Donnerstag, 25. September 2025

Charlottenglück

Charlottenglück

Bei schönstem Sonnenschein heute
Vom Helmholtzplatz nach Charlottenburg
Geradelt nach dem langen Weg durch 
Mitte den schönen Tiergarten durchquert

Nach dem Charlottenburger Tor zum 
Einsteinufer abgebogen am Landwehrkanal
Entlang bis er in die Spree fließt und dieser 
Bis zum Schloss Charlottenburg gefolgt

Das zauberhafte Schloss und den Garten
Begrüßt aber erstmal gegenüber in den
Östlichen der beiden Stülerbauten ins 
Museum Scharf-Gerstenberg gegangen

Bei danach immer noch schönstem 
Sonnenschein eine Runde durch den
Park geradelt bis zur Brücke mit dem
Allerschönsten Schlossblick dort

Dann zu dem ursprünglich noch
Dem Ort namensgebenden Lietzensee
Diesen ganz verzaubert umrundet
Weiter zum Stuttgarter Platz geradelt

All der verlorenen Lieben dort tief im
Westen liebevoll gedacht und erinnert
Wie schön ist es doch auch liebevoll
Zärtliche Erinnerungen dort zu haben

Unter der S-Bahn am dort Bahnhof
Durch und auf der anderen Seite die
Mommsenstraße hinunter bis sie endet
Noch ein wenig dem Kudamm gefolgt 

Dieser Teil ist für Radler kein Vergnügen
Wie die City West noch Autofahrerstadt 
Geblieben ist um das so zauberhafte 
Café im Literaturhaus wie dort auch

Garten und Buchladen zu besuchen
Doch zu meiner großen Enttäuschung
War es eine einzige Baustelle warum 
Der Flaneur Richtung Zoo radelte

Dieses Tier Gefängnis lieber ignorierend
Radelte ich am Schleusenkrug vorbei
Wieder zum Landwehrkanal und folgte
Diesem auf der Tiergarten Seite nun

Nach kurzer sonniger Bankpause ging es
Weiter durch den ganzen Tiergarten bis
Zum Brandenburger Tor am Adlon vorbei
Kurz zu Dussmann wie natürlich nicht

Ohne Bücher wieder hinaus und weiter
Die Friedrichstraße hinunter dann über
Oranienburger und Linienstraße bis zur
Ackerstraße und Anklamer den Berg hoch

Die Kastanienallee ab Schwedterstraße
Hinunter war ich nach Überquerung der
Schönhauser Allee auf der Pappelallee
Die direkt zum Helmi mich heim führte

Sehr lustig war die Schulklasse die ich
In der Friedrichstraße dank mehrerer
Ampeln länger beobachten durfte die
Sichtbar noch etwas großes vorhatte

Die Knaben liefen sich kabbelnd
Meist in Trainingshose und Trikot
Gekleidet vorneweg während die
Jungen Damen diese Rolle spielten

Ziemlich aufgebrezelt mit knappen
Minis die gerade den Po bedeckten
Teilweise mit ordentlich Absätzen und
Professionell wirkendem Hüftschwung

Ob diese jungen Damen wo auch immer
Der Trupp hin marschierte ich fürchte es
Düfte der Friedrichstadt Palast werden
Anderes beabsichtigten als die Herren

Ist so ungewiss wie ihre Herkunft die
Vermutlich provinziell war aber das
Könnte täuschen tragen heute doch 
Auch Berliner diese Nichtkleidung

Die Ungleichzeitigkeit der sexuellen
Wie geistigen Entwicklung war selten
So deutlich wie bei diesem Trupp
Was immer sie aneinander finden

Charlottenburg ist wirklich immer
Eine Reise wert aus dem grauen
Osten der Stadt dachte ich wieder
Ist halt irgendwie Zone noch hier

Natürlich ist längst alles bunt auch
Hier im wilden Osten angemalt aber
Das leberwurstgrau bleibt doch im
Gemüt noch irgendwo dachte ich

Die eher langsame Fahrweise meines
Behäbigen Rad passt zum Flaneur
Der innerlich auf den Spuren von
Franz Hessel den Westen genoss

Prenzlauer Berg ist ganz schön hat
An den Plätzen Ecken die an Paris
Schon erinnern können aber es ist
Künstliche Fassade der vieles fehlt 

Im Westen ist die Struktur gewachsen
Finden sich alle Generationen noch
Ist das Leben natürlich lebendig
Hierher kommt die Provinz zur Party

jens tuengerthal 24.9.25

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