen doch
Tony wehrt das ihr absurde Ansinnen ab
Sie will sich verabschieden doch noch
Auf dem Weg zur Tür stellt sich ihr der
Aufgewühlte Grünlich entgegen und kniet
Vor ihr nieder ob sie ihm wirklich hiermit
Endgültig ablehnen und damit vernichten
Wolle fragt er wie in einem Roman dabei
Vor ihr kniend er hätte sich doch sofort
Beim ersten Besuch unsterblich verliebt
Ihre Absage wäre sein Tod spricht der
Geschickte Betrüger hier ausnahmsweise
Mal die Wahrheit was noch keiner ahnt
Der nur bis hierhin alles gelesen hat
So fragt Grünlich sie ob sie seinen Tod
Wolle und die völlig schockierte Tony
Sagt schon weinend dabei nein nein
Natürlich wolle sie ihn nicht vernichten
Er solle sich doch bitte wieder beruhigen
Aus diesen Worten schöpft er Hoffnung
Und sagt dies auch um sich gleich
Wieder ganz höflich zu verabschieden
Zurück bleibt eine völlig verwirrte Tony
Die ihr tränennasses Taschentuch in den
Herabhängend Händen hält nicht weiß
Was ihr soeben geschah und was sie will
Sehr schön bereitet hier Thomas Mann
Das spätere Drama um Grünlich vor
Dessen Worte vom Tod einen ganz
Realen finanziellen Hintergrund haben
Wird die Liebe durch große Dramen
Glaubwürdiger oder entrücken diese
Uns nur mehr vernünftiger Realität
Welches Gefühl schafft mehr Ewigkeit
In Joseph und seine Brüder beginnen
Die regelmäßigen Gespräche zwischen
Mut und Joseph der versucht sie in die
Wirtschaft des Hauses einzuführen
Dies tut er ganz sachlich und rein
Ökonomisch um so ihre Glut durch
Sachliche Fragen zu beruhigen was
Langsam zu funktionieren scheint
Dabei sind immer ihre beiden Zofen
Wie zwei Schreiber von ihm anwesend
Damit sie bloß nie alleine wären es keine
Irgend bedenkliche Situation geben kann
Mut hatte sich in ihrem emotionalen Kampf
Immer weiter in die Rolle gefunden die er
Ihr gab genoss es aus weiblichem Gefühl
So zu wissen was der Geliebte allein tut
Er dagegen versuchte männlich sachlich
Über Themen des Haushalts all ihre
Gespräche nüchtern ohne zuviel an
Gefühl zu halten bei der Sache zu bleiben
Während Joseph mit seiner Methode
Nur über Fragen der Wirtschaft zu reden
Hoffte der Gefahr ihrer Zuneigung zu
Entkommen gefiel dies Dudu nicht
Der intrigante Hofzwerg der gerne den
Posten Josephs hätte oder ihn los wäre
Streute ständig Gerüchte zwischen ihnen
Beiden um das Drama zu beschleunigen
Ihr erzählte er Joseph wollte so gerne
Auch privates mit ihr bereden während
Er Joseph zu sagen versuchte Mut wollte
Gern mehr von seinem Leben hören
Dies jedoch verbat sich Joseph streng
Ihr Verhältnis sei rein sachlich und er
Wünsche keine Ratschläge dazu womit
Dudus Intrige zu scheitern droht
Hier nun kam noch ein Absatz zu den
Gedanken von Mut dabei die glücklich
War so mehr von seinem Leben noch
Erfahren zu können was sie beruhigte
Tatsächlich nahm ihr die Beschäftigung
Mit seiner sachlichen Welt auch ihre
Natürliche weibliche Eifersucht auf
Diesen ihr sonst so fremden Bereich
Sie dachte daran dass die Beschäftigung
Mit dem was er tut wenn sie ihn nicht sah
Ihn ihr auch dann gefühlt nahe brachte
Womit die Sache Gemeinsamkeit stärkte
Er hoffte durch die sachlichen Themen
Den Kontakt vom Gefühl zu befreien
Sich so aus der Falle zu befreien
Die Dudu ihm zu stellen versucht
Besonders spannend an diesem kleinen
Ausschnitt aus Joseph und seine Brüder
Ist die Betrachtung der unterschiedlichen
Wahrnehmung zwischen Geschlechtern
Auch wenn ich die Männer Frauen These
Für sehr gewagt halte eher denke es liegt
An der Rolle die wir in einer Begegnung
Gerade spielen ist der Gedanke spannend
Es erinnert wieder an die These von
John Gray dass Männer vom Mars
Frauen dagegen von der Venus kommen
Die Wahrnehmung völlig verschieden ist
Was eine Seite zur Neutralisierung sagt
Erhöht für die andere emotionale Nähe
Dennoch finden wir uns manchmal und
Glauben dann uns ganz nah zu sein
Ist dieser Glaube dem wir dann auch
Zu gerne durch körperliche Vereinigung
Lustvoll Ausdruck geben eine Illusion
Oder als emotionale Wirklichkeit real
Hier spielen noch die entgegengesetzten
Absichten beider Seiten eine Rolle doch
Gäbe es etwas das die Katastrophe
Noch besser verhindern können
Können wir uns in Fragen der Liebe je
Nüchtern und vernünftig begegnen oder
Belegt dies nur die emotionale Erledigung
Der für die Ewigkeit geglaubten Gefühle
Der bekannte biblische Verlauf der alten
Geschichte belegt das Scheitern der
Versuche emotionale Fragen vernünftig
Lösen zu wollen nur was bleibt uns
jens tuengerthal 1.9.25
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