Todesbewusstsein
Der Tod ginge uns nichts an meinte noch
Epikur vor über 2300 Jahren weil solange
Wir sind er nicht da sei und wo er kommt
Wir nicht mehr sind was ihn egal macht
Real jedoch müssen wir noch über ihn
In einer todesängstlichen Gesellschaft
Die sich ein Himmelreich erfand um das
Nichts nicht ertragen zu müssen reden
Ganz dringend endlich frei und offen
Statt verklemmt nach den Formen des
Aberglaubens der sein Paradies noch
Den gehorsamen Schäfchen verspricht
Dabei ist es mit dem Nichts wie mit dem
Tod es geht uns nichts an weil wir dann
Nicht mehr sind noch etwas im Nichts
Noch benötigen würden alles wird egal
Bis dahin aber können wir natürlich
So lustvoll wie möglich genießen
Was noch an Leben uns übrig bleibt
Wie schon Epikur es uns lehrte
Wenn das Nichts uns nichts angeht
Fragt sich wozu ich den Tod geistig
Überwinden noch soll wie es sowohl
Buddhisten wie Freimaurer erstreben
Rainer Langhans nannte dies in unserem
Gespräch bei der Vernissage einen
Spirituellen Weg als Atheisten und
Freimaurer gruselte es mich da eher
Doch beide spürten wir das Gefühl der
Befrieiung was auch von dieser feinen
Ausstellung ausging egal wie es jeder
Dabei für sich interpretieren wollte
Die geistige und symbolische Überwindung
Des Todes im Ritual der Meistererhebung
War für mich immer ein philosophischer Akt
Weil es für mich keine Seele geben kann
Nichts in der Natur ist unsterblich alles
Unterliegt der ständigen Wandlung des
Werdens und Vergehens auf das Sein
Folgt das Nichts als größte Freiheit
Diese ewige Erlösung von allen nur
Denkbaren Qualen liegt in der Natur
Muss nichts zu ihr dazu erfinden was
Dem Flaneur als Beobachter gefällt
Sich der grenzenlosen Freiheit des
Nichts bewusst zu werden war der
Schönste Teil meiner geistigen Reise
Weil sie jede Furcht nehmen kann
Alles was kommt ist Nichts ob Ich es
Fürchte oder eher erhoffe bleibt dabei
Für die Natur völlig irrelevant aber
Beeinflusst natürlich mein Wohlbefinden
Sich des Nichts bewusst zu sein
Schenkt mehr Freiheit und Zufriedenheit
Als jeder Aberglaube könnte weil vom
Nichts nichts mehr kommen kann
So liegt das Nirwana was die Hindus
Wie die Buddhisten geistig erstreben
Als höchstmögliche Erkenntnis schon
In unserer Natur im Tod angelegt
Sterben kann jeder Idiot wie uns
Täglich Autofahrer und Soldaten mit
Leichtsinn und Leichtigkeit beweisen
Und dann ist einfach nichts mehr
Es braucht keine Stufen der Erkenntnis
Nicht eine spirituelle Erleuchtung denn
Sterben und nichts werden kann wirklich
Jeder Idiot diese sogar besonders gut
Es liegt was so viele spirituelle Schulen
Als höchste Form der Erkenntnis verkaufen
Schlicht in unserer Natur die ohne jede
Hilfe natürlich zum Nichts strebt
Dankbar für diese befreienden Gedanken
Die nur kritisch philosophisch gedacht die
Tiefsten spirituellen Geheimnisse noch
Als bloße Natur offenbaren bin ich frei
Denke an die wunderbare Ausstellung
Der lieben Gisela Getty deren ganz
Revolutionär offener Umgang mit dem Tod
Von Jutta diesen Weg noch beschleunigte
Frage mich nur ob auch andere Menschen
Die Freiheit des Nichts aus der Natur so
Wunderbar befreiend finden oder mehr
Sich lieber an ihre Seele noch klammern
Wenn diese feine Ausstellung noch mehr
Menschen die Freiheit des Nichts öffnet
Wäre sie ein wirklich revolutionärer Schritt
Zur Befreiung vom alten Aberglauben
Doch sind diese nächtlichen Gedanken
In zehn Minuten ist es drei Uhr nur die
Träume von einem ohne Seele der keine
Geister in seiner Wirklichkeit sieht
Nicht nur Swedenborg zweifelte daran
Für alle Religionen bin ich ein Ketzer der
Ihre Existenz schlicht überflüssig machte
Wenn ich mit Kant Geisterseher verspotte
Ob überhaupt wer wagt diese wahrhaft
Paradiesische Freiheit der Natur einfach
Zu genießen die uns ohne alle Mühe
Am Ende einfach ins Nichts schickt
Ende aus
jens tuengerthal 16.9.25
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